Rasen auf Betonrecycling

[LyS-1406]

Hallo zusammen,

nachdem unser Haus nun von innen einigermaßen fertig ist, möchten wir uns an die Außenanlagen wagen.

Wir haben ein ca. 1500m² Grundstück, welches allerdings 1,5m unterhalb des Straßenniveaus liegt. Daher wurden die vorderen 500m² mit Betonrecycling aufgefüllt, worauf auch unser Haus steht. Nun möchten wir im kommenden Frühjahr im Vorgarten und ums Haus herum Rasen säen und fragen uns, wieviel Mutterboden wir hierfür aufschütten müssen?
Aktuell liegt das Recycling etwa 15cm unter dem Terrassengelände und ich befürchte, dass das zu wenig sein wird und wieder etwas abgetragen werden muss. Oder wie seht ihr Profis das? Würde auch eine 15cm dicke Mutterbodenschicht über dem Betonrecycling reichen, um einen "vernünftigen" Rasen (ohne übermäßiges Wässern) anzulegen?

Danke und liebe Grüße

 

[01goeran]

Beton hat die Angewohnheit stark Wasser zu ziehen, was gern an Rasenkanten Probleme macht.

15cm Mutterboden über diesem Betonrecycling find ich zu wenig.

Ich würde da etwas abtragen und mit Kies auffüllen und dann die restlichen 15cm Mutterboden auffüllen.

 

[SebDob]

Durch Kies sickert das Wasser auch wieder durch.

30cm sollten es schon sein. Baust du keinen carport etc wo du das Zeug brauchst?

 

[01goeran]

Der Kies zieht aber das Wasser nicht so wie das Betonzeug und schützt vor Staunässe.

 

[LyS-1406]

Danke schon mal für eure Antworten.

Das Recycling kann ich schon noch an anderer Stelle verwenden, aber mir graut es etwas vor dem Aufwand, das alles wieder abzuziehen. Da muss dann wohl wieder der Bagger kommen...

Ist die Kiesschicht zwingend notwendig? Auf der großen Fläche würde da schon einiges an Material zusammenkommen.

 

[Platero]

Vielleicht stellst du mal ein Foto des Ist-Zustandes ein? Dann kann man sich besser vorstellen, was du beschreibst…

 

[Galileo]

mit Betonrecycling aufgefüllt

Hi Lys, wichtige Fragen:

• Welche Körnung?
• 0 - 45 mm
• 45 - 100 mm ? oder andere
• Wurde die Auftragsschicht über der zukünftigen Rasenfläche mit Rüttelplatte oder Rüttelwalze verdichtet ?
• Staut sich Regenwasser auf der Fläche ?
• Fotos ?

 

[LyS-1406]

Hey ihr,

ich hänge mal ein Foto von vorne an. Die anderen Seiten des Hauses sind aktuell mit Materialien zugestellt und somit wenig aussagekräftig.

Eine genaue Körnung kann ich euch gar nicht nennen, aber es ist im Großteil schon recht fein, also Tendenz eher 0-45mm. Verdichtet wurde damals überall, also auch auf den späteren Rasenflächen. Pfützen bilden sich keine.

Liebe Grüße

 

[Platero]

Das sieht doch gar nicht so schlecht aus. Ich glaube alle hier hatten nach Deiner Schilderung pure Betonbrocken in groben Stücken vor dem Inneren Auge. So wie es ausschaut, ist es aber eher sandige Erde mit ein paar Stücken drin. Für Rasen sollte das so gehen, mit einer Schicht gutem Boden drauf. Wie dick diese dann sein sollte, weiß @Galileo sicher aus fachmännischer Sicht besser.

 

[SebDob]

Seh ich grob anders. Das Haus steht nicht hoch genug. Wenn jetzt noch Mutterboden aufgetragen wird, kommt das über den Sockel. Das macht man nicht, weil bei extremen Wetterlage so Wasser ins Gebäude drücken kann. Der Schaden ist dann höher als die Entsorgung.

Je nach dem was du noch vor hast, müsste das zumindest zum carport oder Terrasse verbaut werden. Aber rasen etc muss tiefer als der Sockel sein.

 

[01goeran]

Mir würden da am Haus Rasenborte fehlen und dann nen Kiesstreifen, damit Wasser/Dreck nicht an den Sockel spritzt.

Das Betonzeugs find ich von den Bildern her aber jetzt in Ordnung. Ist wirklich fast wie Sand. Ich hatte wie @Platero schrieb eher was recht grobes vor dem inneren Auge nach der ersten Beschreibung.

 

[LyS-1406]

Also Spritzschutz und Terrassen machen wir erst diesen Sommer/Herbst und für nächstes Frühjahr war eben die Rasensaat geplant.

