Bilder einer schleichenden Katastrophe...

Hallo Orni,
das ist bei mir die erste Hälfte, ca. 50 Stück, die ich mal wieder viel zu früh gesäht habe, aber als das Care-Paket von Anneliese kam war ich nicht mehr zu halten.

Insgesamt habe ich dieses Jahr gut 70 Sorten also von jeder Sorte eine Pflanze und zur Versorgungs-Sicherheit ein paar Tigrella, Harzfeuer Craigella und bloddy Butcher in Reserve (meine Nachbarn und Freunde sind nicht experimentierfreudig).

Das Trauerrollen kommt von den Temperatur-Unterschieden. Ich hatte heute Nacht eine Minimum-Temperatur von 2 Grad auf den Thermometer obwohl ich 8 Grad an der Heizung eingestellt hatte. Das Foto stammt von heute Mittag, da war es schon wieder viel zu warm. Heute Nachmittag nachdem ich die Tür auf gemacht hatte waren die Blätter wieder schön ausgefahren.

Aber meine Tomaten müssen jedes Jahr je nach Wetterlage durch den Temperatur Härtetest laufen und sehen erst 4 bis 6 Wochen nach der Auspflanzung wieder gut aus. Für die Fensterbank sind es eben einfach zu viele. Letztes Jahr hatte ich die ersten Buschtomaten bereits Anfang April im Freiland (an der Hauswand).

lg.
Ralf
 
  • Eindeutig Sonnenbrand und Trockenheit.

    Pflanzen aus dem Haus können nicht für mehrere Stunden direkt dem Wetter und Sonnenlicht ausgesetzt werden. Die müssen sich erst daran gewöhnen.

    In den ersten Tagen sollte es nicht mehr als eine Stunde sein. Da muss man die Pflanzen etwas beobachten. Sobald sich die Blätter nach unten neigen müssen sie wieder rein. Die Wurzeln sind nicht für den hohen Wasserverbrauch durch Wind und Sonnenlicht ausgelegt und die Blätter haben keinen UV Schutz. Das dauert einige Tage.

    Außerdem fehlen denen Nährstoffe. Auf den Fotos sieht das Grün viel zu hell aus.
    Die sollten dunkelgrüne Blätter haben.

    Und bitte nicht an den Pflanzen rumschibbeln usw. Man kann Pflanzen auch tot pflegen.

    Mach Dir keine Sorgen, die werden sich wieder erholen.

    Viele Grüße
    Peter
     
  • @maximan:

    Das Elend fing schon vor ca. 2 Wochen (oder mehr?) an, als die Pflanzen lediglich auf der Fensterbank standen und teilweise Mittagssonne (mal ohne, mal mit Gardine) abbekamen. Da fingen die Blattspitzen an, nekrotisch zu werden. Später dann klassische Blattrandnekrose.

    Überdüngung ausgeschlossen. Unterdüngung sicher auch. Das Laub IST dunkelgrün (ich habe jetzt keine Bildbearbeitung vorgenommen, war mir zu lästig).
    Unterdüngung ausgeschlossen, weil die, welche noch unterm Toaster stehen, gleiche Bedingungen haben - rein, was die Nährstoffversorgung angeht.

    Ich bin mir sicher, dass da irgendwo ein Stressfaktor im Spiel ist. Und kein Sonnenbrand. Eher zu geringe Luftfeuchte, gepaart mit ungünstigerem Lichteinfall und höherer Temperatur.

    Ich hoffe, sie akklimatisieren sich in den nächsten 14 Tagen. Aber bei denen, die schon länger im Tageslicht stehen, ist der Befall schlimmer geworden.

    Die - gleichzeitig umgetopften - Paprikapflanzen dagegen stehen da wie ne Eins.

    Sind vielleicht eh vom Typus her robuster.

    Langsam aber sicher gehen bei einigen die Laubblätter zur Neige.

    Zu hüüüülf.
     
  • oh, Orni... ich leide mit Dir... sowas würde auch mich irre machen! :(

    Sag, Du hast doch schon einige Pfänzchen weitergegeben, oder?
    Hast Du mal nachgefragt/ nachgeschaut wie deren Befinden ist? Nur um einen weiteren Vergleich zu haben!?
     
    Hallo orni,
    ich war im Keller und hab mir meine nochmal genau angeschaut - auch die unteren, großen Blätter futsch!!! Die bleiben jetzt bis zum Auspflanzen im Haus...wenn die dann an Ort und Stelle sitzen, lege ich über die eine Zeitung...so eine Woche und dann schaun wir mal.
    LG Anneliese
     
  • Bei mir gehts mittlerweile, muss mal ranzoomen, man sieht ganz leicht die gelbe Spitze des Blattes - die Pflanze stört das, so wie ich es sehe, eh nicht
    LG Marius
     
    Was ist das dieses Jahr nur mit den Tomis????

