Das ärgert mich heute... Fred

  • Jemand schreibt, dass auf Rechtschreibung in den ersten Schuljahren zu wenig geachtet wird.
    Kann das nicht bestätigen. Unsere Enkel schreiben regelmäßig Diktate. Haben auch eine alte strenge Lehrerin (kurz vor Rentenrintritt). Kein Schreiben nach Gehör!

    Gibt es noch Schulen, wo Schreiben nach Gehör noch aktuell ist?
    Dass man Schreiben nach Gehör überhaupt vermittelt bzw. vermittelt hat, ist für mich unverständlich. Auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Aber soll es ja geben.
     
  • Jemand schreibt, dass auf Rechtschreibung in den ersten Schuljahren zu wenig geachtet wird.
    Kann das nicht bestätigen. Unsere Enkel schreiben regelmäßig Diktate. Haben auch eine alte strenge Lehrerin (kurz vor Rentenrintritt). Kein Schreiben nach Gehör!

    Gibt es noch Schulen, wo Schreiben nach Gehör noch aktuell ist?
    Dass man Schreiben nach Gehör überhaupt vermittelt bzw. vermittelt hat, ist für mich unverständlich. Auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Aber soll es ja geben.
    Wie schreibt man Diktate anders, als nach Gehör?
     
  • Wie schreibt man Diktate anders, als nach Gehör?
    Nee, es gab da die pädagogische Richtung, dass es für ABC-Schützen erst mal egal sei, wie man ein Wort schreibt, Hauptsache der Klang wird erfasst und wiedergegeben.
    Es war also gleichermassen richtig, z.B. "mehr" oder "Meer" zu schreiben. Oder auch "mea". Erst später hat man dann festgestellt, dass diese Schüler sich erheblich schwerer taten, jemals eine halbwegs korrekte Schreibweise zu erlernen. Aber da war es für einige Jahrgänge schon zu spät....
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Nee, es gab da die pädagische Richtung, dass es für ABC-Schützen erst mal egal sei, wie man ein Wort schreibt, Hauptsache der Klang wird erfasst und wiedergegeben.
    Es war also gleichermassen richtig, z.B. "mehr" oder "Meer" zu schreiben. Oder auch "mea". Erst später hat man dann festgestellt, dass diese Schüler sich erheblich schwerer taten, jemals eine halbwegs korrekte Schreibweise zu erlernen. Aber da war es für einige Jahrgänge schon zu spät....
    Ach Du ..
     
  • Hier weiss ich es nicht., hab kein so kleines Kind mehr. Meine tat sich die ganze Primarschule lang schwer dank dieser 'tollen' Lernstrategie. In der Oberstufe hatten sie dann Zugang zu einem online Lernprogramm welches ihr offenbar echt lag. Innerhalb einem halben Jahr hat sie die Übungen eines ganzen Schuljahres durchgeackert und echt viel gelernt. Seither merkt man einfach noch wenn sie sich a) nur auf den Inhalt konzentriert oder b) totmüde ist. Ganz lustig letztens bei einem Bewerbungsschreiben. 1. Hälfte fehlerfrei, 2. Hälfte hat sie sich beim Durchlesen gleich selbst an den Kopf gefasst. Wenn sie sich aber mit der Rechtschreibung befasst, erkennt sie auch die eigenen Fehler sofort.
     
  • Bei unserem Sohn war das noch so. Grundschule von 2007 bis 2011. Die ersten drei Jahre war Rechtschreibung kein Thema. In der vierten Klasse fing man dann mit Diktaten an, wohlgemerkt vorher war keine Rede vom richtigen Schreiben. Ich habe von Anfang an darauf geachtet, dass er das gleich richtig lernt und auch zu Hause mit ihm geübt. Er hat schon immer gerne und viel gelesen, so viel ihm die Rechtschreibung eh leicht. Er hatte daraufhin auf dem Gymnasium auch keine Probleme damit. Mit Englisch genau das gleiche, es sollte in der Grundschule schon wenigstens eine Stunde unterrichtet werden aber es fand faktisch nicht statt. Also habe ich ab der vierte Klasse auch das ein wenig mit ihm zu Hause gemacht. Im Gymnasium ging man nämlich davon aus, dass Grundkenntnisse vorhanden sind. Sollte ja lt. Lehrplan so sein. Aber die Grundschule von unserem Sohn war schon immer bekannt dafür, dass sie nicht so gut ist. Ein offenes Geheimnis, dass man versucht möglichst viele Schüler auf die damals noch Hauptschule, jetzt Gesamtschule zu bringen um dort möglichst viele Schüler zu haben damit keine Diskussion um eine evtl. Schließung aufkommt.
     
  • Danke, ja stimmt schon. Aber ich bin auch der Meinung, dass man als Eltern immer zuerst die Verantwortung für seine Kinder hat. Das mag altmodisch sein, aber das ist meine Meinung. Kein Kindergarten- Hort, Schule usw kann bwz. sollte die Erziehung im Elternhaus ersetzten. Wenn man sich für Kinder entscheidet, ist man zuerst einmal selbst verantwortlich. Das ist meiner Meinung nach etwas, was sich manche Leute ein wenig zu leicht machen. Wenn man die Lücke im System doch sieht, sollte man zuerst einmal selbst versuchen so gut es geht zum Wohl der Kinder dagegen zu steuern. Das heißt natürlich nicht, dass man alles klaglos hinnehmen muss. Beschwert habe ich mich damals auch, genützt hat es nichts.
     
