Pyromella, der Gedanke ist aber nicht zu Ende gedacht.
Zum Einen finde ich es absolut falsch (!) wenn sich der Staat in dieser Weise ins Privateigentum einmischen darf - wenn jemand auf seinen teuer (!) bezahlten 200qm Garten einen Kiesgarten halten möchte, sollte er das tun dürfen!
Wenn man die Monokulturen in der Landwirtschaft verbieten würde, wäre weitaus mehr gewonnen als wenn man die Handvoll Privatgärtner schikaniert, die halt keinen üppig bepflanzten Garten möchte!
Und zum Anderen gibt es viele Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keinen voll bepflanzten Garten oder große Bäume betreuen können!
Es ist ja nicht jeder Gartenbesitzer jung, fit oder rüstig wie dein Vater, Pyromella - manche Leute haben einfach keine Kraft und auch keine Zeit mehr, sich um den Garten zu kümmern, und nicht jeder kann sich einen Gärtner leisten!
Selbst für den Schüler von nebenan, der mäht oder Laub recht, hat hier einfach nicht jeder das Geld !
Meine Schwiegermutter z.B. ist die Vollzeit-Pflegerin meines Schwiegervaters. Würde sie dazu gezwungen, riesige Bäume in den Garten zu setzen (glücklicherweise sind auf ihrem Grundstück keine vorgeschrieben und so hält sie nur blühende Sträucher), hätte sie mit dem Laub im Herbst mehr Arbeit als sie derzeit bewältigen könnte!
Und es kann ja auch nicht angehen, dass z.B. chronisch Kranke Menschen ihren Garten abgeben müssen, weil sie keine Kraft haben, ein vorbildliches Biotop anzulegen, weil sie sonst einen Gärtner mit der Pflege betrauen müssten!
Wenn also jemand auf seinen 200-500qm Garten nur eine reine Rasenfläche oder auch eine Kiesfläche haben möchte, sollte es deren Privatsache bleiben - solange sie dafür zahlen (Grundbesitz ist in diesem Land vor allem eins: teuer !)
Und wenn man damit anfinge, dass nur Leute einen Garten haben dürften, die ihn vorbildlich bewirtschaften, dann hätten wir hier Zustände, die ich mir lieber nicht näher ausmalen möchte.
Wenn man also dem Mangel an Grün (der in diesem Land ja Gott sei Dank wahrlich nicht herrscht!) irgendwie von oben begegnen möchte, dann müsste man das meiner Meinung nach anders tun und nicht kleine Privatmenschen wie Orangina oder kleine Häuslebauer schikanieren, die sich mit ach und Krach für mittlerweile 300.000 (Norddeutschland)-800.000 Euro(Bayern) ihr 350qm-Grundstück mit Häuschen leisten.
Ich sehe auch, dass viele Menschen heute einfach zuviel zu tun haben, um einen üppigen Garten zu bewirtschaften - und nicht jeder möchte Vollschatten in seinem winzigen Gärtchen haben.
Allein dass einem ein fremder Mensch, der nicht selbst hart dafür gearbeitet hat vorschreibt, was man auf seinen teuer bezahlten paar Quadratmetern zu pflanzen hat... sorry, da fühle ich mich wie in einer gelenkten Planwirtschaft, und das missfällt mir sehr.
Denn wenn die Gemeinde entscheiden möchte, was ich in meinem Garten pflanze, soll sie mir den Garten bitte auch bezahlen !
Orangina, ich kann gut verstehen, dass du nicht in die Zeitung oder ins Fernsehen möchtest - in diesen Tagen weiß man auch nie, was passiert oder wie die Reaktionen auf so etwas ausfallen!
Ich drücke dir die Daumen, dass dein Widerspruch Erfolg hat!