In Erde gepflanzte Tomaten gießt Du jeden zweiten Tag? Habt Ihr Sandboden?
Meine gieße ich einmal wöchentlich.
Nein, wir haben schwere, und vor allem auch schwer durchwurzelbare Tonböden, die zudem recht flachgründig sind. Noch dazu liegt der Garten an einem Hang mit 20-30% Hangneigung bzw. um Dir das etwas besser zu verdeutlichen - wenn ich hier aus dem Fenster schaue, sehe ich nur einen großen Berg (Ort liegt im Tal). Der höchste Punkt des Gartens liegt schon oberhalb des Dachfirsts
Hinzu kommt, dass wir zu den wärmsten Orten in Deutschland zählen. An der drei Kilometer (Luftlinie) entfernten Wetterstation (mittlerweile eingestellt) hatten wir im letzten Jahr bundesweit die meisten Hitzetage (über 30°C). Da verdunstet eine ganze Menge.
Und der Tonboden hat zudem die negative Eigenschaft, dass er zusammenbackt, wenn er austrocknet, wie ein trockenes Brot, sprich er wird steinhart. Entsprechend schlecht lässt er sich bearbeiten (die Brocken werden einfach nicht kleiner). Das gilt erst recht im Winter/Frühjahr, wenn er durch die Winterniederschläge noch wassergesättigt ist. Das ist einfach eine zähe, klebrige Masse. Und so ein Boden erwärmt sich auch nur langsam.
Das ist auch der Grund - ich hab das schön öfters hier erläutert - warum ich einfach keine Bodenbearbeitung durchführe, sondern einfach nur ein kleines Stück Erde aussteche, in dem ich meine Tomaten reinsetze. Natürlich mäh ich das Gras/Klee/Unkraut oder was halt immer gerade wächst, vorher ab. Das ist am einfachsten und effektivsten, und wenn die Bodenstruktur an der Pflanzstelle in Ordnung ist, wachsen die auch richtig gut an. Tomaten sind nämlich vergleichsweise robust.
Später mulch ich dann noch um die Tomaten rum, weil so einfach kein Wasser davonläuft. Ich muss nicht viel gießen, weil der Boden recht gut Wasser speichert. Aber das Wasser verteilt sich halt schlecht im Boden, weshalb das Gießen niemals einen schönen Landregen ausgleichen kann.
Im Moment sind die Wurzeln halt noch nicht so stark ausgeprägt, als dass sie Wasser und Nährstoffe abseits ihrer Wurzelzone bereits erschließen können. Sie sind ja erst 30-40cm groß, auch wenn die Hälfte von ihnen bereits erste Blühansätze zeigen. Dafür sind sie zumindest sehr blattreich, breit und dunkel im Blatt und haben einen kräftigen Stängel. Und mittlerweile muss man sie auch nicht mehr suchen im Gras, weil sie sich deutlich abheben.