Fragen zur Katzenhaltung

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Ich bin ja eher ein "Hunde-Fan", aber meine Schwester plant sich eine Katze zu kaufen, wenn sie Rentnerin ist. Ich habe dazu einige Fragen, und ich hoffe, sie können hier beantwortet werden. Ich sehe die Katzenhaltung sehr kritisch.

Zu meiner Schwester: sie ist geistig behindert, lebt alleine in einer Wohnung mit ca.50m² Wohnfläche (Erdgeschoß). Sie wird für ca. 6 Stunden in der Woche ambulant betreut, also bei Dingen unterstützt, bei denen sie Probleme hat. Sie hat außerdem einen rechtlichen Betreuer, der finanzielle Dinge regelt.
Zur Zeit arbeitet sie in einer Werkstatt für Behinderte, dort erhält sie auch Mittagessen. In gut 5 Jahren wird sie Rentnerin, dann ist sie 60 Jahre alt.

In der Werkstatt leben 4 Katzen, sie sind Freigänger mit Katzenklappe. Meine Schwester hat sich mit einer Katze sehr angefreundet.

Und in 5 Jahren soll dann eben eine eigene Katze bei ihr einziehen.

Ihre Vorstellungen zur Haltung: Einzelhaltung, Wohnungskatze, Ausgang regelmäßig, mit Geschirr und Leine (wie bei einem Hund eben).

Fragen:
1) Sind diese Haltungsbedingungen "katzengerecht"? Ich denke es wird von den meisten Katzenhaltern sehr kritisch gesehen.
2) Kosten der Katzenhaltung: meine Nachbarin sagte mir, ihre beiden Katzen kosten ungefähr 100€ im Monat, eine Katze bekommt jedoch Diätfutter. Tierarztkosten sind nicht enthalten.
3) Schäden in der Wohnung: Unsere Hunde haben als Welpen alle etwas kaputt gemacht, ich vermute das ist bei Katzen ähnlich, oder? Ich habe im Internet gelesen, das Einzel-Wohnungskatzen teilweise aus Frust zum Zerstörer werden, oder eben sehr unglücklich sind und sich dann "aufgeben".

Meine Schwester wird, wie immer mehr Rentner, Grundsicherung erhalten. Ich habe letztens mit ihrem rechtliche Betreuer mal ernsthaft über die Kosten der Katzenhaltung gesprochen, nun hat er wohl eingesehen, dass die Kosten der Katzenhaltung mit Grundsicherung nicht zu bestreiten sind. Insoweit könnte man sagen: "Problem erledigt!", doch gibt es vielleicht noch andere Gründe, die gegen diese Form der Katzenhaltung sprechen und die meine Schwester besser verstehen und nachvollziehen kann. Sie wünscht sich eben sehr eine Katze.

Viele Grüße, nachträglich Frohe Weihnachten,

Heike
 
  • Hallo Heike,

    nun, dann mache ich vielleicht mal den Anfang mit einer Antwort.

    Wohnungskatze und Einzelhaltung finde ich überhaupt nicht gut, auch wenn unsere eigene Katze Einzelhaltung aber mit Freilauf und vielen anderen Katzen in der Nachbarschaft ist.
    Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Mensch nicht die Gesellschaft einer anderen 2. Katze ersetzen kann.
    Auch kann ich bestätigen, eine Einzelkatze ohne Freilauf stumpft regelrecht ab. Die Sinne flachen ab.


    Eine Bekannte hat zwei Katzen in Wohnungshaltung. Sie musste bereits eine neue Couchgarnituer kaufen, da die Katzen doch auch in der Wohnung herumfetzen und sich mitunter gegenseitig - auch im Spiel - jagen. So manche Tapetenecken leiden auch unter den Katzen. Katzen mit Freigang machen das eigentlich eher nicht.

    In manchen großen Städten gibt es auch schon Tiertafeln, für Menschen, die nachweislich nicht so viel Geld haben. Dort kann es mitunter Hilfe für Futter und evtl. anfallende Tierkosten geben bzw. es gibt Unterstüzung zur Vereinbarung zur Ratenzahlungen für den Tierarzt.

    Dem Wunsch nach einem Schmusetier - vor allen Dingen wenn man alleine lebt - kann ich durchaus sehr gut verstehen. Allerdings eine Katze will auch nicht ständig beschmust werden - die schmusen eigentlich nur, wenn sie es selbst auch möchten. Mitunter verleiht manche Katze dem nicht wollen auch Nachdruck mit den Krallen.

