Nein, wegschmeißen würde ich die freilich nicht.
Waren die Blätter von Anfang an gelb, oder wurden sie erst gelb?
Ich habe nun bereits des öfteren davon gehört, dass manch eine Hybridsorte mit einer Art Kopierschutz ausgestattet sein könnte. Ähnlich wie bei CDs, DVDs, BluRays oder was es sonst noch gibt, welche das Kopieren bzw. Brennen verhindern soll, so könnte die ein oder andere Hybridsorte mit Genen ausgestattet sein, welche in der F
2 (bedingt durch die Aufspaltung) durchschimmern. Denn ähnlich wie das Brennen von kopiergeschützten Scheiben ist auch das Nachbauen, sprich Nachzüchten bzw. Dehybridisieren von Hybridsorten bzw. Sorten welche eine Sortenzulassung nach Sortenschutzgesetz haben verboten (so weis ich das zumindest - natürlich ohne Gewähr - ich bin kein Rechtsverdreher). Aber genau so wie bei kopiergeschützten Datenträger so isses dann wohl auch mit kopiergeschützten Hybridsorten: Wirklich verhindern können sie das Kopieren auch nicht!
Ich weis das: Bevor ich Tomaten gezüchtet habe, bin ich mit 13 Jahren in die ewigen Weiten des Assemblers hinabgestiegen, habe Kopierschutzmechanismen disamblisiert und CDs und DVDs Sektor für Sektor mit dem Hex-Editor durchforstet. Habe Programmieren gelernt und habe Tools geschrieben, zum Austricksen dieser Kopierschutzmechanismen...
Zurück zur Hybridzüchtung...
Bei den Tomaten weis ich, dass es mittlerweile samenlose Züchtungen gibt. Das ist praktisch das Wirken zweier Gene. Und das funktioniert alles ohne den Einsatz von Gentechnik. Einmal kreuzt man eines der über 50 bekannten ms-xx Gene ein. ms steht für male-sterile. Es verhindert die Pollen-Produktion. Staubbeutel der Blüten sind dann i.d.R. verkümmert, die Blüten sehen untypisch für Tomaten aus. Nun isses ja bekanntlich so: Ohne Pollen und ohne Bestäubung, auch keine Ernte! Deshalb kreuzt man das Gen für Jungfernfrüchtigkeit ein. Nun, sind die Pflanzen auch ohne Pollen bzw. Bestäubung in der Lage Früchte zu produzieren. Ich weis leider nicht, wie das Gen heißt, aber viele extrem frühzeitige Tomatensorten, ich spreche von altbekannten, samenfesten Sorten sind Träger dieses Gens, wie z.B. 42 Days:
Dieses Einkreuzen dieser beiden Gene hat vier "nette" Effekte:
- Durch die Fähigkeit der Jungfernfrüchtigkeit warten die Pflanzen auch keine Bestäubung mehr ab. Noch ehe die Blüten recht aufblühen, beginnt bereits das Fruchtwachstum. Die Frucht wächst einfach aus der Blüte heraus und stoßt die Blüte ab. Wenn du das o.g. Foto der 42 Days Tomato genau anschaust, wirst du das erkennen können. Das sorgt für außerordentliche Frühzeitigkeit, wie eben bei der 42 Days.
- Dadurch, dass Blüten nicht mehr bestäubt werden müssen, braucht man im kommerziellen Anbau auch keine Hummeln oder Arbeiter einsetzen, welche die Blüten bestäuben.
- Dadurch dass die Bestäubung ausbleibt, werden die Früchte auch keine Samen enthalten. Sie sind samenlos. Der ideale & perfekte Kopierschutz.
- Mein Opa würde sich auch drüber freuen. Der kann das nämlich leiden wie Zahnweh, wenn Samenkörner von Tomaten unter sein Gebiss huscht. Und ich könnte mir generell vorstellen, dass im Supermarkt kernlose Tomaten gerne angenommen werden würden. Genau so wie kernlose Trauben, Mandarinen, Gurken und so weiter.
Na-ja, das ist die Zukunft...
Grüßle, M[COLOR="#8800000"]i[/COLOR]chi