Karl´s Steinreich im Wandel des Jahres

P

Proserpina

Guest
Als Farbtupfer kann man sie gerade noch durchgehen lassen, Karl. (Nene, sie sind schon sehr schön, aber nix für mich, wenn sie teilweise auch noch solche Mimöschen sind)

Komm mal her und lass uns/mich mal prüfen, ob das auch stimmt, mit der Entfernung des Kratzpullis! Du weißt schon, dass man das relativ häufig machen muss, diese Entfernungsprozedur?

Gaaanz freche Grüße :p
Pina
 
  • karlh

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    Hurra, das erste Blümchen in meinem Steingarten schickt sich an, zu blühen. Bei mir vielleicht etwas später wie woanders, aber ich kann nix für meine Klimazone.

    Galanthus nivalis – Das kleine oder auch das gewöhnliche Schneeglöckchen aus der Familie der Amaryllisgewächse

    Beschreibung
    Das Erscheinen der Schneeglöckchen ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Winter vergeht. Diese Blumenzwiebel kennt jeder und ohne diese ist ein Frühjahr nicht vorstellbar. Die Blüte wächst zunächst aufrecht stehend und knickt dann um. Dadurch bekommt sie die typische Glockenform. Hinlänglich bekannt sind die mit einfachen und die gefüllten Blüten. Aber es gibt wohl 20 Arten mit bis zu 1000 Variationen. Der Gattungsname Galanthus kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern Milch und Blüte zusammen. Deshalb auch der alte Name Milchblume und nivalis = schneeweiß. Die Schneeglöckchen einschließlich der Zwiebeln sind giftig. Das behütet sie vor dem Mäusefraß.
    Standortansprüche
    Boden: Schneeglöckchen wachsen am besten in halbschattigen Bereichen, wie an lichten laubabwerfenden Gehölzrändern. Aber auch mit den etwas sonnigeren Bedingungen in meinen Steingartenkommen die noch ganz gut zu recht.
    Winterhärte: Absolut winterhart. Robuste Blättchen schützen die zarten Blüten beim Austrieb. Ich habe mal gelesen, dass Schneeglöckchen eine gewisse Eigenwärme erzeugen, indem sie über Stoffwechselprozesse gespeicherte Energie freisetzen. Sie erreichen damit Temperaturen um 8 Grad Celsius und lassen rings um die Pflanze den Schnee schmelzen. Gleichzeitig bekommen die Zwiebeln dadurch das nötige Wasser.
    Wachstum: Jede Zwiebel erzeugt im Jahr nur eine Blüte. Deshalb soll man Schneeglöckchen in kleinen Horsten pflanzen.
    Besondere Pflegehinweise: Nach der Blüte sollte man das Laub noch einige Wochen erhalten, damit die Pflanzen durch Photosynthese Nährstoffe gewinnen und in den Zwiebeln einlagern können. Danach verwelkt das Laub, man sagt, die Pflanze zieht ein.
    Vermehrung: Schneeglöckchen bilden Tochterzwiebeln. Mit der Zeit bilden sich größere Teppiche.
    Interessant ist die Ausbreitung des Samens durch Ameisen. Die Samenkapseln senken sich zu diesem Zweck zu Boden. Die Ameisen sind scharf auf ein fettreiches Anhängsel und schleppen diese mit Samen weg. Das Anhängsel wird gefressen und die Samen werden liegengelassen.

    Schneeglöckchen-0860.jpg Schneeglöckchen-0862.jpg

    Herkunft/Kurioses
    Schneeglöckchen waren ursprünglich in weiten Teilen Südeuropas bis etwa südliches Deutschland und Vorderasien beheimatet. Heute sind die auch darüber hinaus und in Nordamerika verwildert.
    Um das Schneeglöckchen gibt es verschiedene Entstehungslegenden.
    In England gibt es die Legende, dass ein Engel nach der Vertreibung Eva und Adam aus dem Paradies Schneeflocken in Blumen verwandelte, um anzukündigen, dass der Frühling naht.
    In England, neuerdings auch bei uns, gibt es die wahren Schneeglöckchen-Enthusiasten, die Galanthophile. Da finden regelmäßig im Februar große Schneeglöckchen-Events und Galas statt. Angeboten werden die schönen und seltenen Sorten, die dann auch mal richtig Geld kosten können.
    Donegal hat ja auf solche Schneeglöckchentage in Nettetal hingewiesen.

    Eine andere Legende erzählt, dass Gott zuletzt den Schnee schuf und ihn jedoch keine Farbe gab. Der Schnee wanderte von einer Blume zur anderen und bat, ihm seine Farbe zu geben. Keine wollte ihm den Wunsch erfüllen, bis das Schneeglöckchen mitleidig sagte: "Wenn dir mein Mäntelchen gefällt, kannst du es gern haben". Seit dem ist der Schnee weiß und das Schneeglöckchen ist die einzige Blume, die der Schnee in seiner Nähe duldet (bei Dähnhard, Vom Schnee und vom Schneeglöckchen).

    LG Karl
     
    P

    Proserpina

    Guest
    Mal wieder ein sehr anschaulicher und lehrreicher Beitrag. Vielen Dank Karl.

    Freu mich sehr, das es anscheinend einige Schneeglöckchen bei mir geschafft haben, sich heimisch zu fühlen und langsam aber sicher Horste bilden.