    Denke, es werden sich bestimmt noch andere User zu dem Thema äußern.

    LG, Karin
     
    Hallo Karin,

    vielen Dank für Deine Antwort, Du bestätigst meine Einschätzung.

    Über Tiertafeln habe ich auch schon gelesen, einige haben folgende "Zugangsbeschränkung": es werden nur Tierhalter unterstützt, die das Tier schon hatten, bevor sie in eine finanzielle Notlage gekommen sind. Tierhalter, die ein Tier angeschafft haben, als sie bereits in der Notlage waren, erhalten keine Unterstützung. Ich kann diese Einstellung irgendwie verstehen.

    Für neue Möbel hätte meine Schwester kein Geld, sie müßte dann ewig mit den "Spuren" der Katze leben.

    Ich könnte mit meiner Schwester noch mal zu unserem Tierarzt gehen, sie kennt ihn und schätzt ihn auch. Er ist auch ein Typ, der die Wahrheit sagt und nicht denkt: "Ein neuer Patient, klasse."

    Alles nicht so einfach, ich bin wohl der Einzigste, der sich tiefer Gedanken über die Katze macht, die anderen unterstützen meine Schwester noch eher in ihrem Wunsch, leider berücksichtigen sie bisher einige Realitäten nicht. :(

    Liebe Grüße,
    Heike
     
  • Hallo Heike,

    das andere Leute den Wunsch Deiner Schwester unterstüzen, ist iretwillen wahrscheinlich schon gut. Denn alleine zu Leben - und je nachdem wie schwer die Behinderung Deiner Schwester ist - wäre es nur zum Vorteil Deiner Schwester. So ein Schmusetier lässt viele Menschen aufleben und auch aktiver (selbständiger) werden. Ist bei alten Menschen auch oft so.

    Das es bei der Tiertafel Einschränkungen gibt, wusste ich nicht. Gut, dass Du schon davon gelesen hast.

    Vielleicht könntest Du Dich im stillen über ein anderes Haustier informieren, welches mit den Bedingungen bei Deiner Schwester besser zurecht kommt. Evtl. - wenn eine Haustier-Rasse gefunden wäre - Deiner Schwester schmackhaft machen.

    LG Karin
     
  • hallo Heike,

    Zur reinen Wohnungshaltung von Katzen: ich bin grundsätzlich nicht dafür, weil ich immer Katzen mit Freilauf hatte, die regelmäßig draussen unterwegs waren und entsprechend auch Mäuse und gelegentlich Vögel mitbrachten. Katzen sind in der Regel neugierige Tiere, die Anregungen brauchen.
    Wir wohnen im Dorfzentrum mit vielen Gärten, also ist der Verkehr nicht so das Problem. Z. Zt. habe ich eine, die ich als kleines Kätzchen bekam, und die viel draussen ist, und seit 2 Jahren einen Kater aus dem Tierheim , der dort als Straßenkater eingeliefert worden war. Der geht mir von Anfang an nicht von der Seite, ist nur im Garten, wenn ich dort arbeite, und ansonsten im Haus (als ehemaliger Strassenkater schon bemerkenswert! Wahrscheinlich ist er froh, dass er jetzt was gefunden hat, wo er wirklich hingehört...). Dem würde reine Wohnungshaltung bestimmt nichts ausmachen.
    Was ich damit sagen will: es hängt wohl von der Katze ab, wie sie mit der Wohnungshaltung zurechtkommt.

    Meine Kosten für die Katzen sind deutlich niedriger als die angegebenen 100€ pro Monat - ein großer Sack Trockenfutter von der besseren Sorte etwa alle 3 Monate, 1mal im Jahr den Tierarzt für den Zahnstein vom Kater und gelegentlich mal Leckerlis - mehr nicht.

    Wäre denn nicht der Einbau einer Katzenklappe bei deiner Schwester zu überlegen, zumal sie ja im EG wohnt? Meine haben diese Neuerung nach 3 Tagen kapiert . Es macht alles viel einfacher, v.a. das nächtliche Aufstehen wegen einer kreischenden Katze vor der Balkontür, die um 3 Uhr morgens unbedingt was essen will, entfällt!

    Ansonsten kann ich den Wunsch deiner Schwester nach einem Tier, das ihr nahesteht, gut verstehen. Ich arbeite seit 22 Jahren mit behinderten Kindern und die mögen die Tiere genauso gern wie nichtbehinderte.

