Karl´s Steinreich im Wandel des Jahres

Ziel ist es bei dieser Form mit Kies, Gestein und trockenheitsresidenten Pflanzen, eine Gebirgslandschaft nach besten Wissen und Gewissen nachzubilden.

Danke für die Infos, Karl, ist ein interessantes Thema!

Wie ich oben schon geschrieben habe, sind heute Kies- oder Splittfächen mit schönen Gehölzen bestückt, sehr beliebt, die gewissermaßen auch Steingärten sind. Oftmals sieht man diese in Vorgärten moderner Häuser und Firmensitze. Meiner Meinung nach sieht das auch sehr gut aus.

Ich würde sagen, es kann sehr gut aussehen!
Schon allein die Art der gewählten Steine ist wohl Geschmacksache. Ich sehe bei uns oft graue, kantige Steine, die dann auf einer grösseren Fläche für mich hart, kalt und abweisend wirken, so dass sich mir die Nackenhaare sträuben...
Ist wohl auch eine nicht zu unterschätzende Kunst, einen Steingarten ausgewogen und harmonisch anzulegen.
 
  • Hallo Uschi,

    eine Kunst ist das sicher nicht. Bei jedem anderen Gartenbeet gestaltet man so lange, bis es einem gefällt. Ist beim Steingarten nicht anders.
    Hilfreich ist, wenn man sich zu Beginn in der Nachbarschaft umschaut und mit eigenen Ideen kombiniert.

    Gruß Karl
     
    Hallo Karl

    Vielleicht kommt mein schlechter Eindruck daher, dass es bei den "Steinwüsten" weniger um Garten und Gestaltung und oft mehr um Pflegeleichtigkeit geht?
    Mir fehlt da oft die Lebendigkeit, die Entwicklungsmöglichkeit vielleicht auch.
     
  • Hallo Uschi,

    es wäre schlimm, wenn alle die gleichen Ansichten und Geschmäcker hätten. Die Vielfalt von Gärten und Gestaltung ist so wichtig, wie das Salz in der Suppe. Stell dir vor, du gehst durch eine Reihenhaussiedlung und alle hätten den gleich gestalteten Vorgarten. Wäre furchtbar.

    LG Karl
     
  • Ich bin teilweise deiner Ansicht, Karl.
    Gehen wir doch einfach zurück in dein Steinreich...;)
     
    Hallo Pina,

    klar darfst du hier was empfehlen. Na, dann hoffe ich mal, Der/oder Diejenige liest hier alles mit. Bin nämlich bissi faul, jetzt herauszusuchen, wer es geschrieben hat mit dem 'Halbschatten'.

    Oftmals stehen auf den Begleitkärtchen der Pflanzen Hinweise drauf, die sehr weit gefasst sind. Das ist wohl wahr, andererseits kann man aber auch sagen: es sind viele Pflanzen sehr anpassungsfähig oder sollten wir 'leidensfähig' sagen?

    Und der Begriff Sonne oder Halbschatten ist manchmal auch subjektiv. Viele Pflanzen sind auch nicht ganz so empfindlich und vertragen weniger optimale Standortbedingungen. Auch wir rätseln manchmal, wo wir eine Pflanze, die sonnig bis halbschattig gesetzt werden soll, hinsetzen. Das treffen wir auch nicht immer auf Anhieb.
    Ich finde, Sonne ist, wenn ohne Hindernisse, wie Häuser, Bäume oder Sträucher die Sonne ganztägig drauf scheint. Da, wo Häuser, Bäume oder Sträucher stundenweise Schatten spenden, ist schon Halbschatten. Ich denke, das diese Verhältnisse bei den meisten Hobbygärtnern vorzufinden sind.
    Der Übergang ist wie im Leben überall, sehr fließend.

    Manche Händler sind nur an ihren Umsatz interessiert. Wenn man in eine bestimmte Richtung fragt, sagen die immer ja, Hauptsache man kauft die Ware.
    Deshalb lasse ich beim Kauf den Händler im Unklaren, für welche Bedingungen ich die Pflanze möchte. Alles sehr gut beschrieben Karl. *Daumenhochundvollzustimm*.

