Beim Googlen nach o.g. Foto bin ich gerade auf ganz andere, unschöne Fotos von mir gestoßen. Sie stimmen mich traurig und nachdenklich.
Einmal habe ich beeindruckende Blitz-Fotos von mir gefunden:
Sie stammen aus 2010. Genauer gesagt vom 17. Januar 2010. Und wenn ich mich recht besinne war es das letzte nennenswerte Gewitter in diesem Jahr. Dieses Gewitter brachte ziemlich Abkühlung und regnerisches Wetter, welches den ganzen restlichen Sommer andauern sollte und in dessen Folge einen heftigen Braunfäule-Outbreak auslösen sollte. Während in Russland die Wälder vor Trockenheit brannten, gab es bei uns Regen im Überschuss. Mit Überschwemmungen in Ostdeutschland, wenn ich mich recht errinnere. Und kaputte Tomaten Mitte August in meinem Garten!
Sehr früh ging es 2010 los mit Unwettern. Bereits im Mai (!). Am 27. Mai entstand dieses Foto von meinem Garten aus:
Kurz und schmerzlos kam und ging diese kleine Front. Hinterlies aber eine schneeweiße Landschaft: Hagelkörner in der Größe von Cherrytomaten bis Cocktailtomaten. Die Tomaten ist zum Glück nichts passiert. Sie waren zum Glück noch nicht ausgepflanzt. Ich warte nämlich immer den 1. Juni ab, weil wir oft noch nach den Eisheiligen Spätfröste haben. Aber mein Frühgemüse (Radieschen, Erbsen, etc.) hats komplett zerschossen. Meinen Frust musste ich deshalb im Forum loswerden, wenn ich dabei gewusst hätte, dass ich es damit auf die erste Seite im Regionalteil auf die Lokalzeit schaffe, und dann gleich noch mit dem einleitenden Satz des Zeitungsartikel, dann hätte ich mich 'n bissl gebildeter ausgedrückt. Nun-ja, so durfte der ganze Ostalbkreis einen Michi lesen, welcher so niemals nie schreibt oder schwätzt, es sei denn er ist gefrustet. Okay, ich bin drüber weg.
Okay, weiter zu 2011. Das war ja das ultimative Unwetterjahr. Eigentlich hatte ich und meine Pflanzen immer Glück. Die Unwetter zogen immer entweder nördlich oder südlich von meinem Garten vorbei. Und außer bissl Regen is nix passiert hier. Einmal konnte ich auf den Radarbildern beobachten, wie eine fätte Unwetterfront genau auf uns (ich meine mich & meine Tomaten) zuraste. Und vor meinem Wohnort sich aufspaltete. Der eine Teil zog nördlich von mir, der andere südlich an meinem Tomatengarten vorbei, um anschließend sich wieder zu vereinen. Als gingen von meinem Garten magische Kräfte aus. Doch einmal brachte alles nix. Da war ein wirklich fieses Unwetter unterwegs. Ich glaube Anneliese weis das noch gut. Das Zentrum muss wohl in Heidenheim (drei Orte südlich von mir) gewesen sein. Das kam sogar im TV. Man ist sich nicht einig, ob es einen Tornado war oder eine Gewitterfallböe ("Downburst"). Gesehen hat ihn jedenfalls keiner den Tornado. Aber anhand der Schadensbilder zanken die Experten noch heute. Anhand der Schadenmuster wollen die einen einen Tornado erkennen, die anderen wieder nicht. Jedenfalls: Die Schäden waren beachtlich. Ich weis nicht mehr genau, aber ich habe 3 schwer verletzte im Hintergrund. Ich meine u.a. ein Kleinkind, welches im Auto während von der Fahrt von einem herabstürzenden Ast getroffen wurde. Aus Sicht von meinem Garten aus sah das jedenfalls alles sehr verdächtig tornadisch und v.a. sehr gespentisch aus.
Mein Bruder konnte folgendes mit seiner Kamera einfangen:
Solche Dinger (Experten sagen Trichterwolken oder Funnels dazu) haben wir mindestens 6 (!) beobachten können. Es waren keine Wolkenfetzen. Eine Rotation war deutlich zu erkennen, mein Bruder hats auch als Video. Auch von meinem Kumpel (hier im Forum schlichtweg bekannt als: Sunfreak's Wetterfrosch), welcher Meteorologe bei der Bundeswehr ist, konnte diese Trichterwolken beobachten und bestätigen. Was nun genau passiert ist kann ich nicht sagen, fakt ist nur eins, alle Trichterwolken, welche wir beobachten konnten hatten nicht die Energie um von den Wolken herunterzukommen auf die Erde, um dort Schaden anzurichten. Und trotz allem herrschte noch in einem Moment dieses
Ruhe vor dem Sturm Feeling: Bei schwüler Hitze und Donnergrollen aus der Ferne, beobachteten ich und mein Bruder Trichterwolken aus sicherer Entfernung. Und im nächsten Moment flüchten wir ins Haus, weil es ohne Vorankündigung zum Stürmen anfängt. Aber so richtig böse. Das passierte nicht all zu lange. Danach war es vorbei mit Sturm - und auch mit schwüler Hitze. Die Schadensbilanz: 1x Kirschbaum, 1x Gartenhütte und praktisch alle meine Pflanzen. Alle umgeknickt. Die Tomatenspiralstäbe umgebogen. Die Bambusstäbe durchgeknickt. Das war dann schon arg bitter. Die Bilder von diesem Chaos danach haben sich mächtig eingebrannt in mein Kopf. Mir blieben danach nur ein paar Stecklinge. Ich habe versucht daraus das beste zu machen. Aber viele Tomaten wurden dann auch nicht mehr reif.
Okay, ich bin nun wieder Off-Topic. Aber ich will mich einfach nur daran erinnern, meine Tomaten nicht all zu stark zu bemuttern. Sie sind zum Einen keine Tomatogotchis. Und zum Anderen gibt es auch 2012 wieder Unwetter und die Braunfäule kommt auch gewiss (ja, ich werde meine Zöglinge dieses Jahr Regenschutz spendieren!!!). Keiner kann einem sagen, ob und wann die Naturgewalten zuschlagen. Das ist halt einfach höhere Gewalt, und da drauf hat man keinen Einfluss. Ich werde dieses Jahr meinen Spaß am Hobby haben und meine Pflanzen artgerecht halten. Aber ich werde mit 'ner anderen Einstellung an das Hobby herantreten...
Okay, ich wünsche euch trotz allem ein Gutes und Erfolgreiches Gartenjahr 2012!
Grüßle, Michi