Pilz mit Linsen drin, was ist das???

lebenslang

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Hallo Leute,

hier mal wieder eine mir total unbekanntes Ding. Hab ich heute im Rindenmulch gesehen, sprießt an einigen Stellen und das immer gleich flechtenweise. In jedem Trichter sind so linsenförmige weiße Dinger drin und Wasser vom Regen oder Tau.
Die Größe eines Trichters ist etwa halb so groß oder etwas größer wie ein Cent.
Weiß jemand, worum es sich da handelt? Ich vermute ja einen Pilz.
Ich versuche morgen mal ein so Ding abzumachen und etwas größer und von allen Seiten zu fotografieren.
Vielleicht weiß ja niwashi, unser Pilzexperte, was drüber?

Unbekannt 2.jpg
 
  • lebenslang

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    Ja, Michi,

    das scheint er zu sein. Was es nicht alles gibt!
    Und am meisten wundert es mich, wa mein Rindenmulch so alles hervorbringt.
    Im Frühjahr warens als erstes leckere Morcheln! :D Das wußte ich aber noch nicht,
    dass es Morcheln waren. Nun gibts erst nächstes Jahr Morchelessen, falls sie wieder kommen.

    Danke für deine Antwort!:cool:
     
  • Moonfreak

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  • aivlis

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    Hallo Lebenslang, bitte die Morcheln nicht essen!! Rindenmulch ist mit Chemie behandelt!
    Also nicht gesund. Ist wird immer wieder darauf hingewiesen.

    Gruß, Silvia
     
  • hemaru53

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    Hallo Lebenslang, bitte die Morcheln nicht essen!! Rindenmulch ist mit Chemie behandelt!
    Also nicht gesund. Ist wird immer wieder darauf hingewiesen.

    Gruß, Silvia

    Huups, wir hatten auch Morcheln im Mulch und nur nicht gegessen weil wir ihn zu spät entdeckten. Gott sei Dank.
     
  • Neela

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    Hm...habts mich erwischt. Ziehe mir ja trotzdem formschöne Pilze vor und nicht solche,
    wo ich unweigerlich an meine Katze denken muss.;)
    Ob die wohl schmecken?
     
  • F

    floetenbiene

    Guest
    Hallo Susi,
    Dein Pilz ist der Topf-Teuerling Cyathus olla. Der von Sunfreak verlinkte Pilz ist der Gestreifte Teuerling Cyathus striatus, der innen gestreift ist. Deiner ist innen jedoch glatt. Sehr ähnlich wie Deiner wäre noch der Tiegel-Teuerling Crucibulum laeve, dessen "Linsen" jedoch gelblich-ockerfarben sind.
    Dieser Pilz gehört zu den Bauchpilzen, was bedeutet dass die Sporen in einer Hülle verpackt sind. Im Fall des Topf-Teuerlings (und der anderen Teuerlinge natürlich auch) sind das die "Linsen".

    Ein sehr schöner Fund übrigens, ich habe leider noch nie Teuerlinge gefunden, hätte sie aber liebend gern in meiner digitalen Pilzsammlung.
    Herzliche Grüße von Sabine alias floetenbiene
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    Hey Sabine!

    Der von Sunfreak verlinkte Pilz ist der Gestreifte Teuerling Cyathus striatus, der innen gestreift ist.

    Ich hab nur einen Link auf die Gattung der Teuerlinge gesetzt, weil es mir als nicht Pilz-Experte nicht möglich war den Pilz genauer zu bestimmen. Das Bild in Wikipedia zeigt einen Pilz aus dieser Gattung (eben der gestreifte Teuerling). Ich finde es aber super einen Pilz-Experten hier zu haben, der das Rätsel vollens hat lösen können!

    Grüßle, Michi
     

    lebenslang

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    Hallo Leute,

    danke für eure Tipps und Infos!
    Hab den Link von Michi auch verfolgt und , neugierig wie ich bin, natürlich auch noch weiter auf Google nach Teuerlingen gesucht. Dabei bin ich auch auf die beiden anderen Arten gestoßen. Ich konnte zwar feststellen, dass meiner nicht der gestreifte ist, aber bei den beiden anderen war ich nicht sicher.
    Auf jedenfall wars eine interessante Exkursion.

    Was mich allerdings noch interssieren würde, liebe Sabine, warum Teuerlinge sowas besonders sind. Gibts die nicht oft?? Hm, sind ja auch nicht zum Essen geeignet, also was ist dran an den Trichtern?
     
    F

    floetenbiene

    Guest
    Hallo Susi,
    ich finde Pilze - wie alles andere in der Natur - einfach schön, interessant, spannend. Vieles ist einfach gnadenlos ästhetisch wie z.B. Orchideen, die darüber hinaus auch noch selten sind.

    Schleimpilze, die in diesem Thread mit ihhhh quittiert wurden, finde ich hochinteressant! Egal wie groß ein Schleimpilz ist, es ist immer nur eine einzige Zelle!

    Vor Spinnen im Haus ekle ich mich auch, jedenfalls vor den Hauswinkelspinnen, aber in der Natur ein Zebraspinne zu entdecken, die wie eine Wespe gestreift ist, löst bei mir fast Begeisterung aus.

    Das mag nur eine Idee abgeben, warum Teuerlinge was besonderes sein könnten. Deiner ist nicht so häufig wie die anderen, ist aber auch nicht gefährdet. Aber: sie sind einfach so klein, dass man sie im Wald einfach übersieht. Und Mulchschredder habe ich nicht im Garten.

