Schneckenplage

1Henriette

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Oh, was rauchen die? Oder ist das ein Begriff, den ich nicht kenne .. ..
Bei mir sind sie Schneckenfutter, und wo ich sie wachsen lassen kann, haben sie Mehltau und sehen grausig aus.
😂😂😂 da musste ich grad selbst überlegen, was ich da geschrieben habe. 'tauchen irgendwo auf' sollte es sein.
Beim scheiben putzen am wintergarten habe ich überall mini weinbergschnecken getroffen ...
 
  • 1Henriette

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    Diese Weinbergschnecken .. die bei mir sehen aus wie ganz normale Weinbergschnecken, aber sie fressen alles, was auch die Nacktschnecken fressen.
    nee, die sind dunkler und gefleckt. und sie fressen mehr als die nacktschnecken - zumindest bei uns - denn sie gehen in die höhe. gestern saß grad wieder eine in kopfhöhe am klinker, das habe ich bei den roten nackten noch nie gesehen. auch am dach des gwh innen und außen ....
     
  • Knuffel

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  • Fjäril

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    In Schweden wurde uns mal die Schneckenmeile erklärt. Als man noch keine käuflich erwerbbaren Schmiermittel für die Achsen der (natürlich noch von Ochs oder Pferd gezogenen) Wagen hatte (oder sie sich nicht leisten konnte), verwendete man dafür Nacktschnecken. Eine Schneckenmeile war, wie weit man mit einer Schnecke (pro Reibungsstelle) kam.
     
  • Knuffel

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    Also unten im Like-Abteil 😉
    Aber hoffentlich sind die Biester nächstes Jahr wieder weniger
     

    mai12

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    Muss das unbedingt die Tomate sein ?
    PXL_20240811_064913927.jpg
     

    1Henriette

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    Zum Thema Kapuzinerschnecke, wie die „spanische Wegschnecke“ richtig heißt, habe ich mal Aussagen im Netz von MalakologInnen, BiologInnen, von Naturschutzorganisationen usw. zusammengetragen.

    Die wichtigste Aussage:
    💥Die Kapuzinerschnecke ist hier nicht heimisch und darf definitiv nicht umgesiedelt werden!

    Zur konkret für viele belastenden Situation:
    Die ganzen Hausmittel sind leider Zeit- und Ressourcenverschwendung.
    Von allen Tipps hat - mit Videobeweis belegt- nur Zimt leichte Wirkung gezeigt. Aber nur solange es nicht regnet und was Unmengen von Zimt mit dem Boden machen, weiß auch keiner. Obendrein ist es verschwenderisches, verantwortungsloses Einsetzen eines importierten Lebensmittels.

    “Morgens gießen statt abends“ ist nicht für jeden machbar. Regen kann auch niemand beeinflussen. Trockenheit hält die Kapuzinerschnecke aber ohnehin nur in gewissem Maße ab.
    Sägespäne, Schafwolle, Asche, Kaffee usw. bringen spätestens bei Regen gar nichts mehr. Es gibt sogar Videos die zeigen, wie sie über all das mühelos im trockenen Zustand krabbeln. Über Eierschalen, Kronkorken, Zapfen usw. krabbeln sie ebenfalls ungeniert und auch bei breiten Kupferbändern gibt es genügend Beweisvideos für das Drüberkriechen.
    Bierfallen sind Magnete für Schnecken aus allen Nachbargärten und sie ertrinken hier durchaus nicht alle.
    Salz hält sie zwar ab und tötet sie, bedeutet aber Tierqälerei und ist schlecht für den Boden und die Pflanzen.
    Schneckenkorn tötet auch nützliche Schnecken, die ihre Aufgabe im Ökosystem erfüllen. Nematoden würden in hoher Dichte gebraucht, sind kostspielig, benötigen zwei Wochen lang durchgehend feuchte Erde, greifen zumindest eine heimische Nacktschnecke und eine Gewässerschnecke an und brauchen bis zu zwei Wochen bis zum Erfolg. Die parasierten Schnecken bekommen Schwellungen und sterben nach bis zu zehn Tagen, ob das qualfrei ist, bleibt fraglich.
    Tigerschnegel lassen sich vielleicht auch mal Gelege der Nacktschnecken schmecken. Aber das tun sie nicht vorrangig.
    Laufenten und Hühner kann nicht jeder halten. Und mal ehrlich: Ich schaffe mir Tiere an, die die Nacktschnecken fressen, damit ich die Schädlinge nicht umbringen muss?

