Apfelbaum und NULL Ertrag

turtlefriend

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Hallo,

also ich habe einen Apfelbaum schon vor ca. 10 Jahren gesetzt, halbstamm, aber der hat bisher noch nie einen erfolgreichen Apfel drauf gehabt bis zur Ernte.

Wenn überhaupt hat er so ca. 20 Äpfel verteilt auf dem ganzem Baum, diese Fallen dann ab weil der Apfel entweder Risse in der Haut bekommt oder wegen Schorf oder Fäulnis.

Es handelt sich um einen Gala und der Stamm hat locker im Durchmesser schon mehr als 10cm Dicke!

Mich wundert das insofern, da ich Bäume danach gesetzt habe (Topaz, Pinova) sind alle noch keine 3 Jahre alt aber tragen hervorragend! (5 Äpfel und die sind noch immer drauf)

Was ist die Ursache?

Wie würdet ihr an meiner Stelle handeln?
 
  • Silvaner

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    Hallo,

    evt. fehlt dem Baum ein Bestäuber. Hast Du mal geguckt, welcher Baum als Bestäuber taugt?

    Gruß
     

    Wasserspeier

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    Hallo turtlefriend,
    ich hab gerade so ein ähnliches Problem. Mein Baum trägt Äpfel die keiner mag :)

    Meine Lösung: Ich veredele auf diesen Bau andere Apfelsorten die wir mögen. Hab das auch schon lange nicht mehr gemacht. Ich werde im Winter die Edelreiser schneiden und im April dann diese per Rindenpfrofen oder Spaltpfropfen veredeln.

    So kannst du auf deinen Halbstamm einfach ein paar andere Sorten drauf veredeln. Wer weiß, vielleicht trägt dein Gala ganz nebenbei doch noch.

    Übrigens, als Bestäuber für deinen Gala sollten Cox Orange oder Jonathan in der Nähe stehen.
     
  • turtlefriend

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    Okay, dachte als Bestäuber reichen Bienen und die sollten das eh von selber machen?

    Woher soll ich rausfinden wo welche Bäume stehen und von welchem Umkreis reden wir da?

    Habts ihr einen Link um rauszufinden, welchen Baum ich stattdessen setzen soll?
     
  • Silvaner

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    Okay, dachte als Bestäuber reichen Bienen und die sollten das eh von selber machen?

    Woher soll ich rausfinden wo welche Bäume stehen und von welchem Umkreis reden wir da?

    Habts ihr einen Link um rauszufinden, welchen Baum ich stattdessen setzen soll?

    Ein Befruchter sollte sich um Umkreis von ca. 100 Metern befinden. Ich würde den Jonathan Gold dem Cox vorziehen. Die Cox ist nichts für den Privaten Anbau, sondern eher für den Kommerziellen. Der Baum ist extrem pflegeintensiv und muss ständig bekümmert und gespritz werden (ich hab einen und weiß wovon ich schreibe *hüstel*).

    Bestäuberliste... Eh Voila: http://www.bund-lemgo.de/download/Int_Befruchtertabelle_Apfelsorten_201.pdf

    Hasta Luego, Silvaner
     

    Wasserspeier

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    Frag vielleicht man in der Nachbarschaft ob jemand einen Jonathan oder Cox Orange hat. Dann kannst du als " Sofortmaßnahme" im Frühjahr auch einen blühenden Ast vom Nachbarn abschneiden und in eine Flasche mit Wasser in deinen Baum hängen.

    Ist etwas mühsam, ich weiß. Aber das funktioniert ganz gut bis din neuer Baum blüht.

    Übrigens, die Bienen bestäuben (du könntst es auch mit dem Pinsel machen). Die Blüte braucht aber um eine Frucht zu bilden einen zweiten Blütenstaub.

    Wie gesagt, ich würde 2-3 Äste in deinem Baum mit z.B. Jonathan veredeln. Oder frag beim Obst/ Gartenbauverein ob jemand dir das veredeln kann.
     
  • turtlefriend

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    @ Silvaner:

    Danke für die Liste erstmal, sehr umfangreich! :)

    Aber leider hilft sie mir nur bedingt weiter, da sie nicht den Topaz enthält und auch keinen Pinova und beide Bäume besitze ich ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft (20m).