    Freundlich nickende Grüße :)
    Pina
     
  • Rosabelverde

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    Bei der Überschrift dachte ich verblüfft: wie, ausgerechnet Schneeglöckchen? Die kennt doch jeder!, was kann dem Karl dazu noch einfallen! ;)

    Aber dann hat mich dein lesenswerter Beitrag doch sehr erfreut. :grins:Die Legenden lese ich mit Vergnügen, sowas interessiert mich immer.

    Die Vermehrung durch Ameisen war mir nicht so ganz klar ... hab mich nur immer gewundert, an welchen Stellen im Garten neue Schneeglöckchen auftauchen. Am größten und kräftigsten wachsen sie übrigens unter der Ahornhecke und unter einem hohen Cotoneaster-Gebüsch.

    Aber dass sie bei dir im Steingarten wachsen, wundert mich wirklich. Ich dachte immer, die hätten gern feuchten Lehm und viel vermodertes Herbstlaub!?
     
  • karlh

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    Hallo Rosabelverde,

    du hast natürlich recht, dass Schneeglöckchen besser am Waldesrand bei etwas lehmiger feuchterer Erde ideal wachsen. Das natürliche Verbreitungsgebiet ist recht groß und somit auch die unterschiedlichen Standortbedingungen. Mein Steingarten ist in sonniger bis halbschattiger Lage. Somit geht es. Mir ist es wichtig, dass möglichst immer was blüht.

    LG Karl
     
    K

    Kapha

    Guest
    Hab mir mit Freude mal deinen Bericht über die Glöckchen durchgelesen :)

    Ich staune auch oft wo sie alle auftauchen .
    Oft an Orten wo man sie am wenigsten vermutet .

    Bei uns im Gartenvereinsareal blüht es schon überall weiss in grossen Flächen und man fragt sich wo der Winter war .
     
  • karlh

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    Hallo Peti,

    man könnte meinen, die Pflänzchen gehen auf Wanderschaft.

    Wenn man sich wegen der Schneeglöckchen informiert, stößt man auf eine Unmenge von schönen und informativen Geschichten. Das Brauchtum bietet ebenfalls einige Überlieferungen, wie z.B. hier.

    Der 2. Februar, der Lichtmesstag, ist ein alter, heute fast vergessener Brauch. An diesem Tag wurden Schneeglöckchen als Sinnbild der Reinheit und des nahen Frühlings auf den Altar in der Kirche gestreut. Daher rührt wohl auch der Name Lichtmessglöckchen.

    Wenn man sich mit dem ersten Schneeglöckchen, das man im Frühjahr sieht, die Augen auswischt, dann wird man das ganze Jahr nicht krank bzw. wenn man krank ist, so wird man gesund. So jedenfalls glaubte man früher.

    Die Slowaken gruben die Zwiebeln der Schneeglöckchen aus und gaben sie den Kühen, damit ihnen die Zauberinnen nicht die Milch wegnehme.

    Keine Legende ist, dass das Galanthamin, ein Wirkstoff aus den Zwiebeln der giftigen Schneeglöckchen, in der Medizin zur Bekämpfung des Fortschreitens der Alzheimer Krankheit verwendet wird.

    LG Karl
     

    Rosabelverde

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    Danke für deine sehr unterhaltsamen Schneeglöckchen-Informationen, Karl! :)

    Hab in meinem Kübel-als-Steingarten-Ersatz 3 Krokusse entdeckt. Vermutlich kamen sie beim Umsetzen zweier Sedums vom Beet in den Kübel mit. Jetzt bin ich gespannt, ob die auch blühen werden. Im Vergleich zu den Krokussen im Beet sind sie allerdings deutlich im Rückstand, denn die blühen schon recht lebhaft, die im Kübel sprießen aber erst nur. Immerhin wundert es mich, dass sie mit den für sie nicht grad üppigen Wachstumsbedingungen überhaupt so weit gekommen sind!
     
    K

    Kapha

    Guest
    Hallo Karl , danke dir ..... Ich liebe Sagen und Legenden , denn irgendwo darinnen ist ein Funken Wahrheit .

    Das sieht man daran das noch heute das Schneeglöckchen in der Medizin genutzt wird ;) :)
     

    karlh

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    Krokusse habe ich auch im Steingarten. Leider sind die bei mir noch weit zurück, von der Blüte keine Spur. Wir haben meist nachts noch ein wenig Frost, sodass der Austrieb allgemein noch etwas zögerlich ist.

    Manchmal wundere ich mich. Nicht alles hat was mit der Sonne zu tun. Ich habe z.B. Schneeglöckchen in relativ schattigen Bereich aber windgeschützt, die sind weiter als die im Steingarten, wo sie sonniger stehen, vermutlich aber nicht so windgeschützt.

    LG Karl
     
  • karlh

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    Nun blüht die nächste Pflanze in meinem Steingarten. Ist an sich nichts Besonderes, hat ja auch jeder. Es setzt aber durch die sattgelben Blüten die ersten farblichen Akzente.

    Winterling (Eranthis hyemalis) aus der Familie der Hahnenfussgewächse


    Beschreibung
    Zu den allerersten Frühlingsblühern, neben dem Schneeglöckchen, zählt der goldgelbblühende Winterling, die es in etwa 7 Arten gibt. Wobei die anderen Arten bei uns weniger bekannt sind. Es ist eine ausdauernde krautige Pflanze, und bildet ein in der Erde liegendes knollenartiges Überdauerungsorgan. Alle Teile sind giftig.

