Oranginas Garten (und Versuchsgelände)

  • Ach herrje....wie bekomme ich denn jetzt meine Fingerabdrücke von den Johannisbeeren ? :D
     
  • Guck an! Da war ich ja wirklich ganz nah dran. :cool:
    Bestimmt eine spannender Beruf!!! :)
    Da hat Stupsi absolut recht.
    Aber vielleicht empfindest Du das als ganz noralen Beruf,... wenn man das tagtäglich macht...

    Ich werde privat nicht ermitteln-darf ich auch garnicht...

    Ach komm, Supernovae, in Wahrheit hast Du doch bestimmt immer ein hübsches unauffälliges Utensilienköfferchen dabei und holst dann klammheimlich schwarzes Pulver, Pinsel und Folie raus.:grins:
    Oder ist das eher die Aufgabe der Kollegen und Du musst im Labor die Spuren auswerten?

    Also, das ist echt spannend.:cool:
     
    Ajo! Mit der HPLC hab ich auch schonmal biochemisch gearbeitet-deshalb war die Abkürzung für mich klar 😉
    ...ich glaube aber wir haben genug gefachsimpelt, mhm?
    (aber ich finde ja schon, das so eine Simpelei zu einem Versuchsgelände passt *hihi*)

    Das dir die Abkürzung klar sein dürfte, war mir bewusst, das war eher die Übersetzung für alle anderen, die mitlesen.

    Ich hab grad Kopfkino: Ihr beide mit weißen Laborkitteln, hübsche durchsichtige
    Schutzbrillen auf der Nase, in der Rechten eine Pipette, mit der Ihr Tröpfchen einer gefährlichen Substanz vorsichtig in ein Reagenzglas in Eurer Linken träufelt. Und dann das RG gegen das kalte Neonlicht haltet und schüttelt. Dann wird die DNA extrahiert und der Täter identifiziert. Oh Mann, ich glaub, ich schau zu viele Krimis...:d
    Simpelt ruhig weiter fach, Supernovae, auf einem Versuchsgelände gehört das definitiv dazu.
    Aber nich, dass bei mir morgen lauter Mutationen und steinerne Monster im Garten zu finden sind...:eek:rr::grins:


    Ersetze für mich das Reagenzglas durch einen eingespannten Rundkolben mit Gummiseptum oben drauf und die Pipette durch große Spritzen, dann triffst du es auch recht gut bei mir.
    Ich schüttel aber nicht selber, ich lasse automatisch rühren. ;)

    Ich trau mich gar nicht zu fragen was ihr beruflich macht, B-Waffen züchten ....... ? :eek:rr: :p :D


    Ich mache chemische Grundlagenforschung. Man hofft immer, dass mal eine der hergestellten Substanzen es doch zum Medikament schafft (weiß nicht, ob ihr mal irgendwo Statistiken gesehen habt, wieviel Substanzen auf dem Weg bis zu einem Medikamentenwirkstoff als "unwirksam" oder "nicht spezifisch genug" oder "toxisch" oder was es noch alles an Ausschlusskriterien gibt, rausfliegen). Diese Substanzen hat aber jede einzelne erst mal jemand hergestellt, und zum Teil sehr aufwendig aufgereinigt. Einen kleinen Teil solcher Substanzen machen wir. Und weil ich an der Universität arbeite, produzieren wir nebenbei noch promovierte Chemiker. ;)

    So spannend wie bei Supernovae klingt das nicht, das weiß ich schon.
     
  • Aber vielleicht empfindest Du das als ganz normalen Beruf,... wenn man das tagtäglich macht...
    Naja...meistens ist es für Menschen spannend, denen ich davon erzähle. Im Prinzip ist es aber ein Routinejob. Die zu untersuchenden Dinge, oder Sachverhalte ändern sich zwar, aber der Ablauf ist immer der gleiche.

    Da hat es Pyro schon spannender. Ich hab vor diesem Job auch fünf Jahre in der Grundlagenforschung gearbeitet und dass war wesentlich spannender, weil das ja noch niemand erforscht hatte und du deinen Grips gefordert hast.
    Ach komm, Supernovae, in Wahrheit hast Du doch bestimmt immer ein hübsches unauffälliges Utensilienköfferchen dabei und holst dann klammheimlich schwarzes Pulver, Pinsel und Folie raus.:grins:
    Oder ist das eher die Aufgabe der Kollegen und Du musst im Labor die Spuren auswerten?
    Die mit dem Pinsel, sind ja die für die Fingerabdrücke, ich mache in DNA-was aber auch Fingerabdruck heißt, weil jeder Mensch ja eine individuelle Zusammensetzung hat (in bestimmten Bereichen).
    Diese Zusammensetzung (der Spuren) analysiere ich im Labor. (so grob gesagt😉)
     
    Ich schüttel aber nicht selber, ich lasse automatisch rühren. ;)
    So spannend wie bei Supernovae klingt das nicht, das weiß ich schon.