    Wäre nicht auch zu überlegen, ob eine Katze nicht erst in 5 Jahren (!) einziehen könnte, sondern eher? Das könnte den Übergang von der WfB zum Rentnerdasein leichter machen. Und wenn so ein Viech zuhause auf einen wartet und sich freut, ist das doch auch schön.

    Liebe Grüße und entspannte Feiertage

    Ursel
     
    Hi, ich bin auch Katzenfan. Zu Beginn hatte ich nur eine (Wohnungs-)Katze, die absolut neurotisch wurde, weil ich berufstätig und ständig außer Haus war. Nachdem unser Rufus dazu kam wurde es besser. Allerdings kann ich dem nur zustimmen, dass die kleinen "Zerstörer" (sofern sie in der Wohnung leben) alles als "ihrs" ansehen und somit auch nicht davor halt machen mal an der Tapete oder einem Möbel zu kratzen.
    Nach unserem Umzug wohnen wir in einem Häuschen und unsere Katzen wurden "Freigänger". Hier lief es absolut problemlos. Keine Probleme mehr mit zerfetzten Sessel- oder Couchecken.
    Allerdings würde ich mich mal fragen, warum Deine Schwester ein Haustier zum Schmusen braucht. Ist sie sehr alleine? Soll das Tier evtl. Ersatz für einen Ansprechpartner werden? Dann würde ich eher über die Alternative "betreutes Wohnen" nachdenken, die es für behinderte Menschen gibt. Ich arbeite selbst ehrenamtlich in einer Einrichtung für Behinderte und weiß, dass Einsamkeit oft der Grund für den Wunsch nach einem Haustier ist.
    Ich möchte Euch nicht zu nahe treten und auch nicht mit erhobenen Zeigefinger daher kommen (denn anhand deiner Frage sehe ich ja, dass du dir Gedanken über das Thema machst), aber bevor ich ein Tier kaufe oder zu mir nehme, überlege ich gut, warum will ich es! Es ist ein Lebewesen mit Gefühlen, Schmerzen und allem was ein Lebewesen ausmacht.:eek:

    In diesem Sinne für Euch noch ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches und schönes neues Jahr 2013
    Charley
     
  • Denn alleine zu Leben - und je nachdem wie schwer die Behinderung Deiner Schwester ist - wäre es nur zum Vorteil Deiner Schwester. So ein Schmusetier lässt viele Menschen aufleben und auch aktiver (selbständiger) werden.
    Da stimme ich Dir zu. Meine Schwester ist geistig behindert, im Vergleich zu anderen Behinderten in der Werkstatt ist sie aber eher gering behindert.
    Vielleicht könntest Du Dich im stillen über ein anderes Haustier informieren, welches mit den Bedingungen bei Deiner Schwester besser zurecht kommt.
    Ich habe darüber jetzt eine ganze Zeit nachgedacht, aber keine Lösung gefunden. Ein Hund kann auch Unfug machen, die Kosten sind eher höher.
    Mäuse oder Ratten sind auch nichts zum Schmusen.

    Wäre denn nicht der Einbau einer Katzenklappe bei deiner Schwester zu überlegen, zumal sie ja im EG wohnt?
    Ich denke nicht, dass dies möglich ist. In dem Haus sind Eigentumswohnungen, da die Katzenklappe in "Gemeinschaftseigentum" eingebaut werden würde, müßte die Mehrheit der Miteigentümer zustimmen, also aussichtslos.
    Wäre nicht auch zu überlegen, ob eine Katze nicht erst in 5 Jahren (!) einziehen könnte, sondern eher? Das könnte den Übergang von der WfB zum Rentnerdasein leichter machen. Und wenn so ein Viech zuhause auf einen wartet und sich freut, ist das doch auch schön.
    Meine Schwester arbeitet von 7:30 bis 14:30 Uhr, sie hat insgesamt ca. 1 Stunde Arbeitsweg, also wäre die Katze 8 Stunden alleine, da kann man ganz in Ruhe die Wohnung "verschönern". Sie könnte sich jetzt, mit ihrem Lohn der Werkstatt und dem kostenfreien Mittagessen eine Katze leisten, nur als Rentnerin sieht es eben ganz anders aus, sie verfügt dann über weniger Geld, und muß sich davon auch noch etwas zu Mittag machen.

