Von wegen Wegwerfgesellschaft ... alles so gewollt?!

G

gardener02

Guest
Dein Bericht, Ditschy, spricht ja v.a. davon, dass insbesondere elektronische Geräte von vornherein so gebaut werden, dass sie nach einer gewissen, vom Hersteller geplanten Lebenszeit "abgelaufen" sind.
Jetzt mal konkrekt: Mein Staubsauger, Kostenpunkt vor ca. 8 Jahren 150 Franken, gibt langsam den Geist auf (Motor stellt immer wieder ab). Eine Reparatur lohnt sich nicht, alleine die "Diagnostik" würde etwa 100 Franken kosten.
Nun gibt es ja diese tollen Modelle ohne Saugkraftverlust (wie ich von der Werbung weiss). Sie kosten ca. 300-550 Franken, je nach Modell.
Von daher, dass bei mir der Staubsauger häufig in Gebrauch ist würde sich das lohnen, wenn das Teil so gut ist, wie in der Werbung versprochen. Aber habe ich allein durch den höheren Preis die Gewähr, dass der Sauger auch qualitativ hochwertig und langlebiger ist? Und dass sich allfällig anfallende Reparaturen auch "lohnen"? Wenn es so wäre hätte ich mich schnell entschieden. Ist nicht der erste günstige Staubsauger, den ich ersetzen muss.
 
  • Mr.Ditschy

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    Ja, dass ist das Problem:
    Man könnte meinen, dass teure Produkte (Markenwaren) extra teuer sind, um dass man sie evtl. reparieren lässt (da sie ja mal sehr viel Geld gekostet haben). Aber das Innenleben ist meist nicht viel anders, als bei den etwas günstigeren Geräten.

    Preislich wird sich da meist nicht viel ändern, denn ob man nun ein teures Produkt für z.B. 400€ kauft und nach ca. 8 Jahren für 200€ reparieren lässt, oder ob man innerhalb der Zeit dann 2x günstigere Produkte für jeweils 300€ kauft kommt doch auf das gleiche raus.

    Fakt ist, wenn dann müssten Markenwaren auch ohne Reparatur lange halten, und dass tun sie nicht mehr, so wie es mal Früher war.

    Deshalb ist die Entscheidung, heutzutage nach der Qualität zu gehen nicht mehr gerade zielführend, da entscheidet meist nur noch die Optik und die vielen verschiedenen Funktionen - vielmehr, was ein Produkt kann.


    P.S. Würde nur noch Staubsauger mit Beutel kaufen, alles andere ist Ekelhaft.
     
    G

    gardener02

    Guest
    Deshalb ist die Entscheidung, heutzutage nach der Qualität zu gehen nicht mehr gerade zielführend, da entscheidet meist nur noch die Optik und die vielen verschiedenen Funktionen - vielmehr, was ein Produkt kann.

    Was schade ist. Bin gerne bereit etwas mehr zu bezahlen, wenn ich dafür auch Mehrwert erhalte. Gute Produkte sollten eine lange Garantiezeit haben, was zumindest bei mir Vertrauen in Produkt und Hersteller schaffen würde.
    Meine Mutter hatte sich zur Hochzeit ein für damalige Zeiten sehr teures Pfannenset gekauft. Lebenslange Garantie. Nach 35 Jahren Gebrauch waren die Böden der Pfannen verbogen. Alle wurden anstandslos ersetzt. Die Firma gibt es heute noch, also rentiert dieses System. Sollte es mehr geben in dieser Art.
     
  • M

    Marsusmar

    Guest
    Joop unsere 2007 zusammengekauften SAT-Receiver gingen auch promt in der selben Woche kaputt.

    Ein Schelm wer böses dabei denkt.

    Suse war dann im A&V und hat was früher teures an Markengeräten geholt. Die sind zwar etwas wuchtiger aber funktionieren perfekt und haben zusammen keine 50 € gekostet. Unsere DVD-Video Kombi war ja auch kein Neugerät.

