:d also einerseits will/soll man alte Sorten erhalten, weil die viel besser schmecken und dann sollen die Gene nicht über den Geschmack entscheiden. Nun bin ich aber vollends verwirrt. Eine alte Sorte wird doch durch ein ganz bestimmtes Genom gekennzeichnet. Wo steckt denn nun der Geschmack der alten Sorte
Wenn der Geschmack nicht im Genom steck, dann brauche ich doch auch nicht das Genom wegen dem Geschmack erhalten.
Lieben Gruß
Orlaya
Es ist schon richtig, dass die Gene wichtig sind. Aber auch die Umweltbedingungen haben wesentliche Anteile. Das ist bei uns Menschen ja auch so. Wenn ein Kind, welches einen hohen IQ hat, keine Förderung bekommt, dann kann es seine Potenziale nicht entwickeln und verkümmert, wird schlimmstenfalls aggressiv.
Und bei der Tomate haben Ernährungs- und Klimabedingungen auch ganz wesentliche Anteile zur Entwicklung eines guten Geschmacks, zur Entwicklung von Schalendicke und Konsistenz.
Natürlich, kann aus einer geschmacksneutralen Sorte keine Gourmetsorte werden. Aber andersherum ist es auch bedeutsam. Die leckerste Sorte kann verkümmern, mehlig schmecken, hartschalig werden oder auch nach gar nichts schmecken, wenn sie unter unpassenden Klimabedingungen oder nährstoffungeeigneten Bedingungen aufwachsen muss. Ich habe von jeder Sorte (samenfeste und selbstgekreuzte Hybriden) mehrere Pflanzen angezogen, die ich z.T. in unterschiedlichen Umgebungen gesetzt habe oder weggegeben (mit Rückverfolgungsmöglichkeit). Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Früchte auch innerhalb derselben Saison nur unter unterschiedlichen Lebensdingungen schmecken.
Und deshalb beharre ich auf den Standpunkt, dass die Gene nicht allentscheidend sind.
Herauszufinden, zu welchen Anteil nun aber Anlage und Umwelt eine Rolle spielen, überlasse ich der Wissenschaft. Dazu sind meine Anbaumöglichkeiten und zeitlichen Kapazitäten zu gering.