Hilfe! Großer Apfelbaumast abgebrochen (Blitz?) :(

coca

Neuling
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Hallo.. ich bin gerade ziemlich geknickt, nachdem ich folgende Entdeckung machen musste :(

Vor ein paar Tagen ist uns aufgefallen, dass ein Teil unseres Apfelbaums irgendwie weiter nach unten hängt als vorher. Wir dachten erst, weil dieses Jahr so viele Äpfel dran sind. Als ich aber vorhin den Garten gegossen habe, hab ich einen riesen Schreck bekommen: Einer der Hauptäste (ca. 17cm Durchmesser) ist bis auf 1/3 vom Stamm abgebrochen. Es sind dort jeweils zwei kleine schwarze Flecken, deshalb vermute ich, bei einem starken Gewitter neulich hat ein Blitz dort eingeschlagen.
Ich bin jetzt wirklich total traurig, weil der Apfelbaum mein ganzer Stolz war.
Meine Eltern wollen den ganzen Ast jetzt komplett absägen, was aber die Optik des Baumes komplett zerstören würde von allen Perspektiven aus. Außerdem hab ich Angst, dass dies dem Baum schadet. Ich kenne mich damit leider nicht aus.
Gibt's denn die Möglichkeit, denn Ast z.B. bis zur Hälfte abzusägen und den Rest (der Ast ist sicher sehr schwer) wieder Richtung Stamm zu binden?
Er ist zwar schon 1/2 - 2/3 abgebrochen, aber das ganze ist ja schon paar Tage her und die Blätter sind noch alle grün, also vielleicht ist es noch nicht zu spät.

Wir hatten ja dieses Jahr vor einen Sommerschnitt zu machen, nachdem der Baum 2010 zuletzt geschnitten wurde und wachsen durfte, wie er wollte (er ist übrigens 14 Jahre alt).
Aber jetzt das... bin gerade am verzweifeln :(
 
  • Gärtnerin1

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    Hallo, Coca,

    oh, das ist ja sehr traurig! Aber ich glaube, ich würde schweren Herzens den Ast auch komplett absägen. Selbst, wenn der Ast noch versorgt wird, bleibt das immer eine Schwachstelle, die bei jedem Sturm oder bei Schneelast in Gefahr ist. Zusammenbinden nützt nichts, das wächst nicht wieder zusammen. Die eingerissenen Stellen bieten zudem für Pilz- und sonstige Krankheiten ein offenes Einfallstor. Beim Absägen darauf achten, dass Ihr erst etwas weiter weg vom Stamm einige cm von unten nach oben einsägt und erst dann an der Ansatzstelle wegnehmt. Sonst besteht die Gefahr, daß der stürzende Ast die Baumrinde einreisst und eine grosse Wunde besteht. Oder ist die Rinde des Stammes jetzt schon beschädigt? Dann stell doch mal ein Foto ein.

    Wenn Ihr sowieso einen Sommerschnitt machen wollt, kann man die Optik ja vielleicht schon etwas ausgleichen. Gleich darauf achten, welcher "Nachwuchs-Ast" sich als Nachfolger anbieten könnte. Der Baum wird schon wieder werden, er ist ja noch jung!

    LG, Ulla
     

    thomash

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    Zunächst mal die gute Nachricht ..... dem Baum macht das Nichts aus.

    Ohne Bild ist es schwer einen Rat zu geben aber wie mein Vorredner schon sagte, Zusammenwachsen wird edr nicht mehr zumal wenn es wirklich ein Blitz war.

    Wenn der Ast mittig abgebrochen ist, dann kannst du den gesunden Teil stehen lassen. er treibt dann wieder aus und die kalhle Stelle am Baum wächst in den kommende Jahren wieder zu. Ist der Ast am ansatz schon geschädigt, dann muss der ganze Ast ab.

    SEHR WICHTIG: Die Schnittwunde muss mit Bienenwachs oder mit speziellen Präperaten aus dem Fachhandel versiegelt werden um den Baum zu schützen.

