Hund bellt zuviel - Bitte um Hilfe und Tipps

E

Emtiar

Guest
Guten Morgen zusammen,


ich brauche dringend Hilfe von erfahrenen Hundehaltern!


Mein Hund Ringo ist zwei Jahre alt, ein rumänischer Straßenhund aus dem Tierheim und er lebt seit einem Jahr bei uns. Während er uns sonst viel Freude bereitet und wir den Schritt, ihn aus dem Tierheim zu holen, noch nie bereut haben, entwickelt sich seine Heckenkläfferei im Zusammenhang mit unseren Nachbarn zum echten Problem.


Was wir letztes Jahr beim Einzug in unser Reiheneckhaus nicht gewusst haben, ist, dass das unser Grundstück von zwei Seiten an öffentliche Wege grenzt. An der Ostseite verläuft die Straße mit Bürgersteig, und an der Südseite ist ein öffentlicher Fuß- und Radweg. Entlang der Ost- und der Südseite verläuft eine meterlange Ligusterhecke. Von der Straße her war das also klar, aber dass an der Südseite nicht nur die unmittelbaren Nachbarn in der nächsten Reihenhausreihe vorbeilaufen, sondern auf gut Deutsch jeder Hinz und Kunz, das haben wir erst bemerkt, als wir schon hier wohnten.


Um die Nachbarn in meiner Reihe nicht unnötig zu verschrecken, haben wir letzten Sommer nicht nur ein großzügiges Gartenhäuschen an die Ostseite des Hauses gebaut, sondern auch den verbleibenden Platz zur Hecke mit einem Doppelgartentür aus Holz zugemacht. So kann der Hund nicht mehr ums Haus rumsausen und die Nachbarn auf dem Weg zu ihren Häusern ankläffen.


Was bleibt, ist also der Gartenteil.
Während ich im Gespräch mit den unmittelbaren Nachbarn im Norden, im Süden und an unserer Seite schon herausgefunden habe, dass sie das Gekläffe wohl oft nervt, scheinen sie alle aber doch guten Willens zu sein und können anerkennen, dass er ja nicht ständig, dauernd und fortwährend kläfft, sondern "nur", wenn er frühmorgens im Garten ist oder mal am Nachmittag bzw. abends, wenn wir eben auch im Garten sind, und dann ja auch nur, wenn jemand an der Hecke vorbei läuft. Die ist zum jetzigen Zeitpunkt naturgemäß ziemlich licht und er sieht jeden einzelnen Passanten.


Hinzu kommt, dass die Katzen aus der Nachbarschaft offensichtlich schon jahrelang unser Grundstück als Durchgang nutzen. Leider ist Ringo grad auf Katzen gar nicht gut zu sprechen, deshalb muss ich meine eigene Katze durch ein Sperrgitter im Treppenhaus von ihm fernhalten. Wenn die fremden Katzen nun also in unseren Garten kacken oder lässig außen am Grundstück vorbeischnüren, tickt Ringo also aus, ohne dass es so ohne Weiteres für einen Fremden erkennbar ist, warum denn nun. Die Katze drückt sich ja durchs Gebüsch außerhalb unseres Grundstücks, aber Ringo sieht uns riecht sie.


Von einem speziellen Nachbarn, der auf der anderen Straßenseite lebt, weiß ich, dass er Ringo nicht leiden kann. Das ist mir nun relativ egal, das ist so ein typischer verkniffener, lebensunfroher Rentner, der sich gerne als Gauleiter und Parkwächter betätigt. Sein Grundstück hat mit der Straße eigentlich nichts zu tun, da er quasi "in zweiter Reihe" wohnt, aber er hat tatsächlich am ersten Grundstück vorbei einen Zugang zur Straße - und dort hält er sich auch gerne auf, sonst kriegt er ja nicht mit, was sich auf der Straße so tut.


Heute Morgen hat eine weitere Nachbarin von der anderen Straßenseite angerufen und sich beschwert. Der Hund kläfft zu viel, sie kriegt nachts keinen Schlaf und morgens weckt er sie. "Nachts" bedeutet in diesem Fall max. 23 Uhr, und "morgens" heißt zwischen 7 und 8 Uhr.


