Meist bestäubt sich eine Tomate auch ohne Verhütung selber, man kann sich aber nie sicher sein.
Ergänzend dazu - etwas tiefergründig:
Die Tomatenblüten sind zwar zwittrig und auch Vibrationsbestäuber. Oder anders ausgedrückt: Hohes Potenzial sich mit sich selber zu bestäuben.
Aber 'ne Tomatenblüte ist eher empfängnisbereit für Pollen, als das der eigene heranreift. Oder wieder anders formuliert: Die Tomate schafft erst die Möglichkeit sich mit fremden Pollen zu bestäuben, und wenn das nicht passiert eben mit sich selber auszuhelfen.
Allerdings befindet sich der weibliche Teil der Blüte verdeckt durch die Staubbeutel. Das senkt das Verkreuzungrisiko enorm. Auf vielleicht 2-3%.
Die Ausnahme bilden Fleisch- und Wildtomaten. Da ist der weibliche Teil für Bestäuberinsekten zugänglich. Verkreuzungen können da sehr wahrscheinlich sein.
Lichtmangel und hohe Temperaturen waren es glaub können übrigens bei allen Arten und Sorten der Tomate dafür sorgen, dass der Griffel lang wächst und dann die Narbe (Griffel + Narbe = weiblicher Teil) heraus schaut. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit dementsprechend hoch.
Dementsprechend ist es immer sinnvoll, eben auch bei Tomaten, ein Verhüterli drüber zu ziehen!
(Wer hat das eigentlich erfunden die
genetische Isolation so zu bezeichnen???!!!)
Natürlich kann so ein "glücklicher Unfall" auch eine ganz tolle neue Sorte hervorbringen. Viele Sorten sind so entstanden. Aber nichts ist ärgerlicher, als wie wenn nachher andere Tomaten an den Pflanzen hängen, als man eigentlich erhoffte. Das ärgerte mich schon all die Jahre mit vielen Pflanzen im Anbau, wie würde es mich nächstes Jahr ärgern, wenn ich nur 15 Pflanzen haben werde, und davon dann nicht die erhoffte und ungeduldig erwartete, seltene Supertomate (...jaja...) abspringt, sondern irgendwas anderes. Da wär ich dann schon stinkig, ...
Grüßle, Michi