Hurra, das erste Blümchen in meinem Steingarten schickt sich an, zu blühen. Bei mir vielleicht etwas später wie woanders, aber ich kann nix für meine Klimazone.
Galanthus nivalis – Das kleine oder auch das gewöhnliche Schneeglöckchen aus der Familie der Amaryllisgewächse
Beschreibung
Das Erscheinen der Schneeglöckchen ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Winter vergeht. Diese Blumenzwiebel kennt jeder und ohne diese ist ein Frühjahr nicht vorstellbar. Die Blüte wächst zunächst aufrecht stehend und knickt dann um. Dadurch bekommt sie die typische Glockenform. Hinlänglich bekannt sind die mit einfachen und die gefüllten Blüten. Aber es gibt wohl 20 Arten mit bis zu 1000 Variationen. Der Gattungsname Galanthus kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern Milch und Blüte zusammen. Deshalb auch der alte Name Milchblume und nivalis = schneeweiß. Die Schneeglöckchen einschließlich der Zwiebeln sind giftig. Das behütet sie vor dem Mäusefraß.
Standortansprüche
Boden: Schneeglöckchen wachsen am besten in halbschattigen Bereichen, wie an lichten laubabwerfenden Gehölzrändern. Aber auch mit den etwas sonnigeren Bedingungen in meinen Steingartenkommen die noch ganz gut zu recht.
Winterhärte: Absolut winterhart. Robuste Blättchen schützen die zarten Blüten beim Austrieb. Ich habe mal gelesen, dass Schneeglöckchen eine gewisse Eigenwärme erzeugen, indem sie über Stoffwechselprozesse gespeicherte Energie freisetzen. Sie erreichen damit Temperaturen um 8 Grad Celsius und lassen rings um die Pflanze den Schnee schmelzen. Gleichzeitig bekommen die Zwiebeln dadurch das nötige Wasser.
Wachstum: Jede Zwiebel erzeugt im Jahr nur eine Blüte. Deshalb soll man Schneeglöckchen in kleinen Horsten pflanzen.
Besondere Pflegehinweise: Nach der Blüte sollte man das Laub noch einige Wochen erhalten, damit die Pflanzen durch Photosynthese Nährstoffe gewinnen und in den Zwiebeln einlagern können. Danach verwelkt das Laub, man sagt, die Pflanze zieht ein.
Vermehrung: Schneeglöckchen bilden Tochterzwiebeln. Mit der Zeit bilden sich größere Teppiche.
Interessant ist die Ausbreitung des Samens durch Ameisen. Die Samenkapseln senken sich zu diesem Zweck zu Boden. Die Ameisen sind scharf auf ein fettreiches Anhängsel und schleppen diese mit Samen weg. Das Anhängsel wird gefressen und die Samen werden liegengelassen.
Herkunft/Kurioses
Schneeglöckchen waren ursprünglich in weiten Teilen Südeuropas bis etwa südliches Deutschland und Vorderasien beheimatet. Heute sind die auch darüber hinaus und in Nordamerika verwildert.
Um das Schneeglöckchen gibt es verschiedene Entstehungslegenden.
In England gibt es die Legende, dass ein Engel nach der Vertreibung Eva und Adam aus dem Paradies Schneeflocken in Blumen verwandelte, um anzukündigen, dass der Frühling naht.
In England, neuerdings auch bei uns, gibt es die wahren Schneeglöckchen-Enthusiasten, die Galanthophile. Da finden regelmäßig im Februar große Schneeglöckchen-Events und Galas statt. Angeboten werden die schönen und seltenen Sorten, die dann auch mal richtig Geld kosten können.
Donegal hat ja auf solche Schneeglöckchentage in Nettetal hingewiesen.
Eine andere Legende erzählt, dass Gott zuletzt den Schnee schuf und ihn jedoch keine Farbe gab. Der Schnee wanderte von einer Blume zur anderen und bat, ihm seine Farbe zu geben. Keine wollte ihm den Wunsch erfüllen, bis das Schneeglöckchen mitleidig sagte: "Wenn dir mein Mäntelchen gefällt, kannst du es gern haben". Seit dem ist der Schnee weiß und das Schneeglöckchen ist die einzige Blume, die der Schnee in seiner Nähe duldet (bei Dähnhard, Vom Schnee und vom Schneeglöckchen).
LG Karl