Monsanto... jetzt reicht es!!!

GMOs werden nun seit ca. 20 Jahren angebaut und trotzdem noch immer verteufelt - wieso? Es gibt keine einzige belastbare Studie, die nach der guten wissenschaftlichen Praxis durchgeführt wurde und aufzeigt, das von diesen Pflanzen eine Gefahr ausgeht.


Tatsächlich gibt es nicht mal eine Idee wie das gehen sollte, im Gegensatz zur Atomkraft bei der ein GAU eine vorstellbare und echte Bedrohung ist.

Mir fällt aber auch gar nicht mehr ein, wie man den Menschen, die Angst vor Genen haben, beibringen könnte, dass dies völlig irrational ist. Früher wurden in der Pflanzenzucht Gene willkürlich bestrahlt um neue Sorten hervorzubringen. Davor hat sich keiner gefürchtet, obschon es völlig unkontrolliert ablief.
 
  • Sodele, ich hab' ja schon gemeint, dass ich vielleicht noch was dazu schreibe... musste halt überlegen zu welchem Teil. Denn in diesem Themenbereich gibt es so viele Einzel-Themen über die ich schreiben könnte, aber ich habe mir jetzt mal die Anti-Matsch-Tomate rausgegriffen. Anhand dieses Beispiels kann man verschiedene Punkte betrachten.

    Tomaten mussten früher halb roh geerntet werden, damit sie einigermaßen transportfähig blieben. Genau das führte aber zu den Geschmacksverlusten (-> schnittfestes Wasser) - Tomaten sind nun mal "Sonnenkinder", je mehr Sonne, desto besser der Geschmack.
    Genauere Untersuchungen ergaben, dass die Tomate mit der Reifung ein Enzym produziert, das die Zellwände weich macht / zerstört. Die Tomate hat(te) also nur eine kurze Zeitspanne zwischen reif (schmeckt gut), bis überreif (sie wird matschig). Eines der ersten gentechnisch veränderten Produkte, das auf den Markt strebte, war also die Anti-Matsch-Tomate, eine Tomate, die auch im reifen Zustand nicht innerhalb kürzester Zeit matschig wurde.

    Schon damals gab es viel Widerstand gegen gentechnisch veränderte Pflanzen/Lebensmittel. Auch ich war ein absoluter und überzeugter Gegner dieser Technologie. Ich glaubte damals die Information, dass die Tomate gentechnisch ja nur eine feste Haut verpasst bekommen hätte und das hätte man erreicht, in dem man Gen-Sequenzen von Fröschen in das Erbgut der Tomate eingefügt hätte *schauder*. Frankenstein hatte angeblich eine Tomate mit Froschhaut geschaffen. Tatsache ist aber, dass die Forscher damals lediglich die Gen-Sequenz, die für die Produktion des Matsch-Enzyms verantwortlich ist, zusätzlich invertiert in das Genom eingefügt hatten. Diese Tatsache hätte aber vermutlich nicht genügend Emotionen gegen die GMO-Tomate geschürt.
    Mittlerweile ist diese gentechnisch veränderte Tomate schon lange vom Markt verschwunden (hat auch keine Anbau-Genehmigung mehr), sie wird einfach nicht mehr benötigt, da auch die konventionelle Zucht das Ziel erreicht hat und sehr viele (moderne) Tomatensorten nicht mehr das Enzym produzieren, das die Zellwände zerstört.

    So das sind jetzt die wissenschaftlichen Tatsachen laienhaft erklärt. Ich habe für mich viele Schlüsse daraus gezogen:
    1. Es wird leider zu oft mit Fehlinformationen gearbeitet und ich denke sie werden gezielt gestreut, um Emotionen zu schüren
    2. Mit nur wenig Nachdenken hätte man merken können, dass es im konkreten Fall eine Fehlinformation sein musste (hätte die Tomate nur eine feste Haut verpasst bekommen, dann würde eine sehr reife Tomate nach dem Anschneiden regelrecht ausfliessen).
    3. Mit ein wenig mehr Nachdenken wäre man darauf gekommen, dass das Einfügen von tierischen Gen-Sequenzen in eine Pflanze ungleich schwieriger ist.
    4. Es gibt viele tolle alte Tomatensorten (die man sicherlich auch gerne erhalten darf), sie sind aber nur bedingt für den Erwerbsgartenbau geeignet, da sie zu schnell matschig werden oder halb reif und damit mit wenig Geschmack geerntet werden müssen.
    5. Die viel gescholtenen Hollandtomaten waren also in erster Linie unreife Tomaten (sehr interessant dazu war übrigens die NDR-Sendung 'Markt' vor gut einem Jahr, ich habe sie durch Zufall gesehen).
    6. Die Gentechnik kann auch positiven Druck auf die Zucht/Zuchtziele ausüben (würde es ohne die Gentechnik auch schon so viele verschiedene Tomatensorten geben, die nicht so schnell verderben?)
    7. Alle Tomaten, die als Rispen auf den Markt kommen, sind moderne Tomatensorten.