    Allerdings würde ich mich mal fragen, warum Deine Schwester ein Haustier zum Schmusen braucht. Ist sie sehr alleine? Soll das Tier evtl. Ersatz für einen Ansprechpartner werden? Dann würde ich eher über die Alternative "betreutes Wohnen" nachdenken, die es für behinderte Menschen gibt. Ich arbeite selbst ehrenamtlich in einer Einrichtung für Behinderte und weiß, dass Einsamkeit oft der Grund für den Wunsch nach einem Haustier ist.
    Ich möchte Euch nicht zu nahe treten und auch nicht mit erhobenen Zeigefinger daher kommen (denn anhand deiner Frage sehe ich ja, dass du dir Gedanken über das Thema machst), aber bevor ich ein Tier kaufe oder zu mir nehme, überlege ich gut, warum will ich es! Es ist ein Lebewesen mit Gefühlen, Schmerzen und allem was ein Lebewesen ausmacht.:eek:
    Meine Schwester konnte sich schon immer gut alleine beschäftigen. Am Wochenende ist sie oft bei mir (bei der Schwester gibt es Internet), in der Woche schreibt sie nach Feierabend oft Geschichten auf dem PC, macht Handarbeiten oder sieht fern.
    Meine Schwester hat 4 Jahre lang "betreut" gewohnt, sie ist so stolz das sie jetzt alleine wohnen kann.
    Warum will sie eine Katze? In der Werkstatt gibt es 4 Katzen, Freigänger mit Katzenklappe. 2 Gruppen arbeiten dort, die Katzen haben bestimmt im Gebäude eine Fläche von 400m² zur Verfügung. Es sind sehr ausgeglichene Katzen, und so eine als Haustier möchte sie eben auch haben, verständlich. Nur ihre Katze würde ja ein ganz anderes Leben führen, und das wirkt sich auf die Zufriedenheit der Katze aus.

    Meine Schwester kann sich zur Zeit eigentlich alle Wünsche erfüllen, dass das als Rentnerin anders wird, wird auch schwer für sie werden. Jetzt kriegt sie immer mal etwas von mir geschenkt, das wird auch so bleiben. Nur den Unterhalt einer Katze mit allem (Futter, Tierarzt, Beseitigung von "Verschönerungen" und Ersatz von "zerliebter" Bekleidung) möchte ich dann doch nicht übernehmen, denn diese Kosten sind nicht kalkulierbar.
    Charley, einen erhobenen Zeigefinger habe ich nicht rausgelesen. :)

    Danke Euch allen für Eure Gedanken. Eine ideale Lösung des Problems gibt es wohl nicht. Am schlimmsten wäre es wohl, wenn eine Katze angeschafft werden würde, die später dann ins Tierheim käme, das sollte in jedem Fall vermieden werden.

    Liebe Grüße, Heike
     
    Liebe Heike,
    wenn deine Schwester so gerne eine Katze hätte, wir wäre es, wenn du dich mal im Tierheim bei Euch in der Nähe erkundigst. Die kennen ihre Katzen doch immer ganz gut. Da gibt's sicher auch immer liebe bei, die gar nicht rausmöchten. Und wenn, dann muß es ja keine junge Katze sein, ältere sind nicht mehr so verspielt und ruhiger.
    Eine andere Möglichkeit wäre z.B. im Tierheim zu "helfen". Im Leverkusener Tierheim gibt's z.B. "Streichelpaten" für Stubentiger :)
    Liebe Grüße
    Gabi
     
    Ich habe 5 Wohnungskatzen , alle geistig fit ( also nicht neurotisch ) , habe weder kaputte Möbel noch sonstiges .
    Dafür haben wir 4 Kratzbäume , Terrasse und alle Zimmer stehen offen , sowie Dinge zur Abwechslung und geistigem Arbeiten

    Nur das kurz zur Wohnungshaltung ;-)
     
    Hallo Gabi,

    ich habe mal bei unseren Tierheimen nachgesehen, beim Tierheim Elmshorn bin ich fündig geworden.
    Mehr als 60 sogenannte "Kuschelmenschen" leisten jährlich etwa 15.000 unentgeltliche Arbeitsstunden:
    Sie führen Hunde spazieren, schmusen und spielen mit Katzen und Kleintieren und sorgen so für das seelische Wohlbefinden der Tiere.
    Das wäre etwas für meine Schwester, so käme sie auch gleich etwas "unter Leute".
    Die Katzenvermittlung - häufig gefragt! (FAQ) des Tierheimes ist auch sehr gut.

