Hab da nicht weiter recherchiert...
Krabbelt einfach zuviel durchs Äckerchen, sodass ich da garnimmer auf den Gedanken komme alles zu googlen.
Ansonsten krallen sich im Moment relativ häufig die Schnecken und Mäuse die reifen Tomaten, wenn man nicht schnell genug aberntet. Wieder eine Schwäche des legeren Tomatenanbaus. Nächstes Jahr wird definitiv aufgebunden und ausgegeizt.
Ansonsten keine Pilzkrankheiten. Spricht für ein günstiges Tomatenjahr und ein optimales Klima hier im Regenschatten von Spessart und Odenwald. Fungizide wurden entgegen meiner Ankündigung nicht angewendet und werden wohl auch nicht mehr angewendet. Es ist eine Frage der Rentierbarkeit.
Na-ja, den dritten Abschnitt will ich nicht schon wieder mit "Ansonsten" anfangen, deshalb dieser völlig unnütze Satz. Die Pflanzen tragen gut, größtenteils ist aber alles noch grün. Wenn das aber irgendwann mal reif werden sollte, dann habe ich ein Problem. Ich glaube in meinem Fall wäre ein Braunfäule-Befall ein Segen, ums einmal so auszudrücken. Hihi.
Ansonsten, ne - lassen wir das mit dem Ansonsten. Mann bin ich heute einfältig. Jedenfalls: Die Tomaten in Reihe 1 machen einen nicht so gesunden Eindruck. Sind eingewachsen vom Unkraut, bin nun gerade dabei die zu entwinden. Und die dabei freigelegten Pflanzen sind nicht nur das Ergebnis vom Unkraut. Sondern sie machen einen Eindruck von Phosphor-Mangel.
Und der Unkraut-Wildwuchs hat auch positive Seiten. So lernt man zahlreiche tolle Pflanzen kennen, die da wild im Acker wachsen. Die man als Keimling ausgerissen hätte, wäre man dem Unkraut mit nötiger Sorgfalt entgegen getreten. Dazu zählen wild wachsende Tomaten, Kürbisse, Schwarzer Nachtschatten, Stechapfel, Borretsch, Bienenfreund, Raps, Weizen, Gerste, Dinkel, Hafer, Roggen, Mais, Klatschmohn, Kamille, Kornblumen und so weiter.
Im Wesentlichen habe ich aber drei Unkräuter: Ackerschachtelhalm, Zaun-/Ackerwinden, Disteln. Die Winden sind dabei das Furchtbarste. Tomaten zu entwinden ist zeitintensiv, ermüdent und eine Geduldprobe. Eine Winde reicht um eine ganze Tomaten-Pflanze zu entfruchten, wenn man unvorsichtig dran zieht.
Aber ich beschwer mich nicht übers Unkraut, doch eigentlich tue ich das in dem Moment. Aber ohne Unkraut hätte ich im Moment im Wesentlichen ja keine Arbeit auf dem Acker. Muss man ja so herum auch sehen.
Was ich eigentlich sagen wollte: Das Unkraut dient auch dazu zu erkennen, wo die Spurrinnen sind, wo der Traktor durchgefahren ist. An diesen Stelle ist die Erde verdichtet und das Unkraut wächst schlechter. Und so fürchte ich hab ich die Tomaten in Reihe 1 genau in eine solche Spurrinne gepflanzt. Typischer Anfängerfehler. Habe ich mir nix dabei gedacht. Und vielleicht machen sie mir deshalb den Eindruck von P-Mangel. Ich weis nicht. Aber ist nicht so schlimm, in Reihe 1 stehen sowieso die Allerweltstomaten wie Harzfeuer, Andenhörnchen, Green Zebra & Co. Ich werd einfach ein bisschen Phosphor hinschmeißen und experimentieren. Weis aber nicht wie das aussehen wird. Mineralischer Dünger. Pferdemist. Oder sonst was. Ich hab noch keine Ahnung.
Ansonsten (da haben wir das Wörtchen schon wieder), was gibts sonst noch so zu meckern? Im Prinzip gedeiht eigentlich alles. Gibt nicht viel zu Meckern im Moment. Ich weis normalerweise sollte man den Post nicht mit Meckern gestalten. Aber ich bin gerade in Mecker-Laune auf 'ne lustige Ebene.
Achja, die Melonen wachsen auch nicht...
Aber was solls.
Was mich im Moment mehr bewegt ist, sicher habt ihr es im Radio oder Fernsehen mitbekommen, der Tornado der durch meine alte Heimat gezogen ist. Dabei bewegt mich nicht nur die 27 Verletzten bzw. die 5 Schwerverletzten. Sondern dass es nun gerade mal zwei Jahre her ist, und sich nun schon wieder ein solches Naturereignis wiederholt hat. Und wieder hätte es das sofortige Ende für meine Tomaten bedeutet. Der Tornado zog zwar in der Nachbargemeinde durch, aber auch im Örtchen bei meinen Eltern sind die Schäden beachtlich. Auch auf dem Grundstück und in meinem ehemaligen Gärtchen. Während der DWD den Tornado in der Nachbargemeinde nun bestätigt hat, spricht der DWD-Tornadobeauftragte hier von einem Downburst. Nicht minder zerstörisch, nur eben nicht so spektakulär das Wörtchen. Es hat gereicht das Ortsbild "ein bisschen" dauerhaft zu verändern. Während die zahlreichen abgedeckten Dächer relativ bald wieder gedeckt sind, fehlen die 100 Jahre alten Eichen & Linden im Ortsbild dauerhaft. Spätestens jetzt bereue ich nicht meine Entscheidung die Tomaten hier auf dem Acker zu haben. Gut, natürlich hätte ein solches Ereignis auch hier stattfinden können. Aber ich hab einfach Schwein gehabt. Wenn ich nicht den mutigen Weg gegangen wäre mit meinem Projekt, wären meine Tomaten nun schon wieder Ex. Insgesamt das vierte Disaster, sprich Totalausfall-Jahr, dann in direkter Folge hintereinander. Ich fürchte ich hätte das womöglich mit furchtbarer Enttäuschung oder Frustration verdaut, es hätte wohl das Feuer meiner Tomaten-Leidenschaft geschwächt. Und dafür bin ich dankbar, dass ich einfach das Glück hatte. Die Vorstellung innerhalb von zwei Jahren zwei Saison-beendende Unwetter zu ertragen, mit den Rostmilben dazwischen im letzten Jahr "als gutes Jahr". Nicht so prickelnd. Da bin ich doch gleich froh, dass hier alles super gedeiht. Tomaten und Unkraut gleichermaßen.
Grüßle, Michi