Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure vielen gute und liebe Wünsche. Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Weihnachtszeit, seid gut gerutscht und vor allem gut in 2018 gelandet. Und schön, dass mich einige vermisst haben - das tut ja durchaus gut, auch wenn wir uns bislang ja nur virtuell kennen.
Ich hatte sehr, sehr schöne, wenn auch anstrengende Tage in Marokko. Anstrengend, weil einfach jeden Tag auf Achse, ständig etwas unternommen, angeschaut, gemacht, und mit einer Reisegruppe hat man natürlich auch permanent Leute um sich herum und wenig Rückzugsmöglichkeiten, mal abgesehen von der Nacht. Das ist auf Dauer auch anstrengend. Mit der Gruppe hatten wir es allerdings toll erwischt, es waren alle sehr nett, wir verstanden uns gut und hatten entsprechend eine durchaus tolle Zeit. Leider bekam jemand aus der Gruppe eine heftige Erkältung, die sich spätestens via Klimaanlage im Bus kräftig ausbreitete. Am Ende waren, bis auf eine Ausnahme, alle am Husten und/oder schniefen, manche weniger, die meisten mehr. Und da ich mir natürlich immer die schlimmste Version besorge, machte ich an vorderster Front mit. Insbesondere ein heftiger Reizhusten quälte mich, auch noch zurück in Deutschland, wo ich auch erst mal zwei Wochen krank geschrieben wurde. Antibiotika halfen schließlich, doch alles in allem, bis es so wirklich endgültig weg war, dauerte das doch von kurz nach Weihnachten bis jetzt Anfang Februar. Und kaum ging es mir endlich mal wieder gut, holte ich mir natürlich direkt ein paar Tage später die nächste Erkältung: die Temperaturen gingen vergangene Woche ins Minus hinein und irgendwie habe ich mir wohl nachts - wir schlafen mit leicht offenem Fenster - etwas geholt. Jedenfalls hatte ich die letzten vier Tage Halsschmerzen und fing wieder an, leicht zu husten. Wer kann, der kann. :- ) Na, ich hoffe, das geht bald wieder vorüber und ist nicht annähernd so hartnäckig wie das davor. (Das übrigens auch bei Anderen aus der Gruppe so lange dauerte, und meine Ärztin meinte auch, dass die Erkältungen zur Zeit wohl insgesamt sehr langwierig wären. Das hatte also weniger etwas mit mir zu tun.)
Auf Pflanzen hatte ich in den letzten Wochen einfach keine Lust, überhaupt fehlte mir ein wenig die Motivation zu irgendwas. Deswegen habe ich mich auch nach meiner Rückkehr nicht weiter hier gemeldet, wenn ich auch eure "Wo steckst du denn" via E-Mail gemeldet bekam und mich auch drüber freute, dass du dir Gedanken machst, Lauren. Manchmal braucht's einfach ein wenig Pause. Aber nun kehrt die Motivation so langsam wieder zurück und ich möchte wieder öfter reinschauen und das ein oder anderen mit euch bequatschen. Außerdem wird es ja auch langsam Zeit mit der ein oder anderen Aussaat, ein paar Samen wollen noch besorgt werden, meine Kästen sind noch nicht alle von Erde befreit - ihr kennt das ja. Und dann warten ja auch noch einige von euch auf Samen, die ja auch endlich mal auf die Reise gehen müssen.
So weit also erst mal der Stand der Dinge.
Bilder hatte ich euch ja eigentlich bereits von der Reise schicken wollen. Die Hotels hatten angeblich alle WLAN, aber nun ja, mehr auf dem Papier als in der Realität. :- ) So gab ich nach einigen Versuchen auf und verschob die Bilder für euch auf später. Soll heißen, das ein oder andere werde ich euch noch zeigen. Insgesamt kann ich zu Marokko sagen, dass es ein sehr schönes, auch gastfreundliches Land ist, in dem sich ein Urlaub durchaus lohnt. Wenn man sich nicht gerade in den kleinen Dörfern befindet, sprechend viele auch Englisch, wenn nicht gar Deutsch ("Schauen kost' nix", "Guggst du hier", "Musst du handeln, handeln macht Spaß" und "Ah, Deutschland, mein Bruder war dort, ein schönes Land" gehört quasi zur Grundausbildung der Händler ;- )), ansonsten ist die Amtssprache neben Arabisch Französisch, das heißt, wer das einigermaßen kann, kommt auf jeden Fall auch ohne Reiseleiter durch. Einzig in den Dörfern sprechen die Leute ggf. nur Arabisch oder womöglich sogar auch nur Berberisch. Berber machen ebenfalls einen großen Anteil in Marokko aus, allerdings ist ihre Sprache und Kultur weniger gefördert, wenngleich ihre Forderungen danach immerhin ein wenig Recht auf Unterricht in den Schulen zur Folge hatte, was ja immerhin ein Anfang ist.
