Vor ein paar Tagen hatte ich ja ein "spinnendes" Ereignissen. Ich war dabei, ein paar Pflanzen zu reduzieren, einzelne Blätter abzuzupfen, die nicht mehr taugten, und die warf ich erst mal, zwecks Sammlung, auf den großen Topf der ehemaligen Sonnenblume. Es lag noch ein Blatt auf dem Boden, also bückte ich mich - und sah, dass eine Spinne weglief. Das Blatt hatte halb an einem anderen Topf gelehnt, und dort rannte sie hoch. Gleichzeitig nahm ich wahr, dass auf dem Blatt ein Marienkäfer saß, schon etwas eingesponnen. Irgendwie war da was von wegen Spinnen stechen ein Gift in den Körper des Gefangenen. Wie ich inzwischen las wohl erst hinterher, wenn der Gefangene eingesponnen ist, aber ich dachte: Ok, wenn der Marienkäfer jetzt eh stirbt, kann ich ihn auch der Spinne lassen - und legte das Blatt wieder hin, möglichst so, wie es vorher ungefähr gewesen war. Die Spinne kam auch zurück und machte sich wieder ans Einspinnen. Wirklich viel konnte ich ja nicht sehen - ganz unten, teils hinten und recht im Dunkeln, und Bilder wurden entsprechend unscharf, aber so ein bisschen konnte ich es einfangen. Nach kurzer Zeit war der kleine Kerl richtig eingewickelt, und da er sich auch nicht mehr bewegte, war es wohl die richtige Entscheidung gewesen.
Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht sah war, dass der Marienkäfer keineswegs tot war, sondern sehr wohl wusste, was er wollte. Nämlich nicht da bleiben, wo er war. Hier sieht man bereits, wie er seinen Kopf befreit:
Ich arbeitete weiter auf dem Balkon, schnippelte hier, pflückte dort und irgendwann sah ich, dass das Blatt, das ich der Spinne mitsamt Marienkäfer zurückgegeben hatte, ganz auf dem Boden lag. Nanu, was war da los? Als ich genauer schaute, sah ich, dass der Marienkäfer "meilenweit" entfernt von der Ursprungsposition saß, die Spinne auf ihm. Ich dachte erst, sie würde ihn quasi durch die Gegend ziehen. Aber warum sollte sie das tun, das ist ja nun nicht gerade ihre Art. Und als ich sie genauer anschaute, stellte ich nun definitiv fest: Der kleine Marienkäfer ließ sich nicht beirren und lief einfach weiter.
Die Spinne ihrerseits kämpfte allerdings weiter und spann ihn immer wieder ein.
Irgendwann allerdings - viele Fotos und Videos später ;- ) - gab sie auf. Der Marienkäfer seinerseits hatte nur noch den "klebrigen" Pelz auf seinem Rücken. Also nahm ich ihn hoch, befreite ihn davon und setzte ihn auf eine meiner Chilipflanzen.
Dort krabbelte er munter weiter, und irgendwie war es die ganze Zeit so gewesen, als hätte ihn das alles überhaupt nicht weiter interessiert. So nach dem Motto: "Spinn du nur, ich mach' trotzdem, was ich will" Total interessant.
Leider sind die Bilder nicht wirklich gut gewesen. Schmale Tür, Türschwelle, dunkles Eck - die beiden hätten sich für die Show echt eine andere Ecke suchen können.
Da hing die Spinne letztens mit der Wespe (?) im Netzt doch deutlich besser im Licht. Immer rundherum kletterte sie, da weit genug weg von der Wand. (Da hatte ich allerdings wenig Lust auf Fotografieren...)
Das soll es erst mal gewesen sein, das Bett ruft bald. Den tierischen Rest gibt es in den nächsten Tagen. :- )