Der Fred für aussterbende Wörter

  • Ersteller Ersteller Yentl
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Kennt noch jemand das "Konterfei"?

(fiel mir spontan zur causa Hoeness ein - der arme Hund. Man sieht das seine derzeit in allen Nachrichten)
 
  • Zu uns in die Straße kam auch der Eismann, er brachte als Stangeneis in seinem Kühlwagen und verkaufte das Eis eimerweis. Wir Kinder waren als glücklich, wenn wir ein Bröckchen Eis von ihm bekamen, oder es fiel kleine Stücke auf die Straße, die wir dann aufhoben und seelisch lutschten.
    Den sollte man glatt wieder einführen. :)
    Bei uns hieß das übrigens Steckerleis.

    Edit: ach nee, Du meinst ja tatsächlich den Eismann mit den Stangen. Den hatten wir weiter oben schon...
     
    Hi ihr Lieben,

    hier kommt die aktuelle Liste. Wie immer gilt: wenn ihr nicht damit einverstanden seid, oder was falsch ist, dann bitte melden.

    Lehrling (Azubi)
    Danke für die zweite Auflistung, super.
    Wie Du selbst sagst, darf man Anmerkungen machen, wenn man Wörter in Frage stellt, so möchte ich dies gerne tun, da es ja um aussterbende Wörter geht

    Z.B. Lehrling.
    Auszubildende (Azubi) ist zwar das aktuelle Wort und soll auch nur noch verwendet werden, aber Lehrling wird doch noch sehr gern benutzt.
    Da würde ich dann eher das Wort "Stift" in die Liste mit aufnehmen, den dies wurde zum rufen der Lehrlinge glaub sogar verboten.


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    Ich habe auch eines!
    RC-Modellbau wird ersetzt durch RC-Modellsport.

    Warum?

    Keiner hat heute noch die Zeit sich wirklich um den Bau zu kümmern.
    Fertigmodelle haben einen Marktanteil von über 90%
    Hmm, RC-Modellbau wird aber immer noch lange ein sehr populäres Wort bleiben und gehört doch noch nicht auf die aussterbende Liste, oder?! :confused:
    Es gibt zwar in manchen Modellbereichen schon viele RTF-Modelle, aber dennoch gibt es auch Bausätze.
    Dann darf man nicht vergessen, dass selbst ein RTF-Modell auch mal repariert werden muss, und beim reparieren/verbessern kommt doch wieder der wahre Modellbau und Modellbauer durch. ;)

    Sonst müsste man den Kfz-Mechaniker auch auf die Rote Liste setzen und umtaufen in Kfz-Wechsler. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Ich finde das Adjektiv "töricht" sehr schön und bedaure, dass es verschwunden ist.
    Ansonsten: toller Thread!

    LG
    Emtiar
     
  • Hi ihr Lieben,

    derweil ihr schlaft, hab ich wieder Ehre, mir die Nacht um die Ohren zu schlagen *kicker*.
    Wie ihr euch denken könnt, fällt es mir auch heute wieder sehr schwer ein paar Begriffe auszusortieren, weil ich automatisch einige von euch enttäusche, wenn ich nicht alles aufnehme. Heute fiel rel. viel raus.

    Meldet euch wie sonst auch gerne zurück, was euch an der Liste auffällt; denn daran merke ich auch, dass ich nicht umsonst diesen ganzen Sermon schreibe.

    Möchte noch einmal bemerken, dass es sehr lieb von euch wäre, gleich die passende Erklärung zu einem 'aussterbenden' Wort dazu zu schreiben. Dann hab ich etwas weniger Arbeit *gg*. Danke!


    Hier die neue aktualisierte Liste:


    Abakus ('Rechengerät')
    Abort (nicht sehr angenehme 'Toilette')
    aestimieren (hochachten, [ab]schätzen)
    alldieweil (während)
    Aussteuer ( Güter, die ein Partner mit in die Ehe bringt, meist die Frau)

    Backfisch (Teenager)
    Badeofen (um Wasser aufzuheizen)
    Bader (Friseur, 'Zahnarzt', Doktor)
    Badetag (ein Tag in der Woche, der zum Baden vorgesehen war)
    Bagage (unangenehme Verwandtschaft, aber auch Gepäck)
    Bandsalat (Bänder von Audio- & VHS- Kassetten)
    Bankert (uneheliches Kind)
    Base (Cousine)
    Billett (Fahrkarte)
    Bleichwiese (zum Bleichen wurde die Wäsche in der Sonne auf der Wiese ausgebreitet)
    Blocker (Gerät um den Boden zu glänzern)
    blümerant (flau, übel, unwohl)
    Bohnermopp , Bohnerbesen (siehe Blocker)
    Bohnerwachs
    Bude (Kiosk)
    Bühne (Dachboden)
    Butterbrotpapier

    Chaiselongue (eine Art Sofa)


    derweil (indessen)
    Diwan (Sitz-, Schlafmöbel)
    dufte (Synonym für außergewöhnlich, glänzend, attraktiv)