    Ich habe das Gefühl, dass schleicht sich hier durchs gesamte Forum.
    Was ein Mist.

    Heute morgen ist mir aufgefallen: Meine Tlaculala (?) Ribbed bekommt beim ersten echten Blatt helle Flecken; und das obwohl ich dünge. Die PFlanze ist bisher eine der Schönsten gewesen, 25 cm hoch, dicklich und gesund - bis heute.

    Werde bei ihr die Düngergabe ein wenig anheben; vielleicht braucht sie ja mehr, als die anderen Sorten; aber seltsam ist das schon.
    Seit 3 Tagen fangen ein paar Tomis wieder an vertrocknete Blattspitzen auszubilden; habe mir angewöhnt die abzuknibsen.

    Simone
     
    Mein "Schlachtplan" sieht wie folgt aus:

    Die nekrotischen Blatteile oder ganze Blätter knipse ich ab. Was bei anderen Pflanzen gilt, gilt auch sicher hier (irgendein ein weiser Forumsuser hat das mal geschrieben): Die Pflanze ist in solch einer Situation mit Schadensregulierung beschäftigt. Versucht also krampfhaft, das bschädigte Blatt zu reparieren. Geht natürlich nicht. Ein Gammelzahn (habe G.s.D. keine) muss auf Dauer auch raus, bevor er größeren Schaden anrichtet. Ich weiß, der Vergleich hinkt.

    Wenn ich davon ausgehe, dass Pflanzen wie Grünlilien o.ä. braune Blattspitzen bekommen, weil die Luftfeuchte im Raum zu niedrig ist und nicht genügend Feuchtigkeit über die Wurzeln in die Blätter aufgenommen werden kann, dann kann das auf Tomatenpflanzen ja auch zutreffen. Also werden sie täglich 2 x eingenebelt. Ich habe auch festgestellt bzw. bildete mir ein, dass die Blätter alle ein wenig "labberig" waren, also, hätten "praller sein können.

    Ich sprühe übrigens mit destilliertem Wasser :grins:. Nein, musste ich nicht extra kaufen, hatte ich für meine Dampfbügelstation noch vorrätig. Habe schon des öfteren gelesen, dass Paprikapflanzen eine leichte Dusche mögen.

    Das ist jetzt meine kurative Maßnahme.

    Vielleicht war es für die Pflanzen auch Streß, dass gleich 3 Bedingungen auf einmal geändert wurden:

    Umtopfen - weniger Licht - höhere Temperatur?

    In der freien Natur gedeihen sie ja in situ.

    Mehr mag ich auch gar nicht mehr tun. Schlimmstenfalls gehen einige hopps oder dümpeln.

    Das Leben geht weiter....
     
  • Ich habe seit drei Tagen die Hälfte meiner Tomaten im Balkongewächshaus.Nachts kommt noch eine Decke drüber.
    Nach der ersten Nacht lagen die Tommis der untersten Etage am Boden,aber sobald es wärmer wurde,haben sie sich wieder prima aufgerichtet - offensichtlich war ihnen von unten zu kalt.
    Jetzt habe ich unter die Töpfe noch Zeitung gepackt.
    Am Tag werfe ich noch ein dünnes Tuch über,wegen Sonnenbrand.
    Abgesehen von dem Blättereinrollen einiger Sorten gedeihen sie prima.
    Probleme wie bei Euch habe ich zum Glück nicht.
    Allerdings haben meine Tommis auch nie Kunstlicht bekommen.
    Sie werden lediglich bei Bedarf gegossen und einmal täglich gedreht,ansonsten lass ich sie in Ruhe.

    @ orni - sei bitte nicht böse,aber vieleicht "bemutterst" Du Deine Tommis zu sehr.
    Man sagt doch auch,dass Kinder die im Dreck spielen dürfen,die gesündesten sind.....


    LG Gräubchen
     
  • so, mein Foto ist wieder da und ich war im Keller und hab mal meine Tomätle mit Sonnenbrand fotografiert:
     
    Vielleicht war es für die Pflanzen auch Streß, dass gleich 3 Bedingungen auf einmal geändert wurden:

    Umtopfen - weniger Licht - höhere Temperatur?

    Ich bin ja totaler Laie in Sachen Tomaten, aber ehrlich gesagt war das meine erste Vermutung. Es sind sogar vier Veränderungen, denn erstens bringst Du beim Umtopfen die Wurzeln durcheinander (hab mal gelesen, dass die Bewegung beim Umtopfen für alle Pflanzen Streß ist...)
    Und zweitens hat sich die Zusammensetzung der Erde ja verändert.