    Okay, dann werde ich dann halt den Baum vorziehen, den du mir empfielst!
     

    turtlefriend

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    @ Wasserspeier
    Was meinst du damit, bis dein neuer Baum blüht?
    Am liebsten will ich ja meinen Baum (Gala, wie eingangs beschrieben) nicht umschneiden, weil er locker 10 Jahre ist. Aber wenn es nicht anders geht und er keine Äpfel rausbringt, dann muss er weichen!

    Mir ist das schon klar mit dem Ast, dem Wasser und dem Baum, aber der Rest eben nicht ganz...
     

    Silvaner

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    Kollege Wasserspeier meinte damit.... dass, während der Befruchter noch keine Blüten austreibt (von Dir gesetzt), der Fruchtblühende Baum durch die blühenden/ ausblühenden geschnittenen Ästen befruchtet werden (was übrigens ein guter tipp ist *notier*).

    Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.

    Gruß
     

    turtlefriend

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    @Silvaner: Bin ich echt so verkalkt, dass ich das nicht verstehe??? :mad:

    Also was du mir jetzt sagen willst ist:
    Dass ich durch den Ast, den ich ins Wasser gebe und in den Baum hänge, der bereits blüht und somit Bienen anlockt, diese dann meinen gesetzten Baum(Gala) befruchten?

    Und das soll gehen, obweil mein Baum noch nicht blüht?

    Oder hält sich der Ast im Wasser eh ein Monat, sodass dann mein Baum auch in der Zeit anfangen kann zu blühen?

    *ist ja voll die Wissenschaft* :D
     
  • Pyromella

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    Ich versuche mich mal als Dolmetscherin. :)

    Du sollst den blühenden Ast eines anderen Apfelbaumes (vom Nachbarn oder so) in deinen blühenden Baum hängen, damit dieser durch die fremden Pollen bestäubt werden kann, die er braucht. Das Spiel machst du so viele Jahre, bis dein neu gepflanzter Befruchter-Apfelbaum blüht. (Hoffendlich zeitgleich mit deinem Gala-Apfel.)

    Alle Klarheiten beseitigt? ;)
     
  • Roy Bär

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    Hallo,

    also ich habe einen Apfelbaum schon vor ca. 10 Jahren gesetzt, halbstamm, aber der hat bisher noch nie einen erfolgreichen Apfel drauf gehabt bis zur Ernte.

    Wenn überhaupt hat er so ca. 20 Äpfel verteilt auf dem ganzem Baum, diese Fallen dann ab weil der Apfel entweder Risse in der Haut bekommt oder wegen Schorf oder Fäulnis.


    Was ist die Ursache?

    Wie würdet ihr an meiner Stelle handeln?



    da er ja ein paar äpfel angesetzt hatte, müsste ja doch ein befruchter in der nähe sein.

    ich selber habe kein obstgehölz, weiß aber von einem bekannten, dass es gerade
    auch beim apfelbaum auf den richtigen schnitt ankommt.

    schneidest du selbst? zeig doch mal ein bild von deinem baum.
     

    Wasserspeier

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    Kaum schaut man mal einen Tag nicht rein :)

    Vielen Dank fürs dolmetschen. Genau so ist es.
    Ich hatte verstanden das du einen neuen Baum pflanzen möchtest ( zusätzlich).

    Der Trick in der Apfelblüte einen blühenden Ast einer anderen Apfelsorte in deinen Galabaum zu hängen funktioniert. Ich hab das eine Zeit lang bei Kirschen gemacht.

    Du kannst dir ja mal überlegen einfach einen oder zwei Äste per Spaltpfropfen im März zu veredeln. Dann hast du auf deinem Baum eine 2. Sorte und musst keinen 2. Baum pflanzen.
     

    gartenerde

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    Guten Morgen. Habe auch eine Frage wegen mein Apfelbaum.
    Er hat gut geblüht, viele Apfel und alle fallen runter und sind angegammelt, was ist das? danke an alle die was wissen.
    liebe grüße Iris:eek:
     

    turtlefriend

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    @Wasserspeier: Hier das gewünschte Bild von meinem Baum heute morgen aufgenommen! :?
     