    Standortansprüche
    Boden: Licht ist nur während der Vegetationsphase notwendig. Am besten wachsen die Pflanzen an Gehölzrändern (laubabwerfend). Unter Nadelgehölzen wird der Boden mit der Zeit sauer und ist nicht gut geeignet. Lockere, humusreiche und neutrale Böden, die auch nicht austrockenen sollten, werden bevorzugt. Im Steingarten ist der Winterling nicht besonders gut aufgehoben, man sollte, wenn man hat, etwas schattige Stellen wählen.
    Winterhärte: absolut winterhart. Strenge Kahlfröste können allerdings Schäden verursachen.

    Winterling 3.jpg Winterling 4.jpg

    Bei idealen Bedingungen bildet der Winterling Teppiche aus. Heute aufgenommen im Erfurter Gartenpark EGA

    Wachstum: Besondere Pflegehinweise: Die Erde, wo der Winterling steht, nicht harken oder rechnen. Die Rhizome trocknen leichter aus, als Blumenzwiebel. Man sollte sie alsbald im Herbst in die Erde bringen. Besser ist es, die Rhizome die Nacht vorher in eine Schale Wasser tun. Vorsicht, die Rhizome sind stark giftig, besser Handschuhe anziehen.
    Vermehrung: durch Teilung der Rhizome vorzugsweise im Herbst oder auch Frühjahr. Die Vermehrung durch Selbstaussaat ist ebenfalls leicht.

    Winterling 1.jpg Winterling 2.jpg
    Das ist ein kleiner Teil meiner Winterlinge im Steingarten, etwas spartanisch, aber erst voriges Jahr gepflanzt

    Herkunft/Wissenswertes
    Die ursprüngliche Heimat ist Südeuropa, von Südostfrankreich über Italien, Balkan bis in die Türkei. Der Winterling ist ein Neophyt. Im 16.Jahrhundert wurde der Winterling von einem Botaniker aus Italien mitgebracht und kultiviert. Populär wurde die Pflanze in Landschaftsparks, die im 18. Jahrhundert in Mode kamen.

    Die Winterlinge haben, trotz ihrer Kleinheit, einen Weg gefunden, sich in der Natur durchzusetzen. Sie brauchen, wie jede Pflanze auch, Licht zum Wachsen. Die Laubbäume und –büsche sind im Frühjahr noch kahl. Das nutzen die Winterlinge aus. Durch Speicherung von Energievorräten in den Rhizomen können sie sehr zeitig austreiben. Die Winterlinge beeilen sich mit der Blüte und bilden danach die Blätter aus, noch bevor die Bäume und Büsche darüber ihre Blätter ausbilden. Sobald die Bäume ihre Blätter bekommen, werden die Winterlinge beschattet. Wenn dann die Winterling-Blätter verwelken, gelangen deren Wirkstoffe in den Boden, die das Keimen anderer Pflanzen hemmen. Mit solchen fiesen Bandagen kämpfen die Kleinen…
     
  • karlh

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    Die Temperaturen steigen und nach und nach wagen sich die Blumen aus der Deckung, obwohl ja noch Februar ist. Aber dieses Jahr ist ja alles anders.
    Heute sah ich in meinem Steingarten die erste Iris (Schwertlilie) blühen. Gekauft hatte ich sie als Zwerg-Iris. Nach Recherche stelle ich fest, das ca. 300 Arten geben soll. In dieser großen Gattung gibt es sowohl welche die Rhizome und welche die Zwiebeln haben. Allgemein gilt, Zwergformen blühen zeitiger und hohe Sorten blühen später. Karl Förster unterscheidet verschiedene Blütezeitgruppen.
    Einzig passende Beschreibung, die ich fand, war die Iris histrio in der Kreuzung Iris histrioides und Iris winogradowii. Das Ergebnis ist die Sorte Katharine Hodgkin, die deutlich heller ist.

    Stg-0974.jpg Stg-0976.jpg

    Stg-0977.jpg Stg-0978.jpg

    Sie ist eine ausdauernde krautige Zwiebelpflanze, die max. 15-20 cm hoch wird. Die Ursprungspflanze kommt im Libanon, in West-Syrien und in der Süd-Türkei im Taurus auf offenen Felshängen und in Gebüschen in Höhenlagen von 500 bis 1150 Meter vor.
    Die Pflanze braucht durchlässigen Boden und verträgt bis -20 Grad. Sie verträgt volle Sonne bis Halbschatten. Diese Zwerg-Schwertlilie ist vorzüglich für Steingärten geeignet.

    LG Karl
     

    Rosabelverde

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    Zwergiris hab ich dieses Jahr zum erstenmal, aber natürlich wieder nicht im Steingarten bzw. dem Steingartenersatzkübel, sondern in verschiedenen normalen Beeten. Vorgestern ist die erste aufgeblüht, morgen sind einige weitere fällig.

    Ich bin immer wieder verwundert, Karl, was du alles im Steingarten wachsen lässt. Wie schon Schneeglöckchen und Krokussen, hätte ich auch den Zwergiris nicht zugetraut, sich dort wohlzufühlen. Hab im Unterschied zu dir aber auch nichts nachgelesen, sondern mich einfach mit der Pflanzanweisung auf der Zwiebelpackung begnügt. Bei dir lerne ich nun, dass das wohl ziemlich einfältig ist! :grins:All diese Sehrfrühblüher scheinen steingartentauglich.