    Eidam (Schwiegersohn)
    Einkaufsnetz
    Eiskiste (Möglichkeit ohne Kühlschrank Nahrung zu kühlen)
    Eisschrank (Kühlschrank)
    erkennen


    Fernschreiber (Telegrafiegerät zur Übermittlung von Nachrichten in Schriftform mittels elektr. Signale)
    Firlefanz (unnötiges Beiwerk)
    Fisimatenten (Blödsinn, Unsinn, Faxen)
    flanieren (zum Zeitvertreib langsam spazierengehen)
    Fräulein (junge Frau; früher auch für weibl. Bedienung)
    fürbass (weiter, vorwärts schreiten)


    Garbe (Getreidebündel)
    Gehrock (Kleidungsstück)
    Geldkatze (schlauchförmger Lederbeutel)
    Gelsenkirchener Barock (Wohnstil der 60er)
    Gewand (Kleidung)
    Gewitterkerze ( geweihte Kerze, soll gegen Gewitterschäden schützen)
    Griffel (Schreibgerät für die Schiefertafel)
    gute Stube (Wohnzimmer)



    Hausierer (Vertreter)
    Henkelmann (Essenkännchen, auch schon) veraltet
    Heureka (überraschter Ausruf, 'ich habe es gefunden')
    Hübschlerin (Dame in Freudenhaus)
    Humbug (törichte Handlung)


    Jackett (Anzugjacke)


    Kammerjäger ( Schädlingsbekämpfer)
    Kanapee (auch eine Art Sofa, und *gg* was zum Futtern)
    Kartoffelmann ( verkaufte K. vom Wagen)
    Kiepe (Rückentragekorb)
    Kleinod (wertvolles Schmuckstück)
    Knickerbocker (Hose, die kurz unterm Knie endet)
    Konterfei (Abbild, Bildnis)
    Kontoristin (kaufmänn. Angestellte)
    Kredenz (besonderer Schrank)
    Kurpfuscher (als Arzt tätig ohne Zulassung/Ausbildung)


    lamäng (aus dem Bauch heraus)
    lapidar (oberflächlich)
    Lavabo (Waschgelegenheit aus Schüssel und Kanne)
    Lehrling (Azubi)
    Leibrock (Kleidungsstück)
    Lenz (Frühling)
    Lochkarten (Pappkarte mit Löchern zur Datenspeicherung, Datenverarbeitung)
    Lochstreifen (Lochkarte mit variabler Länge)
    Lohntüte (Monatsgehalt in bar)


    Magnetofon (Spulentonband, später Kassettenrekorder)
    malträtieren (piesacken, schlecht behandeln)
    Meier (Gutspächter)
    Meierei (veraltet für Pachtgut, im ländl. Raum für Molkerei)
    Milchkanne
    Mitgift ( siehe Aussteuer)
    Münzfernsprecher ( Münztelefon)
    Muff (Röhre aus Pelz, Stoff, zum Warmhalten der Hände)
    Muggefugg (Kaffeeersatz)
    Muhme (Tante)

    Nachen (Holzboot)
    Nippes (unnötiger Kram, 'Staubfänger')
    Nylons (Damenstrümpfe)

    ob ...des/der
    Ober (männl. Bedienung)
    Oheim (Onkel)
    ondulieren (die Haare mit der Brennschere wellen)


    Pantoffelkino (TV/ Fernseher)
    Papperlapapp (leeres, törichtes Gerede abweisen)
    Parapluie (Regenschirm)
    Pauspapier (z. Vervielfältigen von Schriftstücken)
    Perlons (Gegenstück zu Nylons, Damenstrümpfe)
    Petticoat (bauschig weiter Unterrock aus versteiftem Perlon)
    Plafond (Decke [Gebäudeteil])
    Plumeau (Federbettdecke)
    Pomade (Gel/ Haarstylingmittel der 50er)
    Portemonnaie (Geldbeutel)
    Präziosen (wertvolle Schmuckstücke, bzw. sonstige Kostbarkeiten)
    Promenade (großzügig ausgebauter Bereich zum Spazierengehen)


    Quacksalber (ähnliche Bedeutung wie Kurpfuscher)


    Rasselbande (Gruppe lärmender und Streiche spielender Kinder)
    Récamière (ursprüngl. ein Sitz-, Liegemöbel ohne Rücken)
    Rechenschieber (Hilfsmittel zum Rechnen)
    Reifen schlagen (Kinderspiel)
    Repassiermaschine (um Laufmaschen zu 'fangen')


