Hornspäne sind immer gut, da sie langfristig und nachhaltig Nährstoffe liefern.
Nunja, ausser Stickstoff passiert da nicht viel.
Wo bleibt das Kalium? Wo bleiben Spurennährstoffe?
Also allein die Hornspäne machen den Bock nicht fett. Ist zwar eine gute Idee, doch dann bitte auch andere Stoffe untermengen, um so das Depot runder zu machen...
Viel wichtiger ist aber der richtige Aufbau des Kübels. ... In den oberen zwei Dritteln sollte ein Mischung aus Torf und guter Gartenerde die Zitruspflanze erfreuen.
Warum sollte der ewignasse, sich bei Zersetzung verschlämmende Torf die Pflanze erfreuen?
Und was ist eine gute Gartenerde?
Kann man es wirklich so über den Kamm scheren?
Gartenerden sind nun einmal von Lehmig locker bis Lehmig kräftig gut, aber in der Struktur völlig unterschiedlich.
Die lockeren Lehmsandböden sind sicherlich die klassischen Spargel- und Rübchen Böden, und die Lehmig kräftigen Böden die idealen Böden für Erdbeere und Zuckerrübe... doch welchen Boden nehme ich und welcher ist nun gemeint?
Lassen wir den Torf doch gern weg, er ist für die Kultur der Pflanzen völlig irrelevant, denn die Pflanze braucht es gar nicht so sauer und daß weiß jeder, der schon mal einen Volkamer oder Comelyn gelesen hat. Auch neuzeitliche Literatur verschweigt es nicht, ausser die herkömmliche deutsche Gärtnerlandschaft, die zum Teil den ausländischen Fachleuten Ihre Kenntnis abspricht, sich auch durch einheimische, diese Leute belegende Studien nicht vom Irrglauben abbringen läßt, und daher weiter lieber althergebrachten Unfug schreibt, als Mut zur Wahrheit zu haben.
Muss man denn einen Fehler, der Ende der 80er Jahre gemacht wurde, andauernd wiederholen?
Dabei ist doch eine gute Zitruserde so einfach:
Torffrei, Strukturstabil und gut drainiert... Denn eines kann und will die Pflanzen bei einer Orangerieüberwinterung keinesfalls haben: Einen dichten, verklumpten betonartigen Boden , oder kalte und dauernasse Füsse.
Außerdem muss die Pflanze Ruhe und einen guten Standort haben.
Hm.. was ist ein guter Standort?
Und warum muss (!!) die Pflanze Ruhe haben?
Ich denke, Pflanzen sind Lebewesen. Vielleicht gibt es da auch welche, die sich direkt in und um einen Freizeitpark mit dem dicken Trubel wohler fühlen, als andere, die man besser auf den Friedhof pflanzen sollte...
Doch in der Regel tut es der Pflanze gut, wenn diese auch mal etwas gekümmert wird, anstelle vor lauter Ruhe ignoriert und nur so beiläufig etwas Wasser und Dünger zugeteilt bekommt...
In Sachen Gießwasser bin ich eindeutig: Regenwasser ist ideal!
Hm, und nun muss mir einer erklären, wie Du den Boden davor bewahrst, im pH-Wert zu fallen, was Zitrus so ganz deutlich auch nicht mag.
Torf und Gartenerde ergeben oft Böden mit einem pH-Wert von unter 6, der Dünger bringt den Boden meist rasch noch tiefer und da im Regenwasser Null Puffer drinnen ist, werden die wenigen verbleibenden Pufferstoffe des Bodens aus gebunden, und damit inaktiviert, der pH-Wert fällt nur noch weiter.
Ist das das Ziel einer ausgewogenen, guten Kultur?
Kenne ich jedoch mein Wasser, habe ich meist keine Probleme.
Volkamer z.B. der machte ich um Regenwasser und Brunnenwasser nur wenig Sorgen. Der goss einfach.
So lag in seinem Gebiet die Härte zwischen 8° und 15° dH, während die Oberflächengewässer zum Teil damals sicherlich schon über 20° dH hatten.
Der von Volkamer so oft genannte herrschaftliche Garten im Schloss Schwöbber bei Hameln z.B. hätte in der Regel immer hartes Wasser, denn in der Gegend dort ist das Grundwasser und damit Brunnenwasser meist um die 25° dH und das ist für viele schon sehr, sehr hart.
Regenwasser hat in der Regel 0-1° dH, nur zum Vergleich.
Somit ist also die Sache mit dem Regenwasser kritisch zu beleuchten.
Sicherlich ist es prima, doch dann sollte ich meine Pufferkapazität im Erdboden entsprechend kontrollieren und nachführen...
Oder man schert sich einen Dreck darum, macht es wie Volkamer und gut...
Warum Volkamer nicht fehlen konnte, daß erklärt die so oft verschmähte ausländische Fachliteratur...