Jetzt ist schon Samstag Abend, und ich wollte doch noch vom letzten Wochenende erzählen und Bilder zeigen.
Natürlich waren wir, als ich am Freitag, dem Allerheiligentag bei meinem Vater ankam, erst zusammen auf dem Friedhof, Kerzen bei unseren Lieben anzünden.
Nachmittags haben wir dann eine Exkursion mit einem Hobby-Höhlenforscher mitgemacht und bekamen einen stillgelegten Bahntunnel gezeigt, der von Schwelm nach Linderhausen führt. Wir sind dann auch mit Stirnlampen den Tunnel längsgelaufen und bekamen die einzelnen Gesteinsschichten gezeigt. Das war sehr spannend, die Lauferei auf dem losen Schotter war aber weder gut für mein Hüftgelenk noch für das väterliche Knie. Wir waren Abends beide gut müde.
Am Samstag Morgen haben wir eine unserer Pfifferlingsstellen besucht, komplett ohne Erfolg. In der Region sind viele Bäume gefällt worden, man kann die Spuren vom Borkenkäfer an den gefällten Bäumen sehen.
Nachmittags waren wir dann im Garten. Mein Vater hat die zweite schwarze Johannisbeere aus ihrer Krautschicht ausgegraben (Unkrautjäten konnte man das kaum noch nennen), ich habe die Clematis geschnitten und dann angefangen, im Blumenbeet auch viel abzuschneiden, was sich nicht ungehemmt versamen soll, wie den Goldfelberich und die Herbstanemone. Es blüht immer noch ein bischen was.
Wer da im Nest hinter der Clematis gebrütet hat und ob die Brut erfolgreich war, haben wir leider nicht herausgefunden.
Abends waren wir noch bei einer wirklich charmanten Aktion der Pfarrbücherei. Sie hatten zum Lauschgericht eingeladen. Da saß man dann, bekam immer wieder Texte vorgelesen und durfte in der Zwischenzeit Wein trinken und Käse essen. Wir waren mit Freunden dort und hatten so schon Unterhaltung, wenn nicht gelesen wurde, aber ich habe auch viele Menschen wieder getroffen, die ich lange nicht gesehen habe. Die Texte gingen vom schwelmer Vertällken bis zu Lyrik und waren sehr gut gelesen. Ein runder Abend.
Sonntag haben wir noch mal einen Pilzgang gewagt, Ziel war eines der alten Steinpilzreviere. Als ich meinen Vater fragte, ob ich den Pilzkorb vom Dachboden, wo ich ja übernachte, wenn ich bei ihm bin, mitbringen sollte, war die Antwort eher "wenn es dir Spaß macht. Tu, was du nicht lassen kannst, ein Leinenbeutel reicht wahrscheinlich auch."
Tja - bis ins Steinpilzrevier haben wir es gar nicht geschafft, weil wir auf dem Weg dorthin schon mal einen Hang hoch geschaut haben. (Nur mal gucken...) Es gab ein paar Steinpilze und unglaublich viele Maronen. Wir sind umgedreht, als die Zeit knapp und der Korb schwer wurde.
Zu Hause haben wir dann natürlich einen kleinen Teil direkt gegessen, den Rest haben wir eingefroren und ich habe versprochen, bei meinem nächsten Besuch eine Pilzquiche zu backen.
Und so war auch ein langes Wochenende unglaublich schnell vorbei und ich musste zum Zug.