Tomatenzöglinge 2023

Ja, ihr habt natürlich recht- ich werde auch auf jeden Fall ein paar Wochen warten, bevor ich aufgebe. Mich hat aber wirklich mal interessiert, wie ihr das so handhaben würdet. :freundlich:
Ich habe hier mitunter noch deutlich älteres Saatgut am Start, da muss man schon einkalkulieren dass es seine Zeit braucht bis sich was tut, wobei nach meiner Erfahrung mit Samen die älter als 15 Jahre sind eine Wartezeit von mehr als 4 Wochen nix bringt, da kommt denn nichts Lebensfähiges mehr bei raus.
Als ich noch weniger Erfahrung damit hatte habe ich so alte Samen auch auf Küchenpapier unter Wasser gesetzt, das mache ich inzwischen nicht mehr weil das Papier nach einer Weile anfängt sich zu zersetzen, es wird leicht schmierig und dann geht nix mehr, auch frische Saat will dann nicht mehr keimen, bzw. die zarten Wurzeln zersetzen sich. Statt Küchenpapier verwende ich feinen Sand, lege die Samen drauf und halte sie feucht, dabei hilft eine Folienabdeckung, aber dennoch muss regelmäßig gelüftet werden, die Temperatur sollte irgendwo zwischen 17 und 20 Grad liegen und, im Gegensatz zu frischen Samen, brauchen die Alten scheinbar Licht zur Orientierung, zumindest hatte ich dann bessere Keimquoten. Sind sie dann endlich gekeimt lagere ich sie auf ein Erdsubstrat mit ausreichend Nährstoffen um, wobei ich sie nicht mit Erde abdecke und erst wenn sie eingewurzelt sind und Keimblätter haben entwöhne ich sie langsam von der Folienabdeckung.

Einen Haken hat die Sache aber doch, man beobachtet die Körnchen sehr gespannt und freut sich wenn man endlich irgendwo eine Wurzelspitze sieht... und sollte dann noch mal tief durchatmen und sich beruhigen denn so mancher Sämling aus so alten Samenkörnern keimt zwar irgendwann, hat dann aber nicht mehr ausreichend Kraft um sich weiter zu entwickeln. Es kommt immer wieder vor dass ein Sämling nicht mehr als eine Wurzelspitze bildet und dann eingeht, andere treiben Keimblätter, entwickeln sich vielleicht auch zu richtigen Pflanzen die irgendwann blühen und fruchten, aber es bleibt die ganze Zeit über eine Lotterie. Pflanzen aus alten Samen sind offensichtlich weniger vital, zumindest in vielen Fällen, ihnen geht ganz einfach die Lebenskraft verloren, dem kann man auch mit Düngung usw. nicht gegensteuern und doch lohnen sich solche Versuche weil trotz allem immer noch Pflanzen gezogen werden können die es bis zur Samenreife schaffen und dann in den Folgenerationen wieder stabilisiert werden können.

Ich wünsche jedem viel Erfolg der es versuchen möchte und würde mich über Erfahrungsberichte freuen :paar:

LG Conya
 
  • @DieLara Da sollte doch noch so einiges bei dir zustande kommen. Drücke dir fest die Daumen :)

    @Conya Vielen Dank, dass du dein Wissen teilst, wieder etwas von dir gelernt (y)

    Ich habe gerade nochmal gute 40 Schilder beschriftet. Morgen gehen die Samen baden und Sonntag wird dann ausgesät. Die Platte ist schon vorbereitet. Da sind unter anderem die von @Taxus Baccata dabei, die schon älter sind und wo ich nur 1-2 Körnchen habe (Artisan Taste, Blue Keyes und Black Keyes) ich hoffe sehr darauf, dass sie artig keimen und brav wachsen.
     
  • Ich kenne ja noch nicht so viel, lese hier fleißig mit und bin nun sehr am Grübeln, was ich machen soll.

    Ich habe nicht sehr viel Platz.
    Bisher habe ich nur die Sorten Philovita, Supersweet 100, Golden Currant und noch eine gelbe birnenförmige Cocktailtomate selber gezogen.
    Da sind immer alle Samen gekeimt.

    War das Zufall?
    Denn dieses Jahr werden es für mich 11 und neine Mama hat 5 bestellt. Das ist schon eine ordentliche Steigerung zu davor im Gesamten 5.

    Kann ich trotzdem bei der Einkornmethode bleiben und bei Bedarf nachlegen?
    Oder doch besser gleich mit Reservepflänzchen starten?
     
  • Wahrscheinlich nicht.
    Ich nehme mal an, dass du bisher Saatgut hattest, das von größeren Saatgutfirmen gewonnen war (?) - zumindest würden die Sorten darauf schließen lassen. 😉
    Die selektieren natürlich meist streng, sie gewinnen ja auch Saatgut für den professionellen Anbau, und frisch sind die Samen dann meist auch.
    Im Erhalterbereich haben nur wenige die Möglichkeit, so zu selektieren - zudem kann es natürlich sein, dass man mal älteres Saatgut erwischt...
    (Finde ich aber alles nicht problematisch und kaufe natürlich trotzem gröstenteils meines Saatguts bei privaten Erhaltern meines Vertrauens... dann ist halt nicht streng selektiert - dafür bekommt man eine irre Auswahl an Sorten...)

    Nur eine Annekdote zur Keimfähigkeit... ich hatte ein Tütchen kleinwüchsige Tomaten eines namhaften Herstellers über 14 Jahre in einer Kommodenschublade.
    Das Saatgut darin in einem geöffneten aber wieder gut verschlossenen Alu-Beutelchen.
    Als ich 14 Jahre nach dem Kauf die Tüte aussäte um zu sehen was noch kommt sind ALLE gekeimt (über 20 Pflanzen) und die waren sowas von vital.
    Das war wirklich gut selektiertes Saatgut... kann man nicht meckern.
     