    Was also tun?
    Fördern von Fressfeinden der Gelege durch Totholzhaufen, Trockenmauern, Käferkeller, wilde Ecken und breite heimische Wildkräutersäume, die nicht gemäht werden. Außerdem unnötige Lichtquellen nachts ausschalten, da das die Population von Glühwürmchen und anderen Insekten negativ beeinflusst. Aber all das braucht Zeit.

    💥Vom Frühsommer bis Winter auf Eigelege achten und diese entfernen. Bitte beachten: Die schädliche Kapuzinerschnecke hat Gelege mit weißen Eiern, die gerne unter feuchten Brettern, Blumentöpfen usw. oder in Erdritzen gelegt werden. Eier der Tigerschnegel sind transparent. Eier der Weinbergschnecken und harmlosen Gehäuseschnecken sind weiß und werden in der Erde verbuddelt.
    Bis alles andere Wirkung zeigt, ist das gezielte Einsammeln der schädlichen Nacktschnecken sinnvoll und die verantwortungsbewusste Übernahme der Rolle des Fressfeindes - also töten. Das empfehlen auch naturnahe ExpertInnen. Einsammeln und abtöten mit kochendem Wasser, eine Woche bei -18 Grad einfrieren oder im vorderen Drittel durchschneiden wird empfohlen, da sie sofort beziehungsweise ohne Qualen tot sind. Das Schmerzempfinden von Weichtieren wird diskutiert. Es scheint aber so, als hätten sie eines, daher bitte weder salzen noch mit Essig verätzen oder aufspießen.
    Mit Schneckenzaun, Schneckenkragen, Vlies oder Insektennetzen das Gemüse zwischenzeitlich schützen. Batteriebetriebene Schneckenbänder sind nicht immer praktikabel, wirken aber offenbar ebenfalls.

    Experten haben die Herkunft lange diskutiert. Da sie sich auf ihrem Weg durch Paarungen immer wieder etwas geändert hat, ist das nicht leicht. Sie kommt wohl nicht aus Spanien, wie man lange annahm, sondern aus Frankreich. In Deutschland trat sie erst Ende der 60er Jahre auf. Da die Herkunft nicht genau bekannt ist, kann man auch nichts über den ursprünglichen Fressfeind sagen.
    Anfangs kam die Kapuzinerschnecke nur in der Gegend von Menschen vor- in Gärten. Nun ist sie zunehmend in der Natur zu finden und erste Tier- und Pflanzenarten sind schon bedroht. Jede einzelne Schnecke kann 400 Eier legen und sie fressen nahezu alles, auch wichtige Waldpflanzen und wertvolle Insektenfutterpflanzen, die z.B. Bienen und Schmetterlinge dringend brauchen würden.
    Sie sind omnivor und werden auch Gelege und Larven von Käfern, Schmetterlingen und anderen Insekten fressen, sie fressen ja sogar lebendige Regenwürmer und Vogelküken von Boden- und Buschbrütern oder in Nistkästen an. Ihre Zunge hat tatsächlich „Zähne“ und funktioniert wie eine Feile.

    Schneckenaussetzer/-Innen müssen sich bewusst machen, dass sie massiv negativ in Ökosysteme eingreifen, egal ob Wald, Wiese, Feld, Ufer. Das ist das gleiche, als würde man Reiswanzen, Buchsbaumzünsler oder Borkenkäfer umsetzen und durchaus keine friedliche und tierliebe Lösung, sondern eine feige Problemverschiebung. AussetzerInnen eliminieren in Summe mehr Tiere und Pflanzen, als diejenigen, die Kapuzinerschnecken töten und gefährden definitiv die Artenvielfalt.
    Bitte auch keine Gartenabfälle am Waldrand abladen, da sich darin ebenfalls Kapuzinerschnecken oder Eier befinden können.
    Ausgewachsene Kapuzinerschnecken haben keine Fressfeinde - Igel werden nur durch Hunger (Insektenschwund) mitunter gezwungen, sie zu fressen und verenden oft elendig an Parasiten.
    Diese Parasiten treten durch die hohe Dichte der Schnecken auch besonders häufig auf. Das Aussetzen auf einer Hundewiese, wo sie den Kot fressen würden, ist also keine Lösung! Sie geben die Parasiten auch wieder ab und diese können dort nicht nur von Igeln, sondern auch von Hunden aufgenommen werden.
    Aus all diesen Gründen sprechen naturnaheste ExpertInnen auch von einem „Schädling“ für die Natur, nicht bloß für unsere Gärten.