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    feiveline

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    Auf den ersten Blick habe ich das Gefühl, dass er viel zuviele Wasserschosser hat und zuwenig Fruchtäste.

    Dazu wirkt er zu "eng", ein Spruch für Schnittmaßnahmen bei Äpfeln ist immer "durch die Krone durch muss man einen Hut werfen können..."

    Auf Youtube gibt es viele Videos wo notwendige Schnittmaßnahmen gut erklärt werden, vielleicht mal ein bisschen gucken.
     

    turtlefriend

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    @feiveline : Ein Wachstumgesetz besagt: "Starker Rückschnitt, fördert starken Wachstum"

    Daher sind auch viele Waserschosse zu sehen! :)

    Diese kommen im Frühjahr weg und dann gehören halt noch viele Äste gespreizt, damit sie in die Breite wachsen, anstatt in die Höhe! :)

    Damit ich dann in verschiedenen Höhen, Ebenen mit Früchten habe zum Ernten!
     

    feiveline

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    Einen Sommerschnitt mache ich nicht! :grins:
    Das unterscheidet uns voneinander... :rolleyes: ich schneide im Sommer und habe letztes Wochendende von meinen gut 15jährigen Baum über vierzig Kilo Äpfel geerntet... wie übrigens fast jedes Jahr.

    Hab ich mal im Sommer keine Zeit oder keine Lust und schneide im Winter, sieht mein Baum aus wie Deiner... allerdings freuen sich dann meine Kaninchen über die vielen apfellosen sattgrün belaubten Wasserschosser... :grins:
     

    Linserich

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    Richtig, man kann beides machen. Der Winterschnitt dient vorallem dem Formschnitt und der Förderung des Wachstums, der Sommerschnitt ist beruhigend und dient auch der Korrektur eines allzu stark gewachsenen Baumes.

    Jenachdem, wie der Baum wächst und trägt braucht es manchmal beides, manchmal nur den Winterschnitt und manchmal nur den Sommerschnitt.
     

    turtlefriend

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    Ich habe gelesen, dass man Apfel/Birne im Frühjahr schneidet und Steinobst(Kirsche/Marille) alles nach der Ernte im Sommer...

    So handhabe ich das schon die ganzen letzten Jahre!

    Ist die Praxis überaltet, dann bitte um Aufklärung/Korrektur, danke! :(
     

    feiveline

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    Wie Wasserlinse geschrieben hat, der Sommerschnitt beruhigt den Baum und wird daher heutzutage eher empfohlen.

    Die Überlieferung, dass man Bäume im Winter schneidet kommt daher, dass die Bauern früher im Sommer durch Erntearbeiten etc. dazu keine Zeit hatten.

    Im Winter macht man dann eher Formschnitte, da man durch die Blattlosigkleit besser sieht welche Äste quer oder nach innen wachsen und entfernt werden sollten.
     

    Wasserspeier

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    Danke fürs Bild. Du hast es sich schon von den anderen zur Genüge gelesen.
    Der Baum braucht einen Schnitt. Die Wasserschosse sollte man nicht schneiden sondern ausreißen. Das ist aber auch nicht so einfach. Das Schneiden im Sommer ist schon dem Winterschnitt vorzu ziehen. Der Baum kann sich so noch vor dem Herbst erholen und die Schnittstellen gut verheilen.
    Bereits verholzte Äste herunter zu ziehen ist schwierig.Probier es vorsichtig und dein Baum wird dann besser tragen.
     

    turtlefriend

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    @Wasserspeier: Ich habe noch nie gehört, dass man die Wassertriebe ausreißen soll...

    Wie macht man das, und kann ich das eh im Frühjahr/Winter machen, weil im Sommer bin ich mit anderen Dingen beschäftigt, wie Apfelbäume schneiden...
    Habe genug an Birnen, Äpfel und eigentlich genug andere Hobbies und Aufgaben, dass ich da eigentlich gar nicht zusammen komme!