Wisst ihr, es ist ja nicht so, dass mir das völlig wurscht wäre.
Ich würde es freilich auch schöner finden, wenn er entweder komplett die Klappe hielte oder sich auf zwei, drei "Wuff"s beschränken würde. Aber Tatsache ist nunmal, dass er locker mal zwei oder sogar drei Minuten am Stück bellt. Alle "harmlosen" Erziehungsversuche schlugen bisher fehl.
- Für Wasserspritzpistolen ist einfach zu schnell. Da müsste ich dann schon den Gartenschlauch nehmen.
- Eine "Anti-Bell-Station" hat nichts gebracht. Sie hat ihn ein bisschen irritiert (funktioniert wohl mit Ultraschall oder so), aber dann hat er sie ignoriert.
- Auch die Methode "kommentarlos anleinen und ins Haus bringen" hat nichts gebracht. Er ist sehr flink und lässt sich also nicht so ohne Weiteres einfangen (möglicherweise empfindet er das sogar als Spiel).
- In der Hundeschule vom Tierheim aus wurde uns sowas nicht beigebracht. Da wurden die Hunde auf die sog. Hundebegleitprüfung vorbereitet, das habe ich aber leider als ziemlich stupide empfunden. Stur einen eingepaukten Parcours abzulaufen, halte ich zumindest nicht für ein erklärtes Ziel in der Hundeerziehung.
- Die Hundetrainerin, mit der ich aktuell zusammenarbeite, setzt auf gewaltfreie Erziehung, also erwünschtes Verhalten belohnen und verstärken, von unerwünschtem Verhalten möglichst geschickt ablenken.


Im Hinblick darauf, was Ringo überhaupt erst noch lernen musste, hat er meiner Meinung nach riesige Fortschritte gemacht und ist insgesamt ruhiger geworden. Aber das ist eben nicht das, was diese speziellen Nachbarn sehen oder wollen. Denen geht es tatsächlich nur darum, dass Ringo nicht an der Hecke bellt.


Welche Möglichkeiten habe ich noch?
Was gibt es an effektiven Dingen, die möglichst schnell helfen?
Ich liebe meinen Hund und mir schießen Tränen in die Augen, wenn ich mir vorstelle, ihm einen Elektro-Schocker ans Halsband montieren zu müssen.
Aber ich respektiere doch auch meine Nachbarn und kann ihren Wunsch nach Ruhe durchaus verstehen.


Verzweifelte Grüße
von der Emmi
 
  • Hallo Emmi,

    hab ich das jetzt richtig gelesen, dass ihr nicht - oder nicht mehr
    zur Hundeschule geht?


    Nicht böse sein wenn ich das jetzt sage, aber deinem Hund
    fehlt der Gehorsam.
    Es kann nicht sein, das ich meinen Hund "einfangen" muss.
    Und egal ob Katze oder Huhn seinen Weg kreuzen
    oder im Garten sind, er muss kommen wenn ich ihn rufe.


    Geh wieder mit ihm in eine Hundeschule, ich finde das echt
    wichtig.
     
    Hallo Emmy,
    ich kann Dir nur erzählen, was bei uns geholfen hat .
    Lange Wäscheleine und Hund angebunden, immer wenn er zum Zaun gestürzt ist, um die Leute anzubrüllen habe ich ihn mit einem lauten " Nein " und einem Ruck an der Leine gestoppt. Es hat cirka 14 Tage gedauert, dann hat er von alleine ca 1/2 Meter
    vor dem Zaun gestoppt, und sich zu mir umgedreht.
    Mittlerweile reicht schon ein " Nein " , wenn er wieder mal zum Zaun stürmen will . :)
     
  • @Feli: Ja, die Hundeschule des Tierheims beschränkte sich auf 10 Stunden. Dort ging es im Wesentlichen um den Grundgehorsam, den viele Hunde nicht drauf haben, wenn sie z.B. aus dem Ausland kommen und dort von der Straße gerettet wurden - so wie Ringo eben. Bevor ich ihn bekam, hatte er innerhalb seiner ersten zwölf Lebensmonate 9 davon im Tierheim verbracht. Erst in Rumänien, dann hier. Deshalb war das Thema "Heckenkläfferei" nicht so im Vordergrund.
    Hinzu kommt, dass ein Hund sich auf dem Hundeplatz vorbildlich benehmen kann, aber es im eigenen Garten schon wieder ganz anders aussieht...


