Sunfreak's Tagebuch 2013

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Lauren_

Guest
Gestern auf einer Autobahn-Raststätte während einer Pipi-Pause - ich zur Anneliese: "Ich stülp einfach ein Verhüterli drüber, dann bin ich auf der sicheren Seite". Auf der andern Seite der Hecke lauschten andere parkende Leute... Hätt am Liebsten in ein Erdloch verschwinden können...
Michi, ich schmeiß mich weg :grins::grins::grins:
Hihi, stell dir mal vor, du hättest dann, als du die Leute bemerkt hast, noch hinzugefügt: "Das sind Fachgespräche!" :d
:grins::grins::grins:


Zu köstlich! :D:D:D
 
  • Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    Na-ja, ich war so im Element über die Tomaten zu fachsimpeln, dass ich das "drum herum" garnicht beachtet hab. Erst einen Moment später hat es da geschaltet - zu spät für "'nen lässigen Spruch" hinterher...

    Grüßle, Michi
     
  • L

    Lauren_

    Guest
    Was soll man da auch lässiges sagen..? :grins:
    Ganz ehrlich - mir wär's genauso peinlich gewesen wie dir! :D
    Für uns ist es jetzt allerdings amüsant :grins: (wie bei solchen Dingen meistens für Außenstehende) nochmal vielen Dank für diese nette Annekdote :D:pa:


    ... gibt's eigentlich schon paar neue Bilder vom Äckerchen....? :):cool:
     
  • L

    Lauren_

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    Versteh ich trotzdem nicht..?! :grins::confused:
    Ist damit gemeint, dass man besser dran ist, wenn man sich um solche Sachen nicht schert..? :confused:
    - Sollte es so gemeint gewesen sein: Stimmt schon. ;) Aber... ich kenn tatsächlich fast keinen, dem nichts peinlich wäre, und bei jedem ist's halt was anderes. :D
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Das ist einem nur in dem Moment peinlich. Das schöne ist: Es sind wildfremde Leute, und wenn ich Glück hab auch noch Ausländer - und die haben mich noch nicht mal verstanden. *grins*

    Schlimmer sind die Momente wo man eben kein Unbekannter ist. So ist mir heute ein kleiner Unfall passiert. Ich war mit meinem Fahrrad und Anhänger unterwegs auf der Landstraße - ich war auf dem Weg zum Einkaufen, brauchte 'n Sack Blumenerde.

    Was war passiert? Ich radle so mit 60 km/h den Berg herunter. Schaue einmal nach den Spatzen (vielleicht auch Mädels) und übersehe einen abgesenkten Schachtdeckel und fahre volle ins Loch hinein. Mein Anhänger ohne Ladung ein "Fliegengewicht" machte dadurch einen gewaltigen Hüpfer, der irgendwie dazu führte, dass der Anhänger aus der Kupplung flutschte. Das unkontrollierte Geschoss von Anhänger fuhr mir in den Arsch und ich hatte gut zu tun, um mich auf dem Fahrrad im Gleichgewicht zu halten, dass es mich nicht runterhaute. Letztlich überschlug es den Anhänger paar mal und landete mit den Rädern nach oben auf der anderen Straßenseite im Kartoffelfeld. Außer ein paar Schrammen im Anhänger nix passiert und man kann froh sein, dass auf den Straßen hier so gut wie nie jemand unterwegs ist. Trotzdem hats irgendwie irgendwer beobachtet, was natürlich sofort die Runde in Kuba machte. Der Sponsor hats natürlich gleich vom Stammtisch heimgetragen. Und mich ernsterweise darauf hingewiesen, dass mein Fahrrad auch Bremsen hat. Aber ich habe aus dem Vorfall gelernt und werde vor Fahrtantritt meinen Anhänger mit Wasser füllen, sodass er nicht mehr ins Hüpfen gerät, außerdem werd ich so bestimmt noch 20 km/h mehr den Berg runter raushandeln können.

    Ja, ich werde Bremsen benutzen...

    Spätestens am Ortseingang Kuba brems ich runter auf 50 km/h... :rolleyes:

    Nein, ernsthaft: Dieses Gefälle ist schon verlockend, schön kurvenreich und über 100 Meter Höhenunterschied. Von einem der höchsten Punkte im Main-Tauber-Kreis, runter ins tiefe Tal, wo auch Weinbau betrieben wird.

    Dafür hasse ich diesen Berg jedes Mal wenn ich ihn rauf radeln muss (sprich täglich fix & fertig nach getaner Arbeit), insbesondere wenn ich einkaufen war und 20 Liter Getränke und Sonstiges im Anhänger hab.

    Aber ich werde vorsichtiger sein, versprochen, solche Schlüsselerlebnisse hinterlassen bei mir schnell Spuren...

    Grüßle, Michi
     
  • L

    Lauren_

    Guest
    Michi, was machst du auch für Sachen..!? :d
    Was für ein Glück, dass nicht mehr bei der Sache passiert ist! :d
    - und du hast Recht, schon peinlich, wenn man danach dann auch noch das Ortsgespräch ist... wobei ich meine, dass dir das überhaupt nicht peinlich sein muss, auf solchen Straßen kann doch alles mögliche passieren, wenn man mal ein kleines Schlaglöchlein übersieht, und da muss man noch nicht einmal jemandem hinterhergeschaut haben. :grins:

    Auf jeden Fall sehr beruhigend dass du nun vor hast, künftig deine Bremse zu benutzen! :grins::pa:
     
  • L

    Lauren_

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    Was is´n daran bitteschön peinlich?:confused:
    Ich denk mal weniger die Begebenheit an sich (das ist wohl mehr ärgerlich und unangenehm), als dass jeder darüber spricht, oder..? :confused:
    Aber das ist halt das mit den kleinen Orten - jede Kleinigkeit ist dort eine willkommene Abwechslung und gleich das Ortsgespräch... kenn ich alles von dem Kaff wo meine Großeltern wohnen. :grins:
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    Ich krieg nicht mehr als einen Sack in den Anhänger. Außerdem vom Gewicht her reicht der zum Transportieren!

