soll zu Guttenberg zurücktreten?

soll der 'Doktor' seinen Hut nehmen und zurücktreten

  • ja, er muss zurücktreten

    Stimmen: 27 42,9%
  • nein, er soll im Amt bleiben

    Stimmen: 33 52,4%
  • dazu habe ich keine Meinung

    Stimmen: 3 4,8%

  • Umfrageteilnehmer
    63
  • Umfrage geschlossen .
Der Vergleich ist unpassend und beantwortet meine Fragen nicht. Ich finde, soviel Mühe darf man sich schon machen, bevor man jemandes Leben quasi in die Pfanne haut.

achtrundige Grüße
Tono
 
  • Es ist doch eigentlich sowieso müßig, sich von dieser Warte aus mit der Thematik zu befassen, insbesondere wenn politisch gefärbte Stimmungsmache hinzukommt.

    Wir erinnern uns: Der gute alte Gutti wurde damals nicht vom deutschen Hetzmedium Nr. 1, der BILD zerfleischt, sondern das genaue Gegenteil war der Fall.
    Auch politisch standen seine Leute, insbesondere die Kanzlerin, hinter ihm.
    Erst als in weitgehend als seriös geltenden, obendrein politisch stark in Richtung schwarz-gelb tendierenden Medien wie der FAZ die Stimmung gegen Gutti angesichts der Beweislast langsam zu kippen begann, wurde es eng für ihn. Den Wölfen zum Fraß vorwerfen sieht auf jeden Fall anders aus! Ähnliches gilt aktuell für Schavan. Insgesamt gab es doch sowieso gerade mal eine Handvoll Plagiatsfälle, somit ist es schon fast demagogisch, einen Volkssport herbeizufabulieren, auf jeden Fall ist es argumentativ genau so unsauber wie "den Wölfen zum Fraß vorwerfen" oder "in die Pfanne hauen".

    Wer eine saubere Weste hat, den kann auch keine inszenierte Schmutzkampagne tangieren. Politiker/innen oder sonstige Personen des öffentlichen Lebens, die ein würdiges Lebenswerk vorweisen können und soviel Charakter besitzen, auch mal einen Fehler zu gestehen, denen verzeiht die Öffentlichkeit so Einiges, siehe z.B. Kässmann und teilweise sogar Kachelmann.
    Wer aber so lange standhaft immer wieder neu leugnet, bis er unter der Beweislast zusammenbricht, von dem fühlt sich das Volk auf gut deutsch und zu Recht verar*cht.
     
    Du langweilst mich.

    Aber hat eigentlich schon mal jemand Angela Merkels Doktorarbeit diffizil untersucht? Könnte auch spannend sein.

    gerüchteschürende Grüße
    Tono
     
  • Setz dich doch einfach mal mit meinen Fragen auseinander anstatt dich hinter unpassenden Vergleichen und Wikipedia Links zu verstecken und nachzuplappern, was alle Medien schon x-mal vor dir durchgekaut haben.

    Wie wußte Plato so schön zu formulieren? Ahja:
    „Der höchste Grad von Ungerechtigkeit ist geheuchelte Gerechtigkeit“


    In diesem Sinne noch ein schönes Wochenende

    Platonische Grüße
    Tono
     
  • ...
    ... ist die - möglicherweise auch der damaligen Zeit geschuldete - Schlampigkeit beim Kenntlichmachen von Zitaten, so schlimm wie Mord?

    ... und hat sich die Doktorantin nicht in den letzten Jahrzehnten ihre Doktorwürde nicht längst auch durch ihr Wirken erworben?
    Muss man sich nicht vielmehr Mühe geben, bevor man die Ehre und Würde eines Menschen verletzt und ihn den Wölfen zum Frass vorwirft?

    ... und was ist mit dem Doktorvater, den Prüfern der damaligen Zeit?
    Hätten die das nicht erkennen müssen?
    Warum hängt man die nicht gleich mit auf?
    ...
    Solche dämlichen Fragen, wo bleibt denn da die Verhältnismäßgkeit?
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass man darauf ernsthaft eine Antwort erwartet. Hier Mord und Totschlag ins Spiel zu bringen, wo man andere Vergleiche als unpassend abqualifiziert.

    Sieht so die aktuelle Variante der Klassenjustiz aus? Egal, sei's drum...