    Ferner empfehle ich Dir viel über Obstbaumschnitt und Obstbaumpflege zu lesen.
    Ich selbst hab auch das meiste aus Büchern / Forum und Internet erlesen aber mittlerweile auch mit ein klein wenig eigener Erfahrung bis hin zu einem Selbstveredelten Baum.

    Kleine Episode am Rande:
    Bei meinem erfolgreichen Versuch der Selbstveredelung einer Kirsche hab ich sogar den ganzen Baum abgeschnitten ist auf wenige Äste und dann einen sogenannten Reisser aufgepfopft. Dem Baum geht es ein halbes Jahr danach besser als zuvor.
     
  • coca

    Neuling
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    Schon mal danke für eure Antworten!

    Ich kenne die Situation leider schon von meiner Oma. Der ist vor einigen Jahren nach einem Gewitter ein riesiger Ast eines uralten Nussbaums abgebrochen (ca. 40cm Durchmesser), aber da war es ein sehr bodennaher Ast und es fällt kaum auf. Aber hier :(

    Naja, ich hab hier mal 2 Bilder, damit man sich das ganze besser vorstellen kann:

    P1010811.jpgP1010813.jpg
     
  • jomoal

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    Hallo Coca,
    ich würde den abgebrochenen Ast im Moment stützen und im Herbst die Äpfel ernten. Aber dann muß der Ast abgesägt und am Besten die Wunde verschlossen werden, der ist leider nicht mehr zu retten.
    Gegebenenfalls kannst du dem Baum ja mittels spezieller Veredelungstechnik unterhalb der Bruchstelle eine neue Sorte hineinveredeln.

    jomoal
     

    thomash

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    Die Idee mit der Nachveredelung von Jomal gefällt mir.

    Ist allerdings nicht ganz einfach aber bei mir hat es auch beim ersten mal funktioniert und angeblich ist Kernobst einfacher zu veredeln als Steinobst.

    Sollte unterhalb des Astes sich ein kleiner Zweig zeigen dann versuch es einfach mal.
     
  • coca

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    Hallo Coca,
    ich würde den abgebrochenen Ast im Moment stützen und im Herbst die Äpfel ernten.

    Wie stütze ich denn so einen schweren Ast?
    Dieser Hauptast geht jetzt etwa noch 3m nach rechts (vorher ging er schräg nach oben) und hat viele weitere Abzweigungen.
    Einfach mit einem sehr reißfesten Seil wieder anbinden? Den müssen wir auch überhaupt erstmal hochkriegen.
    Kann ich denn auch versuchen, ihn mehr oder weniger wie vorher an die abgebrochene Stelle zu binden und dann irgendwas darum fixieren, damit keine Nässe und Insekten usw. eindringt?
    Wie seht es denn mit der Regeneration bei so einem Baum aus?
    Könnte sich das theoretisch trotzdem wieder zusammenfügen oder ist das unmöglich?

    Wenn ich den Ast tatsächlich im Herbst komplett absägen muss und dann den Rest entsprechend zuschneiden muss, damit es einigermaßen aussieht, ist der Baum nichtmal mehr halb so groß :(

    Es ist übrigens Boskoop, daher kann ich frühestens Ende September/Anfang Oktober ernten. Heilt eine Wunde dann bis zum Winter noch ausreichend?
     
    M

    mikaa

    Guest
    Ich denke da ist mit zusammenbinden und / oder abstützen nicht mehr zu machen .

    Der Baum ist am abgebrochenem bzw herrausgerissenem Ast zu stark beschädigt, evtl sogar der Hauptstamm irreparabel.
     

    thomash

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    Das Abwarten bis zur Ernte ist theortisch denkbar.