    @Jolantha: Ich habe gerade mit dem Hundefachmann vom Tierheim telefoniert. Er empfahl mir im Grunde genommen dasselbe, was du gemacht hast. Anleinen (so auf etwa 5m, je nachdem, wie lang die Leine ausfällt) oder sogar eine "Schleuse" einbauen, so dass er zumindest nicht mehr direkt an die Hecke kann. Ich werde deinen Tipp auf jeden Fall ausprobieren!


    Und ach ja - vom Elektro-Schocker hat er mir dringendst abgeraten. Nicht nur, dass das unter Tierschutzaspekten ohnehin eher problematisch ist, es sollte such nur von einem Fachmann durchgeführt werden, man könne da viel mehr kaputt machen als erreichen. Da bin ich ja schon mal zufrieden, denn ich will meinen Hund erziehen, nicht quälen.
    Nachdem die "Anti-Bell-Station" nichts gebracht hat, bliebe noch das "Anti-Bell-Halsband", das arbeitet mit Wasser oder Zitronensaft oder so, aber ob das was bringt? Naja, Versuch macht kluch.


    Erstmal danke für eure Einschätzungen!


    LG
    Emmi
     
  • Ich denke da ähnlich wie Feli. Wir hatten über den Zeitraum von 20 Jahren immer einen Hund. Aber das ich hinter ihm herlaufen musste um ihn einzufangen gab es nie.
    Davon ab ich brauchte auch nie eine Leine zum spazieren gehen. Eine konsequente Erziehung in den ersten Jahren legt den Grundstein, und die war mehr als wichtig bei knapp 65 kg Hund.
    Sehr wichtig finde ich das du dem Hund beibringst das er nicht den Beschützer raushängen lassen muss an der Hecke, wenn das sitzt ist der Hund auch viel entspannter in seiner Umgebung. Gewaltfreie Erziehung, ist schon mal im Grundsatz richtig, aber bedenke das ein Hund genau über seinen Platz in der Rudelhierachie bescheit wissen muss, auch das entspant ihn sehr. Dazu gehören dann auch bestimmte Riten, das der Hund erst dann etwas zu fressen bekommt wenn ich fertig bin mit essen usw usw
    Ein Hund der nicht genau weiß, welchen Platzt mit welchem Stellenwert er im Rudel einnimmt wird immer verunsichert sein und gar nicht entspannt.
     
    Moin Emmi,
    Deinen Frust und Deine Traurigkeit kann ich gut verstehen.
    Ich kann Dir ebenfalls nur raten wieder in die Hundeschule
    zu gehen und ganz gezielt dieses Problem anzusprechen.
    Vielleicht ist die Hundetrainerin auch bereit sich "das Theater"
    vor Ort anzuschauen und dann entsprechende Erziehungsversuche
    einzuleiten. JEDER Hund reagiert in bestimmten Situationen anders
    und jeder Erziehungsversuch fruchtet anders, sprich....
    was bei einem Hund prima hilft..... ist dem anderen Hund völlig schnuppe.
    Ich schaue mir Hunde und deren "Fehlverhalten" immer persönlich
    genauestens an, bevor ich korrigierend eingreife und Tipps zum
    Abstellen eben diesen Verhaltens gebe.
    Die Ursache, warum Dein Rüde sich so verhält, kann ich auf die Entfernung
    nicht eruieren - genau das wäre aber wichtig, um nachhaltig mit ihm
    arbeiten zu können.
    Was ich allerdings umgehend und sofort machen würde... lass' ihn nicht
    mehr allein in den Garten. Nur mit Dir zusammen und NUR an einer sog.
    Schleppleine. Diese gibt es für kleines Geld in 5 und 10 m Länge in den
    einschlägigen Hundezubehörläden /Futtershops.
    Er soll merken, dass ihr 2 in Verbindung steht, über die Schleppleine.
    So hast Du ihn zumindest schon mal "in der Hand", ohne dass Du ihm
    erfolglos hinterherjagen musst.
    ICH würde dann auch immer Belohnung in der Tasche haben, sei es Leckerlis oder ein Spielzeug, dass er heiß und innig liebt, und dann 'ne kleine Einheit
    mit ihm spielen. Je nachdem für was er sich mehr begeistert. Ihm also
    positiv klarmachen, nicht bellen = richtig, Frauchen hat Dich mächtig lieb.
    Der Hund möchte grundsätzlich gefallen, also wird er schnell merken, was
    Du genau von ihm möchtest.
    Aber bitte - unbedingt die Trainerin einschalten und Dir vor Ort helfen lassen.

