Phoenixpalme sieht komisch aus

[Dome1]

Hallo, könnte mir bitte jemand sagen, was mit meinen Phoenix los ist?

Hatte sie über den Winter auf der Terasse eingepackt und auch mit Kokosschutzmatten am Topf und auch über der Erde, nachdem bei uns das Wetter schon so warm ist, habe ich sie schon ausgepacktund noch auf der terasse gelassen da sahen sie noch recht grün aus, dann waren die ersten braunen Wedel zu sehen und ich hab sie mal gegossen, im Topf sind auch Löcher damit das Wasser abrinnen kann, es wurde aber nicht besser, nun stehen sie weiter drausen, und auch hier keine Besserung, lustig finde ich nur das nur vereinzelte Wedel sind und da das von weitem weg bis hin zu dem vorletzten das nachkam.

Kann mir hier wer helfen oder sind beide am ende?

 

[Platero]

Nein, am Ende sind die nicht. Solange der jüngste Wedel grün ist, wird sie sich erholen, auch wenn das etwas dauert.
Wie hattest du die Pflanzen eingepackt? Also nur den Topf geschützt oder auch was über der Pflanze? Wenn ja, was?

 

[Dome1]

Danke, das ist ja schon mal eine gute Nachricht also ich hatte ein Winterschutzfließ von Hofer/Aldi über die Palmen, es war so ein braunes feines das auch licht durchlässig ist. War das vlt zu dünn und haben sie doch zuviel Kälte abbekommen? Obwohl bei uns in Kärnten der Winter relativ mild war.

 

[Kapernstrauch]

Hast du sie nach dem Auspacken gleich in die Sonne gestellt? Und mild war er wirklich nur relativ, wir hatten schon auch mal -12 Grad......ich hab noch nichts rausgeräumt, die nächsten Tage soll es ja wieder ein paar Minusgrade geben.

 

[Dome1]

Nein nach dem auspacken hatte ich sie noch ein paar tage auf der terasse unter der überdachung und immer ein bisschen näher in die sonne. War nur nervös da ich letztes jahr zwei Hanfpalmen zu lange eingepackt hatte wie es bei mir unter tags schon sehr warm war und sie aufgrund des schwitzens dann zu faulen begannen sodas ich den strung ziehen konnte, das wollte ich heuer vermeiden, der Garten hat nämlich den ganzen Tag Sonne. Die tiefstemperaturen waren bei mir um die max -10 das aber nur in der Nacht, Durchschnitt laut Messung so um -5, tagsüber war eigtl immer über dem Gefrierpunkt. Mich wundert nur eben das es immer nur jeder zweite Wedel diese anzeichen hat, die anderen aber grün sind. Das verstehe ich nicht. Müssten nicht bei frostschäden alle wedel betroffen sein?

 

[Platero]

Deshalb hatte ich nach der Art der Abdeckung gefragt. Spontan kommen für diese Art Wedel „Erfroren“ und „Sonnenbrand“ in Frage. Nach Deiner Antwort tendiere ich zu Sonnenbrand, denn wie du sagst, müssten bei Frost alle Wedel betroffen sein, zumindest alle erwachsenen.
Palmen sind langsame Sterber. Das heißt, der Pflegefehler, der ihr kümmern verursacht, kann schon weiter zurückliegen. Warum ist das jetzt wichtig, was es genau war? Damit du es nächstes Jahr vermeiden kannst.
Generell ist es sehr mutig, Phönix ohne aktiven Winterschutz (Heizkabel, temperiertes Gewächshaus) Draußen zu überwintern. Sie sind längst nicht so Frostresistent wie z.B. Trachycarpus. Obwohl ich das Klima in Deiner Region nicht kenne. Hope the Best!

