Brot backen

aha, ich werd den Sauerteig mal im Heizkeller ansetzen, da hats konstant um die 25 Grad, oder soll ich aufm heissen Sommer warten?

aber was ist so verkehrt an der Hefe?

ist sie ungesund?
 
  • ich hab schon mehrfach Brot nur mit Sauerteig gebacken - sollte aus Allergiegründen auf Hefe verzichten. Ich finde das Brot super...

    Gerade bei jungem Sauerteig braucht das Brot oft sehr lange zum Gehen (ca. 10 Std). Das ist ein Vorteil den die Hefe hat - es geht schneller. Geschmacklich ist es auch eine ganz andere Sache... aber da liegt der Sauerteig bei mir eindeutig vorn.
     
  • cooool danke!!!

    so werd ichs mal probieren ...

    halt ohne Brotbackautomat ...
     
    Hallo, ich weiß nicht ob einer von euch nachmittags zufällig die Kaffeehausgeschichten im Einsfestival gesehen hat, es sind Thementage dort, ganz amüsant und interessant.

    Einige von euch haben mich belächelt, als ich vom Teigschlagen sprach, sie würden besser aufgehen, - das ist für mich kein Thema, mach ichs schon ewig so...

    Hier wurde es nochmal genau erklärt, waum es besser ist und was es bewirkt..
    schließlich sind die Wiener Semmeln ja die besten der Welt!!:D

    http://www.3sat.de/page/?source=/dokumentationen/169889/index.html

    hier ist es nach zulesen, leider ohne den Film selber, aber vielleicht wird er ja wiederholt


    Mo, für die ein gutes Brötchen (Semmel) genau so wichtig ist wie ein Frühstücksei, das nicht gleich vom Kaffeelöffel rollt, weils so klein ist, oder mans suchen muß....;)
     
  • Ein Brotbackfred ja wie cool is das denn:grins:

    Dann stell ich euch mal mein klassischen Sauerteig vor:

    Er kann mit volgenden Mehltypen angesetzt werden, wichtig ist nur je höher die Typzahl desto mehr Wasser braucht man.

    Roggenmehl: Typ 815, 997, 1150, 1370, 1740
    Dinkelmehl: Typ 630, 812, 1050
    Weizenmehl: Typ 550, 812, 1050, 1600
    Und alle Vollkornmehltypen.

    Die ideale Gärtemperatur liegt zwischen 25 und 35°C

    Der Sauerteigansatz:

    1. Tag: 100g Mehl 100ml Wasser 12h gehen lassen
    2. Tag: 50g Mehl 50ml Wasser zufügen 24h gehen lassen
    3. Tag: 100g Mehl 100ml Wasser zufügen 12h gehen lassen
    4. Tag: 100g Mehl 100ml Wasser zufügen bis zum nächsten Tag gehen lassen
    von diesem Teig nimmt man 2 gute Esslöffel ab und verwahrt sie in einem Schraubglas im Kühlschrank (Haltbarkeit = nahezu unbegrenzt) Diesen Aufbewahrungsteig nennt man Anstellgut und ist die Ausgangsbasis für das nächste Sauerteigbrot.

    Tipp: Brot aus frisch angesetztem Sauerteig ist noch nicht so ganz gährfähig, dies stellt sich erst mit dem Alter vom Anstellgut ein. Deshalb ist es Anfangs recht hilfreich wenn man dem 1. Sauerteigansatz etwas Hefe untermischt = ein kleiner Turbo für den Sauerteig.

    Dem frisch angesetztem Sauerteig gibt man nun 150g Mehl und 150g warmes Wasser hinzu. Brot formen, gehen lassen und Backen.

    Der eigentliche Clou des 3-fach geführten Sauerteigs:

    Das Anstellgut muss wieder angefüttert werden:
    1. Tag: 100g Mehl 100ml Wasser 50-100g Anstellgut 6h gehen lassen
    2. Tag: 100g Mehl 75ml Wasser 6h Gehen lassen
    3. Tag: 100g Mehl 100ml Wasser 12h gehen lassen
    = 3-Fach geführt
    4. Tag: Anstellgut vom Teig fürs nächste mal Backen (2 Esslöffel voll) abnehmen) und dem Rest 200g Mehl und 200ml warmes Wasser zugeben, Brot Formen, gehen lassen und Brot backen.

    Wenn man die 3-Fache Führung umgehen will kann man dem Anstellgut gleich die volle Mehlmenge zugeben und den Booster Hefe dazumischen (ich hab das schon 1000mal ausprobiert und man merkt keinerlei unterschied). Ein weiterer Vorteil der direkten Führung ermöglicht es andere Flüssigkeiten für den Brotteig zu verwenden wie z.b. Milch, Buttermilch, Malzbier, Pils, Weizenbier, Dunkles Bier, verdünnter Quark oder Joghurt, diverse Fruchtsäfte oder Wein usw.