    Und das könnte man jetzt sicherlich noch fortführen.

    Ich bin jetzt auch gerade mit meinen Gedanken sehr stark daran hängen geblieben, warum so oft davon gesprochen wird, dass früher alles besser war bzw. besser schmeckte. Könnte das nicht auch daran gelegen haben, dass man nur für eine sehr kurze Zeit die entsprechenden Früchte erhalten konnte und die deshalb etwas ganz besonderes waren?
    Ich verstehe auch nicht, warum es früher richtig war, verschiedene Tomatensorten zu züchten und das heute so argwöhnisch beäugt wird.

    Nachdenkliche Grüße
    Orlaya

    PS: Meine Oma hatte noch gar keine Tomaten im Garten, meine Eltern haben es einige Jahre lang probiert - die Tomaten schmeckten zwar schon sehr lecker, wenn sie denn mal reif wurden, viel zu oft wurden sie nämlich von der Braunfäule dahingerafft.
     
    und überhaupt sind alle faul, die kein Grundstück finden, oder ihre Arbeitskraft der Gesellschaft anders zur Verfügung stellen.

    Auch dazu gibt es wissenschaftliche Arbeiten.


    Such doch Du ein Grundstück und verkaufe Deine Supertomaten an die Menschheit,
    Ja, mache ich schon. Wenn auch erst im kleinen, da ich meine Hauptzeit und Arbeitskraft der Gesellschaft anders zur Verfügung stelle und dieses nur in meiner Freizeit betreibe. Aber wenn Du Dich so gut in Frankfurt und Umgebung auskennst, wirst Du sicher wissen, dass man dort in Frankfurt Oberrad, bzw. auf dem Offenbacher Markt im Sommer auch geschmackvolle Tomaten bekommen kann. Auch die Menschheit, die keine anbauen kann/will.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Ich bin jetzt auch gerade mit meinen Gedanken sehr stark daran hängen geblieben, warum so oft davon gesprochen wird, dass früher alles besser war bzw. besser schmeckte. Könnte das nicht auch daran gelegen haben, dass man nur für eine sehr kurze Zeit die entsprechenden Früchte erhalten konnte und die deshalb etwas ganz besonderes waren?

    Ich verstehe auch nicht, warum es früher richtig war, verschiedene Tomatensorten zu züchten und das heute so argwöhnisch beäugt wird.

    Es schmeckte nicht nur früher besser, es schmeckt auch heute besser. Den Grund sehe ich darin, dass das heimische Obst und Gemüse reif geerntet wird.

    Gegen das Züchten von Tomatensorten hat hier doch niemand etwas. Das Problem liegt in den heutigen Zuchtzielen und Patentierungen, die darauf abzielen, den natürlichen Kreislauf zu unterbinden. Soll heißen: Entweder sollen die Früchte gar kein Saatgut produzieren und falls doch, soll die Verwendung desgleichen unterbunden werden. Und damit das ganze besonders lukrativ wird, verbieten wir alles andere, was nicht innerhalb eines gigantischen Konzerns produziert wird.

    Und jetzt kommt bestimmt wieder jemand und poltert hier herum, dass die schaffende Menschheit ja sonst nur Kuchen essen könnte oder ähnlichen Blödsinn. Aber auch hier gilt: Man kann industriell hergestellten Kuchen abgepackt im Supermarkt kaufen oder selbst backen.

    Im ersteren Fall lasse ich mir von Großindustriellen vorgaukeln, was ich als Verbraucher haben möchte, im letzteren bestimme ich, welche Zutaten ich verwende und was ich schlussendlich esse.
     
  • Es schmeckte nicht nur früher besser, es schmeckt auch heute besser. Den Grund sehe ich darin, dass das heimische Obst und Gemüse reif geerntet wird.


