Mich bringt eben auch alles gleich aus der Ruhe, wenn es das erste aktive Gartenjahr ist... Da will man es alles so perfekt machen und gibt sich so dolle Mühe... Naja, vielleicht kommt mit den Jahren ja die Gelassenheit...
Naja mich regt auch noch so manches auf, wenn unvorhergesehenes passiert. Aber es ist halt so, dass wir nicht alles alleine in der Hand haben. Auch nicht, ob und wie viel wir Ernten werden. Mich hat das gelehrt respektvoller mit dem umzugehen, was da so wächst und wird, bis ich es ernten darf. Und das nicht als selbstverständlich hinzunehmen.
Im ersten Gartenjahr haben wir die gesamte Kartoffelernte in die grüne Tonne getan, da in jeder Frucht Drahtwürmer waren. Seitdem bauen wir keine Kartoffeln mehr an.
Im zweiten Gartenjahr, hatten alle Freilandtomaten die Braunfäule, bevor wir auch nur eine Frucht ernten konnten.
Im dritten Gartenjahr ertranken zunächst 8 Melonenpflanzen, als es auch so regnete wie jetzt. Die anderen 10 Melonenpflanzen, die auf einem anderen Stück wuchsen, wurden ganz toll, hatten über 30 schöne Früchte dran. Als es kurz vor der Ernte war, zerlegte eine Wühlmaus das "Melonenfeld" und nahm sich eine Melone nach der nächsten.
Letztes Jahr (viertes Gartenjahr) konnten wir wegen des langen, kalten und nassen Frühjahrs erst im Juni Tomaten und Paprika pflanzen.
Als der Frost im Herbst kam, hingen noch etliche unreife Früchte an den Pflanzen. Ich habe sie alle abgemacht, 45 Kilo Tomaten sind noch gut nachgereift.
Irgendwas ist immer schwierig und Grund, sich zu ärgern. Auch in den Balkongartenjahren war das so. Aber irgendetwas ist auch immer schön. Und die Kunst ist, dieses zu sehen und sich daran zu freuen.
Gartenarbeit ist eben auch ein Abenteuer. Man weiß nie, wie es enden wird.