    Ich schließe dann auch mit Platon, besonders passend für den Juristen Guttenberg:
    Platon schrieb:
    Es ist nicht das Beste, dass die Gesetze gelten, sondern der Mann der weise und königlich ist!
    In diesem Sinne ein schönes Wochenende!
     
    Zuletzt bearbeitet:
    ich mische mich ja ungern in eure lustige runde ein, aber das stellschnecklein sollte mal genauer lesen!!!
    der "mord" wurde nur angeführt, weil das das einzige verbrechen ist was nicht verjährt. also bitte nicht irgendwelche zitate aus dem zusammenhang reißen.

    das wars auch schon. viel spaß weiterhin.
     
    Loyalität unter Moderatoren in Ehren, aber war hier denn überhaupt von Verbrechen die Rede?

    Und was ist mit den weiteren von mir hervorgehobenen Zitaten?

    Selbst wenn Mord bei uns nicht verjährt, so wird man dafür bei uns trotzdem nicht gehängt und auch nicht von Wölfen zerfleischt.
     
    Loyalität unter Moderatoren in Ehren, aber war hier denn überhaupt von Verbrechen die Rede?

    Und was ist mit den weiteren von mir hervorgehobenen Zitaten?

    Selbst wenn Mord bei uns nicht verjährt, so wird man dafür bei uns trotzdem nicht gehängt und auch nicht von Wölfen zerfleischt.


    das hat mit loyalität nichts zu tun. ich hätte das auch für dich getan.
    es ging auch nicht um verbrechen sondern um VERJÄHRUNG!
    und aus dem rest halte ich mich raus, sonst hätte ich ja auch von anfang an mitgeschrieben. hab ich aber nicht!
     
  • Okay, sorry! Vielleicht war ich zu voreilig, was die Loyalität betraf.

    Was die Verjährung angeht: Man darf hier doch keine Kriterien wie für echte Verbrechen anlegen, weder im juristischen Sinne, noch moralisch-ethisch.

    Wenn man bedenkt, was dem Präsidenten der Uni Bayreuth widerfahren ist, könnte man wirklich auf dumme Gedanken kommen. Besser ist es aber, so etwas schnell wieder zu verwerfen.

    Wie ich ja schon vorher schrieb, soll es mir persönlich völlig egal sein, ob jemand, der des Prüfungsbetruges überführt wurde, nach all den Jahren weiter in Amt und Würden bleibt oder nicht. Die Frage, ob er weiterhin seinen Kollegen, die (vielleicht/hoffentlich) ihren Titel ehrlich erworben haben, weiterhin in die Augen sehen kann bzw. als Politiker gegenüber seinen Wählern noch glaubhaft ist, die müssen sich betreffende Leute selber stellen.
    Soll man deswegen alles unter den Teppich kehren, nur um den schönen Schein zu wahren?
    Die Frage ist hypothetisch, denn nicht nur die Medien, sondern eine generell kritische Öffentlichkeit, die Transparenz fordert, sorgen sowieso dafür, dass vieles, was früher vertuscht werden konnte, heutzutage ans Licht kommt, egal was wir davon halten.
    Es betrifft eben nicht nur die Schmuddel-Vergangenheit irgendwelcher B-Promis, sondern geht bis in allerhöchste Regierungsstellen, wobei ich insgeheim glaube, dass dort auch die meisten Fäden gezogen werden, wenn es darum geht, einen lästigen Parteikollegen oder
    sonstwie nicht mehr tragbaren Amtsträger aus dem Weg zu räumen, siehe Wulff.

    Es ist ein bisschen wie im aktuellen Dopingskandal Armstrong, auch wenn jetzt bestimmt wieder jemand kommt und den Vergleich als unstatthaft abtut: Das Vertrauen in Personen des öffentlichen Lebens mit Vorbildfunktion ist wieder mal ein Stück mehr abgebröckelt.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • In einem Punkt unterscheiden sich die Promotionsarbeiten sicherlich nicht: sie müssen vorhandenes Wissen zusammentragen, um daraus empirisch neues Wissen zu ergründen. Dazu sind Zitate unerlässlich. Juristische Fachliteratur besteht aus so vielen Fußnoten zu Fundstellennachweisen, dass man sich sowieso schon fragt, was von diesem ganzen Artikel überhaupt noch eigene geistige Leistung zum Thema ist? Der Plagiatsvorwurf richtet sich, soweit ich es am Rande mitverfolgt habe, gegen unterlassene Quellenangaben.

