Okay, sorry! Vielleicht war ich zu voreilig, was die Loyalität betraf.
Was die Verjährung angeht: Man darf hier doch keine Kriterien wie für echte Verbrechen anlegen, weder im juristischen Sinne, noch moralisch-ethisch.
Wenn man bedenkt, was dem Präsidenten der Uni Bayreuth widerfahren ist, könnte man wirklich auf dumme Gedanken kommen. Besser ist es aber, so etwas schnell wieder zu verwerfen.
Wie ich ja schon vorher schrieb, soll es mir persönlich völlig egal sein, ob jemand, der des Prüfungsbetruges überführt wurde, nach all den Jahren weiter in Amt und Würden bleibt oder nicht. Die Frage, ob er weiterhin seinen Kollegen, die (vielleicht/hoffentlich) ihren Titel ehrlich erworben haben, weiterhin in die Augen sehen kann bzw. als Politiker gegenüber seinen Wählern noch glaubhaft ist, die müssen sich betreffende Leute selber stellen.
Soll man deswegen alles unter den Teppich kehren, nur um den schönen Schein zu wahren?
Die Frage ist hypothetisch, denn nicht nur die Medien, sondern eine generell kritische Öffentlichkeit, die Transparenz fordert, sorgen sowieso dafür, dass vieles, was früher vertuscht werden konnte, heutzutage ans Licht kommt, egal was wir davon halten.
Es betrifft eben nicht nur die Schmuddel-Vergangenheit irgendwelcher B-Promis, sondern geht bis in allerhöchste Regierungsstellen, wobei ich insgeheim glaube, dass dort auch die meisten Fäden gezogen werden, wenn es darum geht, einen lästigen Parteikollegen oder
sonstwie nicht mehr tragbaren Amtsträger aus dem Weg zu räumen, siehe Wulff.
Es ist ein bisschen wie im aktuellen Dopingskandal Armstrong, auch wenn jetzt bestimmt wieder jemand kommt und den Vergleich als unstatthaft abtut: Das Vertrauen in Personen des öffentlichen Lebens mit Vorbildfunktion ist wieder mal ein Stück mehr abgebröckelt.