 

[Kapernstrauch]

Dome1 schreibt von Kärnten - das ist bestenfalls 6b

 

[Platero]

Noch ein Nachtrag zum passiven Winterschutz.
Der „wärmt“ überhaupt nicht. Wenn du einen Wollpullover raus hängst, wird der bei Frost genauso kalt, wie Alles andere. Wenn du im Wollpullover drin steckst, wärmt er auch nicht. Er verhindert nur, dass Deine Körperwärme verloren geht. Subjektiv wärmt er also. Pflanzen haben aber keine Körperwärme, die konserviert werden könnte. Ergo ist es im Vliessack genauso kalt, wie Draußen.
Vliese über der Pflanze sind trotzdem nicht völlig unnütz. Sie brechen den Wind und vermindern die Verdunstung bei Wintersonne. Beides würde den Wasserbedarf erhöhen. Sind die Wurzeln aber gefroren oder aufgrund der Temperatur inaktiv (das ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich, wo da die Grenze liegt) oder stecken in einem Eisblock, kann kein Wasser geliefert werden. Oben wird also Bedarf erzeugt, unten kann der Bedarf nicht gedeckt werde. Das Ergebnis ist Frosttrocknis.

 

[Dome1]

Ah ok ok, da hab ich was dazu gelernt.
Habe aber die Erde imme kontroliert und diese war gsd immer schön weich oder können da die wurzeln trotzdem gefroren gewesen sein?

Aber vertsehe ich das trotzdem richtig, das es trotz des fehlers beim Winterschutz keine Frostschäden sind sondern zuviel Sonne und ich sie zu früh rausgestellt habe?
Und das sie sich mit zeit erholen? Oder sollte ich gewisse Schritte nun übernehmen?

Lustig ist nur meine Trachys sind ausgepflanzt, hatten nur Kokosmatten auf den Wurzelbereichen auf der Erde und haben den winter ausgelacht. Sind schöner als die im Topf vlt sollte ich keine Topfpflanzen haben.

 

[Platero]

Das kann man aufgrund eines Fotos nicht so definitiv unterscheiden, da das Ergebnis in allen Fällen gleich aussieht.
Beobachte, was weiter passiert. Bleiben die jetzt noch grünen Wedel grün, spricht es eher gegen „zu kalt“ und für „zu abrupt der Sonne ausgesetzt“.
Bleibt der jüngste Wedel grün, oder treibt der Speer ( der nicht entfaltete Wedel heißt so) wird die Pflanze sich erholen. „machen“ kannst du jetzt nichts mehr, um dabei zu helfen. Also keine panischen Dünge-oder Gieß-Aktionen. Einfach weiter pflegen, als sei nix geschehen.
Es ist immer ein Unterschied, ob eine Pflanze im Topf steht, oder ausgepflanzt ist. Die Erde braucht viel länger, um durch zu frieren und von unten kommt noch genügend Wärme hoch.
Bei unseren ausgepflanzten Kamelien reicht es oft, sie mit einem Vliessack ab zu decken, wenn kritische Temperaturen angesagt sind. Die schiere „Masse“ des Erdreichs macht den Unterschied. Die selbe Pflanze im Topf würde eingehen……und wie gesagt, Trachycarpus sind sehr viel Frosttoleranter als Phönix Canariensis (!). Die tolerieren sogar einen gefrorenen Wurzelballen, was Phönix zum Abdanken bewegt….

 

[Dome1]

Ok vielen lieben Dank, da hab ich einiges wieder dazu gelernt.

 

[Dome1]

Eine Frage hätte ich dann noch, wenn ich für den nächsten Winter dann einen optimalen Schutz für die zwei garantieren möchte, wie müsste es dann sein, reicht da ein Winterschutzflies und ein Frostwächter oder Heizkabel? Und wie verlege ich das am besten? Direkt in den Topf zur Erde, oder reicht es da um den Topf herum und dann Kokosmatten darüber? Und dann nur den Stamm hoch oder auch teilweise um die Wedel herum? Weil so ein Palmenhaus ist ja schon etwas kostenintensiver?