    Noch 2 andere Dinge:
    1. erkundige Dich bitte auf dem Gemeindeamt, in welcher Zeit Hunde Ruhe
    halten müssen, also nicht kläffen dürfen. Mit dieser Info und 'nem selbstgebackenen Kuchen... lade Deine Nachbarn ein, schildere das Problem
    und auch die Maßnahmen, die Du ergriffen hast... z.B. Trainerin um Hilfe gebeten, Hund nur noch an der Schleppleine mit Dir im Garten = guten Willen zeigen, dass ihr das Problem ernsthaft abstellen wollt.

    2. Elektroschocker/-halsband ist in D'land absolut verboten für Privatpersonen. Dies darf nur noch und ausschließlich von "berechtigten Personen im Rahmen einer Ausbildung" eingesetzt werden. Bitte, ich zitiere hier lediglich, nicht dass der Eindruck entsteht, ich erachte solche Maßnahmen für sinnvoll oder gerechtfertigt. Schmerz ausüben, um ein Verhalten abzustellen, ein absolutes No Go für mich!

    Und lass' Dich nicht verrückt machen.
    In der Ruhe liegt die Kraft..... ich weiß, leichter gesagt als getan!
    Gib doch bitte weiter Bericht, wie Du das Problem angehst und mit welchem
    Erfolg.
    Toi, toi, toi!
     
  • Nachdem die "Anti-Bell-Station" nichts gebracht hat, bliebe noch das "Anti-Bell-Halsband", das arbeitet mit Wasser oder Zitronensaft oder so, aber ob das was bringt? Naja, Versuch macht kluch.

    LG
    Emmi

    Hallo Emmi,
    wir haben zwei Hunde,der kleinere ist der mit der größeren Klappe.
    Wenn es mal zu viel wird mit der Kläfferei,benutzen wir dieses Sprühhalsband.
    Manchmal hilft es schon nur davon zu sprechen oder das Ding vorzuholen.
    Ich würde es an Deiner Stelle mal probieren,Hunde lernen eigentlich recht schnell damit.
    Viel Erfolg.
     
    Ihr Lieben - nochmals danke für eure Reaktionen!
    paar.gif

    Ich melde mich später nochmal, jetzt fahre ich erstmal in die Baumärkte und/oder Tierbedarfsfachgeschäfte und schau, wie ich "aufrüsten" kann...


    Liebe Grüße
    von der Emmi
     
    Ganz nebenbei mal eine Geschichte,die meinen Schwiegereltern passiert ist.
    Da haben die Nachbarn gerichtlich erwirkt,das der Hund "nur" zu bestimmten Zeiten bellen durfte.
    Dann wurde beim Nachbarn eingebrochen,Hund hat gebellt - aber zu einer Zeit wo es nicht erlaubt war.Also hat mein Schwiegervater nicht reagiert.
    Na ja,das Nachbarschaftsverhältnis war wirklich nicht das beste.
     
    Ich sehe hier zwei grundsätzliche Probleme, die es zu lösen gilt:

    1.
    Dein Hund hat noch nicht verstanden, dass Du der Rudelführer bist, d.h. ihm fehlt es an Gehorsam. Das löst Du durch Konsequenz und durch regelmäßige Besuche einer Hundeschule. Dort lernt ihr beide...

    2.
    Dein Hund fühlt sich zuständig für die Bewachung der Wege, die an Eurem Grundstück vorbei führen. Du musst ihm klarmachen, dass er eben nicht dafür zuständig ist. Hier wird Dir der Besuch einer Hundeschule wenig helfen. Ich würde Dir empfehlen, einen Hundetrainer ins Haus zu bestellen, der sich das einmal ansieht und Dir eine Hilfestellung gibt, wie Du Deinem Hund das vermitteln kannst.

    Offensichtlich hast Du noch nicht viel Erfahrung mit der Hundeerziehung. Insofern würde ich an Deiner Stelle nicht herumprobieren, sondern gleich einen Fachmann mit einbeziehen. Ich denke, in einer oder zwei Stunden kann er das Problem mit dem Gekläffe lösen.
     
  • Ich find es klasse das du alles versuchst.