    Wer Nacktschnecken nicht töten möchte/kann, muss sie auf jeden Fall bei sich behalten und darf nicht zur Ausbreitung beitragen!
     

    Gartentomate

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    Und wer sich die Mühe des regelmäßigen Sammens nicht antun möchte, greift weiterhin zum Schneckenkorn.
    Kollatoralschäden (Gehäuseschnecken) eingeschlossen.
     

    Fjäril

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    Zum Thema Kapuzinerschnecke, wie die „spanische Wegschnecke“ richtig heißt, habe ich mal Aussagen im Netz von MalakologInnen, BiologInnen, von Naturschutzorganisationen usw. zusammengetragen.
    Danke für diesen Zusammentrag!
    Allerdings: Fördern von Fressfeinden durch "wilde Ecken" .. .. mehr als mein halbes Grundstück ist wild, und genau da kommen die Schnecken her. Kann ich nur sagen: "Träumt weiter". Ich kann da auch nicht die Schnecken suchen um sie zu vernichten, erwische immer nur die, die sich dorthin trauen, wo ich auch unterwegs bin.
    Und die Eier .. .. die verstecken sie unter dem Moos in dieser Wildnis, die finde ich da höchstens zufällig. Aber in einem aufgeräumten Garten mag es gehen, dass man täglich unter den Blumentöpfen nachsieht.
     

    mai12

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    Ich bin auch die Einzige in der Umgebung, die noch Beete hat, alle anderen haben nur noch Wiese und ein paar Sträucher. Denen sind Schnecken egal.
     

    1Henriette

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    @Fjäril , das sind dann kiesgärten oder dachterrassen...

    Wir müssen schlichtweg weiterkämpfen, auf ein paar tage frost hoffen und auch ausserhalb der saison mal kontrollgänge machen. Gewinner werden wir nie, nur grenzen setzer.....
     

    DanielaK

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    Ich muss sagen, meine paar Meter Schneckenblech zur Nachbarin rüber bringen schon was. Klar, ich hab trotzdem noch genug Schnecken die hier schon wohnen, aber die Karawane hin und zurück ist so definitiv gebrochen worden. Sonst wären meine Erdbeersetzlinge garantiert längst kahlgefressen worden.
     

    Platero

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    Ich muss sagen, meine paar Meter Schneckenblech zur Nachbarin rüber bringen schon was. Klar, ich hab trotzdem noch genug Schnecken die hier schon wohnen, aber die Karawane hin und zurück ist so definitiv gebrochen worden. Sonst wären meine Erdbeersetzlinge garantiert längst kahlgefressen worden.
    @DanielaK Kannst du so ein Blech mal zeigen, bitte? Am Besten im Profil.

    Ich stimme der Zusammenfassung von @1Henriette in fast Allem zu.
    Lediglich das mit dem Wildstreifen, der nicht gemährt werden soll, kann ich nicht nachvollziehen. Mein Vorgarten war aus bestimmten Gründen dieses Frühjahr so was Ähnliches. Da hocken die Biester doch gerade mit Vorliebe drin! Es ist feucht(er) als in Beeten, man sieht sie nicht, am reichlich vorhandenen Spitzwegerich waren sie in Scharen dran. Und was für Fressfeinde sollen sich darin oder im Totholzhaufen ansiedeln, wenn die roten doch angeblich keine haben?
    Seit ich die Wiese ratz fatz gesenst habe, ist deutlich mehr Ruhe eingekehrt. Und die Exemplare, die sich dennoch trauen, sehe ich. Die landen dann sofort auf der befahrenen Straße. Das Auto ist in dem Fall mal mein Freund.
     

