Analphabetismus ...
... ist größtenteils ein Phänomen armer Länder bzw. armer Bevölkerungsschichten und sorgt dafür, dass ebendiese Länder oder Menschen weiter arm und unterentwickelt bleiben.
Ich wüsste nicht, was man daran verteidigen sollte!
In Königshäusern waren früher Analphabetismus und Bildungsferne perverserweise aus reiner Bequemlichkeit weit verbreitet. Zum (Vor-)lesen und Schreiben hatte man Mönche, zum Rechnen und für Geldangelegenheiten den Hofjuden.
Absurderweise wurden die Sprösslinge der Adelshäuser bis weit ins 19. Jahrhundert hinein trotzdem automatisch zu den Universitäten zugelassen und trugen sogar honorige Titel davon, wohlgemerkt, als Analphabeten! Da mussten sich Adelssprösslinge späterer Generationen schon mehr anstrengen um zu ihren honorigen akademischen Titeln zu kommen.
Zum Glück bleibt uns ja die Entscheidungsfreiheit, bei Lesen zu entscheiden, ob man einen Text gerne lesen will, weil er gut geschrieben ist und interessante Zusatzinformationen enthält oder eben nicht, weil er formal oder inhaltlich eine Zumutung darstellt. Klar, Sprache verändert sich fortwährend, aber dieser Prozess hat nichts mit der Schlampigkeit, mit der manche Leute mit der Sprache umgehen zu tun.
Kommunikation ist eines der wichtigsten, wenn nicht sogar das wichtigste kulturelle und soziale Bindeglied zwischen den Menschen überhaupt. Wer die Sprache aus Faulheit oder Nachlässigkeit verkommen lässt, stellt sich selber in eine soziopathische Ecke oder kann letztendlich nur noch in einer Subkultur außerhalb der Gemeinschaft kommunizieren.
Echte Legastheniker stellen nur einen verschwindend geringen Prozentsatz dar, letztendlich bleibt es aber jedem selbst überlassen, was man aus sich macht.
Es gibt Leute, die berufen sich ein Leben darauf, dass sie nur auf der Volksschule waren und lesen deshalb, wenn überhaupt, nur die BILD und schauen sich im TV die Fliesentisch-Sendungen von RTL & Co. an, während andere mit den selben Startbedingungen an sich arbeiten und sich anstrengen, um aus diesen Teufelskreis ader Bildungsferne herauszukommen und wenigstens ihren Kindern bessere Zukunftschancen ermöglichen.