tina1
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Ja, an diese Zeiten kann ich mich auch noch erinnern. Bei uns gab es einen extra kühlen Raum wo Milch und Butter aufbewahrt wurde. Vorratshaltung gabs nur im Keller wo Regale voll Weckgläser und Marmeladengläser standen.
Im Garten hatten wir eine Erdmiete wo ein Teil Gemüses haltbar gemacht wurde. Die Milch wurde jeden Tag beim Bauern geholt. Irgendwie hat es funktioniert. Heute nicht mehr vorstellbar. Ich weiß nicht, wie meine Mutter das alles gemacht hat.
Der Kühlschrank kam ins Haus, da war ich schon in der Grundschule.
LG Luise
Bei uns ging mal zwischen Weihnachten und Neujahr der Strom weg. Wir kamen also am 2.Feiertag abends vom Besuch bei meiner Mutter heim, wo wir mit dem Auto waren. Als wir in unsere Straße einbogen, sagte ich noch zu meinen Leuten, die Nachbarn säßen wohl alle bei gemütlichem Kerzenschein, weil es in den Fenstern so schummerig war.
Wir schlossen die Haustür auf, schalteten das Flurlicht ein und es blieb dunkel. Wir tasteten uns ins Wohnzimmer, ich holte Streichhölzer und zündete erst mal ein paar Teelichter im Regal an.
Nach und nach habe ich überall Kerzen und Teelichter aufgestellt. Dann merkten wir, es war nicht so warm wie üblich in den Räumen und in der Küche trat ich in eine Pfütze, als ich die Kühltruhentür öffnete. Mutter hatte uns Aufschnitt eingepackt, weil sie mal wieder viel zu viel gekauft hatte.
Mein Mann rief dann die Energieversorgung an. Der Nottrupp war aber schon im Dorf bei der Fehlerbehebung.
Die Heizung hatte sich auch abgeschaltet. Wir feuerten den Kamin an und saßen im Wohnzimmer. Dann kam irgendwann am späten Abend ein Mitarbeiter der Engergieversorgung und meinte, er müsse mal an unserem Zählerkasten was ausschalten. Er erklärte uns auch, der Strom sei auf unbestimmte Zeit weg und wir sollten auch nicht zu Bette gehen, es käme nochmal jemand, der am Sicherungskasten wieder die Hauptsicherung einschalten müsse.
Dann wurde mir der ganze Ärger erst mal bewußt. Den Kühlschrankinhalt haben wir auf dem Terrassentisch deponiert, in der Hoffnung, die Nachbarskatzen würden die Wurst nicht wittern. Den Inhalt der Kühltruhe schleppten wir ins Gartenhaus. Das war kaum zugänglich, im Garten lag meterhoch der Schnee. Wir mußten erst mal im Kerzenschein Schnee schippen. Meine Männer sind dann irgendwann zu Bette, ich habe mich auf dem Sofa ausgebreitet, wegen dem Mitarbeiter der Energieversorgung, der ja noch klingeln wollte. In der kaminbeheizten Wohnung konnte ich ganz schlecht schlafen.
Es wurde Morgen, keiner hatte geklingelt. Der Mitarbeiter kam dann am Nachmittag.