    Wir sind Schichtarbeiter ohne feste Wochenarbeitszeiten. Momentan komme ich gegen 1:30 ins Bett da ist morgens um acht hier noch alles dicht, was zeigen würde das wir wach sind. Die Rollos mache ich auf wenn ich wach bin meist so gegen 9:30 GG ist dann derzeit in der Frühwoche und muss gegen 2:30 Uhr aufstehen.

    Da nervt der Hund der letzten zugezogenen nachbarin auch etwas.

    Ich hatte als Teenager einen Dackel cocker mischling weiblich

    Bonny.jpg

    Ihr passte Temperament zu deinem. 13 Kilo hatte die Lady und hielt neben meinem Rad 1, 5 Kilometer durch. Nicht angeleint. Weswegen sie zwar meist alles ignorierte was so auftauchte, aber eben nicht alles.

    Sie verbellte gerne den Briefträger schliesslich "betrat" der mit dem anfassen des Briefkasten ja unser Grundstück und das war absolut inakzeptabel. Da half vorstellen, sicher jedem der neu kam.

    Aber sie brach immer wieder aus.
    Was ich damals aus einem Hundebuch lernte ist wie eine Hundemutter ihre Welpen straft.
    Ein fest Griff in den Nacken und schütteln was für uns so anstrengend ist, das es kaum zu lange dauert und dem Tier nicht schaden soll. Es hat ganz gut geholfen.

    Gruß Suse
     
  • @Suse
    Den Briefträger kläffe ich auch immer an , besonders wenn er Rechnungen bringt oder die Post wieder mal falsch einwirft :grins:

    Nee im ernst ....
    Lutzen hat schon recht , besonders da es ein Strassenhund war .
    Du solltest ihm zeigen das er sich entspannen kann , das du oder ihr das Rudel anführt und ihr sagt wenn gebellt wird ..... Klingt vielleicht lustig , ist aber so .

    Das bedeutet aber Arbeit mit dem Hund , mit Geduld , Liebe aber viel Konsequenz .

    Hast du schon mal den Hundeprofi geschaut ?
    Dort hatten sie mal das gleiche Thema .
    Oft ist der Hund nicht einfach ein Kläffer , sondern er verwechselt oder missversteht seine Stellung in dem Rudel ( bei euch )
     