    Zusätzlich zu Licht und Temperatur sind sie vielleicht einfach überfordert? Kannst Du die Bedingungen nach und nach ändern?

    Ich bin mir übrigens nicht sicher, ob das Entfernen kranker Blattteile immer die beste Wahl ist. Denn dadurch hat die Pflanze ja auch immer offene Wunden, durch die Krankheitserreger eindringen können. Und das Verheilen entzieht der Pflanze ja Kraft. Ob es jetzt mehr oder weniger Kraft ist, als mit einem kranken Blatt weiterzuleben oder es abzustoßen, kann ich natürlich nicht einschätzen...
    Bei meinen sind nach dem Umtopfen alle Keimblätter abgestorben, aber ich wollte die jetzt intuitiv eher nicht abzupfen.

    Aber wie gesagt: Anfängermeinung :grins:
     
    Das ist ein zweischneidiges Schwert mit dem Abschnippeln der Nekrosezonen. Wie wahr.
    Natürlich ist es eine Wunde, aber ich hoffe mal, dass ich hier in der Wohnung keine, für die Tomate gefährlichen, Keime habe.

    Ganz sicher bin ich mir selbstverständlich nicht. Wie bereits erwähnt, habe ich mal gelesen, dass diese Nekrosen die Pflanze schwächen, weil da eine "Baustelle" ist, die nicht abgearbeitet werden kann. Irgendwann wirft die Pflanze diese Blätter eh ab. Im älteren Stadium eher kein Problem, weil sie das locker wegsteckt, aber ich denke, eine Jungpflanze mit eher spärlicher Belaubung will jedes Blatt halten und da geht dann die Kraft nicht ins Wachstum sondern in die Schadensbegrenzung.

    Nur eine Vermutung. Vielleicht oder ziemlich sicher sind das Streßerscheinungen. Und ich bin guter Dinge, dass sie sich bald akklimatisieren.

    Heute habe ich mir dann - psychologisch sehr wertvoll - meine astrein wachsenende Paprikapflanzen angeschaut. Die sind wohl viel härter im Nehmen.
     
    Hallo,
    meine Tomaten mussten heut leiden, ich kam erst um 5 nach Hause, und da standen alle ziemlich trocken, dazu schien die Sonne stark - jetzt haben die, die am Fenster standen alle an den untersten bzw. älteren Blättern (NICHT mehr die vertr. Spitzen) sonden mittlerweile richtig größere Stellen, und Ränder - morgen mach ich alle unschönen weg, und dann entlass ich alle in die Freiheit
    LG Marius
     
    @ Anneliese, die mitgenommenen sehen jetzt auch so aus wie oben auf deinen Bildern - macht aber nix, die kommen schon, ansonsten ruft der Kompost... habe genug Reserve
    LG Marius
     
    Also ich war mit meinen Paprika heute für zwei Stunden draußen, bis jetzt standen sie auch unter Kunstlicht, bis jetzt ist noch nichts passiert, aber mal schauen, was noch kommt.

    lg kathrin
     
    Wie wahr, wie wahr. Meine Snackpaparikas sind eine wahre Pracht. Anscheinend sonnenhungrige Geschöpfe. Sie kamen noch nicht in den Genuß eines "richtigen" Sonnenbades, alles dezent hinter der Fenstergardine. Aber die, die am Fenster links steht, ist ne ganze Ecke größer als ihre Geschwister. Sie bekommt nämlich fast ne Stunde länger Sonne (von 12-13 h) wo am rechten Fensterrand schon Schatten ist.

    Steht im durchsichtigen Plastikbecher, keine Staunässe, nix. Musste sogar Erde dazukippen, weil die Gute schon Adventivwurzeln bekam.

    Nicht, dass die Snackpaprikas Hybriden waren und bei mir wächst jetzt ne 2-m-Pflanze (war eigentlich für den Balkon gedacht).
     
    @ orni

    Ließ dir mal mein altes Problem durch ... da wirst du sicher 100-prozentige Vergleiche ziehen können.
    http://www.hausgarten.net/gartenforum/tomaten/23300-keimlinge-lassen-koepfe-haengen.html

    Da ich schon "fast" alles ausprobiert und versucht habe zu ändern, ist meine Meinung :

    Du verwöhnst deine Tommies zu sehr ...
    Meine Keimlinge habe ich in einem Versuch sofort ins GW (unbeheizt) gestellt, sobald alle den Kopf aus der Erde hatten (aber mind. 5 Grad im GW, ansonsten Kerze mit rein).
    Die Stengel werden heftig lila (Phosphormangel durch Kälte), die Blätter dunkelgrün, aber gedeihen im Gegensatz zu den "verwöhnten Tommies" tausendmal besser.

    Versuch es einfach mal ... :cool:
     
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