Hallo an alle hausgärtner, balkonbesteller, ackerbauer, steinbeißer, unkrautvernichter, naturkünstler, moosverflucher, sonnenanbeter & nachtschattengewächse
Hier ist sie also, die Vorstellungsnummer 7302 – die, die Wicken für Wildorchideen hielt und alle die es wissen oder nicht wissen wollten an den Ort der Entdeckung zerrte. Die, die Springkraut als Bumseblumen bezeichnet und sich während des Waldspaziergangs ziemlich lange damit aufhalten kann selbige durch Berührung zum Platzen zu bringen (und sich dann freut wie ein Schneekönig weil sie sich nunmehr vermehren – „Wildbestäubung“ sozusagen...) Und auch die, die vor lauter Ungeduld Unmengen von Tomatensamen, Feld- und Pflücksalat, Strahlenastern, Cosmea & Sonnenblumen auf der heimischen Fensterbank vorzieht und dann nicht weiß wo sie mit den ganzen Pflänzchen hin soll. Die, die den Fischen im Teich des Vermieters Namen gibt und den Hund raus hetzt sobald der Reiher sein Frühstück einnehmen will. Die, die ein langes Gesicht macht wenn die Mutter erzählt, dass Herr Hummel zum Sterben unter Linden geht. Und zu guter Letzt auch die, die 3 Mal am Tag eine geschlagene Viertelstunde vor ihrem umgegrabenen Minifeld steht um Rasensamen und Clematis mit „Ohmmm, Ohmmm“ zum Wachstum anzuregen, sich gleichzeitig jedoch angesichts der noch nicht angegangenen Samen fragt, wie sich das wohl mit dem ersten Schnitt machen wird. Vor allem aber die, deren sich Mann mittlerweile vor Verzweiflung die Haare rauft und sich fragt wie das erst werden soll wenn sie irgendwann in das Haus mit 2000 qm Garten einziehen...
Wie oft hat er ihr schon gesagt: „das geht halt nicht so schnell, du musst Geduld haben“ während sie angestrengt darüber grübelte, ob eine Rotlichtlampe wohl auch im Freien ihre Wirkung erzielen könnte? Und wie oft hat er seinem wohlverdienten Feierabend schon Adieu gesagt, weil sie es mal wieder nicht lassen konnte überall Chaos zu erschaffen, dass er dann des lieben Friedens willen beseitigte. Natürlich unter ihrer Weisung mit seinem Feierabendbier in der Hand...
Ja ja, er hat es nicht leicht, der arme Ehemann, der sich mit dem gemeinsamen Labrador mehr resignierte als fragende Blicke wechselt, wenn sie nach dem eigentliche geplanten Lebensmitteleinkauf dann doch mit dem 1001 Pflanztopf, 160 Liter Blumenerde und 5 verschiedenen Küchenkräutern im Türrahmen steht um mit Unschuldsmiene ein langgezogenes „Schaaaatz, kannst du bitte mal mit ausladen“ zu säuseln... Gesunde Ernährung sei ja so wichtig, vor allem der Labrador findet´s super, denn er pfeift auf Kräuter & Co solange die frische Beinscheibe nur dick genug ist. Aber die liegt ja nach so viel Einkaufsstress noch brav in Metzgers Theke...