    Der Anhänger ist mir schon öfter umgekippt, wenn er leer ist. Etwa wenn man von der Straße auf den Gehweg wechseln will und vom Winkel her falsch drauf fährt. Scheiß Bordstein.

    Aber noch nie bei der Geschwindigkeit... :rolleyes:

    In Kuba wurden die Straßen gerichtet. Und das ist eben genau die Ursache. Deswegen hab ich Gas gegeben. Weil eben alle diese Unebenheiten beseitigt wurden, offensichtlich bis auf diese eine. Sonst hätt ich langsam getan...

    Grüßle, Michi
     

    Gecko

    Löschmann
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    Schon klar, so was ist einem bestimmt unangenehm aber doch nicht peinlich!
    Ich war heute ´ne halbe Stunde zu spät im Geschäft, weil ich hier scheinbar der Einzige bin, der nicht vorbeifährt, wenn jemand auf der Straße liegt (langsam wird´s schon zur Tradition:rolleyes:).
    Als ich dann ankam, standen schon zwei leicht gereizte Kundinnen vor der Tür.
    Na und?

    Peinlich ist´s vielleicht, wenn mich jemand beim "heimlichanirgendeinenbaumpinkeln" erwischt, oder wenn ich mal wieder irgendwas vergessen hab,
    was mir wichtige Leute betrifft.
     

    Moonfreak

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    Aus dem muffigen Kompost
    kenn ich alles von dem Kaff wo meine Großeltern wohnen. :grins:

    Kubaner sind da furchtbar... :rolleyes:

    Im Moment bin ich mit dem Topfen von weiteren Tomaten beschäftigt. Diese Aufgabe mache ich auf dem Acker. So muss ich die Erde nicht rauf auf den Hof, und die getopften Pflanzen runter auf den Acker transportieren. Natürlich hock ich dazu nicht in der brütenden Hitze mitten auf den Acker. Sondern ich hab mir da 'n Nest rausgesucht. Direkt am plätschernden Bächlein, unterm Baum, der zum Teil horizontal gewachsen ist, genau in die Höhe, dass es als Sitzbank ideal ist. Wenn ich da versteckt im Nest hock und Tomaten topfe, passieren die wundersamsten Dinge. Da kommen sie aus den Häusern gekrochen und gaffen was los ist auf meinem Acker. Dabei ist dieser eigentlich wenig Spektakulär - von daher verstehe ich diesen Hype nicht. Den vom Sponsor groß angekündigten "Versuchsgarten" haben sich die Kubaner bestimmt anders vorgestellt, in dem Sinne dass man eben die Tomaten auch "versuchen" kann. Dass da aber nun die Tomaten in Schnapsbecher bis zum Exitus gequält werden und die, die dann noch leben getopft und aufgepeppelt werden, erschließt sich den Kubanern nicht so ganz...

    Grüßle, Michi
     

    Gecko

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    Dass da aber nun die Tomaten in Schnapsbecher bis zum Exitus gequält werden und die, die dann noch leben getopft und aufgepeppelt werden, erschließt sich den Kubanern nicht so ganz...

    Das erschließt sich auch mir nicht so ganz (Tomaten - Juli - Schnapsbecher). Bin ich jetzt auch ein Kubaner?:confused:
     

    Moonfreak

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    Aus dem muffigen Kompost
    Und dann den Leuten noch den Unterschied zwischen Ertragspflanzen und Versuchs-/Zuchtpflanzen zu erklären...

    Schwierig zu verstehen, dass man Tomaten anbaut, und dann davon keinen Ertrag will.. :D

    Grüßle, Michi
     

    Gecko

    Löschmann
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    Das versteh ich schon, aber wenn die jetzt noch im Schnapsbecher hausen,
    wie willst´n davon noch Samen ernten?
     

    Moonfreak

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    Aus dem muffigen Kompost
    Ich sag ja: Ich werde den Acker und das Projekt nächstes Jahr nur dann fortsetzen, wenn ich diesbezüglich auch die Möglichkeiten zu einer vernünftigen Jahreszeit habe anzuziehen. 8 Wochen Verzug zieht sich wie 'n Rattenschwanz durch die ganze Saison. Nur dass ich jetzt mit der Arbeit schier nimmer hinterher komme, weil sich die Arbeit über Monaten nun zu sehr konzentriert.

    Grüßle, Michi
     

    Moonfreak

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    Aus dem muffigen Kompost
    Jetzt schauen wir mal. Ich hab jetzt keine konkrete Antwort auf Deine Frage. Vielleicht wirds ja wieder 'ne Nullnummer. Aber was soll ich mich verrückt machen?

    Natürlich, es war falsch mit Biegen und Krachen das Projekt durchdrücken zu wollen. Und dass ich mich total verkalkuliert habe mit der Anzucht nach den Eisheiligen zu beginnen. Normalerweise, wenn man nicht die entsprechenden Anzuchtmöglichkeiten parat hat, und das Frühjahr zu kalt ausfällt, als das 'ne Freiland-Frühbeet-Anzucht möglich wäre, hätte man aus der Vernunft heraus das Projekt auf 2014 verschieben müssen. Aber ich hab so 'n Wahnsinns Dickschädel, wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe, ...

    Aber ich bin auch dankbar für jede Erfahrung, die ich mitnehme und für jedes Lehrgeld welches ich zahle. Wenn ich nächstes Jahr wieder ein derartiges Feldprojekt aufziehe, dann bringe ich die Routine, Erfahrung und so weiter aus diesjähriger Saison mit. Allein das ist mir viel Wert. Wenn man es so ausdrücken will, dann ist das dieses Jahr sozusagen die Proberunde, und nächstes Jahr wird durchgestartet. So in etwa, sozusagen.

    Aber ich mache mit allem ungehindert weiter, die Sinnhaftigkeit wird nicht hinterfragt. Es wird nicht in Frage gestellt, ob das noch wird oder nicht. Einfach werkeln, und dann wird sich schon zeigen, was draus wird. Oder eben nicht wird. So kann ich wenigst sagen es versucht zu haben...