    LG Karl

    Liebe Grüße
    Pina, die allen ein schönes Wochenende wünscht :o
     
  • Steine im Steinreich (2)

    Woher die Steine,
    ist die drittwichtigste Frage. Die hatte ich mir anfangs auch gestellt. Bei unseren Ausflügen hatten wir immer nach Steinen die Augen auf gehalten. Wir sind bis in den Thüringer Wald gefahren, weil wir dachten, da gibt es Fels, also auch Steinbrüche, war auch richtig. Dort gab es allerdings nur relativ dunkle Felssteine, die bei Nässe noch dunkler wurden. Die wollten wir keinesfalls, weil die nass noch düsterer wirken.
    Dann haben wir in der Nähe der ICE-Baustelle bei Erfurt umgesehen und den einen oder anderen größeren, schönen Stein vom nicht benötigten Abraum mitgenommen.

    Bei einem Spaziergang, quasi fast vor der Haustür, haben wir auf den Äckern plötzlich viele Steine entdeckt, die wir vorher einfach nicht gesehen haben. Teilweise hatten die Bauern diese schon an den Rand gelegt, damit die ihre Geräte nicht kaputt machen. Teils welche aus Kalkstein, die im Winter zerfrieren und teils aus wetterfestem Gestein. Da fiel mir der Spruch ein: „Warum in der Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah“. Nun hatten wir unsere Bezugsquelle. Mit Beuteln, Sackkarre oder Fahrrad haben wir mit der Zeit unseren Bedarf ran gekarrt.
    Ich habe keine Ahnung wie viel die Steine insgesamt wogen, wir merkten nur, dass die Arme anschließend länger waren.
    3 Jahre lang, wie es der Ausbau erforderte und wenn es die Vegetation auf den Feldern erlaubte, haben wir mehr oder weniger häufig Steine beschafft.
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    Dies war die erste Ausbaustufe mit ca. 3 qm. Als Umrandung hatte ich Spaltklinker zur Trennung des Steingartens vom Rasen verwendet.
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    Nach der Erweiterung auf ca. 8 qm. Auch hier wieder zuerst eine sehr spartanische Bepflanzung.
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    Es dauert nicht allzu lange bis es dann so aussieht.
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    Als letztes haben wir die Spaltklinker der Umrandung durch Natursteine ersetzt und im hinteren Teil mit einer kleinen Mauer etwas erhöht.

    Die Bauern waren nicht böse über das Steine sammeln. Wenn wir jetzt wandern gehen, entfleuchen uns ab und zu mal die Worte, das ist aber ein schöner Stein, schade, das wir ihn nicht mitnehmen können. Na ja, eigentlich brauchen wir auch keine mehr, aber der Blick ist halt noch geschärft.


    Gruß Karl
     
    Das find ich klasse, Karl, das Win-Win mit den Bauern und den Feldsteinen und das Blickschärfen! Ist bei mir auch so, ich erspähe alles mögliche und bin deshalb auch kein entspannter Mit-Spaziergänger mehr: Ich muss ja schließlich Ausschau halten und kann nicht ständig mit jemandem quaken :grins:

    Die Alpen-Akelei oä sieht super aus! Falls die mal Samen macht, würdest du mit mir Samen tauschen?

    Grüßle
    Billa
     
    Hallo Billa,

    ich hab mir schon ein Merker gemacht, wegen des Akeleisamens. Selbstverständlich mache ich das gern.

    LG Karl
     
  • Dein Steinreich gefällt mir sehr, Karl, und da ich schon seit 2 Jahren damit liebäugle, auch eins anzulegen, lese ich hier von Anfang an interessiert mit.

    Bisher habe ich einfach nicht den richtigen Platz dafür im Garten gefunden. Nicht dass hier Platzmangel herrscht, aber irgendwie passen diese Steingartenpflanzen nicht zur vorhandenen Bepflanzung, jedenfalls bisher nicht ... aber vielleicht bin ich ja auch einfach betriebsblind.