    Deine Sorte ist übrigens sehr hübsch, ich hab nur die ganz gewöhnlichen blauen, wollte sie ja auch erstmal ausprobieren im hiesigen Garten. Seltsamerweise hat die nämlich hier kein Mensch, deshalb war ich unsicher, ob meine überhaupt blühen. Werden sie wohl, denn alle 30 sind brav gewachsen. Plane deshalb schon jetzt weitere Sorten für nächstes Jahr.

    (Von Winterlingen bin ich leider nicht so ein Fan. Die sind mir einfach zu gelb.;))
     
    K

    Kapha

    Guest
    Oh die Zwergiris sind aber hübsch ........Ich glaub ich muss mir auch noch einen Steingarten anlegen :D
     

    karlh

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    Ich schaue nicht so sehr danach, was stielgerecht im Steingarten gehört, sondern welche Pflanzen den Bedingungen entsprechen, übers Jahr gut aussehen oder schön blühen und nicht höher wie 20 cm werden. Also kommt alles in den Steingarten, was passt. Da alle Pflanzen klein sind, oder bleiben müssen, passen viele auf den qm.
    Seltsamer Weise staune ich immer wieder mal über vermeidlich vergessene Pflanzen und freue mich erneut. Nein nein, Alzheimer habe ich noch nicht. :grins:

    LG Karl
     

    karlh

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    Heut war ein super Vorfrühlingstag. Hier mal ein paar Aufnahmen der Frühblüher in meinen Steingarten.

    Stg--1027.jpg

    weit geöffnete Blüte des Winterlings in Naheinstellung

    Stg--1023.jpg Stg--1018.jpg

    ebenfalls in voller Blüte jetzt die Zwerg-Iris.

    Stg--1024.jpg Stg--1017.jpg

    Heute entdeckt im Steingarten, etwas versteckt unter dem Zitronen-Thymian, blüht auch der Wildcrocus.

    LG Karl
     

    Rosabelverde

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    Stimmt, heut war ein phantastischer Tag, und deine Bilder machen rechte Laune, Karl! :grins:

    (Du hast die Iris schön dicht gesetzt, sieht gut aus. Ich Schaf hab mich an die Pflanzabstände gehalten, die auf der Packung angegeben waren, mach ich nie wieder! Was für einen Mist die da schreiben ... :schimpf:)
     

    karlh

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    Hallo zusammen,

    Rosabelverde, du hast es richtig gemacht. bei mir haben die sich schon vermehrt und stehen deshalb so eng, gemach, gemach, alles braucht seine Zeit.

    Das sonnige und tagsüber warme Wetter treibt wieder ein Blümchen zum Blühen. Es schaut so aus, als ob die Blüten zuerst aus der Erde treiben. Es sind keine Blütenstängel erkennbar. Die kommen erst später. Es ist eine der zeitigst blühenden

    Blausternchen der Art Mischtschenko-Blaustern (Scilla mischtschenkoana). Besonders an dieser Art ist die weißblaue Farbe. Ich sag immer, dass weiße Blausternchen.
    Der Mischtschenko-Blaustern (Scilla mischtschenkoana) ist aus der Gattung der Blausterne (Scilla), Familie der Spargelgewächse. Der Blaustern ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 8 bis 18 Zentimeter erreicht. Als Überdauerungsorgane bildet die Pflanze Zwiebeln aus. Je nach Witterung blüht das Blausternchen von Febr –bis April.
    Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst Süd-Transkaukasien und den Nordwesten des Iran. Wie die meisten Frühblüher vertragen die Blausternchen sonnige bis halbschattige und durchlässige Plätzchen. Nach dem Pflanzen braucht man sich nicht mehr um die Blausternchen kümmern und sie mehren sich. Frostempfindlichkeit haben wir nicht festgestellt. Das Laub sollte (wie bei allen Zwiebelpflanzen auch) erst abgeschnitten werden, wenn es verwelkt ist. Die Vermehrung erfolgt mit der Zeit durch Tochterzwiebeln.

    Stg--1025.jpg

    Mischtschenko-Blaustern (Scilla mischtschenkoana), auch diese Zwiebeln haben sich schon vermehrt, stehen ziemlich dicht.


    LG Karl
     

    Rosabelverde

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    Rosabelverde, du hast es richtig gemacht. bei mir haben die sich schon vermehrt und stehen deshalb so eng, gemach, gemach, alles braucht seine Zeit.
    Ach sooo! Mann, bin ich ahnungslos. Allerdings war mir aufgefallen, dass die neuen Schneeglöckchen und Krokusse, die ich nicht gepflanzt habe, sondern die 'von selbst' entstanden sind, alle in dichten Büscheln stehen. Das dürften meine blauen Iris dann nächstes Jahr ebenfalls tun?

    Meine Scillae sind allerdings verschwunden. Oder sie kommen später ... ?, in weiß kannte ich sie noch nicht. Schön!
     

    karlh

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    Hallo Rosabelverde,

    naja, ob die schon im nächsten Jahr dichter gewachsen sind, ist fraglich. Meist dauert das mehrere Jahre.
    Die Scillae kommt m.E. etwas später, also besteht noch Hoffnung. Dieser Winter war so mild, da dürfte nix eingegangen sein.