Aktuell liegt das Gelände bei etwa -0,30m und das fertige Gelände soll später bei -0,15m liegen. Daher ja meine Frage, ob 15cm Mutterboden über dem Betonrecycling funktionieren würden oder ob wir erst etwas abtragen und dann mehr auffüllen müssen.

 

[Platero]

Der Rasen ist das Allerletzte, was gemacht werden sollte. Wenn danach noch Bauarbeiten stattfinden sollen, mit Auskoffern der Terrasse, Drainage am Haus, Materialtransport, kannst du den Rasen eh wieder vergessen….. und neu anfangen.

 

[SebDob]

So sieht’s aus. Borde setzen, ggf Mauer oder was für die Terrasse. Bei der Terrasse, wenn etwas höher gok passt wieder das Zeug rein. Bis zum Frühjahr hast du no stop zu tun. Zum Feld hin würde ich auch was festes mit Beton und Fundament bauen.

 

[LyS-1406]

Ja, ist klar, der Rasen wird der letzte Schritt und daher auch nicht mehr in diesem Jahr angegangen..

Dennoch möchten wir schon einmal planen, was genau wir hierfür machen müssen. Sollte zB wirklich Recycling abgetragen werden müssen, dann müssen wir das vor der Garagenstellung machen, da der Bagger danach nicht mehr an alle Stellen herankommt. Also informieren wir uns lieber jetzt schon mal.

 

[Platero]

Und bitte den guten Boden erst kurz vor der Ansaat auftragen. Sonst hast du bis da hin ein monumentales Unkrautproblem!

 

[LyS-1406]

Definitiv, die anderen 1000m² (nicht aufgeschüttet, also mit Mutterboden) mussten wir schon ansäen, da das Unkraut letztes Jahr so immens wurde.

 

[SebDob]

Bagger? Radlader…

 

[LyS-1406]

Ja, meinte ich..

 

[Galileo]

Eine genaue Körnung kann ich euch gar nicht nennen, aber es ist im Großteil schon recht fein, also Tendenz eher 0-45mm.

Ja, sieht so aus, Lys

45 - 100er Sieblinie und nicht verdichtet wäre unter Vegetationsflächen viel besser, da die Wasserabführung sicher funktioniert und Gehölze einwurzeln können. Immerhin bilden sich keine Pfützen, wie Du schreibst.

Rasengraswurzeln dringen unter idealen Bedingungen bis zu 20 cm ins Erdreich ein, je tiefer desto stressresistenter und langlebiger wird der Rasen.
Die von Dir angedachte 15 cm-Schicht würde funktioniern, trocknet aber schnell aus und es müsste oft und regelmäßig gewässert werden.
Ich würde eine 30 cm starke Schicht auftragen, dann gibt es einen Puffer für die Wasser- und Nährstoffspeicherung.
Solltest Du noch keine Erde dafür haben, so denk mal über eine spez. Rasentragschicht, wie Hygromix, nach.
Eine Substratverbesserung mit Kompost würde ich, wenn überhaupt, nur mit total verrottetem M<terial machen, denn Wurzel- und Astreste fördern später die Rasenpilzbildung.
Und je fetter der Boden/Substrat desto mehr Bodenfauna – theoretisch gut – wird aber zur Maulwurf-Mensa
Speichert Wasser, ist sehr standfest und wird unkrautfrei geliefert. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Wenn die vorhandene Aufschüttung bis zur erforderlichen Höhe abgetragen ist, würde ich, ohne nachzuverdichten, den Mutterboden/Rasentragschicht aufbringen.
Das muss allerdings gewalzt werden Hier kanst Du nachlesen "Wie und Warum"

Und bitte den guten Boden erst kurz vor der Ansaat auftragen. Sonst hast du bis da hin ein monumentales Unkrautproblem!

Vorteile:

• Vermeidung von verdichteten Fahrspuren und Laufwegen
• weniger zumindest nur kleine Unkräuter, die unter Fertigrasen (Rollrasen) weitgehend unterdrückt würden.

Vorteile der frühen Erdausbringung:

• Natürliche Verdichtung durch Niederschläge und Setzungen, es muss weniger gewalzt werden.
• Stark wüchsige Unkräuter und Wildbewuchs wie "Krauser Ampfer" , Brombeeren, Himbeeren, Robinie und Götterbaum werden früh erkannt und können entfernt werden.

Für Sträucher brauchst Du 40 - 50 cm Vegetationsbodenstärke.
Unter groß werdenden Moorbeetpflanzen sollte das Betongemisch (Kalkauslösung) 60 cm Abstand haben.
Für Bäume würde ich es ganz entfernen.

Lesenswert: Graswurzeln
Mein Lesezeichen: Rasenunterbau, Rasentragschicht, Graswurzeln