    Meine Meinung dazu ist, die Prüfungskommission solle untersuchen, ob es sich um vereinzelte Fälle von "Schlampigkeit" gehandelt hat oder ob die Methode tatsächlich "System" hat. Nur im letzteren Fall würde es IMHO gerechtfertigt erscheinen lassen, die Promotion ernsthaft in Frage zu stellen.

    Alle Vergleiche vom Straßenverkehr, von falschen Ärzten und dergleichen hinken, weil deren Vergehen und Anmaßung andauert bis in die Gegenwart. Im Fall Schavan handelt es sich um eine Arbeit, die sie als junge Frau von Anfang 20 geschrieben hat. Wenn man alles auf die Golfwaage legen würde, was die damaligen 68er alles getan haben... :roll: Und trotzdem wurden aus den meisten von ihnen ehrenwerte Menschen und Mitbürger. Ja sogar hochrangige Politiker. Joschka Fischer z.B. hat damals mit Steinen auf Polizisten geschmissen. Interessiert heute keinen mehr, bzw. als er Minister wurde.

    Also, lassen wir doch die Kirche im Dort und warten ab, bis eine rechtskräftige Entscheidung vorliegt.


    gelassene Grüße
    Tono
     
    Tono, auch die gewöhnlichen user haben das Recht, dir Langeweile zu bereiten.
    Wo stehst du denn?
     
    Hallo Mutts,

    richtig. Und ich denke, diese Unterscheidung ist auch ganz wichtig, um die Plagiatsvorwürfe schon im Vorfeld richtig einzuordnen. In meinem Fachbereich wäre es ganz undenkbar, eine Arbeit abzuliefern, in der nicht alle denkbaren Quellen mit einbezogen werden.

    Daher unterstelle ich keinem (jetzt konkreter ->) Geisteswissenschaftler, der sich die Mühe macht, viele Monate eine wissenschaftliche Arbeit zu erbringen, von vorne herein Täuschungsabsicht. Wer das wirklich vorhat, täuscht nicht selbst, sondern lässt sich die Arbeit von einem "Ghostwriter" schreiben. Wer sich aber die Mühe gemacht hat, alle Quellen zusammen zu tragen, der steckt schon inhaltlich so tief in der Materie, dass er so etwas gar nicht mehr nötig hätte.

    vergeistigte Grüße
    Tono
     
    Tono, auch die gewöhnlichen user haben das Recht, dir Langeweile zu bereiten.
    Wo stehst du denn?

    Bleib locker. Wir tauschen uns hier nur aus. Kein Grund, sauer zu sein.
    Aber gib mir ruhig ganz konkret kontra und lass und sehen, was dabei heraus kommt.
    ;)

    diskutable Grüße
    Tono
     
    Ich bleibe nach eingehender Reflexion trotzdem dabei, dass Betrügereien bei einer Doktorarbeit noch heute relevant sind, auch wenn sie schon Jahrzehnte zurückliegen, immerhin wird ja auch der nicht so ganz astrein erworbene Titel noch heute getragen, ist sogar im Pass vermerkt. Andres wäre es evtl., wenn jemendem bei einer Prüfung, der jahre- oder gar jahrzehntelange erfolgreiche Berufsbewährung ohne karriere- und imagefördernden Doktortitel folgten, rückwirkend Mogeln nachgewiesen worden wäre.

    P.S.:
    Nur mal so angemerkt: Bestimmte Diskussionsbeiträge hier hätten bei ordentlicher Moderation weder in realen Diskussionsrunden, noch in vielen Onlinediskussionen Chancen, in dem hier vorgebrachten Duktus stehen zu bleiben.
     
    ... Wer sich aber die Mühe gemacht hat, alle Quellen zusammen zu tragen, der steckt schon inhaltlich so tief in der Materie, dass er so etwas gar nicht mehr nötig hätte.
    Hmmm.

    Den Doktortitel gibts aber nicht dafür, dass einer tief in der Materie steckt, sondern für in Eigenleistung erstellte Resultate. Das wären also genau die Textpassagen, die nicht als Zitat gekennzeichnet sind. Und insofern... was heißt schon "nötig haben"...
     
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