    Meine Tochter hatte in der 3. Klasse ein Schreibheft für freies Schreiben bekommen. Auftrag: wöchentlich ½ bis 1 Seite schreiben, Thema egal, was den Kids so im Kopf rum geht. Als ich mal wegen irgendwas in der Schule war, kamen wir auf das Heft zu sprechen und die Lehrerin wunderte sich, dass die Rechtschreibung der Schüler so mies war. Ich habe dann gesagt, das wundert mich gar nicht. Tochter hatte auf meine Reklamationen geantwortet:" die Lehrerin hat gesagt, die Rechtschreibung ist hier nicht wichtig, Punkt!" Ist doch wie selektives Hören: die Kinder haben das registriert und sich einen sch... drum gekümmert sondern einfach die Lust am Kreativen ausgelebt. Manchmal muss man halt mit der Formulierung auch etwas arbeiten, das hätte hier schon viel gebracht.
     
    Ich glaube, das "Schreiben nach Gehör" in Sachsen kein Thema war.

    Was die Hauptschulen betrifft finde ich auch nicht gut. Eine Differenzierung der Kinder in sehr jungen Jehren ist nicht gut, ungerecht gegenüber den Schwächeren. Von Anfang an niedrigeres Niveau - nicht gut.
    Dass natürlich 50 % der Kinder ans Gymnasium gehen, ist auch nicht richtig.
    Viele Kinder haben immer nur schlechte Noten, kein Erfolgserlebnis.
    Ich wäre unglücklich gewesen, wenn ich immer die Note 3 und schlechter gehabt hätte. Und das ist an den Gymnasien keine Seltenheit
    Und irgendwie schaffen viele Kinder das Abitur dann, aber wie. Beim Studium dann das große Erwachsen. 40 % der Studenten schäfft kein Studium bzw. wechselt in leichte Fächer, mehrfach. Oder bricht ganz ab. Ob damit den jungen Leuten geholfen ist?
    Eine gute Berufsausbildung ist für
    viele mehr wert. Auch hier gibt es viele Fortbildungsmöglichkeiten.
    Es gibt wirklich sehr schöne Handwerksberufe.

    Vorige Woche war in der Tageszeitung ein Artikel veröffentlicht mit sinngemäß dem Inhalt: die bösen Professoren an den Unis, schikanieren die armen Studenten.... Ja irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen.

    Sehr große Sorgen für die Gesllschaft sind die vielen Kinder an unseren Förderschulen.
    Sie kommen oft aus sozialschwachen Familien. Und landen oft wieder dort.
    Das Arbeitsleben ist heute anspruchsvoller als vor 50 Jahren, viel anspruchsvoller. Es gibt heute für minderbemittete Menschen einfach keine Arbeit. Die Kinder landen wieder dort, wo ihre Eltern stehen. Es heißt nicht umsonst: Hartz4 vererbt sich.
    Traurig. Und für die Gesellschaft ein
    großes Problem.
     
    Gibt es noch Schulen, wo Schreiben nach Gehör noch aktuell ist?
    Ja leider!

    Meine Tochter hat LRS und das wurde deswegen erst sehr spät erkannt und sie quält sich deshalb noch heute damit.

    Den Mehrwert der Methode versteh ich bis heute nicht, denn was hat ein Kind davon, wenn es schon nach nem halben Jahr lesen kann, aber ein Jahr lang falsch schreibt und das verinnerlicht und im zweiten Schuljahr plötzlich richtig schreiben soll.
     
    Meine Cousine arbeitet an einer Schule, nicht als Lehrerin sondern als Begleiterin für Schüler, die nicht allein zurecht kommen. An dieser Schule gibt es viele Kinder mit Förderbedarf in alle Richtungen. Was die manchmal erzählt, da stehen einem die Haare zu Berge. Und was sie erst von den Eltern erzählt, das glaubt man nicht.
    Ich weiß noch gut was ich mir für Sorgen gemacht habe als unser Sohn in der Pubertät war. Da rutschten die Noten stark ab und er ist zweimal nur versetzt worden weil die Lehrer es gut mit ihm meinten. Seine Klassenlehrerin meinte damals, ich solle mir nicht allzu viele Sorgen machen. Ein Kind dass vor der Pubertät ein guter Schüler mit guten Manieren war, würde das danach auch wieder werden. Sie sollte Recht behalten, GsD. Er macht heute ein duales Studium bei der Kreisverwaltung und ist mit Feuereifer dabei.
     
    Meine Tochter hat LRS und das wurde deswegen erst sehr spät erkannt und sie quält sich deshalb noch heute damit.
    Mein ältester Sohn hatte auch eine LRS.
    Damals wurde er ab 3. Klasse bis 5. Klasse zwei Mal in der Woche nachmittags gefördert.
    Dann noch Mal in der 9. Klasse.
    Wenn man in der 9. Klasse ist, dann hat man ganz andere Dinge im Kopf. Aber er hat es durchgezogen. Er hätte sich mit den vielen Rechtschreibefehlern die Deutschnote versaut.
    Heute schaut er im Rechtschreibeprogramm nach, wenn er unsicher ist, wie etwas geschrieben wird.
     
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