    Ich werde verholzte Äste herunter ziehen, mit einer Y-Gabel und die kann ich dann herunter spreizen, dann sollte das klappen! :rolleyes:

    Wenn ich einen Sommerschnitt mache und alte Bäume ausschneide, die schon lange nicht mehr geschnitten wurden, dann muss ich echt voll aufpassen, wenn ich das im Sommer mache, weil wenn ich keinen Helm aufsetze, fallen mir die ganzen Äpfel auf den Kopf! :mad:
     

    Gartenkind78

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    Hi turtlefriend,


    kann es nicht sein dass du den Baum mal ein wenig zu drastisch beschnitten hast bzw falsch beschnitten hast?


    Unser Apfelbaum trägt auch nicht mehr nachdem ich Ihn vor 2 Jahren unsachgemäß massakriert habe. Er musste damals gestutzt werden da er komplett in die Breite ging. Jetzt könnt ich mich ärgern
     

    Roy Bär

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    @Wasserspeier: Ich habe noch nie gehört, dass man die Wassertriebe ausreißen soll...



    , fallen mir die ganzen Äpfel auf den Kopf! :mad:


    wassertriebe werden im sommer ausgebrochen, also juni - juli, die wunden heilen schneller als beim schneiden und es kommt vor allem kein neuer trieb mehr an der stelle nach.




    es ist schön öfters passiert, dass einer einen apfel auf die birne bekommt :D
     

    turtlefriend

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    @Roy Bär: Danke für deine aufmunternde Darstellung der Tatsachen!

    Dann werde ich in Zukunft meine Apfel/Birnenbäume eher im Mai schneiden, nach der Blüte um den Baum zu beruhigen...

    Und dann die Wassertriebe mittels reißen im Juni nochmals entfernen!

    Ist das jetzt so richtig?
     

    Linserich

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    Zum auslichten kannst du auch im Winter etwas schneiden (er ist jetzt einfach zu dicht beastet, daher empfehle ich trotzdem einen kleineren Winterschnitt), aber nicht viel und dann im Sommer (nicht Mai, sondern eher Juli) kräftiger auslichten.

    Die Wasserschosse reisst man übrigens vorzugsweise schon früher, bevor sie verholzen, aus und zwar mit einer drehenden Bewegung an der Basis. Sonst reisst du nur noch Rinde von den Ästen mit. Dies kannst du im Mai oder Juni machen, denn da erkennst du, welche Triebe Wasserschosse werden.
     

    Healthfan

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    Das Problem haben viele. Man pflanzt einen einzelnen Apfelbaum und bekommt null Ertrag :mad: Das liegt dann oft daran, dass kein zweiter, Bestäuber-Baum in der Nähe ist ;) Darum würde ich immer zwei Bäume pflanzen, die sich gegenseitig bestäuben können.

    Der 2. Grund können fehlende Bestäuber sein. Also zu wenig Insekten. Hier hilft es ein wenig verschiedene Blumen im Garten zu haben, die in der Blüte Bienen und Co anlocken. Auch kann man ein Insektenhotel aufstellen.
    Sonst kann man da nicht viel machen, außer vielleicht sich einen Bienenstock in den Garten stellen :D
     

    Linserich

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    Es gibt auch die Möglichkeit, Wildbienen bei sich anzusiedeln. Sie stechen nicht und sind sogar bei kühlen Temperaturen draussen, wenn die Honigbienen noch pennen.
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Ich würde an Stelle des Threaderstellers auf jeden Fall noch einen Experten bzgl. der Wassertriebe und des Schnittes befragen, da der Obstbaumschnitt eine sehr komplizierte Angelegenheit ist.


    Wegen der Bestäubung nur, da ich selbst einen Gala Apfel im Garten stehen habe: Ich habe noch einen Klarapfel (der sich wohl für die meisten Apfelbäume sehr gut als Bestäuber eignet) und einen Alkmene - und mein Klarapfel hängt seit fünf Jahren immer voll.
    (Andere Apfelbäume gibt es im näheren Umkreis nicht, bzw. nur zwei weitere von mir, die aber erst im letzten Herbst dazugekommen sind)


    Auf was für eine Unterlage ist dein Baum veredelt?
    Hoch- oder Halbstamm, Busch- oder Spindelbaum spielt bzgl. Fruchtertrag in den ersten Jahren eine sehr große Rolle!

    Beim Hochstamm wirst du natürlich einige Jahre länger auf einen voll einsetzenden Fruchtertrag warten als bei einem kleinwüchsigen Buschbaum!