    Mein Garten ist zum Schreck der Nachbarn sehr naturbelassen, ich liebe den Kriechenden Günsel und die Margeriten, freue mich über die Nachtkerzen und die Wilde Möhre und bewundere die Vielfalt an Insekten, die meinen Garten besuchen. Ich liege nämlich mit dem Makroobjektiv oft schon auf der Lauer! Hier ein Foto aus dem Juli dieses Jahres an den Blüten der Wilden Möhre.

    Liebe Grüße Sabine
     

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    lebenslang

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    Hallo Sabine,

    ich glaube so ähnlich wie dir gehts vielen hier im Forum. Ich denke das sind alles mehr oder weniger begeisterte Anhänger der Natur.
    Deswegen gefällts mir hier auch so gut ;) Man kann immer Neues lernen über ein Medium, das einen interessiert.
    Tolles Foto übrigens! Ich bin auch oft mit der Cam im Garten. Ein richtiges Makro fehlt mir aber leider, noch muss das 17-85 er und das 70-300er herhalten.

    Ach ja, was den Schleimpilz betrifft, das "igitt": :)
    ich finde den Schleimpilz schon ganz schön lästig, besonders, wenn e sich dann über Steine usw. bewegt. Den ganzen Sommer über hat er sich immer wieder mal gezeigt in allen Farbvariationen. Erst nur in der hintersten Ecke des Gartens, dann immer mehr und mehr an allen möglichen Stellen. Ich war ganz schön erstaunt über das Ausmaß, das er erreichen kann. Teilweise habe ich dann die eingetrockneten Pilze abgetragen, was aber wahrscheinlich nicht viel nützt, da ja die Sporen und das Mycel wohl weiter unterwegs sind. Ich hatte ja auch jede Menge anderer Pilze aller Art im Rasen. Ob das normal ist, weiß ich nicht, da ich den Rasen erst vor gut 1 Jahr angelegt habe.
    Mir fiel nur auf, dass eigentlich überall Pilze hervorkamen, egal ob beim Nachbarn oder am Straßenrand oder im Park. Scheint an der warmen, feuchten Witterung heuer gelegen zu haben.
    Mal sehen, was nächstes Jahr kommt!

    Aber es ist schon prima, dass hier solche Experten vertreten sind, die auch über ausgefallene Dinge Bescheid wissen!
     
    L

    Leobibi

    Guest
    Pilze sind mehr als interessant, da sie die größten Organismen der Welt hervorbringen

    Schaut mal was ich im Internet gefunden habe:

    Der folgende Artikel aus der NZZ ist ein interessantes Beispiel:
    800 Meter lange und 500 Meter breite Pflanze im Nationalpark
    Der grösste Pilz der Schweiz ist 800 Meter lang und 500 Meter breit und damit vermutlich der grösste Europas. Entdeckt wurde das riesige unterirdische Geflecht von Wissenschaftlern der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Nationalpark im Unterengadin.

    Der vermutlich grösste Pilz Europas ist ein im Nationalpark lebendes Exemplar der Pilzsorte «Dunkler Hallimasch». Die Pflanze bedeckt eine Fläche von rund von 500 Meter Breite und 800 Meter Länge - das entspricht einem Gebiet von etwa 35 Hektaren. Diesen Fund haben Forscher der WSL am Freitag bekanntgegeben.

    Über 1000 Jahre alt
    Der Hallimasch lebt weitgehend versteckt im Boden und besteht aus einem riesigen Geflecht von teilweise sehr dicken Fäden, die sich wie Wurzeln durch den Boden arbeiten. Die für das Auge sichtbaren Pilz-Fruchtkörper oberhalb der Erde sind also nur ein kleiner Teil eines riesigen unterirdischen Organismus: Der in der Nähe des Ofenpasses entdeckte Pilz ist zudem mehr als 1000 Jahre alt.

    Aggressive Schädlinge
    Im Herbst ist der Hallimasch oft auf Baumstrünken anzutreffen, und auch wenn er jung essbar ist, so ist er bei Pilzsammlern nicht sonderlich beliebt. Gegen 40 Arten gibt es weltweit, und einige davon sind aggressive Schädlinge, die Bäume befallen und sie töten. Dazu gehört auch der Dunkle Hallimasch (Armillaria ostoyae), welcher zusammen mit dem Wurzelschwamm im Nationalpark für ein ausgedehntes Bergföhrensterben gesorgt hat.

    600 Tonnen schwerer Pilz in den USA
    Gemäss den Experten der WSL ist das entdeckte Exemplar vermutlich nicht nur der grösste Pilz der Schweiz, sondern der bisher grösste gefundene Pilz Europas. In den USA gibt es allerdings noch mächtigere Exemplare. So lebt beispielsweise in den Wäldern von Oregon ein Dunkler Hallimasch, der sich über eine Fläche von neun Quadratkilometern ausbreitet und schätzungsweise 600 Tonnen wiegt.


    Unglaublich aber wahr

    Grüßle
    Leobibi
     

    lebenslang

    Mitglied
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    Ort
    Eichendorf Nby
    Guten Abend, Leute!

    Ja, vor ein paar Wochen war im Fernsehen ein Bericht über den Pilz in USA da.
    Höchst interessant, sage ich euch!

    Und ich sag euch noch was:
    Pilze übernehmen irgendwann die Weltherrschaft, wenns so weitergeht! Das ist ja direkt unheimlich! *grusel*
     
    L

    Leobibi

    Guest
    Hi Susi

    Bitte vergesse die Ameisen bezüglich der Weltherrschaft nicht. Viele Arten züchten auch noch Pilze.
    Warum sollte nicht mal diese "große" Koalition in ferner Zukunft symbiotisch die Welt regieren.

    Grüßle
    Leobibi
     
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