Ich bin zurück nach einem großen Pflanzwochenende bei meinem Vater. Wir sind zum Bommerholz gefahren, das ist die größte Baumschule in der weiteren Umgebung. Es hat für alle Gartenteile Neuzugänge gegeben.
In den Hausgarten ziehen ein Ilex als Ersatz für die im Sommer vertrocknete Tuja, und eine rotlaubige Berberitze als Ersatz für einen seit Jahren kränkelnden Rhododendron ein.
Im Vorgarten, wo im Winter ein Bagger gewütet hatte, um ein Leck im Wasserrohr zu reparieren, gab es Polsterphlox für die kahlen Stellen. (Hoffendlich denkt mein Vater dran, dass da noch die Lücke für eine Dahlie bleiben muss.)
Die meisten Veränderungen gibt es für den oberen Garten.
Der Nachbar fällt die von seinem Vater eng an die Grundstücksgrenze gepflanzten Fichten. So bekommt unser Stück wieder die Sonne, die es mal hatte, als unsere Familie den Garten zu meinen Kindertagen kaufte.
Das untere Gemüsebeet, dass mein Vater seit einigen Jahren nicht mehr bestellt, weil es zu viel würde, wird nun zur Verlängerung der Wildhecke genutzt. Eine schwarze Johannisbeere steht schon ganz unten auf der Ecke, daneben soll eine Stachelbeere gesetzt werden, die ein Bekannter übrig hat. Meine schwelmer Verwandtschaft steuern eine Weigelie bei, die bei ihnen auch irgendwie übrig ist.
Wir haben einen Tausenblütenstrauch gekauft und schon gepflanzt, (seht ihr direkt vor der leuchtend grünen Taglilie) daneben soll ein Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch. Den muss uns die Baumschule aber erst bestellen.
Wenn mein Vater die Sieben Söhne abholt, will er auch versuchen, unseren Fehlgriff noch umzutauschen. Wir wollten als letzten Kandidaten für die Reihe einen roten Hartriegel haben und haben aus Unachtsamkeit eine Pflanze mit panaschiertem Laub erwischt. Hoffendlich darf er noch gegen einen normalblättrigen roten Hartriegel tauschen.
Für mein Beet habe ich drei Pflanzen Feldtymian mitgebracht und auch schon eingepflanzt.
Ansonsten ist der Frühling da. Veilchen blühen, Primeln und Narzissen, Bärlauch konnte ich schon ernten, die Johannisbeeren treiben aus, die Stachelbeere blüht schon. Die Quitte treibt auch schon aus, jetzt heißt es wieder Bangen, dass sie nicht zu früh blüht, sonders erst, wenn es keinen Frost mehr gibt und es so sonnig ist, dass die unter ihr wohnenden Bienen auch alle unterwegs sind. Für uns Menschen war es schön, aber die Bienen flogen auch am Sonntag eher mäßig.
Die Herbstzeitlosen scheinen sich weiter auszubreiten, jedenfalls schieben sie eifrig Blätter in "ihrem Revier."
In der ganzen Gegend blühen jetzt die Blutpflaumen - ein kurzer, aber wunderschöner Blütentraum.
Natürlich gibt es auch immer Dinge, die einen nicht ganz so erfreuen.
Vor drei Jahren hatte mein Vater einen Stecken der roten Johannisbeere in die Wiese gesteckt und vergessen. Letztes Jahr trug das so entstandene Sträuchlein wunderbar dicke und leckere Beeren. In diesem Winter mochte wohl irgendwer die Rinde des armen Sträuchleins. Ob es noch austreiben wird, ist fraglich.
Im Gemüsebeet (und auch an zwei Stellen in der Wiese) gibt es solche riesigen Löcher, und wir wissen nicht, wer dort wohnt. Mein Vater sagt, dass er seit einiger Zeit keine Wühlmausspuren mehr hat, dafür im unteren Teil aber reichlich Löcher von Feldmäusen. Für die sind diese Löcher aber zu groß. Bei so großen Löchern und den fehlenden Wühlmäusen kann man schon überlegen, ob vielleicht ein Wiesel oder ein Marder bei uns eingezogen ist. Das Tier wäre natürlich sehr willkommen, auch wenn es gräbt.