    Ich bedanke mich nochmal bei allen Antwortern, die Infos und Anregungen haben mir sehr geholfen.

    Liebe Grüße,
    Heike
     
  • Hallo Heike,
    kennst Du das Franziskus-Tierheim in Hamburg?
    Es befindet sich in der Lokstedter Grenzstraße direkt neben Hagenbecks Tierpark.
    Die sind auch für jede helfende Hand dankbar.
    Sie suchen auch immer Leute die mit den Hunden Gassi gehen.
    Vielleicht wäre das etwas für Deine Schwester.
    LG. Monika
     
  • Hi Monika,

    Ich kenne das Tierheim, meine Schwester ist dort schon mal Gassi gegangen.
    Sie ist dort mit einer ehemaligen Betreuerin immer mal hingegangen, dann haben sich die beiden aber mal geärgert weil sie dort über eine Stunde dumm rumstehen gelassen worden sind, dann sind sie nicht mehr dort hingegangen.

    @all:
    Ihre jetzige Betreuerin betreut in ihrer Freizeit Pferde, vielleicht auf einen Gnadenhof, genau weiß ich es nicht. Meine Schwester war schon 2x mit, sie haben dort Pferde gebürstet. Meine Schwester fand es klasse.

    Sie mag den Umgang mit Tieren schon sehr, aber es ist bei ihr eben wie bei allen anderen: es gibt die Dinge, die man gerne möchte, und es gibt die Dinge, die man sich leisten kann.

    Eine Sache verstehe ich sowieso nicht: Betreuer sollen Behinderte bei der Umsetzung ihrer Wünsche unterstützen, klar. Nur, wenn es realistisch betrachtet irgendwelche Phantastereien sind, sollten sie da doch etwas Realität einbringen.
    Meine Schwester hat zur Zeit im Monat 260€ zur Verfügung, davon gibt sie ca. 100€ für Lebensmittel aus (Frühstück und Abendbrot, am Wochenende ißt sie normalerweise bei mir), der Rest ist "frei". Jetzt kann sie sich alle Wünsche erfüllen, aber das ändert sich, wenn sie Rentnerin ist und sie sich Mittags auch etwas zu essen machen muß. Naja, wir werden sehen. Ich bin schon bereit meine Schwester bei Notlagen zu unterstützen, aber nicht, wenn diese durch Dritte leichtfertig herbeigeführt sind.

    Liebe Grüße, Heike
     
    Na Kuschelmenschen hört sich doch schon mal gut an :)
    Ich wünsche dir und deiner Schwester viel Erfolg und Spaß beim Umsetzen.
    Liebe Grüße
    Gabi
     
    ich sehe die einzelhaltung von wohnungskatzen sehr sehr kritisch, auf keinen fall von welpenbeinen an. ganz im einzelfall vielleicht mal die eine katze aus dem th, die schon alles hinter sich hat...
    aber: wenn deine schwester im eg wohnt, braucht es eigentlich keine klappe für den freigang. haben meine nachbarn auch nicht. (vorausgesetzt, die wohnung liegt nicht an einer hauptverkehrstraße). es findet sich schnell ein gemeinsamer rhytmus. meine katzen orientieren sich total an unserem tagesverlauf. die katzenklappe macht das leben natürlich ein bißchen leichter, wirklich nötig wäre sie nicht. kastrierte katzen sind auch nicht wirklich weit unterwegs, sie befinden sich eigentlich mehr oder minder immer in rufweite. und falls es einem zu doof ist, auf der straße zu stehen und nach seiner katze zu brüllen: man kann katzen auch auf hundepfeifen konditionieren, gar kein problem. unsere katzen kennen soagr unser auto und unsere gewohnheiten kennen sie besser, als wir selbst. es müsste halt nur sicher gestellt sein, dass es nachbarn gibt, die bei abwesenheiten willens sind, sich um die katze ebenso zu kümmern. oder zumindest fast.
    vielleicht gibts ja auch einen schuppen oder ähnliches oder einen zugang zum keller, wo man für notfälle der miez ein warmes plätzchen schaffen kann.
    so kann man sogar als berufstätiger einen freigänger halten: die katze meiner freundin verlässt früh mit ihr das haus, mit ihrer ankunft steht sie auch auf der matte und für zwischenrein gibts eine mit styropur und decken isolierte höhle im schuppen, wo es auch wasser und fressi gibt. ich halte das für durchaus vertretbar.
    und zu den kosten: 100 euro halte ich für sehr sehr übertrieben. ich füttere schon ein besseres futter, da kostet ne 200g-dose 60cent. eine davon ist für eine freigänger-katze gut ausreichend, die bedienen sich gern noch woanders.. macht also rund 20 euro plus etwas trockenfutter. natürlich sollte im fall deiner schwester für den tierarzt monatlich etwas zurückgelegt werden, 20 euro vielleicht. also mit 50 euro wäre sie gut dabei.