    Hallo Steingartenfan,

    vielen Dank die lobenden Worte. In deiner Gegend ist vermutlich, genauso wie bei mir, das kontinentale Klima auch ziemlich beherrschend. Da kann man richtig neidisch auf diejenigen werden, die klimatisch günstig wohnen. Vielleicht habe ich derzeit ein Quäntchen mehr Sonne erwischt und bei mir ist die Natur einen Tick weiter. Vorfreude ist eigentlich die schönste Freude, wenn da nicht die Ungeduld wäre. Viel Spaß auch mit deinen schönen Steingarten.

    Das ganze Jahr attraktiv ist der gelbe, oder scharfe Mauerpfeffer. Die Triebspitzen scheinen immer gelb, als ob sie blühen. Blühen tun sie aber erst im Sommer. Sie wachsen gut und sind unverwüstlich. Hat bestimmt jeder in seinem Garten, wenn nicht, unbedingt zulegen.

    Stg--1028.jpg

    Gruß Karl
     

    jola

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    Am Ende des Regenbogens
    Karl,
    der gelbe Mauerpfeffer wandert bei mir auch durch den Garten, er wächst in meiner Auffahrt, in den Löchern meiner Rasengittersteine .
    Sieht viel besser aus, als Rasen ;)
     
    G

    gardener02

    Guest
    der gelbe Mauerpfeffer wandert bei mir auch durch den Garten

    Oh, ja, der ist inzwischen fast überall mehr oder weniger...
    Ich hab`mich schon gefragt wie er wandert und sich dermassen verteilen kann?
    Kleine Stückchen die zu Boden fallen und schnell anwurzeln?
     

    karlh

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    Hallo Uschi,

    genau so ist es. Manchmal werden auch durch Tiere (Insekten) kleine Stückchen weitergetragen. Zum Glück wuchert die Pflanze nicht.

    LG Karl
     
    D

    dragonfly05

    Guest
    Ich bin zwar auch kein Gelbfan, aber Winterlinge sind schon toll. Leider verschwinden die bei mit immer nach zwei Jahren auf Nimmerwiedersehen.

    Deine Iris sind toll, Karl.
     

    karlh

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    Hallo Claudia,

    wenn deine Winterlinge nach 2 Jahren verschwunden sind, liegt das vielleicht an nicht so günstigen Standortbedingungen. Wo die sich wohl fühlen, vermehren die sich gut.

    Auch, wenn du auch kein Gelbfan bist, hab ich noch eine derzeit gelb blühende Pflanze. Ich finde, gerade im Frühjahr geben die gelben Farbpunkte zur noch tristen Umgebung einen schönen Kontrast.

    sedum stenopetalum douglasii
    Ich habe von der Pflanze noch das Etikett, da steht leider nicht der Händler drauf. Über die Pflanze konnte ich nicht viel in Erfahrung bringen, nur so viel: Diese Sedum-Art stammt aus Nordamerika. Manche Arten sind etwas frostempfindlich.
    Sie gedeiht bei mir seit einigen Jahren auch ohne Winterschutz. Die Blüte beginnt mit einigen wenigen Blüten normal im März und zieht sich bis in den Sommer hin. Die vielen Blüten und der lange Blühzeitraum, sowie auch das ansehnliche Blattwerk übers ganze Jahr macht die Pflanze für den Steingarten wertvoll.

    Stg--1022.jpg

    LG Karl
     

    karlh

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    Ein paar aktuelle Bilder von heute aus meinem Steingarten.

    Stg 14-03-01-1083.jpg
    Neu blühen der blaue Crocus und die blaue Iris.

    Stg 14-03-01-1073.jpg Stg 14-03-01-1077.jpg
    Der blaue Crocus. Hier sind schon einige Blüten offen, der Großteil will erst noch blühen

    Stg 14-03-01-1072.jpg
    Die blaue Iris. die ca. eine Woche später wie die weißblaue Iris angefangen hat, zu blühen.


    Stg 14-03-01-1075.jpg
    Die Schneeglöckchen sind nun in der Hauptphase der Blüte.

    Stg 14-03-01-1078.jpg
    Beim weißblauen Blausternchen sind nun die Blütenstängel und die Blätter nachgewachsen.

    LG Karl
     

    karlh

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    Wir haben in Erfurt einen Gartenpark, nennt sich Erfurter Gartenausstellung (EGA-Park). Ganz früher war dies das Gelände der Cyriakssburg. Hier war schon so lange ich denken kann, ein Park mit schönem alten Baumbestand. 1961 wurde das Gelände vergrößert und man etablierte als Gegenstück zur bundesdeutschen Buga eine Gartenbauausstellung mit Beteiligung des gesamten Ostblocks (nannte sich IGA-int. Gartenbauausstellung, der Begriff ist heute noch geläufig), die jährlich immer hier stattfanden. Das waren schon große Events. Nach der Wende schlief das ein, das Gelände wurde kleiner und schöner und zum Glück erhielt man es. Hier finden jährlich mehrere Veranstaltungen, meist mit Bezug auf Garten, statt u.a. auch Raritätenbörsen, die sehr gut besucht werden.
    Für Garten-Interessierte, die vielleicht mal Erfurt besuchen möchten, möchte ich hier mal den Link wärmstens empfehlen. Im Jahr 2021 soll hier die Buga stattfinden.

    http://www.egapark-erfurt.de/pb/site/egapark/node/585230/Lde/index.html

    Das war nur eine kleine Vorbemerkung, eigentlich wollte ich euch nur ein paar Bilder von dem dortigen Steingarten zeigen. In einem langen flachen Hochbeet wird den Besuchern ein Steingärten in mehreren Abschnitten, mit mehreren Gesteinsarten präsentiert.