    Könnte man die Vorrichtung zum "automatisch Rühren" nicht auch in der Küche gebrauchen? Dann müsste man nicht die ganze Zeit neben dem Topf stehen sondern könnte zwischendurch gefahrlos für das Essen im Forum lesen...:grins:

    Klingt aber auch spannend - nur anders. Chemie war für mich in der Schule immer ein Buch mit 7 Siegeln. Ein Glück, dass die Menschen unterschiedliche Interessen haben.
    Hoffentlich testet Ihr nicht an Tieren...:(
     
    Supernovae, sicher hat man immer unterschiedliche und neue Sustanzen, auch mal neue Reaktionstypen, aber gerade bei der Aufreinigung, die viel Zeit kostet, ist unglaublich viel Routine. Gehört aber auch dazu.

    Orangina, klar könntest du auch auf einem Magnetheizrührer (so heißen die Teile nämlich) dein Mittagessen kochen. Du brauchst nur einen kleinen Stabmagneten, den du in den Topf hineingibst, und dann wird dieser von außen durch einen unter der Heizplatte rotiernden richtig starken Magneten gedreht. Die Geräte sind nur leider so teuer, dass sie niemand für die Küche kaufen würde.
     
    Hoffentlich testet Ihr nicht an Tieren...:(

    Wir nicht - unsere Substanzen werden, auch nicht von uns, sondern bei den Nachbarn aus der Medizin, erst mal mit Enzymen und Nährlösungen und getestet. Aber ich weiß, dass wenn da mal etwas Vielversprechendes beisein sollte, auch irgendwann an Mäusen getestet wird. Das ist eine zwiespältige Sache, ich könnte es selbst auch nicht durchführen, aber noch gibt es nicht für alles Alternativen.
     
  • Und gebraucht - also ich weiß, was bei uns im Laufe der Jahre drüberläuft, weil jemand ungeschickt ist. Unser Elektriker und die Feinmechaniker sind auch nie glücklich, wenn sie einen unserer Rührer aufschrauben müssen. Ich weiß nicht, ob ich so etwas zu Hause rumstehen haben möchte. :confused:
     
    Also, Supernovae und Pyro, ich finde wirklich hochspannend und interessant, was Ihr über eure berufliche Tätigkeit erzählt. Wenn man diesbezüglich aus einer ganz anderen Ecke kommt, sowieso.
    Mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass es in Deutschland nur Berufstätige gibt, die morgens ins Büro gehen. Hab noch nie gehört, jemand ginge in die Fabrik oder in's Werk.
    Wenn im TV drüber gesprochen wird, scheint es nur Bürojobs zu geben.:eek:rr:

    Du brauchst nur einen kleinen Stabmagneten, den du in den Topf hineingibst, ...

    Uuuuh - nää, möchte keinen Magneten im Topf, da rühre ich doch lieber by myself und les später im Forum...:grins:
    Ja, die Tierversuche... da darf ich auch nicht drüber nachdenken... Gibt ja noch andere Berufe, die man als Normalo lieber ausklammert (z.B. Schlachthöfe).:(

    @Supernovae: Ich würd mir auch gebraucht ein solches Teil eher nicht zulegen...
    Allerdings finde ich diverse Glaszylinder und -kolben aus dem Labor recht schön zweckentfremdet als Vasen. Hab da auch den einen oder anderen zu Hause...
     
    Haha , ich bin ein Malocher Orangina, was Pyro vorher gemixt und getestet hat habe ich im Arzneigroßhandel zur Verteilung gebracht :grins:

    Nix Büro obwohl man mich da jetzt hin verfrachten will wegen meiner Gesundheit .... :(
    An einem Schreibtisch hocken den ganzen Tag ich für mich der reinste Horror aber mir bleibt wohl nix anderes übrig wenn ich noch mal Geld verdienen will.....
     