    by the way. unsere damen und herren politiker, die so gern von mindestlohn schwadronieren, sollten wohl erst mal vor ihrer eigenen haustüre kehren - 260 euro für 30 wochenstunden - was für eine schande! egal, ob da jetzt was bei rum kommt oder nicht, arbeit ist arbeit und davon sollte man leben können...und das ist einfach unwürdig in einem der reichsten länder dieser erde.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    by the way. unsere damen und herren politiker, die so gern von mindestlohn schwadronieren, sollten wohl erst mal vor ihrer eigenen haustüre kehren - 260 euro für 30 wochenstunden - was für eine schande! egal, ob da jetzt was bei rum kommt oder nicht, arbeit ist arbeit und davon sollte man leben können...und das ist einfach unwürdig in einem der reichsten länder dieser erde.
    billymoppel, da muß ich Dir noch mehr Infos geben, und Dir auch widersprechen. :)
    Meine Schwester erhält nur ca. 130€ im Monat für ihre Arbeit in der Werkstatt, aber sie erhält zusätzlich auch eine Berufsunfähigkeitsrente.
    Die 260€ sind das Geld, was sie zur freien Verfügung hat.
    Sie arbeitet bei einem gemeinnützigen Verein, der zur Zeit in Insolvenz ist. In ihrer Arbeitsgruppe arbeiten so ungefähr 10 Behinderte und 5 Betreuer. Es wird in dieser Gruppe nichts erwirtschaftet, was einen höheren Lohn zuläßt, es ist eher so etwas wie ein kreativer Freizeitverein.
    Sie kommt ja auch mit ihrer BU-Rente und dem Lohn gut zurecht, aber nur solange, bis sie Rentnerin wird.

    Ich kriege echt die Platze:
    1) Gespräch bei der Schwester mit ihren rechtlichen Betreuer im Frühjahr 2012: Er: Tierhaltung als Rentnerin ok, egal ob Hund oder Katze
    2) Gespräch zwischen mir und Betreuer 12/12:
    ich: mit Grundsicherung sollte man sich kein Haustier anschaffen!
    er: aber sie bekommt doch bei Renteneintritt eine höhere Rente.
    ich: aber diese Rente wird dann doch auf die Grundsicherung angerechnet und die wird dann entsprechend reduziert.
    er: ach ja, dann geht ein Haustier natürlich nicht!

    Der rechtliche Betreuer und die Betreuerin für das "normale" Leben reden meiner Schwester zu einer Katze zu, keiner sagt ihr: es geht nicht.

    Ich habe mir Katzenstreu zur Entfeuchtung unseres Autos gekauft, hat nicht so funktioniert wie ich dachte, egal. Nur, Katzenstreu ist ja wie kleine Steine. Macht sich auf dem PVC-Bodenbelag bei ihr bestimmt gut. :rolleyes:
    Ich habe mich jetzt entschieden, ich werde eine Katzenhaltung finanziell nicht unterstützen. Ich werde auch finanzielle Probleme nicht mildern, die ohne Katzenhaltung nicht entstanden wären. Sollen all die "Klugen" das gebacken kriegen, wenn es klappt, ok, wenn nicht, dann aber eben auch ohne mich und mein Geld. Dann muß die Katze eben abgeschafft werden. Ich werde diese Meinung natürlich den Betreuern sagen, entweder sie berücksichtigen sie, oder nicht. Meine Schwester wäre dann das "Opfer", aber ich lasse mir auch nicht den Unterhalt für ein Katzenleben aufhalsen.
     
    Sag, haben die Betreuer nicht auch irgendeinen Chef? Vielleicht würde dort ein Gespräch helfen, damit die Betreuer auch eingeschränkt werden mit dem was sie so von sich geben und nicht gegen Dich arbeiten.
    Es müssten doch sicherlich auch Deine Wünsche bzw. berechtigte Einwände berücksichtigt werden. Die können doch nicht einfach so machen was sie wollen.

    LG Karin
     
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