So einen Ponybetrieb für Kinder hab ich mal näher kennengelernt; ergab sich aus Zufall, ich war beim Aufbau eines Jahrmarkts mit der Kamera unterwegs und kam mit den Schaustellern ins Gespräch. Die hatten ja noch Zeit zum Plaudern, weil noch nicht eröffnet war.
Ob ich Fotos machen dürfe? Ja klar! Der Inhaber und sein kleiner Sohn posierten für mich, ich wurde eingeladen, die Ponys in ihrem Wagen zu besichtigen und durfte fotografieren, was und wie ich wollte. Die Tiere sahen alle gut gepflegt und genährt aus, ich erfuhr, dass sie nur nachmittags arbeiten und natürlich auch Pausen bekommen und dass ohnehin nicht jedes Tier jeden Tag laufen muss. Da die Ponys der Lebensunterhalt für die Schaustellerfamilie darstellen, ist es schon im Interesse der Besitzer, ihre Tiere gut zu halten und nicht zu überfordern. Sie nutzlos rumstehen zu lassen wäre sicher die größere Belastung.
Ich war noch zweimal auf dem Jahrmarkt, besuchte auch jedes Mal wieder die Ponymanege, diesmal in vollem Betrieb, also mit Kinder-und-Eltern-Gewusel, doch die Tiere waren nicht nervös oder gestresst, wie ich es oft bei den Reitpferden in meiner aktiven Reitphase erlebt hatte.
Ehe ich mich über das Ponyreiten für Kinder aufregen könnte, hätte ich viele andere Aufreger. Ein Einblick in so einen Betrieb ist hilfreicher als die Phantasievorstellungen, die man sich so von außen macht à la "24/7 im Kreis laufen" ... so ist es ja gar nicht. Mit Urteilen nach Augenschein kann man ganz schön danebenliegen.