    Schönes WE noch
     

    Mr.Ditschy

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    Was schade ist. Bin gerne bereit etwas mehr zu bezahlen, wenn ich dafür auch Mehrwert erhalte.

    Ja, dachte eigentlich auch so, aber das beste Gegenbeispiel ist mein defekter Kaffeevollautomat.

    Der hat 780€ neu gekostet, nach 5 Jahren wird der nun für 200€ repariert, wenn der nun nochmals 5 Jahre hält wären dies 980€ in 10Jahren.
    Dafür hätte ich mir alle 2 1/2 Jahre einen neuen Vollautomat für jeweils 250€ kaufen können, wobei die auch mindestens 5 Jahre halten.

    Und genau dieses Verhältnis zur Qualität von Markenware und zur nicht Markenware stimmt nicht mehr und gleichen sich immer mehr an, im Gegenteil, manchmal ist es auch schon umgekehrt.
    Somit macht es kaum noch Sinn, sich Markengeräte zu kaufen.
     
  • G

    gardener02

    Guest
    Der hat 780€ neu gekostet, nach 5 Jahren wird der nun für 200€ repariert, wenn der nun nochmals 5 Jahre hält wären dies 980€ in 10Jahren.
    Dafür hätte ich mir alle 2 1/2 Jahre einen neuen Vollautomat für jeweils 250€ kaufen können, wobei die auch mindestens 5 Jahre halten.

    Rein finanziell betrachtet, ja. So wie du es jetzt machst bleibst du bei einem Gerät über 10 Jahre und hast nichts Weggeworfen, was ja auch was ist.
    Wenn die teureren Dinge einen motivieren besser zu Reparieren als Wegzuwerfen, ist der Preis auch unter diesem Aspekt eine Überlegung wert.

    PC`s, Mobiltelefone, Fernseher etc. muss man wohl davon ausnehmen, weil dort die Entwicklung so unheimlich rasant voranschreitet.
     

    Mr.Ditschy

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    Rein finanziell betrachtet, ja. So wie du es jetzt machst bleibst du bei einem Gerät über 10 Jahre und hast nichts Weggeworfen, was ja auch was ist.
    Nun, sonst würde der Müllberg von meiner Kaffeemaschine 4x so schnell wachsen, das stimmt. Aber wenn dies richtig recycelt würde, würden wieder neue Sachen daraus entstehen und sogar neue Arbeitsplätze geschaffen, usw. ... wäre vielleicht doch etwas gutes, dann auf die günstiges Produkte zu setzten???



    PC`s, Mobiltelefone, Fernseher etc. muss man wohl davon ausnehmen, weil dort die Entwicklung so unheimlich rasant voranschreitet.

    Tja, Du sagst es, denn die sind ja schon wenn sie die Fabrik verlassen veraltet. :grins:


    ---
     

    Ise

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    Ich habe letztens von einer für Händler gültigen Verpackungslizenz gehört, es reicht nicht wenn man sagt, ich nehm die Verpackung zurück, nein als Verkäufer muss man auch noch Verkaufsmaterialien bereitstellen die eine Lizenz aufweisen. Ich find das einfach Abzockerei, man bezahlt Müllgebühren, recycelt wo man kann, nimmt extra gebrauchte Kartonagen und jetzt darf man das nicht mehr? Welcher Idiot hat sich sowas ausgedacht?

    Ise- wütend, weil Sie sich jetzt durch den Paragraphendschungel in amtsdeutsch lesen muss.
     

    Lieschen M

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    Dies war bei uns auch mal so, aber ist schon Jahre her.
    Irgendwie meine ich, seit der Globalisierung ist dies immer weniger geworden.

    In der DDR gab es dafür sogar eine Zeitschrift, die Tipps und Ratschläge gab, wie man seine Gerätschaften ohne käuflich zu erwerbende Ersatzteile (die gab es ja kaum) reparieren konnte.