    Grundsätzlich muss das Projekt Spaß machen, es muss ohne Zwang gegärtnert werden, ich muss mich keinem beweisen, und ich muss mich von den Tomaten nicht ernähren. Es wäre natürlich bedauerlich, wenn ich von vielen Sorten keine Samen gewinnen könnte und nicht züchterisch so aktiv sein könnte, wie es zweckmäßig wäre. Aber ich kann meine Fehleinschätzung, Fehlentscheidung auch nicht korrigieren und die Situation nur so hinnehmen wie sie ist und kämpfen bis zur letzten Tomate. Das maximale herauszuholen, und nichts unversucht lassen. Das kann ich mit meinem Gewissen eher vereinbaren, als gleich alles demprimiert zu kompostieren, mit der Meinung, dass wird doch eh nix mehr. So hab ich wenigst gekämpft.

    Aber ich bin optimistisch - alles andere wäre nicht zweckdienlich... :grins:

    Grüßle, Michi
     
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    Lauren_

    Guest
    Schon klar, so was ist einem bestimmt unangenehm aber doch nicht peinlich![...]
    stimme ich voll und ganz zu, bei mir ist's nur so, dass ich die beiden Worte oft quasi "synonym" verwende... daher. ;)


    Michi, das klingt richtig gemütlich was du da treibst, aber ich muss mich glatt den Kubanern und Stefan anschließen: Tomaten jetzt noch in Schnapsgläschen..? :d
    Allerdings seh ich die Sache ebenfalls sehr optimistisch: Wir werden jetzt erstmal noch einen Wahnsinnssommer bekommen, (hätte gerade beinahe ein Wort verwendet, für das man mich glatt ausspähen könnte :rolleyes:), und mit etwas Glück einen milden und warmen Herbst!
    Nach dem letzten Winter und Frühjahr halte ich das nicht für unwahrscheinlich (- wir hatten ja auch schon lange keinen milden Herbst mehr)...

    Und wie du sagst - die Erfahrungen, die man mitnimmt, sind schon alleine etwas wert.

    Du, mal eine Frage... ich hatte bei Hahm Grushovka-Samen bestellt, und wie sich nun herausgestellt hat, ist das, was daraus gewachsen ist, keine Grushovka.
    siehe hier:
    http://www.hausgarten.net/gartenfor...-blumen-minigarten-2013-a-12.html#post1196248

    Die Geschichte geht weiter, ich habe M. Hahm direkt per eMail (mit Fotos + Beschreibung) gefragt, was das für ein Gewächs sein könnte, das ich da gehegt und gepflegt habe (und was auch tatsächlich leckere Tomaten produziert ;)) und folgende Antwort erhalten:
    http://www.hausgarten.net/gartenfor...-blumen-minigarten-2013-a-12.html#post1196915


    Du hast nicht zufällig ne Idee, um was es sich da handeln könnte..? :confused:
    Katis Überlegung mit der Goldenen Königin klingt mir schon "passend", allein von der Sorten- und Geschmacksbeschreibung, und verglichen mit Katis Fotos könnte das schon stimmen.
    Allerdings ist das Saatgut von R. Kraft, und der züchtet und experimentiert ja auch alles mögliche...

    EDIT2: Michi, kann dir nur auch nochmal zustimmen: Der Spaß an der Sache ist das Allerwichtigste, das absolute A und O! :cool:
    Ich finde es richtig klasse, dass du das Projekt noch in diesem Jahr begonnen hast... es ist toll wenn man Träume nicht nur hat, sondern auch verwirklicht! :cool:
     
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    Gecko

    Löschmann
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    Oh Mann, der Beitrag hat mir jetzt echt gut getan!
    Kannst Du meinen bitte bald wieder löschen, Michi?

    Grüßle
    Stefan

    Mist, ich hab natürlich Michis letzten Beitrag gemeint!
     
    S

    Schmid, Anneliese

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    Hallo Michi,
    ich hab nicht alles gelesen, nur überflogen. Mach weiter, wir sollen einen warmen August bekommen - ich habe ein gutes Gefühl.
    Außerdem bist nicht allein mit Deinen Schnapsgläsern - ich versuche schon seit Juni von einer ganz besonderen und heißbegehrten Tomate Geiztriebe zu bewurzeln. Wollte schon aufgeben - aber das macht Anneliese nicht sooo schnell....
    Erfolgsmeldung!!! tata, ich hab es geschafft. Mittlerweile wurzeln die Minigeiztriebe im Wohnzimmer in Wasser und 2 im Freiland in Erde...
    Michi!!! weitermachen!!!!!!!!!!!
    LG Anneliese
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    Ja, ich bin immernoch optimistisch. Hab mir nicht etwa die Situation schön gesoffen vergangene Nacht - Aber so 'n Schnäpsle oder Likörle wär jetzt genau das Richtige...

    Man darf nicht vergessen, dass ich mein Äckerchen an einem der wärmsten und trockensten Regionen Deutschlands habe. Im selben Tal wächst auch der Wein. Das es mich hier her verschlägt war pure Berechnung, in der Tat gedeihen die Tomaten um einiges besser als in schwäbisch Sibirien.

    Positiv ist, dass die Kartoffeln hier alle schon schlapp machen. Die können bald geerntet werden. Bin froh, wenn ich die Kartoffeln los hab. Ansonsten sieht es in Hinsicht auf Krankheiten & Schädlingen gut aus im Moment. Der Herbizid-Schaden hat sich verwachsen. Der Kartoffelkäfer ist verschwunden. Auch die Schnecken sind kein Problem bei der Hitze. Der Rapsglanzkäfer war doch 'nur vereinzelte Einzelfälle. Und die Pilzkrankheiten sind auch verschwunden.

    Nur eine Tomate macht mir Sorgen, sie hat eine Krankheit, die ich nicht kenne. Ich werde dazu einen Thread aufmachen.

    Außer Metaldehyd (Schneckenkorn) fanden keine Pestizide den Weg in meinen Acker. Ich hab 'nen 15 Liter Kanister Bayer Infinito® rumstehen - aber im Moment gibt es dafür keinen Anlass.