    NAch meiner persönlichen Meinung ist das Abheilen der Wunde vor der Vegitationspause nicht zwingend erforderlich, da die Wunde mit bienwachs oder ähnlichem versigelt auch so genügend Schutz bietet vor dem Erfrieren.

    sicherlich ist das Risiko größer aber meines Erachtens weniger wegen der Kälte, sondern weil die wunde bis dahin nicht orderntlich versorgt werden kann und angriffsfläche für Pilze, Bakterien und Ungeziefer ist und man somit den geamten Baum gefährdet.

    Wenn du ihn abstützen willst, dann braucht man einen sehr starken Ast / Baumstamm mit Astgabelung und stützt den Ast in der Lage ab wie er jetzt ist. Hochdrücken wirst du ihn , wenn überhaupt nur unwesentlich bewegen können, sofern du keinen KRan, Bagger, Traktor etc hast.

    Diese starke Wunde wird durch Selbstheilung nicht wieder zusammenwachsen, zumal dann nicht, wenn die Schnittstellen durch einen Blitz verbrannt sind.

    Mein Rat wird Dir nicht gefallen .... Abschneiden und zwar sofort.

    Frag aber gerne noch andere, denn ich bin nur ein etwas erfahrener Rookie und für Baumkunde sollte man am besten auf ein 20 jähriges Erfahrungswissen zurückgreifen können und davon bin ich weit entfernt.
     

    coca

    Neuling
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    Gleich Abschneiden wäre natürlich das Einfachste. Aber ich kann das irgendwie nicht mit mir vereinbaren...weil der Ast ja scheinbar noch voll am Leben ist.
    mein Plan war ja, wegen dem Gewicht, etwa die Hälfte des Astes abzusägen und ihn dann hochdrücken und stark festbinden. Dann müsste eine Starke Stütze hin und die verbundene Stelle mit entsprechendem Schutz versiegelt werden.
    Ich würde dann nächstes Jahr gucken, ob es was gebracht hat. Er muss ja keine Früchte an dem Ast haben, aber dann wäre wenigstens die Optik gerettet.

    Ist meine Idee völliger Unsinn? Oder ist es einen Versuch wert?
     
  • jomoal

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    Hallo Coca,
    ankleben kannst du den Ast leider nicht mehr, das steht fest. Mir ist bei einem Zwetschgenbaum mal das Gleiche passiert. Ich habe eine Stange (man kann auch einen Pflock nehmen) im Astbereich platziert (cirka 2/3 der Astlänge vom Stamm weg). Dann habe ich den abgebrochenen Ast mit einem Strick etwas hochgebunden. Die Nährstoffversorgung funktionierte noch, wenn auch eingeschränkt. Im Herbst erntete ich dann die Zwetschgen und schnitt den abgebrochenen Ast ab. Die Wunde bei mir war viel größer als bei dir. Nachdem ich damals etwas Montageschaum übrig hatte, schäumte ich die Wunde des Baumes aus. Und dieser lebt noch heute, obwohl mindestens 5 Jahre seither verstrichen sind.
    Oft bleiben vorbeifahrende Radfaher stehen und schauen dies an, wiel sie der Meinung sind, der (ausgehärtete) Montageschaum wäre ein großer Pilz.

    jomoal
     
  • thomash

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    *grins*

    Mann muss sich eben zu helfen wissen, aber auch Bienwachs oder die Past aus dem Baumarkt reicht locker zum Versigeln der wunde und ist auch nicht viel teurer als Baumarktschaum;)

    Mir fällt eben etwas ein .....

    Anwachsen wird der Ast definitv nicht mehr, aber du sagst ja, dass er noch ordentlich versorgt wird.

    Daher stütze den Ast ab und warte ob er nächstes Jahr wieder austreibt.

    Hochbinden wird allerdings ohne Maschinen kaum funktionieren aber selbst dann wächst wie gesagt nichts zusammen aber evt reicht die Versorgung die er noch hat aus.

    Der Ast wird zwar dann auf Dauer gestützt werden müssen aber evt eine Versuch wert.
     
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