Ich wunder mich über

  • Fühle mich viel zu gesellschaftlich angepasst um einer zu sein. Zu viele Zwänge, zu viele Verpflichtungen, und ich folge dem immer ganz brav.

    Mit einer Hütte, ein wenig Ackerland und dann als Selbstversorger, das wär schon eher meine Idee vom Leben :) Aber ich trau mich nicht ...
     
  • Wahrscheinlich nicht. Irgendwo habe ich mal eine evolutionsgeschichtliche Deutung gelesen. Zu irgend einer Zeit hat der Mensch begonnen, Dinge zu tun, die nicht mehr direkt zum Überleben notwendig waren. Er hat sich und seine Umgebung begonnen zu schmücken, zu bemalen, und Gegenstände zu fertigen, die nicht direkt zum Leben notwendig waren. Tanz und Gesang sind vielleicht schon vorher entstanden.

    Ein Teil davon war Spiel, ein Teil davon war Kunst, und ein Teil war Spiritualität.

    Deswegen ist Kunst auch so schwer zu definieren. Sie ist nicht lebensnotwendig, und grenzt auf der einen Seite an das Spiel, auf der anderen Seite an das Spirituelle, und überlappt auf beiden Seiten mit den Bereichen.

    Ja. Hätte der Mensch nicht diese Ausdrucksmöglichkeit gesucht und gefunden, würde er wahrscheinlich an seinen Bildern im Kopf durchdrehen. Erlebtes muß auch verarbeitet werden.
    Die Sammlung Wendel (Ein 30.000 starkes Fotoarchiv über Höhlenmalerei, ich hab sie noch vor Erscheinen von nem Freund bekommen) zeigt, was Höhlenmenschen vor 20.000 Jharen sahen...sie sahen Büffel mit drei Augen, weil die Phantasie den Kopf noch in die drei Dimensionen drehen konnte....Frontansicht vermischte sich mit Seitenansicht, es kamen Bilder mit drei Augen, 6 Beinen zustande...

    Und dann begann der Mensch zu verarbeiten...sich mit seiner Spritualität auseinander zu setzen, seine Gedanken zu ordnen, die sonst im Wahnsinn enden würde...
     
  • Künstler sein beginnt für mich im Kopf und hat weniger mit äußeren Lebensumständen zu tun.
    Man kann z.B. eine Lederjacke tragen und ist trotzdem engstirnig, verbiestert und intolerant.
    Man kann aber auch "angemessene Bürokleidung" tragen und trotzdem tolerant und lebensfroh sein und andere Menschen einfach mal so sein lassen, wie sie nun einmal sind.


    Und ich muss nicht auf die Errungenschaften der Neuzeit verzichten, nur um mich von "Otto Normalverbraucher" abzuheben.


    Persönliche Zufriedenheit mit sich und seiner Welt ist meiner Meinung nach nicht von Konventionen abhängig. Außer schwerer Krankheit oder Tod gibt es nichts, was ich nicht verändern könnte, wenn's darum geht (halbwegs) zufrieden zu sein.
    Und damit bin ich wieder bei der Aussage von Luise, die mir sehr gut gefällt, dass wir eben alle Lebenskünstler sind. Ich mag noch hinzufügen: die einen mehr, die anderen weniger.


    :smile:




    Nachtrag: Ich bezog mich auf den Begriff "Lebenskünstler".
     
  • Und ich muss nicht auf die Errungenschaften der Neuzeit verzichten, nur um mich von "Otto Normalverbraucher" abzuheben.

    Nein, es war meine persönliche Idee von Freiheit, die ich geschildert hatte. Will nicht sagen, dass das alle so machen sollten, aber ich bewundere die, die es so machen, und würde das auch gerne machen. Vielleicht finde ich mal einen Platz in einer Selbstversorger-Kommune.
     
    @Hajo:
    Ich kann zwischen deiner Aussage:
    Mit einer Hütte, ein wenig Ackerland und dann als Selbstversorger, das wär schon eher meine Idee vom Leben :) Aber ich trau mich nicht ...
    und meiner:



    Außer schwerer Krankheit oder Tod gibt es nichts, was ich nicht verändern könnte, wenn's darum geht (halbwegs) zufrieden zu sein.


    keinen Widerspruch erkennen.
    Eine Herausforderung, ja, mag sein - aber genau das ist es doch, worum es im Leben geht.
    Herausforderungen meistern.
    Genau das ist doch die Kunst. :wink:
     
  • Ach so, ja...immer diese Extreme...:grins:

    Die normale mentale Disposition interessiert mich eher...natürlich ist es interessant zu erfahren, wie es ist, wenn man einen mentalen Zusammenbruch bewältigen muß, aber man muß ja nicht immer in die absoluten Abgründe steigen...davon hab ich selbst zuviel....manchmal....

