Kalte Butter nimmt man auch für Kuchen, Tubi, für Mürbeteig. Die klebende Eigenschaft funktioniert mit warmer Butter nicht.
Hast du das mal ausprobiert?
Ich habe mir nämlich überlegt, dass die Leute schon viel länger backen, als wie sie Kühlschränke/Eisschränke haben. Dieser Mythos von der kühlschrankkalten Butter, die man angeblich für den
Mürbeteig braucht, wird ja brav immer in jedem Rezept abgeschrieben, aber hat mal jemand das Gegenteil ausprobiert?
Ich habe es getestet. Mürbeteig mit zimmerwarmer Butter funktioniert wunderbar, lässt sich auch viel einfacher in eine Form bringen. Denn auch das Ruhen lassen eines Mürbeteigs, bei dem das Mehl seinen Kleber entwickeln soll, kann er wunderbar bei Raumtemperatur.
Das Einzige, wo der Mürbeteig wirkich für kühl sein muss, ist zum Plätzchen ausstechen, da klebt der warme Teig zu sehr.
Und bei
Rührteigen? Man rührt Butter mit Zucker so lange, bis sich der Zucker löst - das geht mit zimmerwarmer Butter auch viel einfacher und schneller, als wenn man mit festen Brocken anfängt und so lange rührt bis - tadaa! die Butter doch wieder weich und rührfähig wird.
Bei
Hefeteigen, in die Butter und Milch hinein soll (z. B. bei Milchstuten) mache ich das noch extremer. Da schmelze ich die Butter im Topf, lösche mit der Milch ab, bis dahin ist es so kalt, dass auch ein Ei nicht mehr gerinnt - und anschließend ist die Brühe gerade so handwarm, dass sich die Hefe optimal wohlfühlt. Und da ist es mir meist egal, wie die Reihenfolge im Rezept steht, das hat bisher immer geklappt.
@Tubi :So krumme Angaben würde ich immer runden, denn ich bin in der Küche und nicht im Labor. Ob 198ml oder 200ml - so exakt misst mein Messbecher gar nicht, und in der Küche nutze ich garantiert weder Meßpipetten noch Meßzylinder oder ähnliche Gerätschaften, mit denen man genau genug messen könnte.
Wenn das Mehl schon länger gelagert hat und trockener ist, dann wird es mehr Flüssigkeit aufsaugen, als wenn es ganz frisch gemahlen ist. Dieser Effekt wird aber mehr als 2ml Differenz ausmachen. Es ist also viel wichtiger, eine Idee zu haben, wie nachher die Konsistenz sein soll und vielleicht nicht alle Flüssigkeit blind in einem Rutsch rein zu geben, als sklavisch genau solche krummen Angaben zu befolgen.