    Säugling (Baby)
    Schabernack (Unsinn, Streich)
    Schaffner (Zugbegleiter)
    Schlagbrett ( siehe Schlagholz)
    Schlagholz (um die Schmutzwäsche zu traktieren)
    Schutzmann (Polizist)
    Schiefertafel (früheres 'Heft' in der Grundschule)
    Seiher (Sieb)
    Setzkasten (kleines wandhängendes Regal mit unterschiedlich großen Unterteilungen zum Aufbewahren von allerlei Miniaturen)
    Sommerfrische (anderer Ausdruck für SommerUrlaub)
    Spazierstock
    Spielleute (Sänger und Schauspieler)
    sinnieren (nachdenken)
    Stift (Lehrling, Azubi)
    Stulle (mit Butter geschmiertes Brot)


    Tanzknopf (Kinderspiel, Peitschenkreisel)
    Tauchsieder (el. beheizte 'Spirale' um Wasser zu erhitzen)
    Telegraph (telegr. Gerät zur Übertragung von Daten)
    Teppichklopfer
    töricht (unsinnig, dümmlich, lächerlich)
    Trottoir (Gehsteig)


    Unterrock (Kleidungsstück unter dem Rock oder Kleid)


    Vertiko (besonderer Schrank)
    Vokuhila (Frisur der 80er)
    Vetter (Cousin)


    Wählscheibe (an alten Telefonen)
    Wäschestampfer (Utensil, um die schmutzige Wäsche zu traktieren)
    Waschbrett (Utensil, um die Schmutzwäsche zu traktieren)


    Zichorienkaffee (Kaffeeersatz)


    Müde Grüße :?

    Yentl
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Huhu,

    bevor ich in die Heija falle, schnell noch ein paar Bemerkungen

    Ihr kennt Wörter, die hab ich noch nie gehört. Bin ich ungebildet, zu jung oder in der falschen Gegend wohnhaft?

    *lach* Tina, du bist halt noch viel zu jung!

    Ne, Fini, das ist das problem hier im Fred: Es wird kein Unterschied gemacht zwischen regionalen, also auch häufig dem jeweiligen Dialekt entsprechenden Ausdrücken und Ausdrücken, die der deutschen Hochsprache - leider - abhanden gekommen sind.
    Deswegen auch meine Anfrage am Anfang des Freds:d
    maryrose

    P.S.: Und was nicht zu vergessen ist: Im Osten galt doch lange Zeit eine künstliche Sprachregelung, die keinerlei Rücksicht auf das gewachsene Sprachgut genommen hat.

    Liebe Maryrose hast ne PN!

    .....

    Hallo Yentl;
    hoffentlich erfahre ich dann auch wer von EUCH gewonnen hat :D ....

    So sind noch einige Wörter dabei, die hier immer noch geläufig sind.
    Hab jetzt nur leider keine Zeit alle aufzuschreiben.
    Mach ich dann morgen mal.

    Klar erfährst du das. Du musst nur die Liste lesen. Ist doch nicht zuviel verlangt. Oder? :-P

    Wenn ich mir nur noch eine kleine Präzisierung erlauben dürfte:

    Pauspapier ist sogar noch antiquierter als das oben beschreibene Durchschlagpapier (auch Blaupause genannt): dabei handelte es sich um halbtransparentes, steifes Papier, auf das man manuell(!!!) darunter liegende Bilder 1:1 abzeichnen konnte. Bzw. als Ebene über eine Zeichnung legen.

    Tschulliung! Ich versteh nur Bahnhof. Bzw. wie soll ich das jetzt übernehmen?

    Liebe Grüße zur Nacht *Mondsmiley*
    Yentl
     
    Kennt noch Jemand den Leierkastenmann ?? Der fuhr mit seinem Leierkasten durch die Hoefe der Mietskasernen und machte Musik. Die Frauen warfen dann in Zeitungspapier eingewickelte Muenzen (meist 10 Pfennig Muenzen) aus dem Fenster, und die immer den Mann "begleitenden" Kinder sammelten die auf und steckten sie in die Buechse, die auf /an dem Leierkasten befestigt war. Alle Kinder hatten immer viel Spass dabei.

    Kia ora
     
  • Tschulliung! Ich versteh nur Bahnhof. Bzw. wie soll ich das jetzt übernehmen?

    Liebe Grüße zur Nacht *Mondsmiley*
    Yentl


    Bin nicht Käferli, meine Erklärung zu Pauspapier!

    Zu meiner Schulzeit gabs ja noch die richtigen Schulhefte, da wurde geschrieben und in den jeweiligen Gegenständen auch gezeichnet.

    Z.B. in Geografie musste die Kontur von Ö gezeichnet werden.
    Ein Blatt Pauspapier wurde im Atlas aufgelegt mit dem Bleistift die Kontur nachgefahren und auf der Rückseite vom Blatt mit dem Bleistift die Umrisse schraffiert, dann ins Heft übertragen (quasi draufgepaust).



    Ist das jetzt verständlich - oder nicht?;)
     
    Ich sehe keine Kinder die Kästchenhüpfen (bei uns was das Kastlhupfen), gut fürs Gleichgewicht!
     
    Wort, das meine Kids immer seltsam finden, weil sie es absolut sonderbar finden:

    mitnichten :grins:


    LG Martina
     
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