    Dann bzgl. Schorf: Der Gala ist laut der LWG Bayern nicht gut für den Hausgarten geeignet, da er zu schorfanfällig ist!
    Bei mir funktioniert es prima, da ich den Baum im Kübel (> 100l) halte und jeden Herbst das abgestorbene Laub entferne. Die Größe des Baumes (ca. 1,30m) und die Erntemenge stehen in einem sehr beeindruckenden Verhältnis, ich ernte jedes Jahr zig bildschöne Äpfelchen.


    In den Boden gepflanzt, dürfte ein Gala im Hausgarten sehr viel Pflege brauchen - d.h. gute Nährstoffversorgung, einen sehr günstigen Standort, und außerdem das akribische Entfernen abgestorbenen Laubes im Herbst.


    Ob bei dir ein fehlender Befruchter an der ganzen Situation schuld ist, ist fraglich, da der Baum (angesichts ausbrechender Erkrankungen) keine günstigen Wachstumsvoraussetzungen zu haben scheint.
    Wie gesagt, ich würde hier einen Fachmann hinzuziehen - auch wegen der Wassertriebe. Ein korrekt geschnittener Baum, der genügend Nährstoffe und Licht bekommt, sollte keine ausbilden.
     
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    cave68

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    Hallo
    ich kann Lauren nur zustimmen
    ich habe vor 7 Jahren ca. 10 Apfelhochstämme gesetzt von denen erst einer überhaupt nennenswert Äpfel trug.
    3 von ihnen hatten noch gar keinen dran.
    Es gibt sogar Sorten,die nach 12-15 Jahren zum ersten Mal in den Ertrag kommen.


    Des weiteren sollte man sich Gedanken machen,ob man sich eine dieser Supermarktsorten in den Garten setzt,weil viele davon (wie eben Gala oder der auch schon hier genannte Cox Orange) sehr krankheitsanfällig und pflegebedürfitg sind.


    Es gibt unter den älteren Apfelsorten so viele toll schmeckende und robuste Sorten,die nur nicht im Handel erhältlich sind,weil sie zu klein,zu unansehnlich oder nicht länger als 3 Monate haltbar sind....die aber für den Selbstverbrauch optimal sind.
    Was nützt einem ein in der Theorie toll schmeckender Apfel,wenn er aufgrund der Bedingungen dies und auch die sonstige Fruchtqualität nicht erreichen kann.
     

    carot

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    Hallo allerseits,

    die Frage war ja, warum der Baum nicht trägt. Dann ist es schon fast als off topic zu bezeichnen, wenn zum Schnitt des Baumes geraten wird. Ein Schnitt, auch wenn er zweckmäßig ausgeführt wird, führt zu einer Verzögerung des Ertragseintrittes, er beschleunigt ihn jedenfalls nicht. Ich sage das, weil ich immer wieder höre und lese, dass zu Schnitteingriffen geraten wird, wenn ein Obstbaum nicht trägt. Damit verhindert man zwar künftige Probleme, behandelt das bestehende Problem des fehlenden Ertrages aber nicht.

    Ließe man den Baum einfach "machen", käme er also früher in den Ertragseintritt. Dies macht man natürlich nicht, weil solche Bäume früher vergreisen und keine langlebige kräftige und statisch sinnvolle Krone ausbilden.

    Deshalb ist der Schnitt grundsätzlich notwendig und auch bei diesem Exemplar anzuraten. Er sollte aber bei dem bestehenden Symptom (schlechter Ertrag) nur ganz selektiv und vorsichtig angewendet werden. Der Schnitt in der Vergangenheit war eher zu stark, da der Baum starken Neutrieb aufzeigt.

    Da ist die Idee, die Äste zu spreizen, schon eher zielführend.

    Apfel blüht und fruchtet am mehrjährigen Holz. Entfernt man dieses durch jährlich starken Schnitt kann man den Ertragseintritt erfolgreich verhindern ;).

    Auch Befruchtungsprobleme sind beim Apfel selten. Gala ist eine diploide Sorte und sollte daher keine Befruchtungsprobleme haben. Steht der Baum in einer Gartenanlage mit anderen Apfelbäumen im Umkreis von bis zu 1 km, dürfte kein Befruchtungsproblem vorliegen.

