Hallo,
Ist das Problem schon gelöst? Falls nicht, hier mein Versuch.
Wasser aus einer Zisterne ist ja eine ideale Bedingung für eine Wasserpumpe, sofern das Wasser nicht zu weit unterhalb des Pumpenniveaus liegt. (Wunderbar sind Wasserniveaus, die weniger als 5m unter der Pumpe liegen) Ganz anders kann das bei Brunnen aussehen, die sich ja zusetzen könnten und bei denen das Wasser aus einer Untergrundschicht gesogen wird, die das Wasser nicht immer gern 'hergibt'.
Ich würde in diesem Thread mal auf die Pumpe als Ursache tippen.
Bevor die Pumpe zerlegt und nachgeguckt wird, ob noch alles heile und sauber ist, würde ich den
Luftblasentest machen. Der geht so: bitte den abgehenden Schlauch unter Wasser halten und gucken, ob dauerhalft Luftblasen mit dem geförderten Wasser mitkommen. Wenn das der Fall ist, saugt die Pumpe irgendwo Luft ein. Damit würde die Pumpenleistung damatisch reduziert werden und Druck aufbauen dürfte noch schlechter klappen. Sofern dauernd kleine Luftblasen mitkommen, ist die Lösung nahe: Alle Anschlüsse auf der Saugseite der Pumpe neu Einhanfen. Auch Spiralschläuche können einem den letzten Nerv rauben, denn manche Fabrikate haben auf der Innenseite eine ganz feine fiese spiralförmige Vertiefung. Durch die kann am Schlauchstutzen ebenfalls Luft eingesogen werden. Minimale Mengen reichen schon. Im Zweifel den Schlauch mit Fön erwärmen und mit
Gelenkbolzenschelle am Stutzen fest anschrauben. (Sauschläuche sollten innen ganz glatt sein. Das kann man mit der Fingerkuppe fühlen.)
Wenn dann immernoch Luftblasen kommen, dann könnte auch die Pumpe einen Riss bekommen haben (vielleicht war sie über den Winter nicht entwässert worden und war eingefroren? Dann kann das in der Pumpe entstehnde Eis das Gehäuse sprengen und nun kann durch den Riss Luft eindringen).
Wenn keine Luftblasen kommen, dann ist vielleicht noch etwas verstopft: Ansaugfilter, Rückschlagventil, Schlauch?
Bei Pumpen wird oft am flaschen Ende gespart, weil es sehr verlockende preiswerte Angebote im Baumarkt gibt. Die günstigen bunten Plastikpumpen haben winzige leicht verstopfende Kunstoff Laufräder, die sich zudem durch Kavitation recht schnell abnutzen und dann lässt der Druck arg nach.
Wenn dann noch lange dünne Wasserleitungen folgen und danach auchnoch durch feine Düsen gesprüht werden soll, hat eine Pumpe Schwerstarbeit zu leisten. Ganz übel sind auch die allgemein verfügbaren Rückschlagventile mit Federkraft. Bitte unbedingt Schwerkraft-Ventile verwenden. Die meiste Leistung geht oft durch den Druckverlust des Rückschlagventils, der Leitungen und Düsen verloren. Und mitunter macht das eine preiswerte Pumpe auch nur eine Saison mit.
Wir haben ebenfalls eine Lernkurve durchlaufen, bis wir uns eine industrielle Pumpe installiert haben. Die liefert am Rammbrunnen bei freiem Auslauf nach 25m 1 Zoll Gartenschlauch fast Drei Liter pro Sekunde und schafft (im Brunnenbetrieb) 3 Bar Druck. Aus einem Bassin saugt die Pumpe 5 Liter pro Sekunde, was ja in etwa einer Zisterne entspräche, wo das Wasser nicht aus dem Untergrund gesogen werden muss, sondern 'nur darauf wartet', abgepumpt zu werden.
Übrigens ist der einfache Luftblasentest überhaupt gut, um eine Installation zu testen: Falls bei einer Installtion gar kein Wasser kommt, sondern nur Luftblasen ... z.B. 10-20 Minuten lang ... dann ist im Ansaugbereich etwas undicht, und die Pumpe kann die Wassersäule nicht anheben. Falls in der Zeit die Luftblasen versiegen aber auch kein Wasser kommt, ist die Pumpe nicht nah genug am Wasserniveau bzw. das Ansaugniveau zu tief. Alles gut ist: Wenn erst Luftblasen kommen und dann Wasser ohne Luftblasen. Selbstansaugende Pumpen können auch die Luft aus dem Ansaugtrakt absaugen. Das dauert oft ne Weile. Sobald der Ansaugtrakt evakuiert wurde, sollte es mit der reinen Wasserförderung losgehen, ohne weitere Luftbläschen.
VLG und viel Erfolg.
Andy