Insektenpulver in Nahrungsmitteln

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Vermutlich haben es die meisten ohnehin in diversen Medien gelesen, trotzdem hier noch mal für jene, denen es entgangen ist und ganz speziell für jene, die auf Krebstiere, Weichtiere und Hausstaubmilben allergisch sind und daher auch auf dieses Insektenpulver reagieren könnten.

Ab 24. Jänner, also morgen, ist entfettetes Pulver aus Hausgrillen als Beimischung in diversen Nahrungsmitteln zugelassen. Auch Heuschrecken-Pulver soll als Lebensmittel in die „Unionsliste der neuartigen Lebensmittel“ aufgenommen worden sein.

Ich schätze mal, dass Hersteller das nicht groß draufschreiben, wenn sie jetzt plötzlich Grillen- oder Heuschreckenpulver in ihr Produkt mischen, also ist es vielleicht ratsam, die Zutatenliste öfter mal zu kontrollieren bzw. zu schauen ob da steht, dass der Verzehr der Lebensmittel „allergische Reaktionen bei Personen auslösen kann, die gegen Krebstiere, Weichtiere und Hausstaubmilben allergisch sind“

Auszug aus dem Amtsblatt der Europäischen Kommission

(7) In ihrem wissenschaftlichen Gutachten gelangte die Behörde zu dem Schluss, dass teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille) unter den vorgeschlagenen Verwendungsbedingungen in den vorgeschlagenen Mengen sicher ist. Das wissenschaftliche Gutachten bietet folglich ausreichende Anhaltspunkte dafür, dass teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille) bei Verwendung in Mehrkornbrot und -brötchen, Crackern und Brotstangen, Getreideriegeln, trockenen Vormischungen für Backwaren, Keksen, trockenen gefüllten und ungefüllten Erzeugnissen aus Teigwaren, Soßen, verarbeiteten Kartoffelerzeugnissen, Gerichten auf Basis von Leguminosen und Gemüse, Pizza, Erzeugnissen aus Teigwaren, Molkenpulver, Fleischanalogen, Suppen und Suppenkonzentraten oder -pulver, Snacks auf Maismehlbasis, bierähnlichen Getränken, Schokoladenerzeugnissen, Nüssen und Ölsaaten, Snacks außer Chips sowie Fleischzubereitungen für die allgemeine Bevölkerung den Bedingungen für das Inverkehrbringen gemäß Artikel 12 Absatz 1 der Verordnung (EU) 2015/2283 genügt.

(8) In ihrem Gutachten kam die Behörde außerdem auf der Grundlage einiger weniger veröffentlichter Erkenntnisse zu Lebensmittelallergien im Zusammenhang mit Insekten im Allgemeinen, die den Verzehr von Acheta domesticus nicht eindeutig mit einer Reihe anaphylaktischer Ereignisse in Verbindung brachten, sowie auf der Grundlage von Daten, die nachweisen, dass Acheta domesticus eine Reihe potenziell allergener Proteine enthält, zu dem Schluss, dass der Verzehr dieses neuartigen Lebensmittels eine Sensibilisierung gegen Proteine von Acheta domesticus auslösen kann. Die Behörde empfahl, die Allergenität von Acheta domesticus weiter zu erforschen.
 
  • …Ich schätze mal, dass Hersteller das nicht groß draufschreiben, wenn sie jetzt plötzlich Grillen- oder Heuschreckenpulver in ihr Produkt mischen, …
    "Wer jetzt fürchtet, dass pulverisierte Insekten nun ohne Kennzeichnung in Fertiggerichten auftauchen, sei beruhigt: "Hier können wir Entwarnung geben", sagt Katharina Holthausen von der Verbraucherzentrale NRW. "Wenn Insekten enthalten sind, muss das gekennzeichnet sein."