    Für leckeres Gewürzbrot gibts viele verschiedene Dinge. Was mir ganz gut schmeckt und gefällt weils so schön duftet ist wie im Bild unten zu sehen:
    Fenchelsamen
    Kümmel ganz
    Kreuzkümmel ganz
    Anis ganz
    getrockneter Ingwer
    und etwas grobes Meersalz
    mit Mörser und stößel grob zermahlen und in den Teig einkneten. Ich geb dann immer noch diverse andere Dinge dazu wie z.b. Leinsamen, Sesam, Haferflocken usw.

    Ich persönlich backe Brot gänzlich ohne irgendwelche Brotgewürzmischungen (die mach ich mir lieber selber) und ich verwende auch kein gewöhnliches Jod- oder Kochsalz, sondern ausschließlich Meersalz in verschiedenen Soprten (je nach Brot). z.b. ist für mich schwarzes Hawaisalz in einem Roggenbrot oder Vollkornbrot im Räucherofen gebacken der Hammer schlechthin aber das is geschmacksache.

    Beispiel für ein gutes Bauernbrot

    200g Roggenmehl Typ 1150
    200g warmes Wasser
    50-100g Anstellgut
    5g Salz
    5g Hefe (Optional bei frisch angesetztem Sauerteig)
    16h gehen lassen

    Der Elektroherd wird auf 250°C Ober und unterhitze vorgehizt.
    Auf den Boden des Ofens stellt man eine feuerfestes Gefäß mit heißem Wasser
    Das Brot wird auf mittlerer Schiene 15 Min. gebacken.
    Ofen für einige Minuten öffnen und auf 200°C 20 Min. weiter backen, evtl Wasser in die Wasserschale nachfüllen.
    Den Ofen wieder kurz öffnen und evtl. Wasser nach füllen und weitere 20min. bei 180°C fertig backen.
    Die Angaben beziehen sich auf 1-2kg Brote. Bei kleineren Broten oder Brotsemmel ist die Backzeit zu halbieren, aber bitte nicht die Temperatur verändern.

    Merke: man kann die Gährzeiten vom fertig geformten Brot um einiges verkürzen indem man die Laibe abdeckt und vor den geöffneten Ofen stellt, diesen auf kleinster Stufe stellt (meistens 50°C)

    Bild 1: Gewürze im Mörser und Stößel
    Bild 2: Zermahlne Gewürze im Mörser und Stößel
    Bild 3: Brotteig nach dem 1. Gehen mit aufgestreuten Gewürzen und Lainsamen
    Bild 4: Geformter Brotlaib zum gehen
    Bild 5: Aufgegangener Brotteig
    Bild 6 u. 7: fertig gebackenes Brot


    LG
     

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    Danke, war gestern ne tolle Brotzeit mit Radiserl, Salat und Radi ausm Garten Bischen Cremefraiche mit Schnittlauch....

    Nächste Woche mach ich mit meinem Anstellgut wieder 1-2 Brote und werd euch die Fotos zeigen.

    LG
     
    Sieht lecker aus dein Brot. Kann mir auch vorstellen, dass es genau so schmeckt.

    In deinem ersten Rezept backst du dein Brot nur aus dem Sauerteig, das wären ja nur 350 g Mehl? Ist das nicht ein bißchen wenig?
     
  • Danke für die ausführliche Beschreibung deines Sauerteiges.
    Schließe mich der Frage von Lieschen an,denn vermisse die Mengenangabe für das ganze Brot?
    Wie viel Mehl und Flüssigkeit hast du für dein von dir abgebildetes Brot genommen?
    Sieht urlecker aus.
    Zu Beispiel für ein gutes Bauenrbrot...meintest du Brötchen?
    LG
     
  • Die Mengen sind alle beschrieben, hab sie nur etwas verkleinert weil die ursprünglichen Mengen auf Gastronomieküche ausgelegt war das fängt dann mit 10kg an....

    Die Mengen können beliebig verdoppelt oder vervierfacht werden.

    Das abgebildete Brot is das Rezept für das gute Bauernbrot.
    Das erste Rezept ist nur der Sauerteigansatz.

    Hab es bearbeitet und etwas verständlicher umgeschrieben, hab auch gesehen dass ich 1-2 Zeilen vergessen hab... die eigene Handschrift abzulesen kann mnchmal etwas schwierig werden:confused:

    LG
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ein fluffiges Wezenmischbrot nach der 3-fachen Führung

    Heute mal nicht frei geschoben sondern im Förmchen gebacken.

    2 Teile Weizenvollkornmehrl
    1 Teil Dinkelmehl
    1 Teil Roggenmehl
    Die in meinem 1. Beitragt aufgeführte Gewürzmischung plus Lainsamen und Sesam.