    DanielaK

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    Kannst du so ein Blech mal zeigen, bitte? Am Besten im Profil.
    Ich habe dir Bilder rausgesucht. Das Eine ist ein Eckstück,das habe ich angefügt, weil man da das Profil besser erkennen kann. Wichtig ist, wenn du sowas besorgen willst, dass du von der gleichen Sorte nimmst, nicht alle sind genau gleich dimensioniert, sonst passen sie vielleicht nicht ineinander.
    Screenshot_20240812_055738_Chrome.jpgScreenshot_20240812_055728_Chrome.jpg

    Die steckt man wie ein Rasenkantenblech in die Erde mit dem Gebogenen nach aussen wo die Schnecken herkommen. Idealerweise einmal ums ganze Beet rum, damit 'abgeschlossen' ist. Ich habe jetzt einfach da wo ich die Erdbeeren gepflanzt hab, direkt hinter dem Sockel vom Zaun auf der ganzen Länge meine Bleche hingesteckt.
    Es gibt auch welche, die den unteren kleinen Knick nicht haben, hilft sicher auch etwas, aber so dürfte es noch besser nutzen. So sollten es die Schnecken dann kaum bis ins Beet schaffen, da sie sich nicht so verbiegen können wie es hier nötig wäre. Eine klassische Rasenkante ist ja gerade, ohne Knick und da können sie einfach drüberklettern.
     

    Platero

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    Wir haben noch viele Kupferbleche im Keller. Da wollte mein Vater mal irgendwas mit basteln. Die könnte ich her nehmen und mir so zurecht biegen. Das Kupfer selbst soll ja angeblich auch eine Wirkung haben.
    Vielleicht nicht für den kompletten Garten, aber die besonders gefährdeten Kulturen könnte ich damit evtl. ein bisschen besser schützen.
     

    1Henriette

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    Nach gewitter habe ich gerade eine runde gedreht. Wütend habe ich neulich in allen beeten ferramol verteilt, nachdem ich x rote gekillt hatte. Und jetzt? : keine einzige gesichtet, da haben sie wohl lecker blaues gefressen. Yesssss!! 💪
     

    Celtis

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    Zum Thema Kapuzinerschnecke, wie die „spanische Wegschnecke“ richtig heißt, habe ich mal Aussagen im Netz von MalakologInnen, BiologInnen, von Naturschutzorganisationen usw. zusammengetragen.

    Die wichtigste Aussage:
    💥Die Kapuzinerschnecke ist hier nicht heimisch und darf definitiv nicht umgesiedelt werden!

    Zur konkret für viele belastenden Situation:
    Die ganzen Hausmittel sind leider Zeit- und Ressourcenverschwendung.
    Von allen Tipps hat - mit Videobeweis belegt- nur Zimt leichte Wirkung gezeigt. Aber nur solange es nicht regnet und was Unmengen von Zimt mit dem Boden machen, weiß auch keiner. Obendrein ist es verschwenderisches, verantwortungsloses Einsetzen eines importierten Lebensmittels.

    “Morgens gießen statt abends“ ist nicht für jeden machbar. Regen kann auch niemand beeinflussen. Trockenheit hält die Kapuzinerschnecke aber ohnehin nur in gewissem Maße ab.
    Sägespäne, Schafwolle, Asche, Kaffee usw. bringen spätestens bei Regen gar nichts mehr. Es gibt sogar Videos die zeigen, wie sie über all das mühelos im trockenen Zustand krabbeln. Über Eierschalen, Kronkorken, Zapfen usw. krabbeln sie ebenfalls ungeniert und auch bei breiten Kupferbändern gibt es genügend Beweisvideos für das Drüberkriechen.
    Bierfallen sind Magnete für Schnecken aus allen Nachbargärten und sie ertrinken hier durchaus nicht alle.
    Salz hält sie zwar ab und tötet sie, bedeutet aber Tierqälerei und ist schlecht für den Boden und die Pflanzen.
    Schneckenkorn tötet auch nützliche Schnecken, die ihre Aufgabe im Ökosystem erfüllen. Nematoden würden in hoher Dichte gebraucht, sind kostspielig, benötigen zwei Wochen lang durchgehend feuchte Erde, greifen zumindest eine heimische Nacktschnecke und eine Gewässerschnecke an und brauchen bis zu zwei Wochen bis zum Erfolg. Die parasierten Schnecken bekommen Schwellungen und sterben nach bis zu zehn Tagen, ob das qualfrei ist, bleibt fraglich.
    Tigerschnegel lassen sich vielleicht auch mal Gelege der Nacktschnecken schmecken. Aber das tun sie nicht vorrangig.
    Laufenten und Hühner kann nicht jeder halten. Und mal ehrlich: Ich schaffe mir Tiere an, die die Nacktschnecken fressen, damit ich die Schädlinge nicht umbringen muss?

