"Spät"-Tomaten + legere Pflege

  • Ich bin auch so jemand, der sich nicht um viel kümmert bei den Tomaten. Habe auch erst im Mai oder so angesäht. Seither halt hochgebunden, hin und wieder gegossen. Erst neulich hab ich geschaut, was man wegschneiden kann und neu hochgebunden. Jetzt wachsen auch Früchte, die werden aber nicht sehr groß, ich habe aber auch etwas zuviele Pflanzen pro Topf. Das werd ich nächstes Jahr ändern. Bzw. vielleicht jetzt noch, falls ein anderer Topf noch freiwird.

    Aber generell würd ich mir auch nicht wieder den großen Stress machen. Wie es jetzt so warm war, da hab ich viel gegossen. Aber sonst? Nö, ist zuviel Arbeit, ich freu mich natürlich über Gemüse und Kräuter auf dem Balkon, aber ich weiß auch, dass ich für mehr und bessere Pflanzen eigentlich nen Garten und mehr Zeit bräuchte.
     
    Meine legeren Tomis sind gesund und fruchten.Kein Dünger und Gießen. Sie liegen flach und schmecken prima. Es sind weniger Früchte als an den gepflegten.

    Meine Gartennachbarn haben Gutes tun wollen und in meinem Urlaub 2 Stäbe in die " Armen Tomis " gesteckt. Aber gießen durften sie nicht ,laut meiner Anweisung.

    Nun lass ich die Säbe stehen ,da sie es ja gut gemeint hatten.:cool::cool::cool:
     

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  • Hallo,

    mir ist gerade eingefallen,dass ich Fotos meiner "Bianca" letztes Jahr hier im Forum eingestellt hatte und voila - da sind sie.:grins:

    Das erste Foto ist vom 28.09.11,die gepflegte Pflanze ist bestimmt 7-8 mal größer, als die Legere.
    Das zweite ist die gefrostete Bianca.:(
    Mal sehen,wie sich meine Legere weiter entwickelt.

    LG Gräubchen
     

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  • Heutiger Stand!
    Die Dinger schmecken übrigens ganz ausgezeichnet: :)

    Ja, das ist mir auch aufgefallen! Die "Späteren" aber dafür kräftigeren Paradeiser schmecken intensiver...was mir zeigt... => Qualität VOR Quantität (sollte man wirklich mal weniger drauf haben)

    ABER: nächstes Jahr kriegen sie ein Spalier oder so...weil dass ich mir beim Ernten die Finger-Hände- Arme so verbiegen muss, dass ich an sie heran komme....

    Ansonst bin ich vom "Nixtun" überzeugt!
    Übrigens: die Paprika haben das "Gleiche" erhalten, wie die To...sie tragen wie verrückt und schmecken total gut (Aussaat Ende Jänner, keine Lampe oder so)...aber ich glaube, dass sie sonst schon Wasser brauchen würden...halt mehr als die To...und bei uns hat es ja Mai- Aug wie wild geregnet...jetzt nur an 1-2 Tagen/ Wo Unwetter...


    Ach ja: die Stekovic To, welche ich heuer kaufte, vertragen den Regen (noch) nicht so gut (wir haben eben anderes Klima)... Ich habe bemerkt, dass sich bei X-schlechtem Wetter die weiteren Generationen besser machen... Also Samen von den Stkovic-To habe ich... ;-)
     
  • Guten Morgen

    Also mein Tommijahr geht mit Riesenschrittten zu Ende. Hier mal mein Fazit:

    Zum Geschmack sag ich nix da kein Vergleich möglich. Meine gepflegten GWH- Tommis haben auch gut geschmeckt.

    Zu den Pflanzen. Wuchsen gut, bekamen K&B-Fäule die ich mit Hexenbräu und entfehrnen der Blätter in den Griff bekam.

    Dauerte sehr lange bis die Tommis reiften. Der Wildling brachte bis jetzt nicht eine reife Tommi zustande.

    Werde nächstes Jahr doch wieder zweigleisig fahren. Glaube aber das man nicht jede Tomate dafür nehmen kann. Zum einen war das Wetter vor allem zum Saisonstart eher Tomatenfeindlich und jetzt wirds schon zu kalt.
     
