Besonders jetzt im Winter, wenn nix im Steingarten blüht, ist es schön, zwischen den Steinen einige farbige Punkte zu haben. Vorteilhaft sind Pflanzen, die neben Blüten auch möglichst gangjährig eine attraktive Gestaltung, besonderes Aussehen oder eine schöne Färbung haben. Nach und nach werde ich euch ein paar meiner Pflanzen als Vorschlag für den kleineren Steingarten vorstellen.
Gelbbunter Zitronenthymian (Thymus x citriodorus) Familie Lippenblütler
Beschreibung
Der Zitronenthymian ist eine Kreuzung aus echtem Thymian und Feldthymian und eine sehr gute Pflanze für die kleineren Steingärten. So wie ich gelesen habe, gibt es auch hier mehrere Sorten. Auffällig bei der Sorte, die ich habe, sind die ganzjährig gelbgrün panaschierten, etwa 3 mm großen Blättchen, die eher aussehen wie die Blätter vom Geldbaum und haben das typische Zitronenaroma. Die Pflanze ist ein mehrjähriger Halbstrauch von ca. 6 cm Höhe mit teilweise verholzten Trieben. Die Triebe kriechen am Boden entlang. Einige Triebe bilden Wurzel und man kann diese als neue Pflanzen heranziehen.
Standortansprüche
Boden: Normaler Garten- oder Steingartenboden, sonnig, trocken, kann nährstoffarm sein, aber wasserdurchlässig
Winterhärte: Kommt bei mir sicher über den Winter, ohne Schutz und ohne Schäden. Manchmal liest man von gewisser Frostempfindlichkeit.
Wachstum: Wächst gut, Vergrößerung durch oberirdische Triebe, bildet keine wuchernden Wurzelsprosse. Eine Vergrünung der Blätter im Sommer, wie bei vielen Pflanzen bekannt, kann ich nicht feststellen.
Besondere Pflegehinweise: keine, lässt sich leicht kultivieren
Vermehrung: Funktioniert bei mir am besten durch Stecklinge, Triebe, die sich selbst einwurzeln
Herkunft/Kurioses
Der Begriff Thymian kommt von dem griechischen Wort thymus und bedeutet Lebenskraft und symbolisiert Stärke und Kraft. Bereits im antiken Ägypten benutzte man Thymian zur Einbalsamierung von Mumien. Die alten Griechen nutzten Thymian als Räucherpflanze. Die Römer nutzten Thymian zum Würzen von Speisen und als Badzusatz. Vor einer Schlacht nahmen die römischen Krieger Thymianbäder, die ihnen Kraft und Mut verleihen sollten. Im Mittelalter brachten die Benediktiner-Mönche den Thymian aus dem Mittelmeerraum über die Alpen zu uns. Hildegart von Bingen verfasste bereits Abhandlungen über Thymian in ihren medizinischen Schriften. Man kultivierte ihn in Klostergärten, später in Bauern- und Bürgergärten. Heute wird ihm nachgesagt, dass Thymianbäder müde Liebende wieder beleben können. Auch heute noch wird bekannter Weise Thymian als Würz- und Heilpflanze verwendet und fast weltweit angebaut.
Angaben zur Pflanze habe ich entweder vom Verkäufer, meine Erfahrungen bzw. nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Sollten mir Fehler unterlaufen sein, oder wenn es Ergänzungen gibt, würde ich mich über Hinweise oder Kommentare sehr freuen.
Gruß Karl