    Was also tun?
    Fördern von Fressfeinden der Gelege durch Totholzhaufen, Trockenmauern, Käferkeller, wilde Ecken und breite heimische Wildkräutersäume, die nicht gemäht werden. Außerdem unnötige Lichtquellen nachts ausschalten, da das die Population von Glühwürmchen und anderen Insekten negativ beeinflusst. Aber all das braucht Zeit.

    💥Vom Frühsommer bis Winter auf Eigelege achten und diese entfernen. Bitte beachten: Die schädliche Kapuzinerschnecke hat Gelege mit weißen Eiern, die gerne unter feuchten Brettern, Blumentöpfen usw. oder in Erdritzen gelegt werden. Eier der Tigerschnegel sind transparent. Eier der Weinbergschnecken und harmlosen Gehäuseschnecken sind weiß und werden in der Erde verbuddelt.
    Bis alles andere Wirkung zeigt, ist das gezielte Einsammeln der schädlichen Nacktschnecken sinnvoll und die verantwortungsbewusste Übernahme der Rolle des Fressfeindes - also töten. Das empfehlen auch naturnahe ExpertInnen. Einsammeln und abtöten mit kochendem Wasser, eine Woche bei -18 Grad einfrieren oder im vorderen Drittel durchschneiden wird empfohlen, da sie sofort beziehungsweise ohne Qualen tot sind. Das Schmerzempfinden von Weichtieren wird diskutiert. Es scheint aber so, als hätten sie eines, daher bitte weder salzen noch mit Essig verätzen oder aufspießen.
    Mit Schneckenzaun, Schneckenkragen, Vlies oder Insektennetzen das Gemüse zwischenzeitlich schützen. Batteriebetriebene Schneckenbänder sind nicht immer praktikabel, wirken aber offenbar ebenfalls.

    Experten haben die Herkunft lange diskutiert. Da sie sich auf ihrem Weg durch Paarungen immer wieder etwas geändert hat, ist das nicht leicht. Sie kommt wohl nicht aus Spanien, wie man lange annahm, sondern aus Frankreich. In Deutschland trat sie erst Ende der 60er Jahre auf. Da die Herkunft nicht genau bekannt ist, kann man auch nichts über den ursprünglichen Fressfeind sagen.
    Anfangs kam die Kapuzinerschnecke nur in der Gegend von Menschen vor- in Gärten. Nun ist sie zunehmend in der Natur zu finden und erste Tier- und Pflanzenarten sind schon bedroht. Jede einzelne Schnecke kann 400 Eier legen und sie fressen nahezu alles, auch wichtige Waldpflanzen und wertvolle Insektenfutterpflanzen, die z.B. Bienen und Schmetterlinge dringend brauchen würden.
    Sie sind omnivor und werden auch Gelege und Larven von Käfern, Schmetterlingen und anderen Insekten fressen, sie fressen ja sogar lebendige Regenwürmer und Vogelküken von Boden- und Buschbrütern oder in Nistkästen an. Ihre Zunge hat tatsächlich „Zähne“ und funktioniert wie eine Feile.

    Schneckenaussetzer/-Innen müssen sich bewusst machen, dass sie massiv negativ in Ökosysteme eingreifen, egal ob Wald, Wiese, Feld, Ufer. Das ist das gleiche, als würde man Reiswanzen, Buchsbaumzünsler oder Borkenkäfer umsetzen und durchaus keine friedliche und tierliebe Lösung, sondern eine feige Problemverschiebung. AussetzerInnen eliminieren in Summe mehr Tiere und Pflanzen, als diejenigen, die Kapuzinerschnecken töten und gefährden definitiv die Artenvielfalt.
    Bitte auch keine Gartenabfälle am Waldrand abladen, da sich darin ebenfalls Kapuzinerschnecken oder Eier befinden können.
    Ausgewachsene Kapuzinerschnecken haben keine Fressfeinde - Igel werden nur durch Hunger (Insektenschwund) mitunter gezwungen, sie zu fressen und verenden oft elendig an Parasiten.
    Diese Parasiten treten durch die hohe Dichte der Schnecken auch besonders häufig auf. Das Aussetzen auf einer Hundewiese, wo sie den Kot fressen würden, ist also keine Lösung! Sie geben die Parasiten auch wieder ab und diese können dort nicht nur von Igeln, sondern auch von Hunden aufgenommen werden.
    Aus all diesen Gründen sprechen naturnaheste ExpertInnen auch von einem „Schädling“ für die Natur, nicht bloß für unsere Gärten.

