also die Art von Herr Stekovic mag ich auch nicht. Man merkt halt die Nähe zu Wien.
Weis nicht ob das an Wien liegt. Als ich in Wien war habe ich keinen Tomatengärtner kennengelernt, der auf diese Art seine Weisheiten angepriesen hat. Ich glaub Tubi, die mit mir zusammen in Wien war, wird das so bestätigen können.
Es mag ja sein, dass Stekovic mit seiner Methode Erfolg hat. Das streite ich auch garnicht an. Tendenziell gefallen mir ja sogar einige seiner Anbaumethoden, welche ich sogar selbst anwende, weil es sich bewährt gemacht hat. *** In meinem speziellen, ganz eigenem Fall, in meiner Region, sowohl damals auf der schwäbischen Alb, als auch hier zwischen Main und Tauber ***
Ich hab nur ein Problem damit, wie er dies kommuniziert. Ein Profi mag das durchschauen und erkennen, dass dies eben nicht in jeder Region so funktioniert. Mir tut es nur leid für die Hobbygärtner, welche dann negative Erfahrungen machen, weil sie blind dem Stekovic geglaubt haben.
Er verkündet die einzige wahre Methode zu Gärtnern mit Tomaten und das aus einer unglaublichen Selbstverständlichkeit heraus. Er kann sich halt gut verkaufen. Aber man sollte halt nicht jedem Glauben schenken, der überzeugend reden kann. Oder anders formuliert: Nicht jeder wohnt 150 km von der Adria entfernt, in der Pfalz, am Rhein oder ganz allgemein in einem Weinbaugebiet.
Es soll ruhig jeder seine Clips auf YouTube anschauen, und sich seine Meinung bilden - seine Schlüsse für den eigenen Hobbyanbau ziehen. Aber nicht Blind alles glauben, was irgendjemand auf YouTube erzählt. Sprich seinen gesunden Menschenverstand einschalten und hinterfragen.
Ich mach mal ein Beispiel eins seiner größten Thesen, die er anspricht. Er behauptet Tomaten nicht düngen zu müssen. Ich hab dazu eine andere Meinung. Grundsätzlich hab ich erst einmal keine Vorurteile bei der Düngung. Egal ob es sich um natürlich-organische oder chemische-mineralische Düngung handelt. Für mich kommt es auf den Standort an. Bei einer Topf-/Kübelkultur würde ich immer mineralische Düngung bevorzugen. Während ich in einem richtigen Boden immer organische Düngung bevorzugen würde. Hier geht es mir darum, dass ich langfristig meinen Gartenboden erhalten kann. Und das erziele ich nur mit organischer Düngung. Denn der Boden braucht seinen Humusgehalt und natürlich auch seine Vielfalt an Bodelebewesen aller Art. Sonst hat man bald einen toten Boden.
Egal wie man fährt - ohne Düngung geht es meiner Meinung nach nicht. Auf einer brach liegenden Fläche mag eine Düngung eher in den Hintergrund rutschen. Hier hat man eine Fläche, welche der Natur überlassen ist. Im natürlichen Verlauf sterben immer Pflanzenteile der "Unkräuter" ab und sorgen so für organisches Material und führen dem Boden das wieder zu was ihm entzogen wurde. Hier herrscht der natürliche Kreislauf was dem Boden an Nährstoffen entzogen wird und dem Boden wieder zugefürt wird.
Aber auf einer kultivierten Fläche, frei von "Unkräuter", greift man in diesen Kreislauf ein. Wenn man nur Kulturpflanzen darauf pflanzt, wird dem Boden kontinuirlich Nährstoffe entzogen. Schon allein, wenn man im Einklang mit der Natur arbeiten will, muss man dem Boden die Nährstoffe "manuell" wieder hinzufügen, welche man ihm entzieht. Das solllte eigentlich selbstverständlich sein. Und deswegen sollte man meiner Meinung nach immer Düngen. In einem Gartenboden immer organisch. Sonst macht man sich einen Boden mit seinen Bodelebewesen kaputt und die Pflanzen werden in Jahren ihren Nährstoffmangel anzeigen.
Nur davon erzählt Stekovic nix. Ich bin wahrlich kein Experte, sondern Informatiker. Aber schon der gesunde Menschenverstand bietet einem verantwortungsvoll mit seinem Gartenboden umzugehen.
Grüßle, Michi