    Deshalb bin ich über eine kleine Schale mit 3 Hauswurzen und einen Mörtelkübel mit ich glaube 11 Pflanzen (Sedum, Hauswurz, 1 Lewisie) bisher nicht hinausgekommen. Mehr steingartengeeignete Pflanzen kenne ich bisher auch gar nicht und freu mich daher über deine Fotos und was sich da bei dir weiterhin so tut.
     

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  • Hallo Rosabelverde,

    ist doch ein schöner Anfang. Im Laufe des Jahres werde ich alle Pflanzen zeigen, wenn sie blühen, die ich in meinem Steingarten untergebracht habe. Kleinbleibende Zwiebelpflanzen und Minigehölze gehören auch dazu. Die Pflanzen sollten in der Mehrheit ganzjährig attraktiv sein und irgendwie halbwegs klimatisch zusammen passen.
    aber irgendwie passen diese Steingartenpflanzen nicht zur vorhandenen Bepflanzung
    Das ist richtig. Nach meiner Meinung sollte ein Steingarten von seiner Umgebung abgegrenzt sein, durch einen Weg, Steinreihe ö. ä. Sozusagen ein eigenes Beet.

    LG Karl
     
    Nabend,
    bin grade durch deinen Steingartengeschlendert,gefällt mir sehr sehr gut richtig toll gemacht. Es ist schon klasse zu sehen wie viel Farbenpracht doch in den Pflanzen steckt:cool:
    Schöne Grüsse
    Nicki
     
    Nach meiner Meinung sollte ein Steingarten von seiner Umgebung abgegrenzt sein, durch einen Weg, Steinreihe ö. ä. Sozusagen ein eigenes Beet.
    Ganz genau. Und eben dafür hab ich noch nicht die richtige Stelle im Garten gefunden.

    Da ist sogar mein Mörtelkübel schon ein Fortschritt gegenüber meiner ersten Unbedarftheit.:grins:Anfangs hatte ich die Pflanzen nämlich tatsächlich wahllos in den Beeten verteilt, da ich nichtmal wusste, dass das überhaupt Steingartenpflanzen sind!, hatte sie einfach nach Schönheit gekauft. Erst als ich im Laufe der letzten beiden Jahre immer mal wieder ein bisschen über meine Gewächse las und lernte, fand ich's nötig, sie alle wieder rauszunehmen und ihnen eine gemeinsame Unterkunft zu verschaffen. (Vor allem die Sedumarten haben es in den gemischten Beeten allerdings gut ausgehalten, und meine großen Fetthennen stehen da immer noch.)
     
    Hallo Nicki,

    schön, dass dir mein Steingarten gefällt. Da die Pflanzen relativ klein sind, bekommt man sehr viele auf den Quadratmeter. Bei der Blüte sind sie meist Weltmeister. In der Zeit vom Frühjahr bis zum Sommer hat man den Eindruck, die Pflanzen wollen sich gegenseitig übertreffen.

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    Hier ein Bild aus dem Jahr 2012, im Vordergrund Feldtymian

    Hallo Rosabelverde,

    gerade Sedum, Semper und Sax werden an ihren Naturstandorten nicht gerade verwöhnt. In gleicher Weise bietet ein Steingarten ebenfalls karge Bedingungen. Mit besseren Bedingungen kommen die auch gut zurecht. Man neigt zur Meinung, dass die sich dort sogar besser entwickeln. Es ist allerdings wie bei Tieren auch. Zu gut genährt, werden sie zu massig und können dann leichter krankheitsanfällig werden.
    Fetthenne habe ich auch, aber nicht im Steingarten. Ist mir dort zu groß, die werden in mehreren Jahren zu stattlichen Pflanzen.

    LG Karl
     
    Boahh sieht das herrlich aus!!!
    Das hast du wirklich gaaaaaanz toll gemacht, bin echt begeistert!!!
     
    Vielen Dank Petra und Kathrin für die netten Worte.

    Ich habe noch mal was über das Salz in der Suppe, den Steinen, zusammen geschrieben.