    Ich kannte einen der beiden Redakteure - ein echter Bastler. Hat er doch einmal für den Schleierschwanz seiner Tochter, der sich sein Rückrat in einem Goldfischbowl verbogen hatte, einen Rettungsring gebastelt, damit der Fisch im richtigen Aquarium wieder richtig schwimmen konnte.

    Es wurde jedenfalls viel, sehr viel und erfindungsreich repariert. Trabbis z.B. länger als 20 Jahre. 10 Jahre alte mußten jedenfalls im Verkauf mindestens den Neupreis bringen.

    Mach das heute mal mit deiner Kaffeemaschine. ;)
     
  • Schwarzer_Daumen

    Mitglied
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    Moin,

    ich bin ein ausgewiesener Fan alter technischer Gerätschaften. Das liegt auch zu einem nicht unwesentlichen Teil an dem geplanten Verschleiß. Der ist so alt wie die ersten Überproduktionskrisen des Kapitalismus. Um dem tendenziellen Profitverlust entgegenzuwirken bildeten sich in der Frühphase des 20. Jahrhundert durchaus Kartelle zur Aufteilung der Märkte und zur Generierung von Absatz durch geplanten Verschleiß. Das wurde heute soweit auf die Spitze getrieben, dass Drucker beispielsweise in ihrer Elektronik einen Seitenzähler haben und der nach einer definierten Anzahl gedruckter Seiten meldet, der Drucker sei kaputt. Aber mechanisch sind solche Geräte normalerweise noch völlig in Ordnung! :confused:

    Die Skrupellosigkeit mit der solche Taktiken angewandt werden, hat nach meinem Empfinden in den letzten 25 Jahren erheblich zugenommen. Noch Mitte der 1980er war ich brennend hinter technischen Neuerungen her. Aber schon Mitte der 1990er ist mir klar geworden, dass technische Neuerungen oft gar nicht der Verbesserung des Produktes dienen (im Gegenteil). Viel mehr diesen sie offenbar der Verbesserung der Geschäftsergebnisse des Herstellers! :schimpf:

    Für mich heißt das: Was ich habe, wird bis zur Verschleißgrenze (oder bis zur Grenze der Sinnhaftigkeit) in der Primärverwendung genutzt. Danach wird geguckt, ob es sich noch irgendwie sinnvoll weiterverwenden lässt. Erst danach wird es ausgeschlachtet und wandert in die Tonne. Ähnlich ist es im Garten: Alles was keine Stacheln oder möglicherweise unerwünschte Samen in sich trägt wird wiederverwertet.

    Eine interessante Dokumentation zum Thema lief übrigens letztes Jahr auf arte.

    Viele Grüße,
    Thorsten
     
  • R

    Rentner

    Guest
    Ein sehr gutes Beispiel sind die von der Automobilindustrie vorgegebenen und in der Regel oft unnötigen Ölwechselintervalle.

    [video]https://www.youtube.com/watch?v=Ay_tLwT8Db0[/video]
     

    Mr.Ditschy

    Foren-Urgestein
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    Dies ist aber auch meist ein Versicherung oder Garantie Problem.

    Der Drucker hat z.B. deshalb die Abschaltung, da wegen evtl. vielen Tintenreinigungsläufen die Speicherkammer überlaufen kann und ggf. ein Möbel oder Boden/Teppich beschädigen kann, dann muss der Hersteller haften, so mindert er diese Situation.

    Beim Motoröl denke ich auch, da der Hersteller beim Schaden haften muss schreibt er dies vorsichtshalber vor.

    Wobei ich mein Motoröl auch schon über 3 Jahre drinnen habe. Wie ich aber sehe, müsste ich wenigstens den Filter mal wechseln, danke. :d Kommt aber sicher auch auf die Leistung an
     
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