Die Leute sind offen und freundlich, und wenn man nicht gerade jeden ungefragt fotografiert (das mögen die Leute - durchaus verständlicher Weise - nicht so gerne) und kein Problem damit hat, permanent von Händlern angesprochen zu werden (insbesondere in den größeren Orten und in den dortigen Souks, den Händlervierteln) kann man das Land und seine Leute durchaus sehr genießen. Winter empfehle ich allerdings nicht als Reisezeit. Nehmt den Frühling oder Herbst - im Sommer wird es tagsüber zu heiß, im Winter allerdings auch einfach zu kühl. Tagsüber hatten wir zwar je nach Gegend durchaus auch bis 25 Grad, in der Wüste auch bis 30 Grad, aber nachts geht es dann eben auch je nach Gegend bis 7 Grad runter. Und da das Land von der Bauweise her eher auf die heißen Temperaturen ausgerichtet ist, also kühlende Innenhöfe, kühlende Eingangshallen usw., wärmt da auch nicht wirklich was. Richtig warme Wäsche sollte man entsprechend im Winter durchaus mitnehmen. Heizungen kennen wir, aber weniger die südlichen Länder, d. h. nachts bekommt man halt noch eine weitere Decke und an der Wand gibt es eine Klimaanlage, die auch heizen kann. Wenn sie denn funktioniert... Was eben auch ein entscheidender Punkt ist: Wer die deutschen Ausstattungs- und Hygienestandards haben möchte, sollte sich die Reise schenken. Sauber wird (nicht nur) dort anders definiert - über unsere Schlafsäcke haben wir uns durchaus auch in einem Hotel gefreut, nicht nur in der Wüste und an die im Freien vor den Metzgern hängenden Tiere mussten sich einige in unserer Gruppe erst mal gewöhnen. Ich möchte allerdings auch nicht so genau wissen, wie viele Fliegen da so im Sommer drumherum schwirren. :- )
Das so weit erst mal als kleiner Abriss zu meinem Urlaub. Was meine Pflänzchen anbelangt, so wachsen die im letzten Jahr ausgesäten Chilis so langsam vor sich hin. Ein paar gingen ein, aber die meisten leben noch, sind aber erstaunlich langsam am Wachsen. Das habe ich aus den letzten Jahren anders in Erinnerung. Mehr habe ich noch nicht ausgesät, mit Salat müsste ich mal beginnen, der mag's ja noch kühler beim keimen und wachsen. Meine Chilis, die ich auf den Balkon gestellt hatte, wegen der winzigen Tierchen darin, die ich nicht weiter deuten konnte, haben übrigens sehr lange überlebt. Insbesondere die eine hatte noch volles Blattwerk, trotz teils sehr kalter Temperaturen. Inzwischen ist sie jedoch auch hinüber, allerdings nicht wegen der Kälte, sondern schlicht wegen Wassermangel in den letzten Tagen. Ich hatte ja überlegt, sie sie mir noch mal genauer anzuschauen und wenn sie sauber aussieht, sie wieder in den Reigen der anderen aufzunehmen, aber nun ja, das hat sich wohl nun erübrigt. Selbst dran Schuld, wenn ich nicht gieße.
Noch kurz zu deiner Frage, Jardin: Ich hatte noch nie eine Bishops Crown, entsprechend kann ich dir dazu nichts sagen. Ich würde dir aber raten, spätestens jetzt sofort auszusähen, solltest du es noch nicht getan haben. Wenn es keine ist, die extrem lange braucht - dann wäre eher November passend gewesen - wird das hinhauen.
So, jetzt aber erst mal Ende, das Bettchen ruft.
Ich hoffe bei euch ist so weit alles gut. Ich schaue in den nächsten Tagen mal in Ruhe bei euch durch und bringe mich auf den aktuellen Stand. Das wird aber natürlich ein wenig dauern.
Liebe Grüße an alle,
das Knofilinchen