Großer Kirschbaum Rückschnitt & Sturmschaden Zwetschgenbaum

[Mediterraneum]

Hallo liebe Gartenfreunde!

Ich habe im vergangenen Jahr ein Haus mit kleinem Garten gekauft in dem sich zwei Obstbäume befinden denen ich mich künftig widmen muss. Kenntnisse vom Obstbaumschnitt habe ich nur grundlegend, soweit ich mir diese bisher anlesen konnte.

Zunächst zum Kirschbaum: Ich schätze er ist ca. 12 Meter hoch und steht auf einem Nordhang, alles über 7-8 Meter ist für mich allerdings nicht mehr erreichbar. Macht es Sinn die Krone einzukürzen, sodass die Früchte eher im unteren Bereich wachsen wo sie sich auch ernten lassen?
Ich habe diesbzgl. Bedenken, dass der Stamm dort nicht mehr vollständig verheilen kann und langfristig verfault, da der Stamm in der Höhe immer noch einen Durchmesser von ca. 10 cm hat. Lässt sich der Baum in diesem Alter überhaupt noch soweit einkürzen?

Zum Zwetschgenbaum: Vor ca. 2 Jahren wurde bei einem Sturm ein großer vorderer Ast heruntergerissen, ich nehme an, dass er davor bereits in keinem guten Zustand war. In diesem Winter ist hinten ein weiterer Ast abgebrochen. Langfristig glaube ich, dass der Stamm vollständig verfaulen wird. Gerne würde ich den Baum aber noch für 2-3 Jahre erhalten, oder vollständig sofern möglich? Können dafür die faulen Stammteile herausgesägt und ggf. versiegelt werden?
Auch hier möchte ich einen Großteil der Krone einkürzen, da der Baum sehr hoch ist und ich Bedenken habe, dass der rechte Starkast irgendwann herausbricht und auf das Nachbargrundstück stürzt.

Ich hoffe die Bilder im Anhang sind ausreichend, danke!

Beste Grüße
Guido

 

[Marmande]

Ich würde auf Bodenhöhe schneiden und neu pflanzen.

 

[Linserich]

Hallo Guido

Zunächst mal zu deinem Kirschbaum.

Soweit ich sehen kann, ist er noch ziemlich jung und starkwüchsig.

Ich empfehle daher einen Sommerschnitt im Juli. Sommerschnitt beruhigt das Wachstum. Mach doch dann bitte ein paar Fotos vom Kirschbaum (auf deinen jetzigen Bildern sieht man zuwenig von ihm), dann können wir dir besser sagen, wie du ihn einkürzen kannst.

Zum Zwetschgenbaum:

Die abgebrochenen Aststümpfe würde ich nicht mehr antasten, sonst gibt es nur neue Wunden. Den verbliebenen Starkast würde ich allerdings einkürzen und auslichten, damit er gesunde Zwetschgen bringt. Den Baum kannst du problemlos noch viele Jahre behalten.

 

[Desperado]

Was willst Du mit Bäumen, die zu hoch sind, um sie vernünftig abernten zu können?

Der Zwetschgenbaum ist ohnehin hinüber, auch wenn er vielleicht noch 10 Jahre steht. Und der Kirschenbaum an der Grundstücksgrenze ist auch viel zu hoch. Diese Bäume würde ich bodennah absägen und kleine Obstbäume auf schwachwüchsiger Unterlage pflanzen, die nach 3-4 Jahren schon tragen.
Ich hab zum Beispiel eine Regina auf GiSelA5 und das Bäumchen trägt jedes Jahr seine 8-10kg Kirschen. Und die Kordia nebendran hat auch ihre 7-8kg. Was will ich mehr von Bäumchen, die gerade mal 3m hoch sind und viele schöne Seitentriebe haben?
Aber auch Zwetschgen (St. Julian A), Äpfel (M9) und Birnen (Quitte A) gibt es auf wuchsreduzierter Unterlage.

 

[Pyromella]

Da wäre interessant, was @Mediterraneum haben möchte - Obstbäume zur Ernte, oder alte Bäume als Lebensraum für Specht und Co.

 

[SebDob]

Specht und co kann ich nicht essen. Früchte des Baumes kann ich jedoch auch mit Vogelchen teilen...

Ich gehe bei @Desperado mit. Neu pflanzen mit Abstand und Baum so wählen, dass max mit Leiter Schluss ist.

 

[Mediterraneum]

Zunächst danke für die zahlreichen Rückmeldungen!
Wir sind momentan noch vollständig mit der Sanierung des Hauses beschäftigt, daher wird dem Garten gegenwärtig kaum Zeit gewidmet. Mir geht es also vorrangig darum weiteren Schaden am Zwetschgenbaum oder für den Nachbarn zu verhindern und, zumindest bis wir den Garten vollständig erneuern, noch ein wenig von den Früchten zu profitieren - denn im letzten Jahr haben beide Bäume gut getragen.

In ca. 2 Jahren kann ich entscheiden was endgültig mit den Bäumen passieren soll, bis dahin werden sie aber stehen bleiben, daher der Gedanke zumindest die Höhe etwas zu begrenzen um uns die Arbeit zu erleichtern.

@Linserich danke dir! Anbei Bilder vom Kirschbaum die ich noch habe, ansonsten muss ich weitere machen. Sommerschnitt klingt nach einer sinnvollen Maßnahme, darauf komme ich bestimmt nochmal zurück wenn es soweit ist.

@Desperado Grundsätzlich bin ich da bei dir, und den anderen Beitragenden, und könnte mir das künftig gut vorstellen. Allerdings glaube ich, dass der Nordhang mit südlich davor stehenden Obstäumen (rechtsseitig beim Nachbarn stehen noch weitere) keine guten Lichtbedingungen für eine Neuanpflanzung bietet. Zudem gilt bei uns ohnehin eine Baumschutzsatzung über 80cm Stammumfang, da könnte der Kirschbaum drüber liegen.

 

[SebDob]

Bei uns sind ostbäume davon ausgeschlossen...

Wenn du das jetzt im Frühjahr angehst, kannst du gleich Ersatz Pflanzen. Dann hast du die 3 Jahre Wartezeit nicht verschenkt. Ein Buschbaum trägt nach 3 Jahren schon mit hoher Wahrscheinlichkeit...

Bei Horstmann zum Beispiel kannst du auch nach Bedingungen eine Vorauswahl treffen lassen...

 

[Linserich]

Ich will dir nicht dreinreden, @Mediterraneum. Du entscheidest, was in deinem Garten wächst.

Aber ich gebe zu bedenken, dass gerade so alte Bäume wie dein Zwetschgenbaum auch sehr wertvolle Refugien für Insekten und Vögel sind. Es wäre schade, immer alles auf Ertragsmaximum zu trimmen.

Und der eine Ast, den der Zwetschgenbaum noch hat, sieht mir noch vital und gesund aus. Wie erwähnt, etwas auslichten, einkürzen und er wird es dir mit hoffentlich vielen Zwetschgen danken.