Heute möchte ich von diesem unscheinbaren Keimling erzählen.
Ich stelle ja meine Stachelmonster zum Schlafen ins Bad. Für Temperatur-Nachtabsenkung. Da sie so mega geilen.
Schlaftrunken hab ich den Schnapsbecher mit den Birnenmelonen versehentlich auch für eine Nacht ins Bad gestellt. Im Schnapsbecher waren 3 Samen versenkt. Ein Keimling war schon da. Leider ist folgendes passiert: Die Erde war noch sehr feucht, da der Schnapsbecher erst wenige Stunden vorher das Treibhäuschen verlassen hat. Die Temperatur im Bad so im Bereich von 10 °C.
Beides optimale Vorraussetzungen für die Umfallkrankheit. Und genau das ist passiert, da Birnenmelonen (nach Erfahrungen von meinem Bruder letztes Jahr) sehr anfällig dafür sind. Der Keimling ist einfach umgefallen, mit der charakteristischen Einschnürung des Stiels in Erdnähe. Da Birnenmelonen gerne stecklingsvermehrt werden, habe ich beschlossen, den Keimling oberhalb der Einschnürung abzuschneiden und in frische Erde zu setzen. Bei Tomaten konnte ich mit dieser Methode schon erfolgreich Keimlinge retten. Zunächst sah alles gut aus. Der Keimling war gut im Saft und hat die Keimblätter aufgeklappt. Aber leider war der Pilz schon im gesunden Gewebe und ist dann weiter gewandert. Letztlich ging der Keimling Ex. Reanimation leider gescheitert.
Zwischenzeitlich kam ein zweiter Keimling aus der Erde. Und das ist dieses Kerlchen auf dem Foto. Auch er war infiziert vom Pilz. Als der Keimling sein Köpfchen erstmalig nach oben streckte, waren die Keimblätter bereits im Begriff abzusterben.
Aber ich war guter Dinge diesem kranken Keimling eine Chance zu geben. Und die Willenskraft ist enorm. Der Keimling hat den Pilz erfolgreich bekämpft. Der Schaden weitet sich nicht aus. Und wenn man ganz genau hinschaut auf dem Foto wird man Wachstum feststellen können. Obwohl der Keimling keine Keimblätter für die Photosynthese hat, schieben sich kleine Blättchen heraus. Das freut mich ganz besonders!
Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass aus dem Kerlchen einmal eine gesunde und große Birnenmelone wird...
Grüßle, Michi