    EGA-0940.jpg
    Im Hintergrund sieht man den einen der beiden ehemaligen Festungstürme (Heute Sternwarte). Im Vordergrund das lange Steingartenbeet. Das Foto entstand im Febr. Man war gerade dabei, das Reisig vom Beet abzudecken.


    EGA-0928.jpg EGA-0929.jpg

    EGA-0930.jpg
    In diesem Teil des Steingartens wurden etwa die gleiche Gesteinsart verwendet, wie ich sie habe, nur größer. Interessant ist, dass zwischen den Steinen Gesteinssplitt, teilweise auch roter Ziegelsplitt verwendet wurde, also wenig Erde. Im Februar, als das Bild entstand, fehlt natürlich die Pflanzenpracht, jedoch sieht man die Gesteinsarten besser.

    Im nächsten Beitrag werde ich den Steingartenteil mit Tuffstein zeigen.

    LG Karl
     

    karlh

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    Heute nun ein paar Bilder vom EGA-Park-Steingarten mit löchrigen Steinen. Die sehen ganz hübsch aus. Einen solchen kleinen habe ich auch in meinem Steingarten. Den hatte ich mal gekauft. Mich wundert, dass im Winter diese Steine nicht kaputt frieren. Gesteinsart? Könnte Lava oder Tuffstein sein.
    Die Bilder sind im Februar entstanden, also noch etwas trist, aber das ändert sich noch.

    EGA-0921.jpg EGA-0922.jpg
    Im linken Bild ist der Hintergrund eine Thuja-, bzw. Zypressenhecke. Ergibt m.E. einen schönen Hintergrund.

    EGA-0923.jpg EGA-0925.jpg
    Bizarre, schöne Treibholz oder Wurzelstücken machen sich im Steingarten ganz gut.

    Auch noch ein paar aktuelle Bilder aus meinem Steingarten.

    Stg 14-03-05-1113.jpg Stg 14-03-05-1103.jpg
    Die Crocus sind derzeit in voller Blüte

    Stg 14-03-05-1112.jpg
    Sedum ist ein Dauerblüher

    LG Karl
     

    karlh

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    Nun den 3. Teil vom EGA-Park-Steingarten. Etwas gewöhnungsbedürftig sind m.E. die Verwendung von pflastersteinartigen Steinen als Gestaltungselemente.
    Ich sehe das so wie die moderne Kunst, ist nichts für Jedermann.

    EGA-0934.jpg EGA-0932.jpg

    EGA-0931.jpg EGA-0933.jpg
    Bild oben links der Gesamtüberblick. Die Aufnahmen entstanden im Februar.

    LG Karl
     

    Rosabelverde

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    Hm ... nee, ich find's nicht so schön. (Die moderne Kunst ist mir lieber. ;)) Kann man nur hoffen, dass diese Möchtegernfelsen bald von Gewächsen zugewuchert werden.

    Aber trotzdem, ich finde deine Beiträge zu den verwendeten Gesteinsarten insgesamt sehr interessant. Dazu gehören die Pflastersteine natürlich auch, wenn auch eher als abschreckendes Beispiel. :grins:Sie wirken mehr wie eine Versuchsanordnung. Die Lavabrocken gefallen mir dagegen sehr. Je größer, desto besser ... den Platz dafür hätte ich, aber woher kriegt man sowas?

    Übrigens sehen deine Krokusse enorm prachtvoll aus. Hätte ich nicht geglaubt, dass die in einem Steinbeet so schön werden. Meine im Steingartenersatzkübel kommen erst mit bisschen Grün, nur die im Beet und auf dem Rasen sehen aus wie deine.
     

    karlh

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    Nee, die Pflastersteine würde ich mir auch nicht in den Garten legen.

    Am besten ist es natürlich, wenn man entsprechende Steine vor der Haustür in Flur und Feld findet. Das ist sehr regionsabhängig. Kaufen ist eine teure Angelegenheit. Gartenmärkte, die teilweise auch solche Steine haben, scheiden aus, weil viel zu teuer. Da bezahlt man so zwischen 0,50 - 1,20 Euro/kg. Am besten ist, im unmittelbaren Umkreis nach Anbieter suchen, einen ganzen LKW voll bestellen, dann wird die Ladung und der Transport nicht so teuer.

    LG Karl
     
    D

    dragonfly05

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    Ich denke du hast recht, Karl. Die Winterlinge mögen den Boden nicht. Aber man kann nicht alles haben.

    Deine Fotos sind toll. Da komme ich ins Träumen. Ich finde die Anlage mit den Ziegeln auch nicht so schön wie die natürlichen Felsen, aber am passenden Platz durchaus in Ordnung.

    Eine Quelle für Steine fehlt mir auch noch dringend. Das ist in der Großstadt ein echtes Problem. Da ich kein Auto habe, scheidet Selbersammeln auch weitgehend aus. Da kommt immer mal einer von eine Spaziergang mit - aber bis man da ne brauchbare Menge zusammen hat...und die Größe ist auch beschränkt.
     

    karlh

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    Hallo Claudia,

    das gute an Steingarten ist, dass man diese in beliebiger Größe anlegen kann. Wenn es dir gefällt, fang mit einer Schale oder Trog an. Die kleineste Variante ist eine Schale von 30 cm Durchmesser. Da braucht man auch nur kleine Steine und sollte auch nur Kleinstpflanzen einsetzen. Da gibt es überhaupt keine Beschränkungen.