    Gegossen werden meine Tomaten garnicht. Ein weiteres Mysterium, was manch Kubaner nicht verstehen mag. Die andern gießen ihre Tomaten täglich und lassen erst ihre Flügel hängen. Und ich gieße garnix und die stehen super im Saft. Solange Green Sausage keine Blütenendfäule hat, brauch ich mir ums Gießen echt keine Gedanken machen...

    green_sausage.jpg

    Hier mal einen Einblick, wie Hardcore-Auslese als netter Nebeneffekt fürs der Arbeit nicht mehr hinterher kommen, funktioniert:

    selektion_2.jpg selektion_0.jpg

    In diesem Schnapsbecher sind die Meisten ersoffen, oder haben Stängelfäule bekommen. Zwei haben überlebt. Und das trotz Stängelfäule. Der Stängel an Bodennähe ist komplett abgefault. Es muss 'ne Zeitlang keine Verbindung zwischen oberirdischen Blattwerk und interirdischen Wurzeln gegeben haben, weil vom Stängel dazwischen nix mehr übrig ist. Und trotzdem haben die es irgendwie geschafft wieder frisch in die Erde zu wurzeln.

    Und diese wurden ausselektiert - hingerafft durch Graufäule.

    selektion_1.jpg

    Im Prinzip ist dieser Prozess, den die Tomaten durchlaufen ein sehr wertvoller: Es ist eine sehr scharfe Auslese. Nur die stärksten, und die noch leben, bekommen eine Chance.

    Ich weis man kann jede so misserable Situation schön reden. Aber so bin ich halt. Muss das Problem nehmen wie es ist und das Positive daran sehen. Die Kehrseite ist natürlich, die Scheißer auch noch groß zu bekommen und 'ne Ernte einzusacken. Aber, um wieder auf die positive Seite zu wechseln, meine Tomaten sind größtenteils umgetopft... *gg*

    Grüßle, Michi ... Tomaten auf den Augen :rolleyes:
     
    K

    katekit

    Guest
    Michi nur frisch vorran ... ich bin auch zuversichtlich... wie sagt doch unsere liebe Anneliese immer "Was bis Ende August blüht, das wird":grins:

    LG aus dem schönen Hamburg
    Kati
     

    Moonfreak

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    Aus dem muffigen Kompost
    @ Lauren

    Habe ich leider keine konkrete Idee, bzw. kann auch nicht mehr sagen, als Hahm-Hartmann. Goldene Königin ist es nicht. Aber mehr weis ich nicht...

    Grüßle, Michi
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Michi, das ist schon mal ne Aussage, wenn du sagst, dass es die Goldene Königin nicht sein kann!
    Nur ganz laienhaft nachgefragt... woran siehst du das..? Gibt es da ein oder zwei ganz bestimmte Merkmale, an denen du es jetzt festgemacht hast..?
    *will auch was lernen* *gg* ;)

    Was deine Tomaten betrifft, bin ich auch sehr zuversichtlich! :)
    Klar werden die!! :)
    Abgesehen davon ist es tausendmal besser sich eine Situation schönzureden, als sich alles schlecht zu reden. Für letzteres besteht nämlich meist weniger Grund als für ersteres. ;)

    Ich finde es super, dass du doch weniger Chemie einsetzen musstest als geplant, und bis zum nächsten Jahr fallen dir bestimmt noch etliche Möglichkeiten ein, manche Dinge anders zu handhaben - Erfahrungen sammelst du ja jetzt reichlich! :arrow::cool::arrow:


    Drück Dir die Daumen, dass du die Erkrankung an der einen Tomate in den Griff bekommst!
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    Weil das genau so spekulativ ist wie zu sagen, das sei 'ne Goldene Königin... ;)

    Grüßle, Michi ... der sich an solche Rätselraterei nur auf ausdrücklichen Wunsch beteiligt... :p
     
    Zuletzt bearbeitet:
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    Lauren_

    Guest
    Ach so! ;)
    Und ich dachte schon es gäbe bestimmte Kriterien, an denen du die Sorte sicher ausschließen kannst.
    Wie z.B.: Sorte xy hat IMMER kartoffelblättriges Laub, also kann eine normalblättrige Tomate niemals Sorte xy sein.
    Oder: Sorte xy produziert keine ovalen Früchte, also kann es diese Sorte nicht sein.

    Das war es, was ich meinte.
    Weil - Sorten wie z.B. Romana, San Marzano, und tausend weitere rote kann man z.B. allein aufgrund der Farbe ausschließen. Ebenso Sorten, die nur kartoffelblättrig auftreten.

    Allerdings bin ich, wie du doch weißt, ziemliche Laie auf dem Gebiet Tomaten.... - und so hätte es ja gut sein können, dass es noch weitere Merkmale gibt, die ganz sicher für oder gegen die eine oder die andere Sorte sprechen könnten.

    Aber wenn das nicht so ist... dann... werd ich evtl. mal dem Herrn Kraft auf die Nerven gehen. ;)
    Schließlich ist das Saatgut ja von ihm...
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    Vom Gefühl her ist es keine Goldene Königin. Aber das ist aus dem Bauch heraus, das lässt sich nicht in Worte definieren. :rolleyes:

    Kann Dir ja 'n Steckling von Goldene Königin schicken, dann kannste direkt vergleichen... :grins:

    Aber die Pflanze muss erst noch wachsen. Die hat bestimmt noch keinen stecklingsfähigen-Geiztrieb. Ich müsste aber schauen. Die steht direkt neben Moneymaker. Aber wo steht Moneymaker!?

    Grüßle, Michi
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Michi, das tät mich schon sehr interessieren!! :)
    Das Angebot (sollte es noch stehen wenn die Pflanze ausreichend große Geiztriebe gebildet hat) nehme ich doch glatt an! :)
    Sag Bescheid, wenn ich dir meine Adresse nochmal per pn geben soll!