    an mir sind schon viele hunde vorbeigezogen, ich bin ja seit vielen jahren pflegestelle und ich weiß eines: hunde sind so individuell wie wir menschen auch.
    und ja, es gibt kläffer. die könnnen ihre erregung nur bezwingen, in dem sie oben irgendeinen ton raus lassen :D oder viele :D
    zur hundeerziehung gehört unbedingt meideverhalten, sonst verselbständigt sich unerwünschtes verhalten. bei deinem hund ist das leider bereits eingetreten, deshalb mein vorschlag:
    der hund hat im garten bis auf weiteres ohne eure anwesenheit nichts zu suchen.
    und ganz gewiss nicht im dunkeln.
    mein hausgarten ist nur klein, 80 qm mit hof etwa - meine hunde (ich hab drei + pflegi) dürfen da im prinzip nicht hin. (außer: wir sind auch im garten oder für nächtliche absolute notfälle) ich will ja noch was essen, von dem was da wächst :D und ich will keine kläffer :D also gehe ich ausreichend mit ihnen spazieren. den kleinen tod wirst du sterben müssen, abends mit hund noch eine runde um den block zu drehen, statt ihn in den garten zu lassen. das muss auch nicht 23.00 uhr sein, nachts kann ein hund lässig von 21.00 uhr bis morgens durchhalten, wenn er gesund ist. morgens dito.
    so ein garten wie eurer ist voll langweilig für einen hund - es ist klar, dass er sich da eine andere beschäftigung sucht.
    ein ausgelasteter hund ist ein zufriedener hund - löst euch bitte von dem gedanken, dass euer aufgeräumter klein-garten teil des auslastungsprogramms sein könnte - das ist er nicht. er ist stinkend langweilig (aus hundesicht). für den hund wirkt euer garten wie die tickende kaminuhr am sonntag nachmittag.
    er produziert regelrecht langeweile, wo der hund im haus sich entspannen und schlafen würde.
    falls der hund gern bällchen spielt, kann man das natürlich dort machen - aber auch nur das.
    der hund kommt nur noch in den garten, wenn ihr zeit dafür habt, ihn zu disziplinieren, von gewaltfrei halte ich nicht viel, denn er verhält sich auch nicht so :D das heißt jetzt nicht mit schlägen, aber konsequent (die sache mit der leine kann man versuchen, aber jedes erfolgserlebnis, was er an der leine hat, weil ihr unaufmerksam seid, ist wieder ein schritt nach hinten). fehlverhalten muss bestraft werden (unterordnung erzwingen). nur über positive verstärkung erzieht man weder kinder noch hunde. positive verstärkung macht immer sinn bei erwünschtem verhalten (herankommen etc.), aber nicht bei unerwünschtem. ignorieren ist als erziehungsmaßnahme halte ich für dumm und gefährlich, meistens jedefalls. natürlich muss man nicht gleich bei jedem klitzekleinen fehlverhalten in die startlöcher gehen, mei, ein hund ist auch nur ein mensch :D, aber bei absolut inakzeptablen verhalten gehört auch strafe mit augenmaß dazu. was ja nicht heißt, dass man permanent körperlich übergriffig wird. aber man sollte seinen körper schon einsetzen, zumindest als drohkulisse. bitte vergiß nicht, dein hund ist ein rüde, das drohen/imponieren mit dem eigenen körper gehört zu jeder anständigen rüdenbegegung dazu. und bei manchen mädels auch. für hunde ist es völlig normal, sich mit ihrem körper zu unterhalten, sie haben (zum glück:D) ja nicht wirklich eine stimme. also sei nicht steif in der hüfte, du bist größer, schöner, klüger und stärker als dein hund :D
    ich beobachte das auf dem hundeplatz immer wieder, wie gehemmt die leute im umgang mit ihrem körper sind, vor allem frauen. da wird ungheuer viel gesabbelt (ich rede auch total viel wirres zeug mit den hunden auf dem spaziergang - aber nicht, wenn ich wirklich was von ihnen will), aber was an stimme oben raus kommt korreliert überhaupt nicht mit der körperhaltung.
    und da wäre dann ja noch die zweite großbaustelle: die katzen im haus. für mich wäre das undenkbar, dass ein hund die katzen im haus nicht zufrieden läßt (fürs erste natürlich nur in anwesenheit, ich bin nicht vermessen!). nie käme ich auf den gedanken solcher absperrmaßnahmen. und weil ich das absolut inakzeptabel finde, verhalte ich mich, ab dem moment, wo hundi neu durch meine türe kommt, entsprechend. DAS gehört zu den dingen, die in diesem haushalt absolut nicht verhandelbar sind. jeder hund spürt das sofort, da bin ich mir sicher. übergriffe gegen die katzen würde ich sofort ahnden, da würde ich keine sekunde zögern. und notfalls auch gewalt anwenden - weil der hund macht ja genau das selbe. auge um auge...
    die sache mit den katzen im haus ist vielleicht auch der grund allen übels, denn ich verstehe das leben mit meinen hunden so: im haus wird allein nach meinen regeln gespielt. mein haus. punkt. da gibt es nichts zu diskutieren und keinen verhandlungsspielraum.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    und ja, es gibt kläffer. die könnnen ihre erregung nur bezwingen, in dem sie oben irgendeinen ton raus lassen
    icon_biggrin.gif
    oder viele
    Yo da ist es fast egal ob Hund oder Mensch :grins:


    im haus wird allein nach meinen regeln gespielt. mein haus. punkt. da gibt es nichts zu diskutieren und keinen verhandlungsspielraum.

    Das klappt sogar bei Katzen.
    Unsere Halbwilden im Garten jagen gerne mal ihr Genossen wenn diese in unseren Garten kommen wollen.
    Sind wir im Garten anwesend , dann darf die " andere " sogar in den Garten und mit fressen , da wir in diesem Revier das sagen haben .

    Ich gebe billymoppel recht , ihr solltet zeigen das ihr das sagen habt .
    Vor allem scheint mir der Hund irgendwie unter Strom .
     
    Guten Morgen @all,
    heute mag ich auf die vielen Antworten eingehen.
    Mittwochabend war ich echt bedient und gestern hatte ich schlicht und ergreifend keine Zeit - aber deshalb mache ich's ja jetzt!