    Stupsi, ich meinte ja eben dass die Malocher, wie Du so schön sagst, oder Verkäufer oder ... nicht vorkommen in der Wahrnehmung der z.B. Modezeitschriften.
    Mode für's Büro. Hast Du schon mal in einem solchen Magazin Überschriften
    gelesen wie "Mode für Malocher" oder so? Oder "Schick an der Supermarktkasse" ? :grins:
    Zu DDR-Zeiten waren wir einfach "Wergdädsche" (hochdeutsch: Werktätige). Da gab's sogar mal ne Modenschau mit praktischer Kleidung für die Frau im Kuhstall. Man will ja schließlich überall adrett aussehen. Und die Rindviecher haben sicher gleich mal die Milchleistung erhöht und der Plan wurde übererfüllt...:d:grins:
     
    Ich finde diesen Trend, dass alle einen Bürojob anstreben und am Besten dazu einen Uniabschluss brauchen, ziemlich albern. Es liegt einfach nicht allen Leuten.
    Und was ist an einer Lehre und einem ordentlichen Handwerksabschluss schlecht?
    Wieso müssen heute über 80% eines Jahrgangs Abitur machen, die Kinder sind doch heute nicht schlauer als früher?

    Mode für die Werkstatt oder "was trägt die modebewusste Laborkraft unter dem Kittel" habe ich auch noch nie gesehen. (Ich habe nur mal den Wutausbruch einer Doktorandin miterlebt, die eine Schutzbrille - Einheitsmodell - mit Sehstärke brauchte und deshalb zum Tragen einer roten Plastikhornbrille verdonnert werden sollte, obwohl es für ihre relativ schwache Brille auch noch ein unauffälligeres Modell gab. Nach dem Ausbruch bekam sie doch tatsächlich das andere Modell von der Beschaffungsstelle.)
     
    Wenn ich im Büro arbeiten würde, würde ich eingehen wie eine Primel.
    Wir haben früher immer gesagt
    Du Chef, ich Chef, und wer schiebt die Schubkarre?
     
    Schöne Sprüche, Franz und Opitzel. So schön ironisch.:rolleyes:Opitzel, von wem Deiner stammt, weiss ich allerdings auch nicht. Ich denke auch manchmal, dass es heutzutage in vielen Bereichen zu viele Leute gibt, die Häuptlinge sein wollen und das wird grad im öffentlichen Bereich auch noch gefördert.:d


    Ich finde diesen Trend, dass alle einen Bürojob anstreben und am Besten dazu einen Uniabschluss brauchen, ziemlich albern. Es liegt einfach nicht allen Leuten.
    Und was ist an einer Lehre und einem ordentlichen Handwerksabschluss schlecht?
    Wieso müssen heute über 80% eines Jahrgangs Abitur machen, die Kinder sind doch heute nicht schlauer als früher?


    Nee, schlauer sind sie nicht, der Anspruch an das, was sie können sollten ist nur gesunken. Wenn man nicht mehr so viel voraussetzen kann, werden die Maßstäbe eben nach unten angepasst. Leider!:rolleyes:War grad kürzlich wieder Thema im Zusammenhang mit dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres. Und selbst das Abitur ist mMn keine Garantie für die Studierfähigkeit. Steht zwar im Zeugnis, dass jemand das erworben hat, aber Papier ist bekanntlich geduldig.;)
     
    Die Leute, bei denen ich das weiß, weil sie in der Arbeitsgruppe promovieren, in der ich arbeite, haben dann alle einen Abi-Durchschnitt mit Noten, wie sie bei uns damals die Stufenbesten nicht hatten.

    In ihrem Fach (Chemie) haben sie ein unglaubliches Wissen, aber frag bloß nicht nach irgendwas, was rechts oder links daneben liegt wie sinnvoll angewandte Physik (ist schon für die praktische Laborarbeit wirklich hilfreich) oder frag mal nach so etwas Exotischem wie der Lage irgendeiner Stadt, in der in letzter Zeit keine Fachtagung war.

    Geschichtlich-politische Allgemeinbildung - da frag ich mich wirklich, wie man mit so grober Ignoranz durch die Abiprüfungen gekommen ist.

    Es gibt immer Ausnahmen, aber die sind dann meist von sich aus interessiert. Es scheint möglich zu sein, ohne eine ordentliche Kelle Allgemeinbildung abzubekommen, ein Abiturzeugnis erhalten zu können.

    Und wenn schon bei der Ausschreibung von Lehrstellen Abiturienten bevorzugt werden, dann werden Eltern versuchen, ihre Kinder auch aufs Gymnasium zu schicken.

    Aber was wird dann aus denen, die heute mit einem Hauptschulabschluss die Schule verlassen? Haben die, deren Begabung vielleicht ausschließlich im handwerklichen Bereich liegen, die aber leider mit dem theoretischen Schulstoff überfordert sind, überhaupt noch eine Chance, ihre Begabung zu entdecken und zu nutzen?

    Ich weiß, die großen Probleme unseres Bildungssystems werden wir hier nicht lösen können. Mir tun nur die unglaublich leid, die heute durch's System fallen. Ich möchte auch nicht noch mal Anfang 20 sein und mit dem Beruf starten müssen.
     
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