Wenn man mal vom Arbeitsaufwand absieht, ist mein Garten ertragbringend und ich spare deutlich im Vergleich zu Supermarktgemüse und erst recht im Verhältnis zu Biogemüse.
Mit meinen 200 Kopfsalaten habe ich dieses Jahr schon ca. 100 € gespart. Allerdings nicht mit dem Kopfsalat selbst, sondern eher mit dem Bund Schnittlauch der dazugereicht wird. Diest entspricht je Salat 0,29 cent Kopfsalat + ca. 1€ für Schnittlauch + ca. 5cent für Zwiebeln. Seit Mitte April ernte ich bereits fast täglich Kopfsalat und meine Familie will immer noch mehr (wir sind süchtig)
Bei Tomaten ist die "Gewinnspanne" noch deutlich höher, zumal ich von Juli bis Oktober / November ernten kann, da meine keine Braunfäule bekommen.
Am meisten spare ich jedoch im Winter, da ich durch eingemachtes und durch meine Erdmiete das ganze Jahr vom Garten leben kann. Derzeit erweitere ich noch auf Obst und Gemüse, Tee's, Säfte aus meinen Beeren und einigem mehr.
Dies soll bitte nicht als "Angeben" verstanden werden, sondern eher als "es ist möglich mit dem Garten zu sparen".
Sicherlich muss man auch Investitionskosten mit reinrechnen. Wasser stammt aus einer 2000 € teueren 15qm Zisterne die sich in 10 Jahren aber längst amotisiert hat. Auch Pflanzstäbe Töpfe etc. kosten natürlich Geld. Erde stammt zu 99.x % aus dem eigenen Reisenkompost. Ich sähe sogar in normaler Gartenerde und verzichte auch den Kauf von Aussaaterde weitestgehend.
Aber das Gesamthema "Sparen im Garten" wäre zu unmfangreich, um es hier im Details aufzuführen.
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Zu deiner Frage:
Ich habe grundsätzlich kein Problem damit, wenn jemand auf zugelassen Pflanzenschutzmittel zurückgreift. ICh bin durchaus nicht der Biobesessene - auch wenn ich bisweilen den Eindruck erwirke.
In meinem Garten dürfen derzeit nur
- Schneckenkorn
- Wühlmausgift
zum Einsatz kommen
Gegen Unkraut setze ich lieber auf mehr jäten.
Würden aber meine Tomaten keine Tomaten ausreifen können, oder meine Gurken keine Gurken bringen, dann würde ich mir auch meine Gedanken machen und mir überlegen was tun.
In erster Linie würde ich natürlich zunächst ein Tomatenzelt aus Plastik testen, welche man auf der Breitseite (wichtig) komplett öffnen kann. So sind die Tomaten geschützt bekommen aber dennoch genügend Luft und Wind ab.
Meist reicht dies schon um Braunfäule zu besiegen, wenn die weiteren Regeln eingehalten werden
- regelmäßig entgeizen (nur bei ungegrenzt wachsenden Stabtomaten)
- unter Blätter entfernen, damit diese beim gießen nicht nass werden
- groß genüge Töpfe bei Topfkultur usw.
Wenn ich dann trotz ausschöpfen aller biologischen Mitteln nicht weiter komme, dann würde ich auch an die Chemiekeule denken.
Ich kann nicht sicher sagen, ob auch bei Dir die üblichen Tricks helfen, denn wir wohnen in einer klimatisch bevorzugten Region 260m üNN und sind schon fast Weinbaugebiet.
Mein Tipp: Nutze alle biologischen Möglichkeiten aus und wenn das nicht hilft verrate es einfach keinem wenn du zur Chemiekeule greifst (außer natürlich uns im Forum denn wir werden dich deswegen nicht verurteilen).
Auch ich hab mir dieses Jahr Gedanken wegen Chemischem Spritzmittel gemacht
Im Frühjahr haben wir einen Halbstamm Kirsche gepflanzt der nun übervoll mit Läusen war.
- Zunächst habe ich mehrfach ohne Erfolg mit Kernseifenlösung gespritzt.
- Dann habe ich 2 mal mit 1 und 2 tägiger Brennesseljauche gespritzt
und war am Schluss erfolgreich damit.
Hätte es nicht funktioniert, dann wäre sogar bei mir die Chemiekeule gekommen.
Leider ist es nun so: Operation gelungen Patient tot. Alle Blätter hängen leblos runter und nicht einmal mehr Läsue wollen dort leben.