    Um es vorweg zu nehmen - Ringo trägt seit Mittwochabend ein Sprühhalsband, das aufdringlich nach "Citronella" duftet und ihn für jeden Beller per Sprühstoß bestraft. Und was soll ich euch sagen - ich erkenne meinen Hund nicht wieder! Ich habe versucht, aus euren zahlreichen Antworten die Hilfestellungen rauszupicken und zu kombinieren, soll heißen: Wir gehen gemeinsam in den Garten und ich beobachte ihn wie ein Luchs (lasse mir natürlich nichts anmerken). Schon bei einem angedeuteten Bellen kommt der Sprühstoß und ich reagiere mit einem scharfen "Schluss!". Läuft jemand am Grundstück vorbei (z.B. Frau mit Kinderwagen, Rentner) und er reagiert nicht, lobe ich ihn und habe ein Leckerlie griffbereit. Mache ich das richtig so?
    Ansonsten benehme ich mich normal und lasse mir nicht anmerken, dass ich selber völlig unter Spannung stehe... und er mir ja auch ein bisschen Leid tut...


    Sehr wichtig finde ich das du dem Hund beibringst das er nicht den Beschützer raushängen lassen muss an der Hecke, wenn das sitzt ist der Hund auch viel entspannter in seiner Umgebung.
    Hallo Michael,
    da hast du völlig Recht.
    Es ist sicher der typische Denkfehler von Hundeneulingen wie mir zu glauben "Na der verteidigt halt sein Revier!". Ich muss lernen, dass das nicht sein, sondern mein Job ist meinen Garten "zu verteidigen". Von daher wird mir langsam klar, dass er eigentlich gar nicht "hibbelig" oder "nervös" ist, sondern nur ständig auf der Lauer ist, ob sich da Gefahr für den Garten oder sein Rudel abzeichnet.
    Vielleicht ist die Hundetrainerin auch bereit sich "das Theater" vor Ort anzuschauen und dann entsprechende Erziehungsversuche
    einzuleiten.
    Liebe Eva,
    die Trainerin schlug - ähnlich wie Rütter - vor, 10 Leute einzuladen, die gezielt an der Hecke vorbeilaufen und dann stehenbleiben, damit Ringo quasi "reizüberflutet" wird. Aus Hundesicht bestünde der Gag wohl darin, dass das Objekt sich wegbewegt (vgl. Jogger) und der Hund das nun wiederum als Erfolg seiner Kläfferei verbucht. Da habe ich aber leider schlechte Karten, ich bringe tatsächlich keine 10 Leute zusammen, die sich alle am selben Tag bereit erklären würden, in unregelmäßigen Abständen an der hecke vorbeizulaufen.


    Alles andere, was du mir geschrieben hast, versuche ich zu beherzigen, vor allem, dass er nicht mehr alleine in den Garten darf. Das habe ich ohnehin - dank der Kläfferei - versucht zu vermeiden, ich bekam schon Herzklopfen, wenn ich nur kurz in die Küche gegangen bin um mir einen Kaffee zu holen.


    Deshalb nochmals lieben Dank dir... und der Hinweis auf Geduld, Geduld, Geduld tröstet mich auch noch ein wenig.

    Ich würde es an Deiner Stelle mal probieren,Hunde lernen eigentlich recht schnell damit.
    Viel Erfolg.
    Liebe Charlotta,
    genau das habe ich nun gemacht - und ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus!
    Offensichtlich hast Du noch nicht viel Erfahrung mit der Hundeerziehung.
    Hallo Lutzen,
    nein, da hast du völlig Recht!
    Ringo ist mein erster Hund und es fehlt - trotz diverser Fachbücher z.B. von Rütter oder Millan - einfach an der Erfahrung. Theorie ist schön und gut, aber ich muss gewisse Situationen auch erst einmal erleben um dann daraus meine Schlüsse ziehen zu können. Dass Ringo ein Straßenhund ist und eben kein psychisch stabiler Retriever, macht die Sache natürlich nicht einfacher.

    Wir sind Schichtarbeiter ohne feste Wochenarbeitszeiten. Momentan komme ich gegen 1:30 ins Bett da ist morgens um acht hier noch alles dicht, was zeigen würde das wir wach sind. Die Rollos mache ich auf wenn ich wach bin meist so gegen 9:30 GG ist dann derzeit in der Frühwoche und muss gegen 2:30 Uhr aufstehen.
    Liebe Suse,
    ich hab mich auch über deinen verständnisvollen Beitrag sehr gefreut - vor allem, weil er mir die Augen geöffnet hat was die Tageszeiten angeht. Ich habe den Fehler gemacht von durchschnittlichen Arbeitszeiten auszugehen ohne zu bedenken, dass es auch Menschen mit Schichtdienst gibt. Allein auf der anderen Straßenseite wohnt ein Paar, die wohl beide Taxler sind...
    Danke auch für das Foto - ein hübscher Fratz!