    LG Karl
     

    karlh

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    Als vorerst letzte Variante eines Steingartens aus den EGA-Park hier ein paar Bilder eines Schiefersteingartens. Wir haben ja in Thüringen ein Schiefergebirge (südöstlicher Teil des Thüringer Waldes). Dort käme man zumindest günstig an das Steinmaterial. Aber ich werde doch bei meinen Steingarten bleiben. Die Bilder stammen ebenfalls noch aus dem Februar und sind sehr trist. Im Sommer werde ich hiervon ein paar buntere Bilder nachreichen.

    EGA-0937.jpg EGA-0938.jpg

    EGA-0939.jpg
    Schiefersteingarten vom EGA-Park Erfurt

    Gruß Karl
     

    Mr.Ditschy

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    Steinige schöne Bilder.

    Hab auch noch sooo viele Steine, aber leider keine Ecke mehr dafür frei um einen Steingarten anzulegen. Hatte mal einen kleinen angelegt, aber der ist mittlerweile zu gewuchert. :grins:

    Mal sehn, wenn nun der Buchs rausfliegt gibt es wieder Platz, wäre eine Idee, danke.
     

    Gininger

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    Die hellblaue Iris ist total genial Karl ;-) Bei uns ist vorgestern die gewöhnliche dunkelblaue Zwergiris aufgeblüht.
    Seltsamerweise sehe ich in der Umgebung sehr wenig Iris in den Gärten. Dabei ist sie bei mir wirklich pflegeleicht und blüht einfach nur wunderschön.


    Habe länger nicht in deinem Garten vorbeigeschaut und musste erst mal alles nachlesen......
    Ein Plätzchen für einen Mini-Steingarten habe ich mir schon reserviert, aber mit der Umsetzung wird es bei uns noch etwas dauern. Zu viele andere Projekte im Moment. Geht halt nicht alles gleichzeitig. Aber ich werde auf jeden Fall auf deinen Garten als Nachschlagewerk zurückgreifen....
     

    karlh

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    Hallo Ditschy, hallo Gininger

    Steingarten muss nicht sein, kann aber, je nach persönlicher Sicht. Garten hatte ich schon seit zig Jahren, aber zum Steingarten habe ich erst in den letzten Jahren gefunden. Jetzt ist es eine meiner Leidenschaften.

    Einer meiner Grundsätze im Steingarten ist es, keine sehr wuchernden Pflanzen einzusetzen. Z.B. Teppichphlox, ist sehr schön anzusehen, breitet sich in einem Jahr um´s mehrfache aus. Genauso Wolfsmichgewächse, verwende ich nur sehr eingeschränkt.
    Hier ein Beispiel vom stengellosen Enzian, der auch ein wenig wuchert:

    Ich hatte ja schon geschrieben, dass Pflanzen unterschiedlichen Ausbreitungsdrang haben. Im Steingarten ist der Platz begrenzt und jede Pflanze sollte sich nach Möglichkeit an ihren Platz halten. Wenn die es nicht tun, sollte man rechtzeitig eingreifen und die sich zu sehr ausbreitende Pflanze in ihren Wuchs begrenzen. Alles was sich oberirdisch ausbreitet, hat man stets im Blick. Bei den sich unterirdisch ausbreitenden Pflanzen sieht man es erst, wenn die Triebe Blätter bilden.
    In dem Bild sieht man, wie der stängellose Enzian, der nicht sehr wuchert (links), mit seinen unterirdischen Trieben versucht, den Steinbrech (rechts) zu unterwandern. Am einfachsten ist es, zwischen beiden Pflanzen die unterirdischen Triebe mit einem Messer zu durchtrennen und die Triebenden aus dem Steinbrech heraus zu ziehen. In diesem Fall sind die beiden Pflanzen allerdings schon zu dicht zusammengewachsen. Hier bleibt mir jetzt nur übrig, entweder die Pflanzen zu verkleinern, oder eine wo anders einzupflanzen. Da der Enzian sich schon zu sehr ausgebreitet hat, werde ich ein Stück davon abstechen und umpflanzen. Hört sich nach viel Arbeit an, ist es aber nicht. Dafür entschädigt der Enzian im Sommer mit herrlich blauen Blüten (Bild rechts).

    wuchern-.jpg Enzian-02.jpg

    Gruß Karl
     

    Rosabelverde

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    Seltsamerweise sehe ich in der Umgebung sehr wenig Iris in den Gärten. Dabei ist sie bei mir wirklich pflegeleicht und blüht einfach nur wunderschön.
    'Sehr wenig Iris' ist sogar noch übertrieben: gar keine! Ist zwar bloß ein Dorf hier, das heißt, die Anzahl der Gärten ist überschaubar, aber hier hat doch kein Teufel Iris vorm Haus! :mad:Da ich jahrelang Stadtmensch war, kannte ich sie natürlich auch nicht. Erst als meine Schwester im Herbst beim Discounter so'n Säckchen mit Zwiebeln in meinen Einkaufswagen schmiss mit "He, pflanz mir die mal, ich find die schön!" und ich das brav tat, bin ich von diesen Blüten sehr angetan. Wie's mit Discounterware so geht: zwischen all die packungsfotoentsprechenden blauen Zwiebeln waren ein paar violette gerutscht. Seitdem weiß ich, dass es verschiedene Farben gibt. :grins:Nächstes Jahr wird meine Auswahl gezielter und anspruchsvoller sein, nachdem ich Karls Sorte gesehen habe.