    Wieder falsch! Es ist Monsanto und die Forschung, die den Fehler der konventionellen Zucht wieder versuchen auszugleichen:



    http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/natur/So-schmeckt-die-Tomate-wieder-/story/28961457

    Reife ist nett - aber die Tomaten schmecken trotzdem nach nix, selbst dann, wenn ich sie von einem Bauern 200 m entfernt von mir bekomme. Nur deshalb baue ich eigene Tomaten an. Finanziell ist das nämlich gaga.
     
    Die miesen Tomaten sind ein Produkt der konventionellen Züchtung - da gibt es überhaupt nichts daran zu rütteln und der Grundstein wurde bereits 1920 gelegt. Das Problem ist eingegrenzt, aber der Rückbau der Idiotie ist maximal schwierig, weil Gene zerstört wurden.
     
  • Reife ist nett - aber die Tomaten schmecken trotzdem nach nix, selbst dann, wenn ich sie von einem Bauern 200 m entfernt von mir bekomme. Nur deshalb baue ich eigene Tomaten an. Finanziell ist das nämlich gaga.

    Na siehste Evchen, so langsam kommen wir doch auf einen gemeinsamen Nenner.

    Jetzt suchste Dir noch ein paar leckere Zierpflanzentomaten aus, die Du selbst anbaust, bastelst Dir ein Dach über Deine Tomaten, dann kannst Du nämlich auch auf Deine Fungizide verzichten - und schon hast Du schmackhafte Tomaten ohne auf Deine Monsanto-Forscher warten zu müssen, die den Geschmack zurückzüchten.
     
    Ich muss mir kein Dach über die Tomaten bauen, denn ich habe ein Gewächshaus. Aber Tomaten unter Glas und Dächern sind Krüppel, denen kurzwelliges Licht fehlt.


    Mit welchen Verlusten man sich die Fungizidfreiheit erkauft kann sich jeder selbst überlegen. Ich brauche solche Tomaten sicher nicht.
     
    Aber Tomaten unter Glas und Dächern sind Krüppel, denen kurzwelliges Licht fehlt.

    Und wieso sind meine mehrtriebiggezogenen "Krüppel" 3 m hoch?
    Sorry, aber ich unterstelle Dir jetzt einfach mal diesbezöglich einen äußert geringen Anteil an eigener Erfahrung gemacht zu haben.
    Vielleicht sind die Gene doch nicht so allentscheidend.
     
    Vielleicht sind die Gene doch nicht so allentscheidend.

    :d also einerseits will/soll man alte Sorten erhalten, weil die viel besser schmecken und dann sollen die Gene nicht über den Geschmack entscheiden. Nun bin ich aber vollends verwirrt. Eine alte Sorte wird doch durch ein ganz bestimmtes Genom gekennzeichnet. Wo steckt denn nun der Geschmack der alten Sorte :confused:

    Wenn der Geschmack nicht im Genom steck, dann brauche ich doch auch nicht das Genom wegen dem Geschmack erhalten.
    Naja, dann könnte/sollte man die alten Sorten einfach so im kleinen Massstab erhalten, so ähnlich wie ein Museum alte Dinge erhält und ausstellt, eine besondere Art des Freilichtmuseums.

    Ganz ehrlich, ich kann sehr viele Meinungen akzeptieren, aber ein so wildes Durcheinander in der Argumentation, ohne erkennbare Linie, überzeugt mich halt überhaupt nicht. Aber vielleicht schafft ihr ja doch noch eine durchgehende Argumentation.

    Lieben Gruß
    Orlaya
     
  • :d also einerseits will/soll man alte Sorten erhalten, weil die viel besser schmecken und dann sollen die Gene nicht über den Geschmack entscheiden. Nun bin ich aber vollends verwirrt. Eine alte Sorte wird doch durch ein ganz bestimmtes Genom gekennzeichnet. Wo steckt denn nun der Geschmack der alten Sorte :confused:

    Wenn der Geschmack nicht im Genom steck, dann brauche ich doch auch nicht das Genom wegen dem Geschmack erhalten.
    Lieben Gruß
    Orlaya

    Es ist schon richtig, dass die Gene wichtig sind. Aber auch die Umweltbedingungen haben wesentliche Anteile. Das ist bei uns Menschen ja auch so. Wenn ein Kind, welches einen hohen IQ hat, keine Förderung bekommt, dann kann es seine Potenziale nicht entwickeln und verkümmert, wird schlimmstenfalls aggressiv.

