E
Emtiar
Guest
Guten Morgen zusammen,
ich brauche dringend Hilfe von erfahrenen Hundehaltern!
Mein Hund Ringo ist zwei Jahre alt, ein rumänischer Straßenhund aus dem Tierheim und er lebt seit einem Jahr bei uns. Während er uns sonst viel Freude bereitet und wir den Schritt, ihn aus dem Tierheim zu holen, noch nie bereut haben, entwickelt sich seine Heckenkläfferei im Zusammenhang mit unseren Nachbarn zum echten Problem.
Was wir letztes Jahr beim Einzug in unser Reiheneckhaus nicht gewusst haben, ist, dass das unser Grundstück von zwei Seiten an öffentliche Wege grenzt. An der Ostseite verläuft die Straße mit Bürgersteig, und an der Südseite ist ein öffentlicher Fuß- und Radweg. Entlang der Ost- und der Südseite verläuft eine meterlange Ligusterhecke. Von der Straße her war das also klar, aber dass an der Südseite nicht nur die unmittelbaren Nachbarn in der nächsten Reihenhausreihe vorbeilaufen, sondern auf gut Deutsch jeder Hinz und Kunz, das haben wir erst bemerkt, als wir schon hier wohnten.
Um die Nachbarn in meiner Reihe nicht unnötig zu verschrecken, haben wir letzten Sommer nicht nur ein großzügiges Gartenhäuschen an die Ostseite des Hauses gebaut, sondern auch den verbleibenden Platz zur Hecke mit einem Doppelgartentür aus Holz zugemacht. So kann der Hund nicht mehr ums Haus rumsausen und die Nachbarn auf dem Weg zu ihren Häusern ankläffen.
Was bleibt, ist also der Gartenteil.
Während ich im Gespräch mit den unmittelbaren Nachbarn im Norden, im Süden und an unserer Seite schon herausgefunden habe, dass sie das Gekläffe wohl oft nervt, scheinen sie alle aber doch guten Willens zu sein und können anerkennen, dass er ja nicht ständig, dauernd und fortwährend kläfft, sondern "nur", wenn er frühmorgens im Garten ist oder mal am Nachmittag bzw. abends, wenn wir eben auch im Garten sind, und dann ja auch nur, wenn jemand an der Hecke vorbei läuft. Die ist zum jetzigen Zeitpunkt naturgemäß ziemlich licht und er sieht jeden einzelnen Passanten.
Hinzu kommt, dass die Katzen aus der Nachbarschaft offensichtlich schon jahrelang unser Grundstück als Durchgang nutzen. Leider ist Ringo grad auf Katzen gar nicht gut zu sprechen, deshalb muss ich meine eigene Katze durch ein Sperrgitter im Treppenhaus von ihm fernhalten. Wenn die fremden Katzen nun also in unseren Garten kacken oder lässig außen am Grundstück vorbeischnüren, tickt Ringo also aus, ohne dass es so ohne Weiteres für einen Fremden erkennbar ist, warum denn nun. Die Katze drückt sich ja durchs Gebüsch außerhalb unseres Grundstücks, aber Ringo sieht uns riecht sie.
Von einem speziellen Nachbarn, der auf der anderen Straßenseite lebt, weiß ich, dass er Ringo nicht leiden kann. Das ist mir nun relativ egal, das ist so ein typischer verkniffener, lebensunfroher Rentner, der sich gerne als Gauleiter und Parkwächter betätigt. Sein Grundstück hat mit der Straße eigentlich nichts zu tun, da er quasi "in zweiter Reihe" wohnt, aber er hat tatsächlich am ersten Grundstück vorbei einen Zugang zur Straße - und dort hält er sich auch gerne auf, sonst kriegt er ja nicht mit, was sich auf der Straße so tut.
Heute Morgen hat eine weitere Nachbarin von der anderen Straßenseite angerufen und sich beschwert. Der Hund kläfft zu viel, sie kriegt nachts keinen Schlaf und morgens weckt er sie. "Nachts" bedeutet in diesem Fall max. 23 Uhr, und "morgens" heißt zwischen 7 und 8 Uhr.
Wisst ihr, es ist ja nicht so, dass mir das völlig wurscht wäre.