    Steine im Steinreich (3)

    Steine wie verlegen?
    Da wo mein Steingarten hin sollte, war vorher eine Sandkiste. Die Erde an dieser Stelle war lehmig/tonig. Ich habe tiefer umgegraben, alle Gräser und Unkräuter raus gesammelt. Zusätzlich habe ich Gartenerde, etwas Kompost und viel Sand/Kies eingebracht, damit die erforderliche Durchlässigkeit erreicht wird. Mit der nun zu vielen Erde habe ich ein Gefälle geformt. Diejenigen, die reinen Sandboden haben, sollten etwas Humus und Lehm beigeben.

    Nachdem ich einige Steine hatte, wollte ich anfangen, um zu sehen, wie es aussieht und wie viele da noch nötig waren. Hatte noch nie vorher einen Steingarten angelegt. Es war die Frage wie. Also, wieder belesen. Ideal ist eine Ausrichtung Süd. Vom Betrachter aus sollte er nach hinten etwas ansteigen. Vermeiden sollte man schräge Erdflächen, da sonst das Wasser oberirdisch abfließt.
    Wie in der Natur auch sollten die Steine nicht in Senken stehen, sondern Spitzen bilden. Ich habe begonnen die Fläche zu terrassieren.
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    In diesem Bild ist die Steigung durch Terrassierung im Steingarten besser zu sehen.

    Beim Steine setzen habe ich dann mehrmals einzelne Steine umgesetzt, ausgetauscht oder gedreht, bis alle richtig saßen. Mitunter tausche ich heute noch den einen oder anderen Stein, wenn es mir nicht mehr gefällt. Man tanzt dabei mehrfach um den Steingarten, um die Steine richtig legen zu können und auch um sein Werk zu begutachten. Zuerst hatte ich an der hinteren Seite Rasen. Der war nach kurzer Zeit zertreten.
    Die Erkenntnis reifte, rings herum einen kleinen Mini-Weg zu machen. Trittplatten reichen zur Not auch. Mein Steingarten hatte nach der Erweiterung eine Größe, bei der ich nicht mehr mit den Händen bis in die Mitte kam. In der Situation ist es sehr sinnvoll, wenige Trittsteine im Steingarten zu haben, auf diese man treten kann und von denen aus man mit den Händen an alle Stellen zur Pflege kommt. Das sind dann auch die größten Steine, die ich liegen habe.

    Wenn man frisch umgegraben, oder Erde aufgefüllt hat, sollte man bedenken, dass sich die Erde mit der Zeit noch senkt. Also etwas mehr Erde verwenden. Auch die Steine etwas höher setzen, wie sie später stehen sollen. Wer einen felsigen Untergrund hat, wird kaum Senkungen haben.

    Anfangs, nach der ersten Bepflanzung sieht der Steingarten etwas spartanisch aus. Vor allem deshalb, weil man nicht gleich alle Pflanzen drin hat. Vielleicht kann man auch im übrigen Garten Pflanzen bereits ein Jahr vorher heranziehen und dann zur gegebenen Zeit einpflanzen. Keine Angst, die Lücken schließen die Pflanzen in der Regel rasch.
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    Wenn noch wenig Pflanzen im Beet sind, macht sich das Einstreuen von hellem Kies (bei meiner Steingartengröße 3-5 mm Korngröße) sehr gut.

    Die meisten Zwiebeln steckt man auch erst im Herbst. Oder man kauft sich blühfähige in Töpfchen im Frühjahr im Baumarkt. Am schönsten ist es, wenn man die Arbeiten im Frühjahr beginnt und nach Bedarf die Pflanzen ergänzt. Es ist dann auch angenehmer, in der Erde zu wühlen und man kann sehr schnell am Wachsen und Gedeihen teilhaben.

    Gruß Karl
     
    Karlh ,
    ich bin begeistert von Deinem Steingarten . Die orange Calceolaria auf dem letzten Foto würde mich auch reizen nur mir fällt der Name nicht ein ??
    Was auch unbedingt in einem Steingarten nicht fehlen darf sind Sempervivum , Sedum und für den Halbschatten Saxifraga !
    Karlh wir schwimmen auf der gleichen Welle , einmal Steingarten ,immer Steingarten !

    Gruß Steingartenfan :cool:!
     
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