    Quelle
     
    Wollen wir's mal hoffen ...
    Die damals den Wein mit Glykol versetzt haben, haben auch nichts auf das Etikett geschrieben. 🤔
     
  • Hier kommt seit geraumer Zeit nichts Fertiges mehr auf den Tisch (mit extrem wenigen handverlesenen Ausnahmen), und das wird so bleiben.
    Sehr appetitanregende Lektüre. 🤢 Vielen Dank @Fjäril. 👍

    Natürlich wird gekennzeichnet welche Produkte das Insektenpulver enthalten. Aber zum Einen hat man beim Bäcker unterwegs nicht immer Zutatenlisten ausliegen und zum Anderen schaut nicht jeder bei jedem Produkt akribisch nach.
    Da es inzwischen sehr viele Allergiker gibt kann man nur hoffen, dass es nicht zu einer Reihe Unfälle kommt, wenn plötzlich Produkte wo man es nicht erwarten würde (Brötchen, Knabbereien etc.) Insektenpulver enthalten.
     
  • Was wir heute noch als exotisch bzw. als eklig empfinden, gehört für unsere Nachfolger mit großer Wahrscheinlichkeit zum ganz normalen Nahrungsangebot.

    Das hier ist schon eine etwas andere Herausforderung:

    Vorsicht!

     
    Vermutlich haben es die meisten ohnehin in diversen Medien gelesen, trotzdem hier noch mal für jene, denen es entgangen ist und ganz speziell für jene, die auf Krebstiere, Weichtiere und Hausstaubmilben allergisch sind und daher auch auf dieses Insektenpulver reagieren könnten.

    Ab 24. Jänner, also morgen, ist entfettetes Pulver aus Hausgrillen als Beimischung in diversen Nahrungsmitteln zugelassen. Auch Heuschrecken-Pulver soll als Lebensmittel in die „Unionsliste der neuartigen Lebensmittel“ aufgenommen worden sein.

    Ich schätze mal, dass Hersteller das nicht groß draufschreiben, wenn sie jetzt plötzlich Grillen- oder Heuschreckenpulver in ihr Produkt mischen, also ist es vielleicht ratsam, die Zutatenliste öfter mal zu kontrollieren bzw. zu schauen ob da steht, dass der Verzehr der Lebensmittel „allergische Reaktionen bei Personen auslösen kann, die gegen Krebstiere, Weichtiere und Hausstaubmilben allergisch sind“

    Auszug aus dem Amtsblatt der Europäischen Kommission

    (7) In ihrem wissenschaftlichen Gutachten gelangte die Behörde zu dem Schluss, dass teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille) unter den vorgeschlagenen Verwendungsbedingungen in den vorgeschlagenen Mengen sicher ist. Das wissenschaftliche Gutachten bietet folglich ausreichende Anhaltspunkte dafür, dass teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille) bei Verwendung in Mehrkornbrot und -brötchen, Crackern und Brotstangen, Getreideriegeln, trockenen Vormischungen für Backwaren, Keksen, trockenen gefüllten und ungefüllten Erzeugnissen aus Teigwaren, Soßen, verarbeiteten Kartoffelerzeugnissen, Gerichten auf Basis von Leguminosen und Gemüse, Pizza, Erzeugnissen aus Teigwaren, Molkenpulver, Fleischanalogen, Suppen und Suppenkonzentraten oder -pulver, Snacks auf Maismehlbasis, bierähnlichen Getränken, Schokoladenerzeugnissen, Nüssen und Ölsaaten, Snacks außer Chips sowie Fleischzubereitungen für die allgemeine Bevölkerung den Bedingungen für das Inverkehrbringen gemäß Artikel 12 Absatz 1 der Verordnung (EU) 2015/2283 genügt.