    Hier ist ja schon lange Ruhe eingekehrt. Mich würde aber interessieren, ob denn jemand das Experiment langzeitlich weitergeführt hat. Wie sind denn die Ergebnisse über einen längeren Zeitraum? Oder sind alle schließlich zur traditionellen Tomaten_haltung zurückgekehrt? Ich finde die Sache mit dem Nicht-Gießen sehr interessant. Vor ein paar Jahren haben wir in Familie in Serbien auf einem Dorf gemacht. Die Leute hatten einen größeren Garten, vielleicht 1/2 ha, und da auch ein großes Tomatenbeet, bestimmt 200 Pflanzen, wenn's reicht; alles Fleischtomaten. Die Tomaten stellen einen ziemlichen Anteil an ihrer Eigenversorgung. Dort ist es viel heißer als hier und es hat auch die ganze Woche, wo wir da waren, nicht geregnet. Sie haben überhaupt in der Zeit nicht gegossen. Die Blätter waren fast alle braun, aber getragen haben die Sträucher kiloweise große Früchte. Es scheint also etwas dran zu sein am Nicht-Gießen.
     
    Schau Dir mal das Bild in der Vergrößerung genau an.

    tomate tiefwurzler.webp

    Du siehst die Wruzel ist fast 4 mal so lang wie die Tomate selbst.
    Tomaten können bis zu 1,5m in die Tiefe wurzeln, wenn sie nicht vorher Wasser finden.

    Wenn sie aber vorher Wasser findet hört das Wachstum der Wurzel auf.

    d.h. übersetzt du must die Tomate zum Tiefwurzler erziehen indem du Ihnen nach dem Auspflanzen in den Garten kein Wasser mehr gibst, dann und nur dann werden diese zum Selbstversorger.

    Ein sehr praktisches Verhalten, denn so kann man diesen Tiefwurzler auch problemlos in einem Topf halten mit kurzen Wurzeln als auch als Tiefwurzler im Beet.
     
    Cool! Kann es aber sein, dass dann zu viel Kraft in die Wurzeln geht und nicht in die Früchte? Mein Beispiel aus Serbien sagt das Gegenteil, aber dort ist auch viel mehr Sonne, so dass die Pflanze viel mehr Energie bekommt und das wieder ausgleicht. Wie sieht das hier in unseren doch recht sonnenarmen Breiten aus? Ich wohne im Norden, wo die Sonnenscheindauer nicht ganz so lang ist.
     
  • Oh nein das Gegenteil ist der Fall.

    Hier ein Bild einer Tomate die nie eine Gießkanne gesehen hatte.

    Die kleinen Früchte täuschen, dabei da diese bei dieser Sorte generell klein sind und meine aus 2012 eher größer als sortenüblich.

    Falls du meinst dass diese Tomate nicht besonders schön aussieht hast du recht , wenn man aber bedenkt dass dieses Bild 28.Oktober.2012 aufgenommen wurde ist es rekordverdächtig. Die Tomaten der Nachbarn waren schon 2 Monate früher verschwunden.

    k-Tomate spät.webp

    Durch die tiefe Wurzel bekommt die Tomate alles was sie braucht zur richtigen Zeit für ein langes Leben und auch um gesund zu bleiben.
    Wir als Gärtner sind bei der Versorgung entweder zu spät oder zu früh.

    Meine Nachbarin meinte damals, dass man mit dieser Pflanze eine ganze Familie versorgen könnte, Tatsächlich hat sie weit über hundert Früchte gebracht. Alleine die noch grünen Früchte dich ich nach dem Bild abgemacht hatte weil Frost kam füllten 1,5 10 l. Eimer (keine Übertreibung)

    Hier ein anderes Extrem aus meinem Garten:

    Tomate im Schnittlauch.JPG

    Diese Tomate ist auch so gut wie nie gegossen worden.
    Sie ist nicht wirklich vertrocknet nur eben kümmerlich geblieben, dabei sollte diese Sorte 4m. erreichen wurde aber nie viel höher als in dem Bild (ca. doppelt so hoch wie der Schnittlauch)
    Ob sich diese Tomate mit dem Schnittlauch nicht verstanden hat kann ich nicht genau belegen ich vermute aber dass entscheidend für den Minderwuchs war, dass der Boden an dieser Stelle nicht tiefgründig ist.