    Du, dein Gefühl find ich schon ganz gut... bei Profis geht vieles aus dem Bauch heraus. Das hat ja nix mit Esotherik zu tun sondern damit, dass ein Profi so unzählig viele Erfahrungen und Eindrücke gesammelt + verarbeitet hat, dass das Vegetativum (unser "Bauchhirn") so schnell arbeitet und uns Impulse sendet was richtig oder falsch ist, noch bevor die Information im kognitiven Teil unseres Gehirns angekommen ist und wir bewusst sagen können "das ist richtig, weil..." oder "das ist falsch, weil...".
    Dass es Menschen mit vielen Vorinformationen "richtigere" Impulse sendet, liegt dann in der Natur der Sache.

    Ich habe jetzt tatsächlich mal R. Kraft angeschrieben und bin gespannt ob eine Antwort zurück kommt, versteh natürlich, wenn der Mann wichtigeres zu tun hat. :)
    Aber ich fände es super wenn er antworten würde - denn er kann wahrscheinlich von allen Beteiligten am ehesten sagen ob es sich um eine Verwechslung handeln kann oder ob die eher ausgeschlossen ist, und es sich um etwas Verkreuztes/Mutiertes handeln muss.


    Letzteres fände ich natürlich auch total spannend - da hätte ich eine supertolle Mutante im Garten :d - und könnt mich im nächsten Jahr auch mal als Selektiererin (nicht Sektiererin! :grins:) und Züchterin versuchen! :cool:


    Das wäre (wenn sie stabil wäre) übrigens auch eine perfekte Sorte, um sie mit der Mikro Gold zu kreuzen : Die erstere hat den winzigen Wuchs und ist sauer wie ne Zitrone, und diese ist groß aber total süß und hat ein angenehm mildes Aroma. :)
    Evtl. könnte bei einer Kreuzung was interessantes rauskommen...
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    Na-ja, das mit dem Wörtchen "Profi", das lassen wir mal sein. Ich lass mich nicht gern so nennen, das Attribut steht mir nicht zu. Die letzteren Entwicklungen beim Projekt bekräftigen diese Tatsache. Ich lerne noch, und das wird hoffentlich auch noch 'ne weile so andauern. Tomatenpapst sollen sich andere nennen, ich nicht. Ich bin vielleicht der Tomatenvergewaltiger von Kuba, aber sonst steht mir kein Titel zu.

    Wegen der Goldenen Königin werd ich mal gucken. ;)

    So, mein Bett quietscht... *gähn*

    Werd mich jetzt mal horizontal polarisieren... :rolleyes:

    Guats Nächtle und mach du nimmer so arg lang. Ist doch Sommer, lohnt es sich doch aufzustehen. Oder hast du 'ne Sonnenallergie!? :d

    Grüßle, Michi
     
    L

    Lauren_

    Guest
    ne, das zum Glück nicht. :grins:
    Ich wünschte nur, ich könnte länger schlafen... :rolleyes:
    Mehr als sechs Stunden schaffe ich derzeit einfach nicht.

    Aber, du, lass dich mal ruhig "Experte" nennen, aus wissenschaftlicher Sicht trifft die Bezeichnung nämlich zu.

    Ein Experte ist mitnichten jemand, der nicht mehr lernt (selbst ein Experte kann immer noch sehr viel lernen!) -
    ein Experte ist per Definition nur jemand, der sich auf einem Gebiet durch jahrelange Auseinandersetzung mit der Materie ein umfangreiches Wissen angeeignet hat, das das der durchschnittl. Bevölkerung, die sich nicht speziell mit dieser Thematik beschäftigt hat, übersteigt.
    Und das trifft bei dir m.E. schon zu.

    Deswegen ist man ja auch noch nicht gleich "-papst" auf einem Gebiet... ;) ... dafür muss sich dann die Expertise schon mächtig festigen.

    Wünsch Dir a guats nächtle! :pa:
     
    K

    katekit

    Guest
    Weil das genau so spekulativ ist wie zu sagen, das sei 'ne Goldene Königin...

    Hallo Michi, ich hatte aber durchaus erwähnt, das es nur ein Wink in die Richtung war und nicht ein "das ist sie". Ich hab den Namen nur in den Raum geworfen, weil 4 Kämmrig und gelb und süß ... wenn du sagst, die ist das ganz sicher nicht - ok ich sag ja auch nur nach den wenigen gegebenen Anhaltspunkten könnte es eventuell eine sein.... Wenns was anderes ist ... auch gut. Vielleicht ist es ja dann die Golden Queen ;)

    Allerdings schließe ich mich an - was die Kenntnisse zum Thema Tomaten betrifft bist du sicher Experte... Die Physiologie und die Bedürfnisse der Pflanzen hast du studiert und auch im Bezug auf Sorten und Besonderheiten.

    Dein Acker wird sich sicher zu einem stolzen Tomatenfeld entwickeln... jetzt ist das richtige Wetter...

    Schönen Sonntag...
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    Schön, dann bin ich per Definition Experte. Schön auch, hier im Forum per Definition unter Experten zu sein... :pa:

    Gibt's dafür auch 'nen Titel mit dem ich mich schmücken kann...? :D

    @ Kati

    Ich habe Deinen Post nicht aufmerksam gelesen, nur alle relevanten Posts überflogen, um einen schnellen Gesamteindruck zu Lauren's Problem zu bekommen. Es sei Dir verziehen.

    Die Goldene Königin ist in diesem und anderen deutschsprachigen Foren interessanterweise häufig das Paradebeispiel, wenn jemand den Namen für eine "gelbe Salattomate" sucht. Und das nicht nur mit einem Wink, sondern in purer Ernsthaftigkeit. Und das von sog. Experten. Ich wehre mich gegen Sortenbestimmungen aller Art, halte nichts davon und mache einen großen Bogen um solche Threads. Das ist derart spekulativ, dass einem der Blitz beim Scheißen trifft deutlich wahrscheinlicher ist, als sich hier nicht die Finger zu verbrennen.

