Michael, ich weiß das, was ich dort schrieb, alles aus eigener Erfahrung. Ich bin selber als Auswärtige von den örtlichen Bedürftigen bei der Tafel beschimpft, bespukt und geschlagen worden. Also nichts mit Blöd-Nachrichten. Und das bisschen, was man dort bekommt, reicht auch nicht für eine ganze Woche. Andere Institutionen, bei denen man was zu essen bekommt, gibt es hier übrigens nicht. Weder bei der Diakonie, noch bei der Kirche oder sonstwo bekommt man was zu essen. Von denen wird man hier nur an die Tafel verwiesen. Habe ich alles schon hinter mir, ich weiß also, wovon ich rede.
Das mit dem Bewegen (sprich: in die Stadt ziehen) ist ja auch soooo leicht gesagt. Erzähl das bitte mal einer 75-jährigen Dame, die ihr Leben lang nur auf dem Dorf gewohnt hat oder jemanden, der dort z.B. seine Oma hat, um die er sich kümmern muss. Oder auch jemanden wie mir, die in der Stadt aufgrund einer psychischen Erkrankung völlig überfordert wäre und dort nicht mal den ÖPNV nutzen könnte. Und letzten Endes würde so ein Umzug ja auch Geld kosten. Woher soll das bitte kommen? Mal abgesehen davon, dass es in vielen Städten soweiso kaum noch bezahlbaren Wohnraum gibt. Ist man auf HartzIV angewiesen, muss man einen Umzug beantragen und die bewilligen das nicht so schnell. Ohne Aussicht auf einen Job stehen die Chancen da denkbar schlecht. So einfach, wie du das hier darstellst, ist das nicht.
Auf null sanktioniert werden geht auch schneller, als du denkst. Dazu reicht es schon, dass dein Sachbearbeiter dich nicht mag. Dürfte zwar eigentlich nicht sein, passiert aber leider immer wieder. Weiß ich auch aus eigener Erfahrung.