    Positiv ist, bei diesen Temperaturen den Teig gleich draußen in der Sonne gehen lassen da geht der Teig ruckizucki.


    Man muß übrigens nicht immer einen neuen Sauerteig ansetzen wenn man mal mit anderem Mehl ein Brot machen will. Z.b. ein Sauerteigansatz aus Roggenmehl Anstellgut abnehmen und nach der 3-fachen Führung mit dem gewünschten Mehl anfüttern und weiter verarbeiten (Anstellgut fürs nächste mal Backen abnehmen nicht vergessen, hätt ich heut beinahe vergessen).
     

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    Zum Gehen stell ich meinen Teigling immer in den beleuchteten Herd. Die Lampe darin heizt die Backröhre auf für den Teig angenehme Temperaturen auf und die Küche aber nicht. Ist im Sommer angnehmer als würde ich den ganzen Backofen 16 Std. laufen lassen.

    Georg, hast du vielleicht auch einen Tipp, wie man verhindert, dass das Brot platzt?
    Anfangs ist mein Brot nicht geplatzt, neuerdings immer.
     
    moin Lieschen,
    ich bin jetzt nicht Georg, aaaaaaaaaabbbbbbbbeeeeeeeerrrrrrrrrrr
    ich kann Dir gern verraten, wie ich es mache, dass meine Brote nicht platzen.
    Ich ritze sie immer ein wenig in Kreuzgitter ein und verteile 2 EL Wasser anschl. obendrauf, gibt auch eine tolle Knusperkruste so.
     
    Um das Platzen beim backen zu verhindern wie Lieschen M schon sagte den geformten Laib einritzen.
    Mit ner Blumenspritze die Oberfläche leicht besprühen.
    Beim backen Immer ne Wasserschale auf den Ofenboden stellen.

    Der häufigste fehler beim Backen von Sauerteigbrot sind zu kurze Gährzeiten.
    Ein Sauerteigbrot sollte beim backen nur minnimal aufgehen. Das eigentliche Aufgehen geschieht nicht beim Backen, sondern beim Gähren (gehen lassen).

    Ein gut gegährters Sauerteigbrot bildet beim Backen bei Anfangstemperaturen von 200-250°C schnell eine leckere Kruste. Feuchtigkeit wird im Brot eingesclossen und verdampft sehr langsam und sorgt für ein poriges Gerüst im inneren des Brotes.
    Ein zu kurz gegährtes Sauerteigbrot bildet bei diesen Anfangstemperaturen ebenfalls eine leckere Kruste. Die feuchtigkeit im inneren wird ebenfalls eingeschlossen und verdampft sehr langsam. dies führt zu einem schnellen nachgähren und geht im inneren noch auf und lässt dann das Brot an der Kruste aufplatzen weil der Druck ja irgendwo hin muss. Bei Frei geschobenen Broten platzt es meist an den Seiten auf.

    Alle Gährzeiten vom fertig geformten Brotlaib sind so ca. Angaben und immer abhängig von den Temperaturen.
    Ist das Brot Untergährig, also zu kurz gegährt kann es im Ofen platzen, ist nicht so feinporig und im Inneren oft noch zu feucht bzw. bei Kastenbroten im unteren Drittel etwas "teigig" und sehr Kompakt. Im oberen Teil sehr feinporig und fluffig.
    Ein Obergähriges Brot fällt beim Backen meist in sich zusammen oder bildet eine Mulde an der Oberfläche.

    Das Brot in meinem letzten Beitrag ist geringfügig obergährig, wenn ihr genau hinschaut könnt ihr am Kreutzmuster eine leichte Wöälbung nach unten erkennen. Der Grund ist, ich hatte 2 Laibe in Formen zum Backen gehen lassen. Eine Form war zu klein und der Teig is übergelaufen. Hab ihn dann in eine größere Form umgeschichtet (die blaue), dabei ist der Teig natürlich zusammengefallen und musste erneut gehen (das war genau das eine mal gehen zu viel). Das Brot im 2. Förmchen hat ne schöne Wölbung nach oben. Auf der Makroaufnahme der Poren kann man die leichte Obergährigkeit auch erkennen, denn im unteren Drittel ist es nicht ganz so feinporig wie im oberen Drittel.

    Gährzeiten beim Sauerteigansatz können gern überschritten werden, dies hat keine negativen auswirkungen.

    LG
     
    Zuletzt bearbeitet:
    @katekit
    Scheue Frage :(
    Nun hab ich deinen Sauerteig gesucht .
    Unter deinem Link finde ich zwar den Brotbackthread , aber alles was ich fand war über Gemüsepulver , Fleischwolf etc ..... aber kein Sauerteig .

    Hab ich wieder mal Tomaten auf meinen Glubschern ?:(
     
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