    Es gelingt nur in den seltensten Fällen, bei Tomaten mit einzigartigen Merkmalen. Etwa bei der Curly Kaley. Nicht mal bei 'ner grünreifen, gestreiften Salattomate, gilt mehr, dass was vor Jahren mal noch als eindeutig identifizierbar galt, dass man eindeutig auf Green Zebra schließen kann. Zuviele Green Zebra-Strains, und neue Green Zebra-artige Züchtungen, auch im Sektor der Hybridzüchtung.

    Und so gibt es gelbe Salattomaten wie Sand am Meer. Ohne weitere Schlüsselinformationen lässt sich eine "gelbe Salattomate" ganz sicher keinem Sortennamen zuweisen.

    Das Rätsel lösen kann allenfalls R. Kraft, wenn überhaupt.

    Grüßle, Michi
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Hihi, Michi, 'n Titel fällt mir da jetzt nicht direkt ein ;)
    Ist 'Experte' nicht Beweihräucherung genug..? :p
    Aber wenn du möchtest, verleih ich dir gerne auch noch den Titel Dr. Tom. h. c. - also nen Ehrendoktertitel für Tomatologie. :grins::grins::grins::grins::grins:

    Ne, aber im Ernst ;)
    - Ich muss zugeben, dass die Goldene Königin mir jetzt selbst aus mehreren Gründen wahrscheinlich schien, weil a) wäre eine Verwechslung beim Griff ins Samenarchiv nicht außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit (zwischen G_o und G_r dürfte nicht allzuviel liegen ;)) und andererseits sahen die Früchte auf Katis Bild meinen recht ähnlich: Recht inhomogen.

    Aber natürlich hast du Recht, dass es vermutlich hunderte Sorten gibt, auf die diese Beschreibung zutreffen könnte, und dass wenn überhaupt nur R. Kraft das Rätsel lösen kann.


    Ich fände es derweil schon spannend, wenn R. Kraft mit Sicherheit sagen könnte, dass es sich um eine Verkreuzung oder Mutante handeln muss (zumindest ob das mit der Verwechslung möglich ist oder nicht sollte er ja wahrscheinlich sagen können), je nachdem könnte die Anzucht einer Absaat spannend werden! ;)
    Wie gesagt: Am Ende geh ich (wie ich es ja Anfang des Jahres schonmal geplant hatte) auch noch unter die Züchter. :grins:


    Ansonsten, Michi, muss man sowas doch nicht so bierernst nehmen. :)
    Ich finde Sorten-Spekulationen bei Tomaten wesentlich weniger "schlimm" als bei anderen Themen, wo es um wichtige Dinge geht.
    Man nehme bspw. mal die ganzen Gesundheitsforen im Web, wo über Dinge von echter Tragweite spekuliert wird, und wo die Spekulationen tatsächlich auch mal in den Bereich "verantwortungslos" oder "lebensgefährlich" oder "fahrlässig" gehen können.
    Verglichen damit find ich das hier alles harmlos - da dürfte auf meine Frage hin gerne jeder, der will, bunt Sorten in den Raum schmeißen.
    Das Einzige, was dabei passieren kann, wäre dass ich am Ende noch mehr Sorten finde, die ich nächstes Jahr uuuuuuunbedingt noch in meinen Mini-Garten quetschen muss. :grins::grins::grins:


    Hoffe, auf deinem Ackerchen geht's gut voran!? :pa:
     

    ralph12345

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    Je mehr ich von dem grossen Tomatenacker lese, desto mehr bin ich fasziniert. Tolle Fotos, traumhafte Natur. Bin sehr gespannt auf die Bilder der reifen Tomaten. Aber wenn ich da von den ganzen Totalausfällen lese in den Jahren, dann weiss ich inzwischen, warum kommerziell angebaute Tomaten heute alle aus dem Ggewächshaus kommen, warum es früher Hungersnöte in Europa gab und wozu es Pestizide gibt.

    Warum tust Du Dir das an, den pestizidfreien Öko-Bauern, die Sorgfalt des Hobby-Heimgärtners zu verknüpfen mit der Unwägbarkeit der Natur im Freiland Ackerbau?
    Bewusstes Experiment, oder war ein Überdachen finanziell nicht drin?
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Warum tust Du Dir das an, den pestizidfreien Öko-Bauern, die Sorgfalt des Hobby-Heimgärtners zu verknüpfen mit der Unwägbarkeit der Natur im Freiland Ackerbau?
    Bewusstes Experiment, oder war ein Überdachen finanziell nicht drin?

    Ralph, ich versteh den vorletzten Satz nicht ganz :confused: und bin auch nicht Michi, und will ihm nicht vorgreifen, aber nur soviel (weil ich das Projekt von Anfang an mitverfolge, und mitbekommen habe, worum es Michi geht):


    Michi baut diese Tomaten ja nicht an, um eine große Ernte einzufahren.
    Er ist (Hobby-)Züchter, und wollte das Experiment auf diese Weise aufziehen um genug Platz für seine Kreuzungs- und Selektionsversuche zu haben.

    Ein ganz wichtiger Aspekt in punkto Chemie + Tomatenanbau:
    Natürlich würden die meisten kommerziell eingesetzten GWH-Sorten im Freiland vermutlich sofort von 3000 Krankheiten dahingerafft werden, wenn man sie nicht von oben bis unten mit Pestiziden, Insektiziden, Funghiziden einlässt. Sie sind ja nicht auf Resistenz und Robustheit gezüchtet, sondern ausschließlich auf hohen Ertrag, Lagerbarkeit, usw.