    Was ist es dann? Schaut man sich den Baum an, sieht man sehr wenig Fruchtholz. Dies könnte daran liegen, dass der Schnitt zu kräftig ausgefallen ist. Steht die Sorte auf Sämling als Unterlage, dauert es auch lange bis zum Ertragseintritt. 10 Jahre wären dann nicht ungewöhnlich. Bei Hochstämmen dauert es regelmäßig so lange.

    Ich persönlich würde empfehlen künftig vorsichtiger mit der Schere zu hantieren. Überflüssige Triebe werden ganz entfernt, andere werden möglichst gar nicht geschnitten und formiert, also flacher gestellt. Hierbei darauf achten, den Trieb nicht zu flach zu stellen, wenn es nicht ein reiner Fruchttrieb werden soll, der ohnehin nach einigen Jahren erneuert wird. Dies würde sonst dazu führen, dass der Trieb schwach bleibt und seine Funktion als Gerüstast nicht übernehmen kann. Bitte auch nicht zu viele Gerüstäste zulassen, 3-4 genügen. Die Gerüstäste verzweigen sich später ja auch noch und brauchen entsprechend Platz.

    Ob die "Wasserschosser" nun gerissen oder geschnitten werden, ist dann eher eine Nebensache und zum Teil auch Geschmacksfrage.

    Ansonsten finde ich den Baum durchaus gelungen. Es dürfte bei künftig vorsichtigem Schnitt und dem formieren der Triebe nur eine Frage der Zeit sein, bis der Vollertrag einsetzt.

    Jetzt noch etwas konkreter:

    Ich persönlich würde die schon dicht werdende obere Kronenpartie auslichten, indem ich ganze Triebe entferne. Ziel ist es, die unteren Astpartien, die ja die künftigen Gerüstäste darstellen sollen, wieder gut mit Licht zu versorgen. Dann würde ich nur die geplanten Gerüstäste anschneiden (ca. 1/3 tel bis 1/2 des Neutriebes einkürzen), um ihr Dickenwachstum zu fördern. Tut man dies nicht, kippen sie erfahrungsgemäß früher oder später ab. Dafür reicht schon das Gewicht des sich bildenden Seitenholzes oder die eine oder andere Frucht. Steil und dicht stehende Jungtriebe (Wasserschosser) komplett entfernen. Damit meine ich den einzelnen Trieb. Keinesfalls sollten alle Wasserschosser entfernt werden. Nur die ungünstig stehenden, da auch Wasserschosser letztlich zu Fruchtholz führen. Alle anderen Triebe werden belassen und vor allem nicht angeschnitten. Sie werden sich in der kommenden Saison mit Seitenholz garnieren, welches ebenfalls vorsichtig ausgelichtet werden muss. Dies bildet das künftige Fruchtholz. Die Fruchttriebe können zusätzlich auch formiert (flacher gestellt) werden, um die Fruchtholzbildung noch zu forcieren. Die Gerüstäste werden nur dann flacher gestellt, wenn dies wirklich erforderlich ist. Sie brauchen "Zug" um künftig wüchsig zu bleiben und nicht zu verkümmern.

    Im Zweifel einen Trieb einfach "lang" stehen lassen. Er kann später immernoch entfernt werden.

    Bei den obigen Tipps gehe ich von einem klassischen Halbstamm mit Gerüstästen (Rundkrone, Hohlkrone etc.) aus. Bei der Spindelerziehung behandelt man einfach alle Äste wie Fruchtholz. Hierfür eignen sich aber eher schwächerwüchsige Unterlagen, die auch einen früheren Ertragseintritt induzieren. Eine Spindel als Halbstamm wäre ebenfalls ungewöhnlich.

    Ich würde also auch zum Schnitt raten aber zu weniger Schnitt :grins:. Vor allem das Fruchtholz bzw die künftigen Fruchttriebe (alles was nicht Gerüst ist) sollte ganz in Ruhe gelassen werden.

    Meine Vermutung ist, dass der Baum bisher nur sehr spärlich geblüht hat. Dann helfen weder eine zusätzliche Befruchtersorte noch mehr Bienen. Die Zeit wirds in diesem Fall heilen.

    VG
    carot
     
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