    Aber wirklich seltsam, dass diese lieblichen Frühblüher so wenig verbreitet sind. :confused:(Aber dafür bin ich jetzt, hihi, das einzige Haus im Dorf mit diesen Blümchen im Vorgarten, und wurde deshalb schon mehrfach drauf angesprochen. Als gäb's nix Wichtigeres! ;))
     

    Rosabelverde

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    Die Schiefersteine, Karl, haben so was Glasscherbenhaftes, das heißt, Faszinierendes, weil sie einerseits attraktiv aussehen, man sich aber zugleich vorm Anfassen fürchtet. Bleibt abzuwarten, wie die wirken, wenn sie bewachsen sind. Freu mich schon auf deine Sommerfotos.
     

    Gininger

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    Ich kenne bei mir in der Nähe Stellen, da wachsen die Iris wild an einem Bachlauf...... Hat bestimmt mal jemand da ausgesetzt (muss aber mehr als 15 Jahre her sein) und seit dem vermehren die sich da.
    Das Zeug wächst wie nix und sieht super aus, ich kann nicht verstehen, warum sich das nicht mehr Leute in den Garten holen ;-)
     

    karlh

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    Langsam verabschieden sich die Schneeglöckchen und die weißblaue Iris. Stattdessen zeigen sich nun weitere Frühblüher in meinem Steingarten. Zum Trost kommen ja bei den Iris noch im Sommer die Knollenvarianten.

    Stg 14-03-10-1187.jpg
    Leucojum vernum carpathicum – Echter gelber Märzenbecher (wegen des gelben Fleckes, die meisten haben da einen grünen Punkt), leider schon etwas verblüht. Wegen der derzeit schönen Wetterphase hält sich die Pflanze nicht sehr lange. Man kann nicht alles haben.

    Stg 14-03-10-1181.jpg
    Diesen Crocus haben wir mit der genauen Bezeichung Crocus erworben. Gestreifte Crocusse hatten wir noch nicht.

    Stg 14-03-06-1147.jpg Stg 14-03-10-1183.jpg
    Crocus korolkowii golden Nugget – ist ein recht zarter Crocus mit 6 schmalen Blütenblätter. Die Außenseite der Blütenblätter haben einen Hauch von Bronze.


    Stg 14-03-10-1185.jpg
    Crocus sieberi Tricolor, ist in der Färbung gelb-weiß-Lila. Weitere Blüten kommen noch nach.

    Stg 14-03-10-1182.jpg
    Saxifraga sempervivum stenophylla ist halbkugelförmig, im Durchmesser nicht größer wie 9 cm und über und über mit kleinen Blüten besetzt.

    Stg 14-03-10-1184.jpg
    Anemone blanda 'Blue Shades' - Blaue Frühlings-Anemone in Nachbarschaft mit dem scharfen Mauerpfeffer.


    Gruß Karl
     

    Rosabelverde

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    Ich kenne bei mir in der Nähe Stellen, da wachsen die Iris wild an einem Bachlauf...... Hat bestimmt mal jemand da ausgesetzt (muss aber mehr als 15 Jahre her sein) und seit dem vermehren die sich da.
    Das Zeug wächst wie nix und sieht super aus, ich kann nicht verstehen, warum sich das nicht mehr Leute in den Garten holen ;-)
    Iris-Arten, die am Wasser wachsen, lassen sich nicht auf ein normales Gartenbeet ein. Aber Menschen mit Gartenteichen haben diese Iris auch oft! Glaube nicht, dass die irgend jemand am Bachlauf ausgesetzt hat, die wachsen da von selbst, ebenso an Teichen, wo ich sie immer bewundert habe. Ausreißen-mitnehmen-einpflanzen lassen die sich aber nicht. Für den Normalgarten braucht man andere Iris-Arten, und die kommen erst so allmählich in Mode.
     

    karlh

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    Gestern hab ich mal eine Kleinstvariante eines Steingartens, nicht unbedingt klassisch, eher eigenwillig gemacht, vielleicht auch ein wenig Kitsch, um eine weitere Steingartenvariante für Terrasse oder Balkon zu zeigen.

    Kl Stg.jpg

    Die Größe ist ca. 25x30 cm. Die Zutaten, ein kaputter Blumentopf, einen Lochstein (Lava, o.ä. aus dem Bau- oder Gartenmarkt), 2-3 Gesteinssplitter, etwas Kies oder Sand, ein paar Semper, Sedum, einen winterfesten Kaktus und einen 4-jährigen Steckling der Kriechmispel, der mal ein Bäumchen werden soll. Wichtig ist, an der tiefsten Stelle im Blumentopf ein Loch zu bohren und ein Abdeckgitter über das Loch zu legen.

    Gruß Karl
     

    Rosabelverde

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    Karl, deine Ministeinwelt kam grad recht, seit dem Sturm letzte Nacht hab ich auch so einen Blumentopf. Jetzt weiß ich ja, was ich damit anstelle.:grins:
    (Übrigens finde ich den Kitschfaktor deines Arrangements minimal und mühelos aushaltbar. Gibt viel viel Schlimmeres in vielen Gärten ...)
     
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