    Letzlich könnte ich noch mehr Beispiele aufführen wo sich Tomaten gut mit der legeren Bewässerung gut entwickelt haben.
    z.b. Die Tomate neben dem Kartoffelacker die keine Braunfäule bekam ....

    Was aber - aus meiner Sicht - nicht geht. Ist die totale Vernachlässigung der Tomaten. Hochbinden und Entgeizen ist für mich persönlich bei den meisten Sorten ein Muss. Insbesondere muss man vermeiden, dass die Tomaten auf der feuchten Erde liegen oder zu nah an der Erde, denn sonst ist die Braunfäule vorprogrammiert.

    2015 hatte ich - mal wieder - im Herbst erhebliche Kreislaufprobleme und so hab ich meine solitären Freilandtomaten total vernachlässigen Müssen und - welche Überasschung - ich hatte das erste Mal in meiner Zeit als Gärtner die Braunfäule in meinem Garten.

    Ohne liebe für die Tomaten geht es dann doch nicht ganz - zumindest bei mir.
     
  • Habe im extrem trockenen letzten Jahr nur solange gegossen bis die Tomaten etabliert waren. Später bekamen nur noch notleidende andere Pflanzen im Garten etwas Wasser, was eh schon viel Geld gekostet hat. . Das Ergebnis war überzeugend. Werde auch in diesem Jahr aufs Tomatengießen verzichten. Das funktioniert aber nur im Freiland. In Töpfen oder unter Glas sieht es anders aus.
     
    Jo, auch wenn die Kübel extrem großzügig sind (Maße 100 x 40 x 40, auch Sarkofage genannt), welken die Tomaten, wenn sie bei +35 Grad nicht 2x täglich gegossen werden.

    Vorriges Jahr dachte ich mir irgendwann, dass ich möglicherweise nicht ganz so oft gießen sollte, also habe ich einen Tag auf das Gießen verzichtet mit dem Resultat, dass die großen Cherries am Hauptstamm welk wurden und die Pflanze fing an unter ihren Gewicht abzusacken. Gott sei dank konnte ich die Tomaten retten, in dem ich ausgiebieg gegossen habe und am nächsten Tag die begobene Stelle wieder gerade bog.

    Im Kübel funktioniert alles irgenwie anders.
     
    Das ist ein typisches Verhalten von Tomaten. Sobald sie zu wenig Wasser haben hängt Ihr Gipfel nach unten. Das sollte natürlich nicht passieren, schwächt die Pflanze aber nur minimal und darf auch mehrfach im Jahr passieren besser als zu nass.

    In meinem ersten Jahr ist dies meinen Kübeltomaten mehrfach passiert (fast einmal die Woche) und sie trugen dennoch wie verrückt und wurden fast über 3m.

    Tomaten sind nunmal jammerlappen.
     
    Giessen oder nicht... Hängt sehr vom Boden ab.

    Ich brauche hier ein Dach, sonst haben die Tomaten ab August Braunfäule. Mit Dach bleibt es natürlich auch im Boden trocken. Also bewässere ich.

    Ohne Dach geht es oft auch ohne giessen. Oft, nicht immer. Wer unter 30cm Humus eine 30 Meter mächtige Sandschicht hat, Grundwasserspiegel in 20m,dem nutzt die längste Wurzel nichts, wenn nach dtei Wochen ohne Rehen die Humusschicht ausgetrocknet ist.
     
    ganz klar dass man es nicht zu sehr verallgemeinern kann.

    Unter dem Dach kann man Plastikflaschen Boden aufschlitzen und mit demHals voran in den Boden und da rein gießen. Damit die Erde trocken bleibt und die Tomaten dennoch etwas tiefer wurzeln.

    Ich mache das mit meinen GWH Tomaten nicht und gieße dennoch nur alle 2 Tage im Hochsommer und in kühlerer Zeit ein bis zweimal die Woche, das klappt mit meiner Lehmerde ganz gut.
    Dafür gieße ich dann sehr kräftig. Auch so wurzeln sie etwas tiefer und können sich gut entwickeln.