    Wenn Michi bei seinem Projekt nun so vorgehen würde, würde er sicherlich eine satte Ernte einfahren - die er für seine Zwecke weder braucht oder anstrebt.
    Was dabei aber nicht herauskommen würde (und das ist ja letzten Endes irgendwo auch eines seiner Ziele), wären robuste und widerstandsfähige Pflanzen, die dem harten Selektionsdruck der Natur standgehalten haben.
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Michi, stell dir vor - ich bin der Lösung um mein Tomatensorten-Rätsel übrigens womöglich tatsächlich einen Schritt näher gekommen ;)
    - laut R. Kraft könnte es evtl. die Sorte "Podarok Fei" sein, eine Verkreuzung hält er für sehr unwahrscheinlich, da er die Grushovka zuletzt 1999 angebaut hat.
    Und da M. Hahm sagte, dass er sich um neues Saatgut handele, und er die Sorte erstmals im Anbau habe, kommt aus dem letztjährigen Saatgut-Pool wohl v.A. nur diese Sorte in Betracht.
    Die Früchte wachsen wohl (genau wie ich es beobachte) bei der Podarok Fei auch sehr inhomogen und teils herzförmig...
    Jetzt bin ich mal gespannt, ob die nächsten Früchte, die wesentlich schneller reifen, bisschen oranger abreifen...

    Also, spannend - aber die Podarok Fei ist auf jeden Fall die heißeste Spur, die es hier gibt.
    Ich bin mal gespannt, wenn bei M. Hahm die Früchte reifen (hab ihm geschrieben, was R. Kraft mir antwortete) - er kann das dann sicherlich besser beurteilen als ich, ob es sich möglicherweise tatsächlich um diese Sorte handelt. :)
     

    ralph12345

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    Ja, das Ziel ist mir soweit klar. Aber ich frage mich, ob das Ergebnis akzeptiert wird.
    Wenn der harte Selektionsdruck am Ende dazu führt, daß 2010-2012 alles futsch ist, sowie ich das verstanden habe, dann muß man wohl irgendwie einsehen, daß diese Pflanzenart nicht freilufttauglich ist? Zumindest nicht neben einem Schnecken und Kartoffelkäfer verseuchten Acker, der ab und an von einem Bach überflutet ist in einem Land in dem zur besten Anzuchtzeit dann doch noch mal der Frost kommt und monatelanger Regen alle Bemühungen zunichte macht.

    Bei allem "Ertrag ist unwichtig" scheint Michi mir dann doch etwas frustriert über den Ausbleiben desselben.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich will das nicht schlecht reden. Ich bin schwer neugierig, was da rauskommt und drücke ganz fest die Daumen.
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Na ja, futsch war letztes Jahr alles wegen der Rostmilbe - und bei der wäre man mit Pestiziden ja auch nicht weitergekommen.
    Dass bei jemandem allein aufgrund natürlicher Witterungsbedingungen jede Tomatenpflanze so hinüber gewesen wäre, dass nicht einmal ein paar Tomaten (zur Samengewinnung) herausgekommen wären... das habe ich noch nie gehört.

    Klar - Kraut und Braunfäule vermag das wohl zu schaffen.
    Aber selbst da erzählte Michi von Pflanzen, die sie überlebt hätten.

    Ich bin überzeugt davon, dass Michi ausreichend Tomaten ernten wird, um seine züchterischen Ziele zu erreichen... und wenn nicht alle, dann doch einen Großteil.

    Dass ohne Gifte alles und jedes einzelne Tomätchen über den Jordan gehen wird... diese Antizipation scheint mir unnötig pessimistisch.
     

    Twinky45

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    Überdachung wäre sicherlich besser, aber ich stelle mir das kompliziert und teuer vor für einen acker ^^ die wetterbedingungen sind zwar nicht exakt die selben und da und dorr wird vermutlich ab und an ein mittelchen gespritzt (aber eher selten/nicht) aber in serbien haben auch ca 80% der gärtner (v.a hobby) kein dach über den tommis, und sie ernten ;)
     

    Moonfreak

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    Aus dem muffigen Kompost
    Guten Abend,

    Stimmt schon, die Jahre 2010 bis einschl. 2013 sind schwierige Jahre für mich. Sie kommen einem Totalausfall gleich, haben aber vielfältige Ursachen.

    2010 war wirklich eine typische Ursache für einen Tomaten-Totalausfall: Braunfäule. Allerdings darf man die damals ursächliche Omega-Wetterlage nicht unerwähnt lassen.

    2011 wurde die Tomaten-Saison urplötzlich durch ein schweres Unwetter beendet. Gegen diese höhere Gewalt können die Tomaten ja nix für.

    2012 war eben mit der Rostmilbe auch wieder so ein spezieller Einzelfall. Die Rostmilbe würde ich, zumindest noch, als eine völlig Tomaten untypische, kaum bekannte und seltene Krankheit bezeichnen. Ob man das also der Tomate so richtig anrechnen darf, weis ich nicht. Zumal die Rostmilbe unabhängig ob Freiland oder Gewächshaus Zerstörungskraft hat, vielleicht im Gewächshaus sogar noch aggressiver ist.

    2013 möchte ich auch nicht den Tomaten anrechen, dafür trage ich die Verantwortung. Es ist das erste Jahr, in dem ich Tomaten in großem Stil anbaue. Es ist das erste Jahr auch auf diesem Acker, und es ist auch das erste Jahr in einer anderen Ecke Deutschlands mit anderem Klima und sonstigen Umweltfaktoren. Um da eben Fuß zu fassen muss man eben das Experiment gehen und die Realisierbarkeit in der Praxis überprüfen. Dass da was unrund läuft, ist insbesondere in diesem ersten Versuch mit dem Acker/Projekt einkalkuliert.

    Aber ich frage mich, ob das Ergebnis akzeptiert wird.

    ... von wem? :confused:

    Vom Forum? Vom Sponsor? Von ...?

    Wenn der harte Selektionsdruck am Ende dazu führt, daß 2010-2012 alles futsch ist, sowie ich das verstanden habe,

    Wiegesagt 2010-2012 hatte andere Ursachen und sind nicht auf starkem Selektionsdruck zurückzuführen.