Ich würde es freilich auch schöner finden, wenn er entweder komplett die Klappe hielte oder sich auf zwei, drei "Wuff"s beschränken würde. Aber Tatsache ist nunmal, dass er locker mal zwei oder sogar drei Minuten am Stück bellt. Alle "harmlosen" Erziehungsversuche schlugen bisher fehl.
- Für Wasserspritzpistolen ist einfach zu schnell. Da müsste ich dann schon den Gartenschlauch nehmen.
- Eine "Anti-Bell-Station" hat nichts gebracht. Sie hat ihn ein bisschen irritiert (funktioniert wohl mit Ultraschall oder so), aber dann hat er sie ignoriert.
- Auch die Methode "kommentarlos anleinen und ins Haus bringen" hat nichts gebracht. Er ist sehr flink und lässt sich also nicht so ohne Weiteres einfangen (möglicherweise empfindet er das sogar als Spiel).
- In der Hundeschule vom Tierheim aus wurde uns sowas nicht beigebracht. Da wurden die Hunde auf die sog. Hundebegleitprüfung vorbereitet, das habe ich aber leider als ziemlich stupide empfunden. Stur einen eingepaukten Parcours abzulaufen, halte ich zumindest nicht für ein erklärtes Ziel in der Hundeerziehung.
- Die Hundetrainerin, mit der ich aktuell zusammenarbeite, setzt auf gewaltfreie Erziehung, also erwünschtes Verhalten belohnen und verstärken, von unerwünschtem Verhalten möglichst geschickt ablenken.
Im Hinblick darauf, was Ringo überhaupt erst noch lernen musste, hat er meiner Meinung nach riesige Fortschritte gemacht und ist insgesamt ruhiger geworden. Aber das ist eben nicht das, was diese speziellen Nachbarn sehen oder wollen. Denen geht es tatsächlich nur darum, dass Ringo nicht an der Hecke bellt.
Welche Möglichkeiten habe ich noch?
Was gibt es an effektiven Dingen, die möglichst schnell helfen?
Ich liebe meinen Hund und mir schießen Tränen in die Augen, wenn ich mir vorstelle, ihm einen Elektro-Schocker ans Halsband montieren zu müssen.
Aber ich respektiere doch auch meine Nachbarn und kann ihren Wunsch nach Ruhe durchaus verstehen.
Verzweifelte Grüße
von der Emmi
ich brauche dringend Hilfe von erfahrenen Hundehaltern!
Mein Hund Ringo ist zwei Jahre alt, ein rumänischer Straßenhund aus dem Tierheim und er lebt seit einem Jahr bei uns. Während er uns sonst viel Freude bereitet und wir den Schritt, ihn aus dem Tierheim zu holen, noch nie bereut haben, entwickelt sich seine Heckenkläfferei im Zusammenhang mit unseren Nachbarn zum echten Problem.
Was wir letztes Jahr beim Einzug in unser Reiheneckhaus nicht gewusst haben, ist, dass das unser Grundstück von zwei Seiten an öffentliche Wege grenzt. An der Ostseite verläuft die Straße mit Bürgersteig, und an der Südseite ist ein öffentlicher Fuß- und Radweg. Entlang der Ost- und der Südseite verläuft eine meterlange Ligusterhecke. Von der Straße her war das also klar, aber dass an der Südseite nicht nur die unmittelbaren Nachbarn in der nächsten Reihenhausreihe vorbeilaufen, sondern auf gut Deutsch jeder Hinz und Kunz, das haben wir erst bemerkt, als wir schon hier wohnten.
Um die Nachbarn in meiner Reihe nicht unnötig zu verschrecken, haben wir letzten Sommer nicht nur ein großzügiges Gartenhäuschen an die Ostseite des Hauses gebaut, sondern auch den verbleibenden Platz zur Hecke mit einem Doppelgartentür aus Holz zugemacht. So kann der Hund nicht mehr ums Haus rumsausen und die Nachbarn auf dem Weg zu ihren Häusern ankläffen.
Was bleibt, ist also der Gartenteil.
Während ich im Gespräch mit den unmittelbaren Nachbarn im Norden, im Süden und an unserer Seite schon herausgefunden habe, dass sie das Gekläffe wohl oft nervt, scheinen sie alle aber doch guten Willens zu sein und können anerkennen, dass er ja nicht ständig, dauernd und fortwährend kläfft, sondern "nur", wenn er frühmorgens im Garten ist oder mal am Nachmittag bzw. abends, wenn wir eben auch im Garten sind, und dann ja auch nur, wenn jemand an der Hecke vorbei läuft. Die ist zum jetzigen Zeitpunkt naturgemäß ziemlich licht und er sieht jeden einzelnen Passanten.