 

[Platero]

Ehrlich gesagt habe ich damit keine Erfahrung. Vielleicht mag dir @lutzDD was dazu sagen.
Vlies plus Frostwächter halte ich für energetischen Unfug. Denn so ein Vlies isoliert so gut wie nicht.
Wenn du die Möglichkeit hast, die Palmen z.B. in eine Garage oder eine Gartenhütte zu stellen, dann schon eher. Die müssen dort ja nicht den ganzen Winter sein, sondern eben nur, solange es kritische Temperaturen hat.
Du solltest auch bedenken, dass die Phönix nicht ewig in diesen kleinen Gefäßen bleiben können. Die werden sehr bald richtig große Kübel brauchen.
Auf lange Sicht sind das einfach keine so idealen Terrassenpflanzen, es sei denn, man hat einen eigenen Frontlader und eine Scheune……

 

[Dome1]

Danke für den tipp. Die Palmen bekommen heuer neue Kübel am Pool jede ihren eigenen mit B60xT40xH100, dort sollten Sie aber auch über den Winter bleiben, dort standen Sie nämlich heuer über den Sommer schon. Da wir leider nur eine Wohnung mit Garten haben ist das mit Schuppen oder Garage etwas blöd.

 

[lutzDD]

für den nächsten Winter dann einen optimalen Schutz für die zwei

Hallo, optimal ist relativ! Ich schaffe meine, solange es die Größe und damit das Gewicht zulässt, rein.
Die "Große" im Kübel hat jetzt den zweiten Winter draußen erfolgreich gemeistert. Generell können Ph. canariensis kurzzeitig max. -3° ab. Das reize ich aber nicht aus! Ich persönlich denke nicht, das es Sonnenbrand ist, eher Frosttrocknis oder einfach zu kalt gewesen. Wie @Platero schon schrieb, Palmen sterben langsam! Ob Sie überleben, kannst Du frühestens zum Beginn der Vegetationsperiode, also Anfang/Mitte Mai feststellen. Vliess ist schon mal besser als Folie aber reicht allein natürlich nicht aus. So ein "Passivschutz" reicht mal für ein paar Stunden Nachtfrost im Frühling aber sonst nicht! Habe Meine, zusammen mit der Washingtonia, wie folgt geschützt:
1. Alle Wedel mit stabiler, aber nicht einschneidender Schnur zusammenbinden. Von innen nach außen!
2. Dünnen Vliesssack darüber
2a. Um die Kübel habe ich (zehnlagig) Trittschalldämmung gewickelt, kann man aber auch was Anderes nehmen.
3. Heizkabel (Dachrinnenheizkabel) spiralförmig drumwickeln und so fixieren, das es nicht übereinanderliegt oder sich kreuzt!
4. Kleines Heizkabel um den Kübel wickeln (oder wenn das andere lang genug ist, mit um den Topf wickeln)
5. Beide über Verteilerdose mit einem externen Thermostat verbinden und dieses programmieren. Ein bei 0°, aus bei +1,5°! Ich habe zusätzlich einen Sensor vom Funkthermometer mit rein gelegt, dann kann ich drinnen sehen, ob alles funktioniert.
6. Je nach Außentemperatur, 2-3 Vliessäcke drüber stülpen (bis zum Boden!) und unten zusammenbinden.
Bei Plusgraden und Sonne, öffne ich die Vliesssäcke auf der Nordseite, damit die Wedel nicht verbrennen und es im Schutz nicht zu warm wird.



So sieht Sie aktuell aus:

Ich hoffe, das ich Dir damit etwas helfen kann.
Gruß Lutz

 

[Dome1]

@lutzDD Super vielen Dank für die so genaue Anleitung

Dann hoffe ich mal das die zwei mir nicht zu böse sind und tdm noch weiterwachsen die jüngsten wedel und der Speer sind gsd noch grün und schon bisschen länger geworden, hoffe das ist ein relativ gutes zeichen, wäre schade um die zwei.