    2010 selber habe ich noch keine Züchtung mit den Tomaten betrieben. 2010 habe ich das Erste Mal Blut geleckt, als ich zwei Auberginen wegen ihrer großen Blüten und ähnlichen Blütenaufbau wie Tomaten, gekreuzt habe. Ansonsten lag der Schwerpunkt 2010 möglichst viele Sorten anzubauen, um potenzielle Kandidaten für die Züchtung zu finden. Das hat insofern gepasst, trotz des Braunfäule-Disasters. Es war einerseits sogar günstig, so habe ich einige Tomaten-Sorten kennengelernt, die wertvoll in der Züchtung sind, wenn man etwas in Richtung Braunfäule züchten möchte. Auch habe ich daraus gelernt, die Pflanzenzüchtung vom Hobbygarten zu trennen. So habe ich 2011+2012 die "Ertragspflanzen" unter Regenschutz gepflanzt, während die für die Pflanzenzüchtung im Regen standen.

    dann muß man wohl irgendwie einsehen, daß diese Pflanzenart nicht freilufttauglich ist?

    Das ist leider eine weit verbreitete Meinung, die auch irgendwo seine Berechtigung hat. In vielen Gegenden und vielen Sommern stimmt das so auch. Pauschal würde ich jedem zur Kultur unter Regenschutz raten.

    Aber solange wir die Pflanzenzüchtung den großen Konzernen, die neben ihr Saatgut auch gleich obendrauf dass passende Pestizid herstellen und verkaufen wollen, wird sich da nicht viel ändern. Insbesondere aber auch weil sich die moderne Hybridzüchtung ausschließlich an den Kriterien im kommerziellen Tomatenanbau orientiert. Da spielt die Braunfäule keine Rolle durch den Unter-Glas Anbau. Der Hobby-, Klein-, Heim-, Selbstversorgergarten ist da keine nennenswerte Größe für die sich die große Saatgutindustrie den Finger krum macht.

    Zumindest nicht neben einem Schnecken und Kartoffelkäfer verseuchten Acker

    Das wird auch noch besser, da bin ich mir sicher.

    , der ab und an von einem Bach überflutet ist

    Jetzt kommst du ins Schludern rein mit Deiner Argumentation. ;)

    Die Bachnnähe hat auch den Vorteil nicht gießen zu müssen aufgrund des hohen Grundwasserspiegels. Das ist auch ein klarer Vorteil.

    In diesem ganzen Thread habe ich von insgesamt zwei Vorkommnissen von Bachüberflutungen berichtet. Ab und an?

    Einmal von dem schweren Hochwasser von 1984 (http://info.koenigheimer.com/koenigheim/hochwasser.htm), welches einmalig in der Geschichte von Kuba. In dessen Konsequenz die Kubaner auch 'n riesigen Damm errichtet haben, damit sich solch eine Katastrophe nicht wieder wiederholen soll.

    Und der andere Fall war gleich zu Beginn der Saison, als die Tomaten nicht gepflanzt werden konnten, weil wegen der ungewöhnlich heftigen Niederschlägen Ende Mai, Anfang Juni der Acker einige Tage etwas unter Wasser stand bzw. zu nass war, um diesen mit landwirtschaftlichen Maschinen zu bearbeiten.

    Ich weis daher nicht, ob man da von "ab und an" reden kann... ;)

    Ansonsten zählt die Region hier zu einer der regenärmsten Deutschlands, des Regenschattens von Odenwald und Spessart wegen.

    in einem Land in dem zur besten Anzuchtzeit dann doch noch mal der Frost kommt und monatelanger Regen alle Bemühungen zunichte macht.

    Sowohl das Hochwasser in Mitteleuropa dieses Jahres wie auch das ungewöhnlich kalte Frühjahr würde ich eher als Einzelfälle bezeichnen. Zumindest nicht als normal. Außerdem sind diese Wetterkapriolen nicht meiner Region anrechenbar, sie ist eher dafür bekannt für ähnliche Temperaturen wie am Oberrhein und zählt somit zu den wärmsten Regionen Deutschlands. Die diesjährigen Wetterereignisse im Frühjahr waren ein Problem mit dem ganz Mitteleuropa zu kämpfen kannte.

    Bei allem "Ertrag ist unwichtig" scheint Michi mir dann doch etwas frustriert über den Ausbleiben desselben.

    Zugegeben, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt und wegen der vielen Arbeit der Ausgleich ausbleibt, kann sich schon etwas Frustration dazu gesellen, insbesondere wenn etwas unrund läuft.

    Aber zumindest habe ich am Montag eine erste Tomate entdeckt, die Farbe bekommt. Erfahrungsgemäß gesellen sich dann bald weitere Früchte dazu.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich will das nicht schlecht reden. Ich bin schwer neugierig, was da rauskommt und drücke ganz fest die Daumen.

    Ja, danke Dir. Ich hoffe Dir bissl Licht ins Dunkle gebracht zu haben. Ansonsten hab ich ganz gewiss nichts dagegen, wenn du bissl Würze in die Suppe hier reinbringst. Wenn du verstehst auf was ich hinaus will.

    Grüßle, Michi
     
    S

    Schmid, Anneliese

    Guest
    Hallo Michi,
    hier kam so gegen 14.00 ein schweres Gewitter auf - meine Kübeltomaten, die Truckers natürlich auch, flogen durch die Gegend....die hat aber den Flug gut überstanden...wie schon oft geschrieben - unsere Tomaten sind noch lange nicht reif!!!! Eine Truckers hab ich im Gewächshaus, ist meine Sicherheitspflanze...
    LG Anneliese
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    Nabend Anneliese!

    Ja, das hatte ich auf dem Radar. Gestern wie heute gab es auch in Aalen ordentliche Wolkenbrüche. Habe es selbst erlebt, war zu Gast bei meinen Eltern. Und hier kam kein Tropfen runter. Mal so 'n ordentlicher Regen würde den Pflanzen auch mal gut tun...

    Grüßle, Michi
     

    ralph12345

    Foren-Urgestein
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    Danke für die umfangreiche Antwort :)

    Wie ist denn das mit den Samen, wenn Du die mal kommerziell verkaufen willst. Braucht man da auch eine Zulassung, wie das regelmässig bei Kartoffeln durch die Presse geht? Da haben die grossen Konzerne die Hand drauf und wenn bei einer bewährte guten Sorte das Patent abläuft, dann wird mal eben die Zulassung zurückgegeben und dann darf auch ohne das Patent trotzdem keiner...
     
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