    Anfänger können ruhig mal beobachten wie lange es dauert bis die Tomate die Gipfel hängen läßt und nicht gleich gießen wenn nur die Blätter etwas tiefer hängen.
    Natürlich nicht jedes mal den Gipfel hängen lassen;)
     
    Danke für die guten Antworten. Das bestätigt ja das, was ich Serbien beobachtet habe. Dann werde ich es dieses Jahr mal mit ohne Gießen versuchen. Das Schichtenwasser steht hier im Moment ca. 1 m unter der Erdoberfläche. Im Laufe des Sommers fällt es dann ab. Bei 1,60 - 1,80 m liegt eine Ton-Lehm-Schicht. Darüber ist Humus, schwarze Erde. Die dürfte wohl, außer in sehr trockenen Sommern, immer Feuchtigeit speichern. Das Problem hier ist also eher, dass es relativ wenig Sonne gibt. Ab Oktober beginnt dann meistens die Braunfäule-Zeit. Wegen der häufigen Niederschläge hatte ich die Tomaten unter eine Eiche mit dichtem Blätterdach gepflanzt. Der Nachteil ist dann aber, dass zwar kein Regen, aber auch relativ wenig Sonne rankommt. Ich hatte mal eine Tomate "Silbertanne" ohne hochbinden wachsen lassen. Das hat sogar geklappt, aber dafür hatte ich sie auf einem lockeren Reisighaufen liegen lassen. Die hatte keine Braunfäule, aber gegossen hatte ich sie.
     
    Hi an Alle,

    ich wollte zum Thema auch mal meinen Senf geben. :D

    Ich bin dieser Saison in meinem 3. Tomatenjahr. Habe also noch nicht so viel Erfahrung im Umgang mit Tomaten.

    Habe mir vor 1 1/2 Jahren das Buch von Erich Stekovic gekauft (was ich heute nicht mehr kaufen würde, weil ich es für überteuert halte).

    Allerdings sind die Infos über den Tomatenanbau sehr hilfreich gewesen. Ich habe 6 verschiedene Tomatensorten (Black Krim; Ananas Noire; Evergreen) ohne Ausgeizen, ohne zu Gießen und aufgebunden angebaut.

    Mein Aussattermin war der 1. April.

    Allen Tomatenpflanzen erging es sehr gut. Die einzige Ausnahme war die Sorte Evergreen. Das hatte aber nichts mit der Anbaumethode zu tun gehabt, sondern mit der mörderischen Sonne, die letztes Jahr erbarmunglos nieder bruzelte. :-P

    Der Ertag war sehr gut und wäre im Oktober nicht ein Kälteeinbruch gekommen, hätte ich sicherlich bis in den November hinein Tomaten ernten können. Braun und Krautfäule hatte keine einzige Tomate.

    Die Sorte Ananas Noire trug 11 kg Früchte. Das war wirklich erstaunlich. Ich konnte auch nicht festellen, dass die Früchte durch das Ausgeizen weniger groß wurden. Die schwerste Frucht wog 620g. Die Black Krim wog durchschnittlich 250-300g.


    Ich werde dieses Jahr wieder die selbe Methode anwenden und das Beste hoffen.

    Vielleicht habe ich irgendwo noch Bilder. Muss mal schauen. Werde si dann anhängen.
     
    Hat der auch noch ein Buch geschrieben. Oh weh

    Ich wünchte ich würde den Namen nicht mehr hören. Natürlich kennt er sich mit Tomatenanbau aus, keine Frage aber ich kann den Typ nicht ab. Ferner braucht man für Tomatenanbau kein Buch sondern höchstens hausgarten.net;) und selbst das geht auch ohne;)
     
    Ich mag Stekovics missionarische Art nicht. Er mag mit seiner Methode Erfolg haben, im norddeutschen Regenklima funktioniert sie nicht.


    Am Ende muss jeder in seinem Garten mit seiner Erde, seinem Klima ganz individuell herausfinden, was dort am besten geht.
     
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