    (8) In ihrem Gutachten kam die Behörde außerdem auf der Grundlage einiger weniger veröffentlichter Erkenntnisse zu Lebensmittelallergien im Zusammenhang mit Insekten im Allgemeinen, die den Verzehr von Acheta domesticus nicht eindeutig mit einer Reihe anaphylaktischer Ereignisse in Verbindung brachten, sowie auf der Grundlage von Daten, die nachweisen, dass Acheta domesticus eine Reihe potenziell allergener Proteine enthält, zu dem Schluss, dass der Verzehr dieses neuartigen Lebensmittels eine Sensibilisierung gegen Proteine von Acheta domesticus auslösen kann. Die Behörde empfahl, die Allergenität von Acheta domesticus weiter zu erforschen.
    Oh, aber was ist jetzt schon überall in den Fertig Packungen?Es ist sehr viel drin, ist doch nicht schlimm , wenn noch bischen dazu kommt, man kann ja nix mehr kaufen, ich kaufe keine Fertigprodukte, ich Versuche alles selbst zu machen und sollte es doch mal so sein, sterben werden wir sicher nicht😅und wenn doch , irgendwann muss jeder gehen
     
  • @Golden Lotus hier ist es öffentlich nicht so ein Thema (im europäischen Ausland sehr viel mehr als hier), aber es ist sehr tragisch wie viele junge Menschen, sogar Kinder, inzwischen an unerwarteten Anaphylaxien sterben.
    Unsere ganze Lebensführung trägt sicher nicht dazu bei, die Problematik zu verbessern. Aber für die Familien der Anaphylaktiker ist das in jedem Fall sehr schlimm und ich glaube kaum, dass die das so sehen können, dass es nicht so schlimm ist, dass ihre Kinder oder andere Angehörige gestorben sind, weil jeder irgendwann sterben muss.

    Aber ich stimme dir zu, die heutigen "Lebensmittel" (meine damit das verarbeitete Zeug) kaufen wir auch nicht mehr, wir können kochen und selbst Dinge zubereiten.... es ist ja bereits jede Menge Zeug enthalten, das der Körper nicht unbedingt braucht...
     
  • Mir ist das leider auch nicht fremd, @wilde Gärtnerin. Es ist ein sehr schwieriges Thema, wenn man selbst betroffen ist, ich kann dir nur zustimmen... alles andere als lustig und auch keine Bagatelle.
    Allerdings ist es ein Thema das interessanterweise von außen für nicht Betroffene offensichtlich kaum nachzuvollziehen ist. Ich verstehe das auch nicht, habe das aber schon öfter so erlebt.
     
  • Ich weiß auch was allergische Reaktionen sind, aber man muss die Welt nicht mit allem verrückt machen, ist doch schon verrückt genug alles.
    Ich habe in der Klinik genug Patienten gesehen, die auf Grund einer Lebensmittelallergie fast abgenippelt wären. Einige haben es leider nicht geschafft.
     
    Das bedeutet sicher, das man mit Lupe und Zettel zum einkaufen gehen sollte. Die lateinischen Namen kennt doch keiner von den Insektenzutaten, oder ? Die werden doch auch wieder so klein geschrieben,das man es nicht mit bloßen Auge lesen kann. Hier ist mal so eine Möglichkeit.
     

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    Das bedeutet sicher, das man mit Lupe und Zettel zum einkaufen gehen sollte. Die lateinischen Namen kennt doch keiner von den Insektenzutaten, oder ? Die werden doch auch wieder so klein geschrieben,das man es nicht mit bloßen Auge lesen kann. Hier ist mal so eine Möglichkeit.
    Warum kauf einfach nur Dinge, wo vegetarisch oder besser „vegan“ drauf steht. :freundlich:
     
    Oh wie gruslig ...
    Ich habe mal einen Priester gekannt, der auch zeitweise in Afrika war. Er hat mal erzählt, dass arme Familien in der Dämmerung die Insekten einsammeln, die an den verschiedenen Lampen zugrunde gehen. Die Leute können sich nur das Notwendigste zum Essen leisten und die Insekten sind für sie eine wichtige Quelle für Proteine. Aber Mehlwürmer und so Kriechzeug halte ich für noch schlimmer. 🤮
     
    Aus der Textilkennzeichnung weiß ich, dass geringe Beimischungen verwendet sein dürfen, und trotzdem ist eine Angabe von 100% (oder je nachdem ... ) erlaubt. Aber an diesen Verunreinigungen und Zusätzen stirbt niemand ... 🤔
     
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