    Und bei der Tomate haben Ernährungs- und Klimabedingungen auch ganz wesentliche Anteile zur Entwicklung eines guten Geschmacks, zur Entwicklung von Schalendicke und Konsistenz.
    Natürlich, kann aus einer geschmacksneutralen Sorte keine Gourmetsorte werden. Aber andersherum ist es auch bedeutsam. Die leckerste Sorte kann verkümmern, mehlig schmecken, hartschalig werden oder auch nach gar nichts schmecken, wenn sie unter unpassenden Klimabedingungen oder nährstoffungeeigneten Bedingungen aufwachsen muss. Ich habe von jeder Sorte (samenfeste und selbstgekreuzte Hybriden) mehrere Pflanzen angezogen, die ich z.T. in unterschiedlichen Umgebungen gesetzt habe oder weggegeben (mit Rückverfolgungsmöglichkeit). Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Früchte auch innerhalb derselben Saison nur unter unterschiedlichen Lebensdingungen schmecken.

    Und deshalb beharre ich auf den Standpunkt, dass die Gene nicht allentscheidend sind.
    Herauszufinden, zu welchen Anteil nun aber Anlage und Umwelt eine Rolle spielen, überlasse ich der Wissenschaft. Dazu sind meine Anbaumöglichkeiten und zeitlichen Kapazitäten zu gering.
     
    Da hast Du durchaus Recht mit. Gene alleine ist nicht alles. Da ich schon ewig und 3 Stunden Pflanzen züchte, kreuze und erfolgreich vermehre... ist da ein gewisses Hintergrundwissen vorhanden.

    Man kann aus einer Sonnenblume 100 Samen nehmen und die einbuddeln. Keine Blume wird der anderen gleichen.

    Nimmt man von einer Pflanze 10 Stecklinge und pflanzt die an unterschiedlichen Standorten aus, gibt es keine Pflanze, die sich gleicht, obwohl es Clone sind.

    Als erstes sollte man die Mendelschen Gesetze verinnerlicht haben (falls nicht schon im Studium geschehen) und auch verstanden haben. Alles, was in diesen Regeln aufgeführt ist, trifft auf jedes Lebewesen und Pflanzenart zu.

    Hier ein "leichter" Link http://www.frustfrei-lernen.de/biologie/gregor-johann-mendel-mendelsche-gesetze.html

    Es gibt da natürlich noch richtige Fachlektüre zu. Nur geht die ins Geld. Auf Wunsch geb ich gerne eine Empfehlung per PN aus.

    Das experimentieren mit Pflanzen ist eine tolle Sache, die sich wesentlich mehr Kleingärtner zuwendenn sollten. Nur ist da immer ein Problem: der Platz.
     
    Und wieso sind meine mehrtriebiggezogenen "Krüppel" 3 m hoch?
    Sorry, aber ich unterstelle Dir jetzt einfach mal diesbezöglich einen äußert geringen Anteil an eigener Erfahrung gemacht zu haben.
    Vielleicht sind die Gene doch nicht so allentscheidend.


    Stell mal die Krüppel in die Sonne, dann weißt Du was den Tomaten fehlt. Die werden anschließend kein Blatt mehr haben, weil die Chlorophylldichte entsprechend gering ist verbrennen sie. Das sieht man im Vergleich doch schon am Blattwerk, ohne darüber eine Doktorarbeit schreiben zu müssen.

    Pflanzen bauen nur mit kurzwelligen Strahlung genügend Chlorophyll auf um entsprechend Zucker zu bilden.

    Wenn ich Tomaten unter Plastik haben will, dann kaufe ich welche aus Almeria. Tomaten brauchen das volle Lichtspektrum.
     
    Da hast Du durchaus Recht mit. Gene alleine ist nicht alles. Da ich schon ewig und 3 Stunden Pflanzen züchte, kreuze und erfolgreich vermehre... ist da ein gewisses Hintergrundwissen vorhanden.


    Klar sind Gene nicht alles. Das darüber hinaus nennt sich Epigenetik. Aber wenn etwas Entscheidendes fehlt, z.B. überhaupt die Fähigkeit Geschmack zu entwickeln, dann kann das auch die Epigenetik nicht mehr richten. Und das ist leider bei den Tomaten passiert:


    http://www.spiegel.de/wissenschaft/...-ging-auf-kosten-des-geschmacks-a-841457.html
     
    Das das Kartellamt da nicht einschreitet, ist mir schleierhaft.
    Für Bauern, die sich nicht an Saatgut binden lassen wollen, ein absoluter Obergau. Für die Vielfalt ein Untergang.


    Die sind mit der Rettungszusammenschlußverhinderung Kaiser's Tengelmann beschäftigt. Für solche Nebensächlichkeiten wie diese hier haben sich nicht genügend Personal.
     
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