    Wenn die jeweiligen Philosophieschulen sich mit dem Wunsch nach Bildungsangebot und Rhetorik, insgesamt mit der Fürsorge für die Seele beschäftigten, dann kann man schon verstehen, daß es nicht nur darum geht, seine Existenz in Extremfällen zu sichern, sondern um die Lust am Sein zu sichern, mit Vernunft gesteuert und nicht planlos in den Tag hinein gelebt.

    (gerade jetzt ist mir mein Netz abgeschmiert...die Kunst am Sein ist es, auch dann ne vernünftige Musikka von der Festplatte zu saugen...jaja!)
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Das ist bei mir im Begriff Lebenskünstler ein wichtiger Aspekt.

    Arbeiten, essen, schlafen, putzen, kochen, einkaufen das kann es doch nicht sein. Leider domniniert das meist unser Leben, und es ist schwer sich Frei-Zeiten zu schaffen.

    Nein das ist nicht schwer , schwer ist es sich dazu aufzuraffen *den Arsch hoch zu bekommen* wenn dann genügend Wille dahintersteht ist das ganz einfach.
     
    Ich weiss nicht. Meist sind es nur 2 oder 3 Stunden am tag, die ich Frei zur Verfügung habe. Der Rest ist alles mit Pflichten ausgefüllt.
     
    ziehen wir mal 7 Std Schlaf ab, dann sind bei dir tagtägich 14 Std fest verplant.
    7,5 Std Arbeit oder Büro , bleiben noch 6,5 Std täglich in denen du einen festen Plan folgst ..

    Hajo, ich würde daran zu Grunde gehen ...
     
    ziehen wir mal 7 Std Schlaf ab, dann sind bei dir tagtägich 14 Std fest verplant.
    7,5 Std Arbeit oder Büro , bleiben noch 6,5 Std täglich in denen du einen festen Plan folgst ..

    Hajo, ich würde daran zu Grunde gehen ...



    Nicht vergessen Mikaa ,
    Bertel hat auch noch Verpflichtungen seiner Mutter gegenüber .
    Da kann es dann schon zeitlich enger werden .
     
    Fühle mich auch grade so - ein deutliches "Ich will nicht mehr"

    Schlaf brauche ich wegen der Medikamente her 8-9 Stunden. Ich habs mal mit 6 Stunden probiert, aber das war auch nichts auf Dauer.

    Irgendwie muss ich es schaffen, die Pflichten effizienter zu erledigen. Oder einiges davon loszuwerden. Ich muss aber zugeben, dass in der letzten Zeit viel Zeit in die Renovierung der Wohung geflossen ist, was ich als "Pflicht" verbucht habe. Auch den Garten habe ich als "Pflicht" verbucht, in der Rechnung, was nicht 100% fair ist, teilweise mache ich das ja auch gern. Beim Renovieren bin ich sicher nicht der schnellste, das habe ich bemerkt in dem "Farbe fürs Wohnzimmer" Thread, andere sind da viel schneller.
     
    Der Fred ist doof und gehört nicht hier her...
    Dein Avatar ist doof, da wird mir schlecht...
    Du hast mal das und das zu mir gesagt....
    Kunst ist doof oder auch nicht.....
    Fotografieren ist sowieso doof....
    Hier war schon immer alles doof und ich habe zufällig ein Zitat aus 2005 zur Hand, was genau das belegt.....


    Hallo Okolyt

    Finde deine Zusammenfassung nicht doof und verstehe wohl auch ihren Zweck, ist mir aber ein bisschen zu abgekürzt und undifferenziert, nach allem, was hier vorgängig geschrieben wurde!

    Mann Mann Mann, der reinste Kindergarten! :schimpf::schimpf:


    Und der Vergleich mit Kindergarten ist unpassend. Die Kleinen schaffen nämlich, was die Grossen hier scheinbar schlecht können: Sich zu einigen und wenn nötig zu entschuldigen.

    Und jetzt sollte ich mich noch wundern..., hm...,nachdem der gestrige Tag für mich hier in diesem Thread mit einer verlorenen Schuhsohle begonnen hat, ist die Diskussion dann irgendwann bei Beuys angekommen. Wie passend, hab`ich mich gewundert...:grins:

    Zur Schuhsohle ist inzwischen noch eine Brille dazugekommen, die ihre Gläser verliert...:mad: Vielleicht sollte Sohn Künstler werden!
     
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