    Wer Nacktschnecken nicht töten möchte/kann, muss sie auf jeden Fall bei sich behalten und darf nicht zur Ausbreitung beitragen!
    ich wollte je eigentlich nichts mehr schreiben, aber hier möchte ich dann doch noch mal etwas schreiben, bevor sich viele sinnlos Hoffnung machen..........
    diese Art hat keine heimischen Fressfeinde, die angeblichen Fressfeinde sind nicht in der Lage, diese Art auch nur annähernd zu dezimieren, dafür hätten sie einige Jahrzehnte Zeit gehabt, passiert ist genau das Gegenteil, sie haben sich weiter rasant vermehrt........
    und ob ein heimischer Schnegel auch mal ein Gelege frisst oder auch Glühwürmchen diese eventuell auch mal fressen oder andere jetzt nicht genannte angebliche Fressfeinde, ist absolut unwichtig, weil die Kapuzinerschnecken eben nicht zur Hauptnahrung dieser Tiere gehört und auch nie gehören wird, es wir ihnen in vielen Foren, Gruppen und auch Medien nur angedichtet und mit jedem falschen Beitrag von Unwissenden leider weiter verbreitet

    weiterhin viel Erfolg bei der Bekämpfung gewünscht
     
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    M19J55

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    Guten Morgen, komme gerade von der Schneckenrunde. Wir hatten gestern ganz ruhigen Landregen.
    Heute Morgen alles noch sehr feucht.
    Ich war sehr erstaunt auf meiner Schneckenrunde nur 12 Stück zu sammeln.
    Eigentlich hätte ich viel mehr erwartet. Verstehe einer das Schneckensystem.
    Mein regelmäßiges Einsammeln scheint doch zu funktionieren.
     

    1Henriette

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    juchhu, es regnet leicht und ab und zu seit 2h in der nacht. alles ist voll von dunklen weinbergschnecken in allen größen, selbst das maggikraut ...
     

    Gartentomate

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    Da bin ich ja mal gespannt, was ich, wenn es heute Abend/ Nacht tatsächlich den angekündigten Regen gibt, morgen vormittag im Garten finde.
    Das blaue Spezialfutter steht schon bereit :cool:
     

    JoergK

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    Ich möchte noch eine biologische Methode zur Schneckenabwehr vorstellen, die bei mir ähnlich gut wirkt wie Ferramol:
    Einen sommergrünen Farn, der im Ruhrgebiet in Gärten wild wächst.
    Vermutlich handelt es sich um den Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina). Genau konnte ich ihn allerdings noch nicht bestimmen.

    Er wächst im Halbschatten und wird bei mir bis max.1 m hoch.
    Auffällig ist der angenehme intensive Geruch der Wedel, der mich an Schlangengurken erinnert.

    Einige Wedel abgerissen und um empfindliche Pflanzen gelegt, meiden viele Schnecken (nicht alle) diese Pflanzen. Nach 2 Tagen tausche ich die Wedel gegen frisches Material aus.
    Der Grund für die Abwehrwirkung sollen Stoffe sein, die mit der Filixsäure verwandt sind und auf niedere Tiere wie ein Nervengift wirken.

    Wegen der begrenzten Anzahl der Farne und dem recht hohen Arbeitsaufwand eignet sich die Methode nicht für den ganzen Garten, aber für einige besonders schützenswerte Pflanzen.

    Falls das jemand ausprobiert, würde ich mich über ein Feedback freuen.

    IMG_20240816_150434.jpg IMG_20240816_150612.jpg IMG_20240816_150701.jpg IMG_20240816_150827.jpg IMG_20240816_150942.jpg
     

    wilde Gärtnerin

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    Ich kenn auch nur die, die schon immer Garten standen (Wurm- und Straußenfarn) und die ich dazu gekauft habe und die Schildchen noch habe;-)
     
    Zuletzt bearbeitet:

    Bernd Ka.

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    Auch hier, ziehe mit einer Hacke die Schnecken auf eine Schaufel,
    dann ab über die Straße und tschüss. Derzeit probiere ich
    getrockneten Kaffeesatz als Vergrämmittel, es funktioniert.
     
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