Guten Abend,
Stimmt schon, die Jahre 2010 bis einschl. 2013 sind schwierige Jahre für mich. Sie kommen einem Totalausfall gleich, haben aber vielfältige Ursachen.
2010 war wirklich eine typische Ursache für einen Tomaten-Totalausfall: Braunfäule. Allerdings darf man die damals ursächliche Omega-Wetterlage nicht unerwähnt lassen.
2011 wurde die Tomaten-Saison urplötzlich durch ein schweres Unwetter beendet. Gegen diese höhere Gewalt können die Tomaten ja nix für.
2012 war eben mit der Rostmilbe auch wieder so ein spezieller Einzelfall. Die Rostmilbe würde ich, zumindest noch, als eine völlig Tomaten untypische, kaum bekannte und seltene Krankheit bezeichnen. Ob man das also der Tomate so richtig anrechnen darf, weis ich nicht. Zumal die Rostmilbe unabhängig ob Freiland oder Gewächshaus Zerstörungskraft hat, vielleicht im Gewächshaus sogar noch aggressiver ist.
2013 möchte ich auch nicht den Tomaten anrechen, dafür trage ich die Verantwortung. Es ist das erste Jahr, in dem ich Tomaten in großem Stil anbaue. Es ist das erste Jahr auch auf diesem Acker, und es ist auch das erste Jahr in einer anderen Ecke Deutschlands mit anderem Klima und sonstigen Umweltfaktoren. Um da eben Fuß zu fassen muss man eben das Experiment gehen und die Realisierbarkeit in der Praxis überprüfen. Dass da was unrund läuft, ist insbesondere in diesem ersten Versuch mit dem Acker/Projekt einkalkuliert.
Aber ich frage mich, ob das Ergebnis akzeptiert wird.
... von wem?
Vom Forum? Vom Sponsor? Von ...?
Wenn der harte Selektionsdruck am Ende dazu führt, daß 2010-2012 alles futsch ist, sowie ich das verstanden habe,
Wiegesagt 2010-2012 hatte andere Ursachen und sind nicht auf starkem Selektionsdruck zurückzuführen.
2010 selber habe ich noch keine Züchtung mit den Tomaten betrieben. 2010 habe ich das Erste Mal Blut geleckt, als ich zwei Auberginen wegen ihrer großen Blüten und ähnlichen Blütenaufbau wie Tomaten, gekreuzt habe. Ansonsten lag der Schwerpunkt 2010 möglichst viele Sorten anzubauen, um potenzielle Kandidaten für die Züchtung zu finden. Das hat insofern gepasst, trotz des Braunfäule-Disasters. Es war einerseits sogar günstig, so habe ich einige Tomaten-Sorten kennengelernt, die wertvoll in der Züchtung sind, wenn man etwas in Richtung Braunfäule züchten möchte. Auch habe ich daraus gelernt, die Pflanzenzüchtung vom Hobbygarten zu trennen. So habe ich 2011+2012 die "Ertragspflanzen" unter Regenschutz gepflanzt, während die für die Pflanzenzüchtung im Regen standen.
dann muß man wohl irgendwie einsehen, daß diese Pflanzenart nicht freilufttauglich ist?
Das ist leider eine weit verbreitete Meinung, die auch irgendwo seine Berechtigung hat. In vielen Gegenden und vielen Sommern stimmt das so auch. Pauschal würde ich jedem zur Kultur unter Regenschutz raten.
Aber solange wir die Pflanzenzüchtung den großen Konzernen, die neben ihr Saatgut auch gleich obendrauf dass passende Pestizid herstellen und verkaufen wollen, wird sich da nicht viel ändern. Insbesondere aber auch weil sich die moderne Hybridzüchtung ausschließlich an den Kriterien im kommerziellen Tomatenanbau orientiert. Da spielt die Braunfäule keine Rolle durch den Unter-Glas Anbau. Der Hobby-, Klein-, Heim-, Selbstversorgergarten ist da keine nennenswerte Größe für die sich die große Saatgutindustrie den Finger krum macht.
Zumindest nicht neben einem Schnecken und Kartoffelkäfer verseuchten Acker
Das wird auch noch besser, da bin ich mir sicher.
, der ab und an von einem Bach überflutet ist
Jetzt kommst du ins Schludern rein mit Deiner Argumentation.
Die Bachnnähe hat auch den Vorteil nicht gießen zu müssen aufgrund des hohen Grundwasserspiegels. Das ist auch ein klarer Vorteil.
In diesem ganzen Thread habe ich von insgesamt zwei Vorkommnissen von Bachüberflutungen berichtet.
Ab und an?
Einmal von dem schweren Hochwasser von 1984 (
http://info.koenigheimer.com/koenigheim/hochwasser.htm), welches einmalig in der Geschichte von Kuba. In dessen Konsequenz die Kubaner auch 'n riesigen Damm errichtet haben, damit sich solch eine Katastrophe nicht wieder wiederholen soll.
Und der andere Fall war gleich zu Beginn der Saison, als die Tomaten nicht gepflanzt werden konnten, weil wegen der ungewöhnlich heftigen Niederschlägen Ende Mai, Anfang Juni der Acker einige Tage etwas unter Wasser stand bzw. zu nass war, um diesen mit landwirtschaftlichen Maschinen zu bearbeiten.
Ich weis daher nicht, ob man da von "ab und an" reden kann...
Ansonsten zählt die Region hier zu einer der regenärmsten Deutschlands, des Regenschattens von Odenwald und Spessart wegen.
in einem Land in dem zur besten Anzuchtzeit dann doch noch mal der Frost kommt und monatelanger Regen alle Bemühungen zunichte macht.
Sowohl das Hochwasser in Mitteleuropa dieses Jahres wie auch das ungewöhnlich kalte Frühjahr würde ich eher als Einzelfälle bezeichnen. Zumindest nicht als normal. Außerdem sind diese Wetterkapriolen nicht meiner Region anrechenbar, sie ist eher dafür bekannt für ähnliche Temperaturen wie am Oberrhein und zählt somit zu den wärmsten Regionen Deutschlands. Die diesjährigen Wetterereignisse im Frühjahr waren ein Problem mit dem ganz Mitteleuropa zu kämpfen kannte.
Bei allem "Ertrag ist unwichtig" scheint Michi mir dann doch etwas frustriert über den Ausbleiben desselben.
Zugegeben, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt und wegen der vielen Arbeit der Ausgleich ausbleibt, kann sich schon etwas Frustration dazu gesellen, insbesondere wenn etwas unrund läuft.
Aber zumindest habe ich am Montag eine erste Tomate entdeckt, die Farbe bekommt. Erfahrungsgemäß gesellen sich dann bald weitere Früchte dazu.
Bitte nicht falsch verstehen, ich will das nicht schlecht reden. Ich bin schwer neugierig, was da rauskommt und drücke ganz fest die Daumen.
Ja, danke Dir. Ich hoffe Dir bissl Licht ins Dunkle gebracht zu haben. Ansonsten hab ich ganz gewiss nichts dagegen, wenn du bissl
Würze in die Suppe hier reinbringst. Wenn du verstehst auf was ich hinaus will.
Grüßle, Michi