    Kann ich trotzdem bei der Einkornmethode bleiben und bei Bedarf nachlegen?
    Oder doch besser gleich mit Reservepflänzchen starten?
    Ich würde die Einkornmethode machen und bei Bedarf nachlegen. So habe ich es jetzt auch gemacht.
    Es sei denn du hättest einen (oder mehrere) Abnehmer für überschüssige Pflanzen. Ich habe nicht das Herz, sie zu entsorgen...
     
  • Knuffel: Wie gut Saatgut keimt hängt ja vom Alter ab. Da sind Tomaten mit am längsten haltbar. Die keimen teils nach 10 Jahren noch wie sonstwas. Das dürfte also weniger Zufall, sondern normal gewesen sein, dass bei dir bisher immer alles aufging, und auch jetzt hast du vermutlich gute Chancen, dass die Samen keimen, so dass du erst mal nur so viele Samen säen solltest, wie du Pflanzen brauchst. Noch ist ja auch ein bisschen Luft, so dass du notfalls in zwei, drei Wochen noch mal nachsäen könntest. Von Beginn an alles doppelt säen würde ich jedenfalls nicht machen, denn gerade, wenn es mit dem Platz eh schon eng ist, wäre es unschön, wenn man am Ende dann Pflanzen entsorgen muss oder Stress damit hat, Abnehmer zu finden. Dann notfalls lieber auf eine Sorte in diesem Jahr verzichten, sollte tatsächlich eine Sorte gar nicht kommen, und noch ein Plänzchen vom Markt holen, wenn einen die Lücke stören sollte.
     
    @Taxus Baccata

    Ich hätte da mal eine Frage zum mongolischen Zwerg....
    Anscheinend lieben ihn ja die Schnecken, wohin setz ich ihn?
    Normales Beet, niedriges Hochbeet 1x1 m ( da könnte ich ein Insektennetz aussenherum festmachen) oder in einen großen Kübel.
    Ins große Hochbeet will ich ihn nicht planen, da nimmt er mir zuviel Platz weg
     
  • @Knuffel. Wenn du den Platz und Abnehmer hast kannst du ruhig mehr nehmen. Da beides bei fast allen allerdings Mangelware sein dürfte einfach jetzt aussäen und wenn was nicht will in 2-3 Wochen nochmal.
     
  • Ich denke auch, dass Saatgut nahmenhafter Hersteller sehr gut keimen wird. War bei mir letztes Jahr auch so. Dieses Jahr habe ich ältere Samen und nicht so geläufige Sorten teils, da heißt es warten und hoffen.
    @Conya Tipp mit dem Licht werde ich bei der nächstes Aussaat berücksichtigen.
     
    @scheinfeld das ist eine sehr gute Frage. Die Pflanze selbst wird ja nicht von den Schnecken gefressen, aber die Tomaten haben ein schönes, tomatiges Aroma und sind bei Vollreife auch süß, und die Haut ist bei der Sorte extrem dünn, so dass man das Aroma tatsächlich auch so riecht - und das zieht die Biester magisch an. :(

    Ich ziehe ihn dieses Jahr deswegen im großen Kübel auf dem Balkon, wo keine Schnecke weit und breit ist.
    Allerdings werde ich einen wirklich großen nehmen (> 30 Liter) damit die Sorte ihr Potenzial auch entfalten kann. Die Pflanze kann unglaublich viele Kilo Früchte tragen, aber dafür braucht sie natürlich viel Platz und Futter.
    Daher würde ich wenn Kübel, dann nur einen sehr großen empfehlen, sonst lieber Beet.
     
    Guten Morgen!

    Ich hatte mir aus der Saatgutkiste
    Ein paar Körnchen von einer Tomate Namens "Lea" genommen. Leider kann ich im Netz über "Lea" nichts finden. Es gibt jedoch die Cocktail-Tomate "Lea von Annemarie" . Ist das die gleiche Tomate? Hat jemand von euch die "Lea" schon angebaut?
    Danke schon mal.
     
    Leider kann ich im Netz über "Lea" nichts finden. Es gibt jedoch die Cocktail-Tomate "Lea von Annemarie" . Ist das die gleiche Tomate? Hat jemand von euch die "Lea" schon angebaut?
    Ja es ist die gleiche Sorte, da war nur wieder jemand zu bequem den vollständigen Namen zu verwenden :rolleyes:
    Unter dem korrekten Namen finden sich ausreichend Informationen im Netz und ich hatte sie auch schon im Anbau, sie war unkompliziert, brachte guten Ertrag, reift auch nicht so spät, ist ziemlich platzfest und hat einen guten Geschmack.

    LG Conya
     
    Guten Morgen!

    Ich hatte mir aus der Saatgutkiste
    Ein paar Körnchen von einer Tomate Namens "Lea" genommen. Leider kann ich im Netz über "Lea" nichts finden. Es gibt jedoch die Cocktail-Tomate "Lea von Annemarie" . Ist das die gleiche Tomate? Hat jemand von euch die "Lea" schon angebaut?
    Danke schon mal.
    Ja, da hatte ich auch schonmal nachgefragt, weil mir das komisch vorkam.
    Ich hatte die Lea von Annemarie schon im Anbau. Habe mir trotzdem Samen aus dem Paket genommen, weil ich sie vergleichen wollte.Aber dieses Jahr nicht, da ich schon so viele Cherrys auf der Liste habe.
     
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