Hinzu kommt, dass die Katzen aus der Nachbarschaft offensichtlich schon jahrelang unser Grundstück als Durchgang nutzen. Leider ist Ringo grad auf Katzen gar nicht gut zu sprechen, deshalb muss ich meine eigene Katze durch ein Sperrgitter im Treppenhaus von ihm fernhalten. Wenn die fremden Katzen nun also in unseren Garten kacken oder lässig außen am Grundstück vorbeischnüren, tickt Ringo also aus, ohne dass es so ohne Weiteres für einen Fremden erkennbar ist, warum denn nun. Die Katze drückt sich ja durchs Gebüsch außerhalb unseres Grundstücks, aber Ringo sieht uns riecht sie.
Von einem speziellen Nachbarn, der auf der anderen Straßenseite lebt, weiß ich, dass er Ringo nicht leiden kann. Das ist mir nun relativ egal, das ist so ein typischer verkniffener, lebensunfroher Rentner, der sich gerne als Gauleiter und Parkwächter betätigt. Sein Grundstück hat mit der Straße eigentlich nichts zu tun, da er quasi "in zweiter Reihe" wohnt, aber er hat tatsächlich am ersten Grundstück vorbei einen Zugang zur Straße - und dort hält er sich auch gerne auf, sonst kriegt er ja nicht mit, was sich auf der Straße so tut.
Heute Morgen hat eine weitere Nachbarin von der anderen Straßenseite angerufen und sich beschwert. Der Hund kläfft zu viel, sie kriegt nachts keinen Schlaf und morgens weckt er sie. "Nachts" bedeutet in diesem Fall max. 23 Uhr, und "morgens" heißt zwischen 7 und 8 Uhr.
Wisst ihr, es ist ja nicht so, dass mir das völlig wurscht wäre.
Ich würde es freilich auch schöner finden, wenn er entweder komplett die Klappe hielte oder sich auf zwei, drei "Wuff"s beschränken würde. Aber Tatsache ist nunmal, dass er locker mal zwei oder sogar drei Minuten am Stück bellt. Alle "harmlosen" Erziehungsversuche schlugen bisher fehl.
- Für Wasserspritzpistolen ist einfach zu schnell. Da müsste ich dann schon den Gartenschlauch nehmen.
- Eine "Anti-Bell-Station" hat nichts gebracht. Sie hat ihn ein bisschen irritiert (funktioniert wohl mit Ultraschall oder so), aber dann hat er sie ignoriert.
- Auch die Methode "kommentarlos anleinen und ins Haus bringen" hat nichts gebracht. Er ist sehr flink und lässt sich also nicht so ohne Weiteres einfangen (möglicherweise empfindet er das sogar als Spiel).
- In der Hundeschule vom Tierheim aus wurde uns sowas nicht beigebracht. Da wurden die Hunde auf die sog. Hundebegleitprüfung vorbereitet, das habe ich aber leider als ziemlich stupide empfunden. Stur einen eingepaukten Parcours abzulaufen, halte ich zumindest nicht für ein erklärtes Ziel in der Hundeerziehung.
- Die Hundetrainerin, mit der ich aktuell zusammenarbeite, setzt auf gewaltfreie Erziehung, also erwünschtes Verhalten belohnen und verstärken, von unerwünschtem Verhalten möglichst geschickt ablenken.
Im Hinblick darauf, was Ringo überhaupt erst noch lernen musste, hat er meiner Meinung nach riesige Fortschritte gemacht und ist insgesamt ruhiger geworden. Aber das ist eben nicht das, was diese speziellen Nachbarn sehen oder wollen. Denen geht es tatsächlich nur darum, dass Ringo nicht an der Hecke bellt.
Welche Möglichkeiten habe ich noch?
Was gibt es an effektiven Dingen, die möglichst schnell helfen?
Ich liebe meinen Hund und mir schießen Tränen in die Augen, wenn ich mir vorstelle, ihm einen Elektro-Schocker ans Halsband montieren zu müssen.
Aber ich respektiere doch auch meine Nachbarn und kann ihren Wunsch nach Ruhe durchaus verstehen.
Verzweifelte Grüße
von der Emmi