    so ein garten wie eurer ist voll langweilig für einen hund - es ist klar, dass er sich da eine andere beschäftigung sucht.
    ein ausgelasteter hund ist ein zufriedener hund - löst euch bitte von dem gedanken, dass euer aufgeräumter klein-garten teil des auslastungsprogramms sein könnte - das ist er nicht. er ist stinkend langweilig (aus hundesicht).
    Hallo billymoppel,
    Mensch danke, da kam jetzt aber viel Denkfutter für mich!
    Dass der Garten nicht nur klein, sondern auch entsetzlich gestaltet ist, habe ich an anderer Stelle ja schon mehrfach beklagt, und da bin ich ja auch dran. Aber wo viele Jahre Gemüsebeete das Höchste der Gefühle war, kann ich nicht binnen Jahresfrist ein eingewachsenes Grundstück mit Fauna, Flora und 'nem Agility-Parcours herzaubern. Also ist mir schon klar, dass ich 'ne gewisse Verantwortung für Ringos Freizeitprogramm trage, der ich durch verschiedene Aktivitäten versuche gerecht zu werden.
    Neben den täglichen "Mini-Gassirunden" einmal um den Block (morgens und abends) bin ich jeden Nachmittag zwischen 1,5 und 3 Stunden mit ihm im Wald oder auf den Feldern. Dazu besuche ich einmal in der Woche eine sog. Spielstunde von der Hundeschule aus, wo sich auf einem 8ha großen eingefriedetem Grundstück unterschiedliche Hunde treffen (die Trainerin stellt da passende Gruppen zusammen) und miteinander spielen können. Neben diversen Spielgeräten (Brücke, Wippe, Autoreifen etc.) können die Hunde schlicht und ergreifen auch rennen oder buddeln (knorrige Obstbäume, Sträucher). Außerdem buche ich gerne Einzel-Workshops für ihn, so wie neulich das Fährtentraining oder demnächst die Einführung ins Dummy-Training.
    Mehr kann ich tatsächlich nicht leisten.
    Auf den Rest, liebe billymoppel, gehe ich dann später noch gesondert ein, ok? Auf jeden Fall sollst du wissen, dass ich auch deinen Beitrag als sehr hilfreich empfunden habe!

    Das bedeutet aber Arbeit mit dem Hund , mit Geduld , Liebe aber viel Konsequenz .
    Hallo Kapha,
    Liebe und Geduld gibt's bei mir im Übermaß - aber an der Konsequenz hapert es, ach was sag ich, die ist wohl gar nicht vorhanden. Aber das ändert sich ja jetzt!






    So ihr Lieben - nochmals ganz herzlichen Dank für eure wirklich hilfreichen Beiträge, sollte ich jemanden übersehen haben, bitte ich um Entschuldigung - werde ich dann nachholen!


    Ganz liebe (und zuversichtliche)Grüße
    von der Emmi
     
    Hallo Emmi,
    toll zu lesen,was Du alles mit Ringo machst,er hat Glück bei Dir gelandet zu sein. Und das verstehen besonders ehemalige Straßenhunde und danken es Dir dann.
    Unsere kleine Kira ist eine Griechin,die es sicher auch nicht so einfach hatte.Aber sie ist sehr lernbereit und hat unser Herz im Sturm erobert.Es hat aber auch etwas gedauert bis sie richtig Vertrauen hatte und sich sicher gefühlt hat.
    Und wie gesagt,dieses Halsband ist Klasse,es tut nicht weh und irgendwann braucht Ihr es gar nicht mehr.
    Eine schöne gemeinsame Zeit
    wünscht Charlotta.
     
    @Jolantha: Cool, vielen Dank! Ich glaub, das wird 'ne nette Runde!

    @Charlotta: Ja, ich hoffe sehr, dass das jetzt der erste Schritt in die richtige Richtung war! Denn an Motivation, Liebe und Geduld mangelt es mir sicher nicht, nur halt an dem richtigen Wissen zur richtigen Zeit.
    Ich werde auf jeden Fall immer wieder so dann und wann berichten!


    Ganz liebe Grüße in die Runde
    von der Emmi
     
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